Für mich hat Jugendliteratur einen sehr hohen Stellenwert, wahrscheinlich, weil ich ja noch nicht so lange offiziell erwachsen bin :grin. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch mit 60 noch Jugendbücher lesen werde, einfach weil sie ihren ganz eigenen Charme haben.
Ich würde mir niemals, niemals, niemals anmaßen, das Schreiben eines Buches - vor allem eines Kinder-/Jugendbuches - als leicht zu bezeichnen. Ich denke, gerade da ist es kompliziert, das richtige Maß zu finden. Erwachsenenromane kann man theoretisch so schreiben, wie einem der Mund gewachsen ist. Bei Kindern muss man aufpassen, keine zu schwierigen Wörter reinzupacken, sonst werden sie abgeschreckt, aber auch nicht in Teletubby-Sprache zu schreiben - ganz verblöden sollen die Kleinen ja auch nicht (nix gegen Teletubbies, meine bloß, deren Babysprache wäre für ein Buch nicht so angemessen - wenn man lesen kann, sollte man doch über dieses Alter hinaus sein :-)).
An Kinder denke ich zwar noch lange nicht, aber ich glaube nicht, dass meine Kinder überhaupt eine andere Chance haben, als sich zumindest mit Bücher zu beschäftigen. Bei mir stehen jetzt schon so viele Bücher rum (hatupsächlich Kinder- und Jugendbücher), dass mein Kinder sich sicher mal da durch wühlen wollen.
Und so oft, wie ich mich in Buchläden rumtreibe - in die mich meine Kinder dann selbstverständlich begleiten - werden die sicher was finden, was sie "unbedingt haben wollen". Das kennt man ja!
Einen Kanon der wichtigsten Jugendbücher finde ich genauso sinnlos wie eine Liste der wichtigsten Klassiker. Welche Bücher WICHTIG sind ist so individuell. Kann ja sein, dass einem Tolstoi und Dickens völlig egal sind und dafür Rebecca Gablé die Offenbarung ist!
Dass man einige wichtige Romane KENNEN sollte (sprich Titel und Autor) finde ich in Ordnung - zählt halt zu Allgemeinbildung.
Dass Eltern für ihre Kinder die Bücher sozusagen aussortieren ist wohl das Dümmste, was ich mir vorstellen kann. Ich mochte es schon als Kind nicht, Bücher geschenkt zu bekommen. Entweder ich kann mir was selbst aussuchen (gerade als Kind ist das wichtig, denn was einen nicht gleich anspricht, fliegt wirklich schnell in die Ecke) oder ich "bestelle" mir ein Buch bei der Verwandtschaft.
Für mich wird KiJuLi immer wichtig sein, immerhin ist das, was man in der Phase liest, die einen stark definiert. Fürs ganze Leben. Sowohl, was das Leseverhalten betrifft, als auch die Persönlichkeit.