Beiträge von Schriftbar

    1. Runde geschafft :freude


    SuB-Abbau-Wette 1. Runde
    5 / 5 gelesen


    1) Rita Falk - Winterkartoffelknödel
    2) David Safier - 28 Tage lang
    3) Michael Thode - Das stumme Kind
    4) Frederik Backmann - Ein Mann namens Ove
    5) Katharina Hagena - Der Geschmack von Apfelkernen


    nicht vom SuB
    Samuel Bjork - Engelskalt
    Andrea Jolander - Denken Sie jetzt nichts!
    Ransom Riggs - Die Stadt der besonderen Kinder


    Auf geht´s zu Runde 2 :-]

    Tante Anna starb mit sechzehn an einer Lungenentzündung, die aufgrund ihres gebrochenen Herzens und des noch nicht entdeckten Penizillins nicht heilen konnte. Ihr Tod trat an einem Spätnachmittag im Juli ein. Und als Annas jüngere Schwester Bertha darauf weinend in den Garten rannte, sah sie, dass mit Annas letztem rasselnden Atemzug alle roten Johannisbeeren weiß geworden waren.

    Der Geschmack von Apfelkernen - Katharina Hagena


    Auf Anhieb ein sensationeller Erfolg – mehr als 250.000 verkaufte Exemplare. Schillernd und magisch sind die Erinnerungen an die Sommerferien bei der Großmutter, geheimnisvoll die Geschichten der Tanten. Katharina Hagena erzählt von den Frauen einer Familie, mischt die Schicksale dreier Generationen. Ein Roman über das Erinnern und das Vergessen – bewegend, herrlich komisch und klug. Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zweimal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln. Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an. Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und wollte sie Iris noch etwas sagen? Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon.

    Denken Sie jetzt nichts! – Andrea Jolander


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Amazon)
    Das Vernünftige an der Vernunft ist die Unvernunft


    Vergessen Sie langes Grübeln, hören Sie auf zu hadern und begeben Sie sich in die Hände Ihrer Intuition! Mit viel Humor erklärt Psychotherapeutin Andrea Jolander, warum spontane Entscheidungen meist die besseren sind und wie wir lernen, unsere Instinkte für uns zu nutzen.


    Über Andrea Jolander:
    Andrea Jolander, Jahrgang 1952, ist das Pseudonym einer bekannten Psychotherapeutin, die seit über dreißig Jahren in diesem Beruf tätig ist. Neben der Arbeit in eigener Praxis hat sie Psychotherapeuten ausgebildet und bei der Gründung einer Beratungsstelle mitgewirkt. Andrea Jolander ist verheiratet und lebt in Baden-Württemberg.


    Meine Meinung:
    Sachbücher sind ja meistens etwas trocken, gerade wenn es um so komplexe Angelegenheiten wie die menschliche Psyche geht. Ich habe auch noch nie ein Sachbuch in einem (zugegeben etwas längerem) „Rutsch“ durchgelesen. „Denken Sie jetzt nichts!“ ist für mich eine neue Art eines Ratgebers. Andrea Jolander hat einen ganz besonderen Stil, dem Leser die Wunder unseres Gehirns, des Bewusstseins und des Unbewussten nahe zu bringen und zu erklären. Oft habe ich mich gefühlt, als wenn sie neben mir sitzt und wir bei einer Tasse Tee über Kopf, Bauchgefühl und innere Archive plaudern. Beim Lesen dieses Buchs musste ich oft lächeln, aber auch manchmal schwer schlucken. So brauchte ich auch viel länger für die 220 Seiten, als ich dies bei einem Unterhaltungsroman gebraucht hätte. Vor allem, weil die angesprochenen Themen etwas in mir ausgelöst haben und ich sehr viel über diese nachdenken musste.


    Sehr erstaunlich finde ich die Treffsicherheit des Unbewussten und die Schnelligkeit, mit der es unzählige Informationen verarbeitet. Und dabei ist es ein 24-Stunden-Arbeiter und so gar kein Schweinehund. Dies wurde mir in diesem Buch das erste Mal so vor Augen geführt. Ein Abschnitt beschäftigt sich auch mit den inneren Archiven, die das Unbewusste bei der Arbeit unterstützen und welche manchmal einfach entrümpelt werden müssen.


