Beiträge von Swansea

    Tilia Salix

    Ich wünsch Dir gutes Gelingen!!!


    Ich habe mal wieder SoWo auf den Nadeln, obwohl ich endlich mal ein Tuch stricken will (und mich nicht zwischen Baktus, Josephinentuch oder Hitchhiker (Anleitung von Martina Behm hab ich hier) entscheiden kann :-/


    Macht aber nix, Socken gehen immer - vor allem für meine beste Freundin, sie hat sich welche gewünscht und ich hab in ihren Lieblingsfarben mal zwei Bobbel von Opal geordert (http://www.wollstudio.com ist übrigens eine ganz gute Adresse, finde ich - die haben die Opalis auch schon geliefert ;-)


    Allen StrickerInnen hier viel Spaß beim Nadeln!! :wave


    P.S. Bei Unsicherheiten helfen bei http://www.ravelry.com übrigens auch viel nette Leute weiter!

    Viel Spaß auf Amrum - mit dieser Reihe liebäugele ich auch - sagst Du was zum Buch nach dem Lesen?


    tweedy39 Dir viel Spaß und vor allem Spannung mit Oxen! Ich habe "das erste Opfer" mit Begeisterung gelesen und hoffe, ich lese 2020 auch endlich die beiden Nachfolger! :wave


    Ich lese gerade Bd. 3 von Tabea Koenig - Hurenglück (Die Lilien von London) zu Ende


    ASIN/ISBN: 3492502431

    Danke! Wir sind gut angekommen und haben unsere Ferienwohnung bezogen. Morgen werden wir erst einmal ausschlafen

    Ebenfalls schönen Urlaub gewünscht und ganz viel Spaß beim


    :ski :wave


    Allen Kranken eine gute Besserung weiterhin gewünscht!

    Ich hoffe, dass das Sturmtief Sabine bzw. Ciara uns nur milde streift - kommt alle gut durch den heranbrausenden Orkan!!

    Thomas Christos - 1965 - Der erste Fall für Thomas Engel


    ASIN/ISBN: 3764507195


    Nichts ist je vergessen – ein grausamer Leichenfund in einer Ruine bei Düsseldorf führt die Ermittler zurück in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte ...

    Düsseldorf, 1965: Für den jungen Kommissar Thomas Engel ist die Stadt am Rhein der verheißungsvolle Beginn eines neues Lebens. Als er zum ersten Mal ein Konzert der Rolling Stones sieht, gibt es für ihn kein Weg zurück, die Provinz liegt weit hinter ihm. Er stürzt sich in das Leben und in seine Arbeit, die ihm gleich einen spannenden Fall beschert. Ein junges Mädchen wird in der Ruine Kaiserswerth tot aufgefunden. Engel versteht nicht, dass seine Kollegen nicht gleich die Spur verfolgen, die geradewegs in die dunklen 1930er Jahre führt. Versucht man etwas vor ihm zu verheimlichen, und warum will niemand sehen, was so offensichtlich auf der Hand liegt?

    Zeitgeschichte und gleichzeitig spannender Kriminalroman: der Beginn einer Reihe um den jungen Kommissar Thomas Engel (Quelle: amazon)

    Ich bin in der Kaiserpfalz, Kaiserwerth - und in einer alten Ruine wurden 25 Jahre nach einem ersten Sexualmord an einem kleinen Mädchen wieder eines tot aufgefunden - da ich bei der Kripo arbeite (aber noch nicht lange), wundere ich mich, dass am Tatort die Leiche (und auch der Tatbestand eines Unfalls) geändert wurde und im Archiv Dinge in alten Akten stehen, die die beiden Morde in einen absoluten Zusammenhang bringen, den aber meine Vorgesetzten nicht sehen (wollen) ....


    (Meine Rezension vom Oktober 2014 auf der Histo-Couch) - damals war ich noch nicht bei den Büchereulen - d. h. schon, aber noch nicht aktiv ;)



    Eine Rezension zu diesem (hervorragenden) Roman ist kein leichtes Unterfangen, doch ich will es dennoch versuchen...

    Das Cover und auch der Buchrücken von "Welt in Flammen" ziert auf der Vorderseite eine Bahnhofshalle und schemenhaft angedeutete Reisende im Nebel der Dampflok - ein sehr gelungenes Cover, das zum Inhalt sehr gut passt; die Rückseite des Schutzumschlages des HC-Bandes zeigt eine Moschee in Istanbul in zartem Morgenrot - auch eine gelungene symbolische Darstellung für die Bedeutung, die der "Orient-Express" für die Reisenden darstellte in jener dunklen Zeit (1940): Eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft"....

    Das Buch ist in 7 Teile gegliedert, von Frankreich bis Bulgarien/Türkei, in denen der Reiseverlauf des "Simplon Orient Express" (SOE) durch mehrere europäische Länder führt. Die jeweiligen Stationen sind auf den Innenseiten von Buchdeckel und -rücken markiert, die es dem Leser ermöglichen, die Teilstrecken gut zu überblicken und ggf. nachzuschauen, wovon ich des öfteren mit Freude regen Gebrauch machte ;-).

    Am Buchende sind Abbildungen der Schlafwagen und des Speisewagens, ebenso die Unterbringung der Passagiere in die Abteile dargestellt; ein Personenregister der Hauptprotagonisten sowie eine Danksagung des Autors sowie eine (wichtige, zum Verständnis des Buches) Nachbemerkung finden sich hier ebenfalls.

    Die Idee zum Roman wird in letzterer gut nachvollziehbar geschildert wie auch die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen historischen Roman handelt, sondern um eine Erzählung in einem historischen Kontext (der auch schriftstellerische Freiheiten umfasst). Der eigentliche Impuls zum Buch stellt der Autor eindringlich dar (S. 762) - und dieser ist auch für mich auf jeder Seite spürbar - und macht "Welt in Flammen" zu einem ganz besonderen Buch.

    Nach einer kurzen Vorgeschichte rollt im Mai 1940 der letzte, dem "alten und im Kriege versinkenden Europa" aus dem Pariser Gare de 'Est - an Bord eine schicksalhafte Reisegesellschaft. Zu den Passagieren, die teils fiktiv, teils wahre historische Personen sind, zählen neben dem Bordpersonal z.B. ein russischer Großfürst mit Familie, ein sowjetischer Agent, ein rumänischer König (Carol II), dessen jüdische Geliebte, ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, ein französischer Diplomat und ein zeitgeschichtlicher Wagen von großem Wert (Wagon de l'Armistice), besonders für die Nazis: Doch dieser stellt nicht den einzigen unschätzbaren Wert dar, den der Simplon-Orient mitführt...

    Es handelt sich hier um einen sehr sprachgewaltigen, stilistisch sehr elegant gefeilten Roman, dem die Fahrt des legendären Orient-Express anno 1940 zugrunde liegt; einige Personen bzw. Hauptprotagonisten sind reale Figuren (Carol von Rumänien, Franz von Papen, Admiral Canaris z.B.); andere fiktiv (Eva Heilmann, Ingolf Helmbrecht alias Ludvig Mueller z.B.). Während der gemeinsamen Reise wird deutlich, dass "viele nicht die sind, die sie zu sein scheinen" und aus den unterschiedlichsten, vornehmlich verborgenen Gründen diese Reise antraten:

    Die leisen, aber unüberhörbaren "Zwischentöne", die sich zwischen allen Interaktionen der Reisenden, den Welt- und damit dem Kriegsgeschehen "draußen" wie auch den Geräuschen der sich drehenden Räder des Simplon Orient, die sich mahnend in die Handlung des Geschehens einfügen, sind es, die mich an diesem Roman fasziniert und am meisten begeistern konnten. Nach dem "Einstieg" des Lesers nach kurzer Vorgeschichte in Paris ins Abteil der "CIWL" 3425 (Schlafwagen), wo man im Kabinengang auf Raoul und Georges trifft, beide Stewards oder Angestellte der Cie., kann man an dieser Stelle anderen Lesern nur noch zurufen "FESTHALTEN! - so spannend und überaus fesselnd ist diese (literarische) zeitgeschichtliche Reise, an der man als Leser teilnehmen kann, geschrieben.

    Der elegante, sehr anspruchsvolle Schreibstil, die Dialoge und die Satzkonstruktionen transportieren für mich mehr als nur Worte; auch die Heraushebung einzelner Sätze oder Satzteile (kursiv) verstärken deren Bedeutung, führen zu einem noch besseren Leseverständnis. Ein Bsp. dazu auf S. 451:

    "Der graue Morgen lag über den Gleisanlagen, die wie ein stumpfer Dolch auf das Herz der jugoslawischen Hauptstadt zielten". (Belgrad, 27.05.1940)

    Ein weiteres Beispiel für den sprachlichen Genius des Autors:

    (S. 708, als der Simplon Orient die bulg-türk. Grenzstadt Svilengrad "passiert":

    "Die fiebernde Aura des Kometen begann zu ermatten, als der Simplon Orient seinen Weg (Richtung Istanbul) fortsetzte."

    Fazit:

    Ein atemberaubender, sprachgewaltiger und genial geschriebener Roman einer Reise im Simplon-Orient-Express des Jahres 1940 und ein Stück Zeitgeschichte (inkl. einiger schriftstellerischer Freiheiten), die an Spannung ihresgleichen sucht! Eines meiner bisherigen "Jahres-Highlights" und eine ganz klare Leseempfehlung!

    P.S. Wer sich für die historischen Hintergründe der CIWL und der Geschichte des legendären Orient-Express interessiert, dem sei ein Bildband empfohlen: Constantin Parvulesco: "Orient Express" - Zug der Träume

    (dort finden sich z.B. auch Carol von Rumänien wieder ;-)


    5*****