Zitat
Original von Tereza
Ich bin diese Diskussion langsam auch etwas leid.
Dann erlaube ich mir mal, noch eine Facette hinzu zu fügen:
Mit öffentlicher Kritik gegenüber Kollegen halte ich mich auch deswegen zurück, weil ein Buch nicht nur das Werk des Autors (m/w) ist, sondern auch immer auch des Verlags.
Mir ist ein Fall bekannt, in dem ein großer, renommierter Verlag eine sechsstellige Summe in die Werbung für ein Buch gesteckt hat - in hoffnungsvoller Erwartung auf Verkauf im Bereich von etwa einer halben Million Exemplaren.
Eingespielt hat das Buch davon einen kleinen Bruchteil.
Der Grund: Das Manuskript enthielt eine ganze Reihe gravierender handwerklicher Mängel.
Warum der Verlag es trotzdem so veröffentlicht hat, ist mir nach wie vor nicht klar. Entweder das Lektorat hat völlig, aber wirklich völlig gepennt.
Oder der Verlag hat sich auf den Standpunkt gestellt: Dieses Genre verkauft sich immer, da können noch so grobe Schnitzer drin sein - das überlesen die Leute. Und bei derartig viel Werbung erreichen wir allemal die angestrebten Verkaufszahlen.
Der Autor tut mir leid, denn er war in vielerlei Hinsicht falsch beraten und hat eine so tiefe Enttäuschung m.E. nicht verdient - womit ich ihn selbstverständlich nicht aus der Verantwortung nehmen will.
Nadja