    Der Abschnitt über die verschiedenen Bindungstypen war sehr interessant, aber stellenweise auch bestürzend. Hier wird deutlich, wie frühkindliche Erfahrungen Auswirkungen bis ins hohe Alter haben können, aber man negative Verknüpfungen trotzdem noch „überschreiben“ kann. Hierzu habe ich auch mein eigenes Verhalten mal unter die Lupe genommen und nehme einiges aus diesem Buch mit.


    Ich habe „Denken Sie jetzt nichts!“ nicht ins Bücherregal geräumt, da ich es sicher noch ab und an in die Hand nehmen werde. Vor allem, wenn ich wieder in Situationen komme, die ich durch stundenlanges Grübeln zu lösen versuche. Die Arbeit kann mein Unbewusstes dann mal übernehmen. Auch Andrea Jolanders Buch „Da gehen doch nur Bekloppte hin“ ist schon auf dem Weg zu mir.


    Ich vergebe für dieses etwas andere Sachbuch 8 von 10 Eulenpunkten.


    Ich durfte das Buch "Denken Sie jetzt nichts!" im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen lesen. Herzlichen Dank an Andrea Jolander für die Begleitung der Leserunde, deren Ausführungen eine weitere Bereicherung für mich waren. Vielen Dank auch an Wolke für die Organisation und den Verlag für das Freiexemplar.

    Danke für die Links Belle :kiss


    Ich habe zu ungewöhnlicher Seitenzählung noch "House of Leaves" im Kopf. Aber da wird einen beim Lesen schwindelig ;-)


    Edit: Grad gegooglet: Ungewöhnliches Buch, aber normale Seitenzählung, sorry :keks

    Zitat

    Original von DuCrainer
    Och Mann ich glaube ich kann auch mein 2. Juni buch nicht unterbringen.
    Es hat nicht zufällig jemand von euch folgendes Buch auf der Wunschliste oder?


    Die Beschreibung auf Amazon klingt vielversprechend DuCrainer. Wie war das Buch?

    Die Stadt der besonderen Bücher - Ransom Riggs


    Mit Müh und Not konnten Jakob und die besonderen Kinder aus der Zeitschleife, der Insel Cairnholm, vor ihren Feinden fliehen. Nun sind sie im England der 1940er Jahre gestrandet, immer noch verfolgt und ohne Beistand von Miss Peregrine, die sich nicht mehr in ihre Menschengestalt verwandeln kann. Um Miss Peregrine zu retten, brauchen die Kinder eine andere Magierin. Gerüchteweise lebt eine in London, und so machen sie sich auf den gefährlichen Weg in die zerbombte Stadt. Dort angekommen, finden sie schließlich Miss Wren und glauben schon, gerettet zu sein. Doch ausgerechnet hier, in ihrer vermeintlichen Zuflucht, erwartet sie der größte Verrat.


    Gibt es als Eulen-Wanderbuch hier


    Aber erst, wenn ich fertig bin ;-)

    Ich bin auch durch und während dieser LR hat mein Gehirn kiloweise Zucker verbraucht, vermute ich mal...


    Ich bin ja auch jemand, die ihren Mund nicht halten kann, wenn Eltern in der Öffentlichkeit ihre Kinder massiv angehen. Das war manchmal gar nicht so einfach, vor allem, weil die meisten sich einfach wegdrehen und einem nicht "beistehen", um ja nicht auch noch zur Zielscheibe zu werden.


    Gerade gestern war ich wieder einkaufen und da hat ein ca. 1 - 1 1/2-jähriges Mädchen im Einkaufswagen gesessen und bitterlich geweint. Ihre Mutter hat dann nur dauernd (laut) vor sich hingeredet, dass sie das überhaupt nicht interessiere und sie könne doch noch lauter weinen und solche Sachen. Ich dachte mir nur, oh Frau, halt doch einfach mal den Mund und nimm die Kleine auf den Arm. Ich hab dann auf Höhe von dem Kind mit Absicht was fallen lassen und rumgewitzelt, sie solle doch mal gucken, was für ein Schussel ich bin, dass ich alles fallen lasse ;-) Ein paar Minuten war die Maus dann abgelenkt.


