Beiträge von Luc

    Vor einigen Monaten habe ich einmal mit einem Buch von Schamoni geliebäugelt. Mir ist der Titel leider entfallen. In letzter Zeit nutze ich gerne Leseproben, um herauszufinden ob mir der Schreibstil liegt. Was mich vom Kauf allerdings abgehalten hat, war nicht einfach ein leises Unwohl sein, des Stils wegen. Meiner Meinung nach kann der Mann schlicht gar nicht erzählen. Und ganz gewiss gehört seine Schreibe nicht zwischen den Buchdeckel eines grossen Verlages, eher in die Bod Ecke. Durch seinen "Ruhm" als Musiker ist es für den Verlag sicher leicht Rocko Schamoni zu vermarkten. Nach dem Motto: Irgendwer kauft den Müll schon. Hätte ja fast auch bei mir geklappt, sie müssen nur die Leseproben im Internet einstellen, die sind bei unfähigen Autoren eher hinderlich beim Geld verdienen. Aber da kommt der Verlag vielleicht auch noch dahinter. Danke jedenfalls für die Rezi. Werde in Zukunft ganz die Finger von Rockos Ergüssen lassen.

    Ich bin erstaunt ûber die gegensätzlichen Reaktionen, die das Buch hervor ruft. In den Neunigern habe ich es mir eine Zeit lang zur Aufgabe gemacht jedes Jahr zu Weihnachten einen deutschen Roman zu lesen. Wenigstens einen im Jahr. Das war bis auf T. Brussig und eben den Regenroman von Tante Duve eine ziemliche Mühsal. Sie hat einen sprachlich ganz wunderbares Buch geschrieben. Voller hintergründiger Anspielungen, subtil, spannend, zynisch, hinreissend komisch. Besser geht es kaum.

    Sarah, lass dich nicht beirren, du bist ein Profi, der moderne Autor, der flexible Mensch, das neue Jahrhundert. Du willst konsumieren, erfolgreich sein, nicht nachdenken oder dich mit Authenzität aufhalten. Mit dir ist alles in Ordnung. Ich gehe jetzt in den Keller, kotzen.

    Ich bin zufrieden. Das neue Formular zur Punktevergabe finde gut gelungen und die Spannung, innerhalb des Wettbewerbes steigt stetig an, statt rasch abzuflauen. Ausserdem kann es tatsächlich sein, dass manche Schneeballeffekte der Vergangenheit unterbleiben, wo einer die Ergebnisse, des anderen abschreibt.

    Danke, für die Glückwünsche!


    Ich freue mich riesig. Vor allem, weil ich gezögert habe die Geschichte überhaupt einzuschicken. 500 Worte Geschichten zu schreiben ist schwierig. Bamako zu schreiben war, wie einen Lastkraftwagen auf einem Bierdeckel zu wenden und in eine Streichholzschachtel einzuparken. Dabei hat es Beulen gegeben, zugegeben.


    Ich hätte deshalb nicht im Traum daran gedacht, dass die Geschichte es aufs Treppchen schafft. Ich fand es war in diesem Monat eine sehr ausgeglichene Konkurrenz.


    Glückwunsch an den Zweit- und Drittplatzierten!


    Gruss Luc

    Ich für meinen Geschmack bin froh, dass es bei den Buchkritiken nicht mehr so elitär zu geht. Ich habe früher Unmengen von Büchern gelesen, die mir von professionellen Kritikern gelobt worden sind und bin oft enttäuscht worden. Und vieles, was mich hätte interessieren können wurde von diesen Leuten erst gar nicht geprüft, weil böse Unterhaltungsliteratur oder mangels Möglichkeiten. Die heutigen Möglichkeiten erleichtert die Kaufentscheidung erheblich.

    Der Highlander


    Die Geschichte ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Der Schluss ein bisschen vorhersehbar. Dennoch wäre die Geschichte bei mir unter den besten Sechs gelandet. Gelungener Aufbau, schöne Bilder. Sprachlich rund. Nur vom Thema eine Spur zu kitschig für mich.


    Nur noch bergauf


    Ganz ordentlich erzählt. Die Idee finde ich stark. Leider ist der Schluss einfach schrecklich. So eine Besserungsgeschichte geht mir immer quer runter. Aus dem Protagonisten hätte man wesentlich mehr herausschöpfen können. Insgesamt eine interessante Nummer.


    Zukunft


    Mir gefällt der Ansatz der Geschichte. Ein Wettbewerbsbeitrag, der ohne Albernheiten und kunstvolle Schwafeleien auskommt. Lakonisch wird hier eine kleine Story erzählt. Leider haut es in der Ausführung nicht ganz hin. Die Ich-Perspektive könnte der Grund dafür sein. Es kommen zu viele "falsche" Emotionen bei mir an. Das Gespräch mit ihrer Freundin ist schwach gewählt. Trotzdem eine Geschichte, die ich mag. Der Autor? Ich tippe auf das Bodenseesternchen.


    Drachenfeuer


    Sprachlich sehr ansprechend. Eine ausgezeichnete Idee- der Schmerz- der Drache. Ich muss dennoch gestehen, dass mich der Text überhaupt nicht berührt hat. Ich dachte zunächst an eine Fantasy Geschichte, durch diesen irrigen Bezug habe ich etwas den Faden beim Lesen verloren. Eigentlich eine typische Lotta Story, vom Schreibstil her, der meine Sache leider nicht ist.


    Leer


    Hier taucht bei mir die Frage auf, welchen Bezug der Text zum Thema hat? Ich habe das Gefühl das "Leer" in einem völlig anderen Zusammenhang geschrieben worden ist. Eventuell habe ich etwas übersehen. Der Autor mag es mir nachsehen, bei der Flut der Einsendungen. Sprachlich über dem Durchschnitt. Schaumschlägerei, ohne Nachhall. Vor allem, weil der Dialog kindisch naiv klingt. Etwas schwerfällig zu lesen, weil viele Überflüssigkeiten ausgewalzt werden.


    Bernie


    Den Schluss fand ich abgehackt und albern. Die Anfangsphase durchaus unterhaltsam. Was mir fehlt ist ein interessanter Protagonist. Eine knalliges Ende. Nicht gelungen.


    Lebensfaden


    Gut geschrieben.


    Geheime Pläne


    Rätselhafter Beginn, laue Auflösung, auch hier. Dazwischen eine Story die nicht recht vom Fleck kommt.


    Die Überraschung


    Fand ich peinlich. Allerdings ganz ordentlich geschrieben.


    Bamako


    Eine schöne Geschichte, überhastet geschrieben. Aus dem Stoff kann man einen Roman machen.



    Rote Gardinen


    Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich durch die Geschichte durchgestiegen bin. Die Idee hat was. Die Geschichte wirkt nur leider schlecht strukturiert und zu harmlos, in ihrer Ausführung.


    Die Angst des Bassisten...


    Klasse! Das ist mit Abstand meine Lieblingsgeschichte in diesem Monat. Kurz und knapp erzählt. Alles wichtige rein, alles bedeutungslose raus. Eine sehr stimmige und dichte Geschichte. Atmo wird gut eingefangen. Realistisch. Nix zu meckern.


    Betrachtungen


    Knackiges Gedicht, voll ironischer Anspielungen. Hat mir gefallen. Churchill richtig?


    Kurz vor der Sportschau


    Albern


    Das Fotoshooting


    Eine völlig schwachsinnige Story. Miserabel geschrieben.


    Die nackte Wahrheit


    Schöne Idee. Habe ich gerne gelesen. In den vergangenen Monaten hätte die Geschichte Chancen aufs Treppchen gehabt. (Allerdings war da Qualität bedeutend schwächer)


    Keine Panik auf der NichtTitanic


    Fürchertliches Geschwafel. Schlecht geschrieben.


    5 Minuten


    Ich finde leider nichts erzählenswertes an dieser 5 Minuten Nummer. Wenn am Ende wenigstens eine Überraschung geschehen wäre. So ist es banaler Kitsch.


    Der Springbrunnen


    Ein sauberer Schreibstil. Eine gute Idee. Ich finde die Geschichte ein wenig zu kompliziert geschrieben. Für meinen Geschmack läuft inflationär Personal in den fünfhundert Worten auf. Gehört für mich zu den besten Sieben oder Acht Storys.

    Das Ende der Parabel habe ungefähr 200 Seiten lang durchgehalten, dann habe ich die Waffen gestreckt. Ich fand es verworren, rätselhaft, sperrig und irgendwie krude und endlos langweilig. Nur Eingeweihten der Hochliteratur zu empfehlen. Ich habe es später noch einmal mit Vineland versucht. Den Roman fand ich so la la. Allerdings leichter zu lesen. Versuch doch erst mal eine Leseprobe im internet aufzutreiben. Oft hilft das einen Autoren einzuschätzen und vor allem bekommt man heraus, ob die Schreibe einem liegt.

    Danke für die Rezi, Milla.


    Sie verunsichert mich leider etwas in meiner Kaufentscheidung. "Der Buddha aus der Vorstadt" hat mir damals sehr gut gefallen. Hat jemand von euch, sonst noch Romane von dem Autor gelesen, die mir gefallen könnten?

    Hallo Licht,


    du hast Recht. Der Text hat eine Vielzahl loser Fäden, Interpretationsspielraum. Die Risiken einer solchen "Friss oder stirb" Haltung gegenüber dem Leser sind mir bewusst. Es haben halt nur zu wenig Leute gefressen, zu viele sind eingeschlafen. Aber die Leute, die diniert haben, denen hat es geschmeckt. Das ist die Hauptsache. Danke für deine Kritik, ett hilft allett.