    "Ich war selber mal ein Kind. Sie offenbar nicht." werde ich mir auf jeden Fall merken.


    Zur Arbeit aller Psychotherapeuten, Psychologen und Psychiater kann ich nur sagen: Herzlichen Dank und Hut ab! Ich denke auch, hier sollten mehr Stellen geschaffen werden, genauso wie bei Jugendämtern, Familienhelfern usw.


    Zitat

    Original von Büchersally
    Ich würde von daher niemals der Mutter zusätzliche Vorwürfe machen, sondern das Kind ablenken (dann vergessen sie bestimmt den Schokoriegel, den die Mutter nicht kaufen will). Notfalls kann man ja auch mal der Mutter beim Auspacken helfen, damit sie das Kind auf den Arm nehmen kann. Die meisten fragen aber nur: "Können Sie mit ihrem Kind nicht umgehen?" Da würde man am liebsten dem Hund befehlen: "Fass!" (Darf man aber auch nicht, außerdem ist der hoffentlich draußen angebunden.) Jedenfalls hat sich bei mir seit diesen Jahren mehr Verständnis für die angespannten Nerven aller Mütter gebildet.


    Ich kann dir das nachfühlen Büchersally. In solchen Situationen stößt man leider selten auf Unterstützung oder zumindest Verständnis. Vor allem wenn alle rundherum genervt und gestresst sind, wird das Kind ja auch immer gestresster.


    Mein Großer hat sich einmal im Supermarkt schreiend auf den Boden geschmissen, weil er etwas nicht bekommen hat. Ich hab mich dann schreiend daneben geschmissen und schwupps war Ruhe. Das hab ich aber nur gemacht, weil wir dort fremd waren und nie wieder dahin einkaufen gegangen sind :lache


    Zitat

    Original von Lumos
    Katerina, auf S. 209 sprichst du von einem "Nimm-mich-mit-Effekt", der eher unwissenschaftlich ist, aber zum Kauf bewegen soll.
    Nach meinem Empfinden fällt darunter auch dieses Spruchband auf der Buchrückseite "Die Bedienungsanleitung für ihr Unterbewusstsein".
    Was meinst du dazu? Und wer zeichnet dafür verantwortlich?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von dir stammt ;-). Im Gegensatz zu deinem Buch halte das nicht für seriös - auch nicht für zutreffend.
    Zumal mir auch aufgefallen ist, dass du kein einziges Mal von "Unterbewusstsein" sprichst, sondern immer von dem "Unbewussten". Oder täusche ich mich da :gruebel?


    Ja, das ist mir auch aufgefallen ;-)
    Ich bin ja schon lange dafür, dass die Autoren die Titel, Klappentexte usw. schreiben ;-)


    Auch wenn am Anfang gesagt wurde, dass dieses Buch für Leser gedacht ist, die sich noch nicht viel mit psychologischen Sachen beschäftigt hatten, hab ich trotzdem weitergelesen und es nicht bereut. Einige Sachen waren mir bekannt, aber viele Details vor allem über das Unbewusste waren mir neu und sehr interessant, mitunter auch sehr bedrückend. Ich horche jetzt doch ein bisschen anders in mich hinein und schaue mich auch anders um. Und bei verängstigten und unglücklichen Kindern werde ich in Zukunft noch freundlicher sein und wenn ich mich ein bisschen zum Depp mache, um sie zum Lächeln zu kriegen.


    Vielen Dank für diese LR und deine Begleitung Andrea :knuddel1

    Zitat

    Original von Lumos
    Seit ich wegen des Bücher-Bingos verzweifelt auf ein Tränen-Buch warte, habe ich nicht mehr geweint beim lesen :rolleyes.


    Wenn du willst, borge ich dir Ove, Lumos :wave


    Aber wenn man unbedingt weinen will, klappt es ja meistens nicht. Mich hat es bei diesem Buch jedenfalls unvorbereitet erwischt.

    Ich habe bei diesem Buch viel gelacht, oft nasse Augen gehabt und seit langem mal wieder richtig geweint.


    Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove? Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde und schreibt Falschparker auf. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet …