Beiträge von buchregal123

    Die Autorin Jessie Greengrass führt uns mit ihrer Dystopie in eine Welt, in welcher der Klimawandel für Dürren und Überschwemmungen, für extreme Hitze und ebensolche Kälte sorgt. Die Situation ist besorgniserregend und die Menschen sorgen sich. Caro und ihr jüngerer Halbbruder Pauly werden von ihren Eltern, die Umweltwissenschaftler sind, aufgefordert, London zu verlassen und ins High House zu ziehen. Dort an der englischen Küste haben sie vorsorglich einen Rückzugsort geschaffen, der von Grandy und seine Enkeltochter Sally betreut wird. Grandy hat ein Leben lang im Einklang mit der Natur gelebt und daher großes Wissen darüber. High House ist höher gelegen und bestens ausgestattet, um zu überleben, wenn das steigende Wasser die Stadt überflutet. Doch wie lange sind sie dort sicher?

    Man kann den Klimawandel nicht mehr wegdiskutieren, die Auswirkungen treffen uns heute schon. Dieser Roman ist also sehr nahe an der Realität und das macht die Geschichte besonders beklemmend, denn sie zeigt uns, was uns droht. Andererseits ist sie von Anfang an spannend und packend.

    Erzählt wird aus der Perspektive von Caro, Sally und Pauly. Sally ist bei ihrem Großvater aufgewachsen und er hat sein Wissen an sie weitergegeben. Sie ist sehr praktisch veranlagt. Caro hat sich immer viel um ihren kleinen Bruder Pauly gekümmert, da ihre Eltern beruflich viel unterwegs waren. Pauly ist noch sehr jung und entsprechend naiv. Er nimmt alles so hin, wie es kommt. Grady ist alt und krank. Es ist nicht leicht für die Vier, so abgeschieden und autark zu leben mit der drohenden Katastrophe vor Augen.

    Dieser Roman regt zum Nachdenken an, was der Einzelne tun kann, wenn er mit den Gefahren solcher Katastrophen konfrontiert wird. Könnte ein solcher Zufluchtsort wirklich über Jahre Sicherheit bieten? Kann man im Voraus wirklich alle Notwendigkeiten bedenken?

    Mir hat dieser bedrückende Roman sehr gut gefallen, aber auch nachdenklich gestimmt.


    10/10

    Es ist einige Zeit vergangen seit „Mrs Potts’ Mordclub” in einen Mordfall verwickelt war. Nun steht die Hochzeit Sir Peter Bailey mit Jenny Page an und Judith, Suzie und Becks sind zur Party am Vortag der Hochzeit eingeladen. Doch es kommt nicht zur Hochzeit, denn der Bräutigam wird von einem Schrank in seinem Arbeitszimmer erschlagen. Das Zimmer ist jedoch abgeschlossen und der Schlüssel steckt in der Tasche des Toten. Die Polizei geht von einem Unfall aus, aber Judith Potts ist anderer Ansicht.

    Auch in diesem zweiten Band der Reihe geht es beschaulich und sehr britisch zu. Der Schreibstil ist bildhaft und unterhaltsam.

    Die Charaktere sind gut und skurril dargestellt. Judith Potts, Suzie Harris und Rebecca (Becks) Starling sind ziemlich unterschiedlich. Sie haben sich durch einen Mordfall zusammengefunden und ihren Mordsclub gegründet. Die Polizei macht es sich leicht, indem sie von einem Unfall ausgeht. Aber die Damen sind anderer Meinung und übernehmen kurzerhand die Ermittlungen. Ihre Methoden sind recht unkonventionell und mangelnde Beharrlichkeit kann man ihnen auch nicht vorwerfen. Judith Potts kratzt zwar schon fast an den achtzig und damit deutlich älter als Suzie und Becks, aber das ist ihr kaum anzumerken, wenn sie einen Mordfall klären will.

    Es ist gar nicht so leicht dem Täter auf die Spur zu kommen, denn die Verdächtigen haben wohl alle ein Alibi. Daher tappte auch ich lange im Dunkeln, aber am Ende löst sich alles nachvollziehbar auf.

    Ein humorvoller Krimi für Agatha-Christie-Fans. Mir hat es wieder Spaß gemacht, mit dem ungewöhnlichen Trio zu ermitteln.


    8/10

    Walter hat vor einiger Zeit seine Frau verloren. Seither fühlt er sich einsam und übersteht den Tag nur, indem er seine festen Rituale einhält. Im Park spielt er Schach gegen seine tote Frau. Eines Tages begegnet er dort im Park dem neunjährigen Janne, der auch gerne Schach lernen möchte. Oldman – wie er sich dem Jungen gegenüber vorgestellt hat – glaubt nicht, dass es Erfolg bringen wird, denn Janne kann keinen Moment stillsitzen. Doch verblüffender Weise lernt der Junge schnell und Walter beginnt zu erzählen. Die entstehende Freundschaft tut beiden gut. Dann aber ist Oldman nicht mehr da und Janne sucht ihn.


    Dies ist mein erstes Buch der Autorin Judith Pinnow, aber sicherlich nicht mein letztes. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Geschichte geht zu Herzen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man immer ganz nahe dran ist.


    Walter ist nicht sehr zugänglich. Wozu auch? Seit dem Tod seiner Frau ist er alleine, denn Freunde hat er nicht. Bitterkeit hat sich eingeschlichen und Schuldgefühle trägt er auch mit sich, doch Janne gelingt es mit seiner offenen Art, dass auch der alte Mann sich zunehmend öffnet. Janne hat Schwierigkeiten in der Schule, da er hyperaktiv ist und die Lehrerin überhaupt kein Verständnis hat. Zum Glück steht Malu fest zu Janne. Beim Schachspielen dagegen ist Janne hochkonzentriert dabei und lernt sehr schnell. Neben diesen Protagonisten gibt es aber noch andere liebenswürdige Personen. Da ist Jannes Mutter Malu, die es als Alleinerziehende nicht ganz leicht hat. Liv zeigt immer wieder, dass sie Malu eine gute Freundin ist, und im Café von Hinnerk fühlen sich die Menschen wohl.


    Diese berührende Geschichte mit den tollen Charakteren kann ich nur empfehlen.


    10/10

    In Berlin sollen die alten Bunker kartographiert werden. Bei den Arbeiten gibt es einen grausigen Fund. Es werden Leichen entdeckt, die dort schon seit geraumer Zeit liegen müssen. Doch es gibt auch aktuelle Mordfälle. Menschen werden brutal getötet und mit einer Taube auf dem Schoß an den Sessel gefesselt. Zunächst scheint diese beiden unterschiedlichen Fälle nichts miteinander zu tun zu haben, doch dann ergeben sich Spuren, die zurückführen in die Zeit der DDR. Da die internationale Zusammenarbeit der Polizei gefördert werden soll, ermitteln Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann von der Polizei Flensburg zusammen.

    Nach „Gezeitenmord“ ist dies der zweite Fall, in dem Teit und Lehmann zusammenarbeiten. Es ist ein spannender Krimi, der sich angenehm lesen lässt.

    Lykke Teit und Rudi Lehmann sind sehr unterschiedlich. Lehmann arbeitet schon lange im Polizeidienst und hat viel Erfahrung, während Teit noch jung ist. Doch sie sind sich sympathisch und arbeiten gut zusammen. Teit kann kaum Deutsch, da ist es gut, dass Lehmann Dänisch spricht. Beide haben aber auch privat ihre Päckchen zu tragen.

    Es ist interessant in diesen Kriminalfall einzutauchen, denn er beleuchtet auch ein Stück weit die deutsch-deutsche Geschichte.

    Bis sich Zusammenhänge ergeben und ein Hinweis in die richtige Richtung deutet, dauert es ein bisschen. Doch auch, wenn das Motiv sich zeigt, ist noch lange nicht geklärt, wer hinter all dem steckt. Außerdem wird der Fall für Rudi Lehmann unerwartet persönlich. Aber schließlich klärt sich alles schlüssig.

    Mir hat dieser spannende, etwas düstere Krimi gut gefallen, auch wenn ich den Vorgänger noch ein wenig besser fand.


    9/10

    Hamburg, Herbst 1911: In Hamburg gibt es immer mehr Heroinsüchtige. Eigentlich wird dieser Stoff als Heilmittel angewandt, doch er birgt die Gefahr süchtig zu machen, wenn er falsch verwendet wird. Nicht nur die Polizei versucht herauszufinden, wer dahintersteckt, auch Dr. Anne van der Zwaan geht der Sache nach, da sie mit immer mehr Süchtigen konfrontiert wird. Sie bittet ihre Freundin, die Chinesin Ju, um Hilfe. Dabei wird es sowohl für Anne, als auch für Ju gefährlich und für die Polizei gerät Anne selbst unter Verdacht. Derweil hat Kommissar Berthold Rheydt auch noch eigene Probleme, denn er meint seine verstorbene Frau gesehen zu haben. Er will der Sache nochmal nachgehen, was seine Beziehung zu Helene Curtis, die Psychologie studieren will, belastet.

    Dies ist der vierte Band aus der Reihe um „Die Hafenärztin“. Ich war schon sehr gespannt, wie es weitergeht, denn die meisten Figuren sind einem während der vorigen Bände doch ans Herz gewachsen. Der Schreibstil der Autorin Henrike Engel ist bildhaft und packend. Mit der Zeit nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und es wird sehr spannend.

    Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Sie haben sich immer weiterentwickelt. Anne hat sich ihrer Vergangenheit gestellt und diese nun hinter sich gelassen. Helene ist zu einer starken Frau geworden, die weiß, was sie will. Bertold hatte gedacht, dass er die Vergangenheit abgeschlossen hat. Nun aber muss er feststellen, dass es doch noch einiges zu klären gibt.

    Es ist kein ganz einfaches Leben im damaligen Hamburg. Anne und Helene geraten immer wieder in kriminelle Machenschaften und kommen der Polizei bei ihren Nachforschungen in die Quere. Das ist für die Frauen nicht ganz ungefährlich.

    Interessant fand ich die Informationen über den Umgang mit Heroin in der damaligen Zeit. Es wurde als Heilmittel verwendet und die Risiken stellten sich dann später heraus.

    Die Handlung ist wendungsreich und spannend und bietet immer wieder Überraschungen.

    Mir hat diese Reihe sehr gut gefallen. Ich kann sie nur empfehlen.


    10/10

    Die neunjährige Frida Nordström nutzt auf dem Nachhauseweg von der Schule eine Abkürzung durch den verschneiten Wald. Dort entdeckt sie die Leiche eines Mannes. Da die Polizei von Östersund personell gerade nicht gut besetzt ist, werden Kriminalinspektorin Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist von Stockholm in den Norden geschickt, um den Fall aufzuklären. Bei dem Toten handelt es sich um den bekannten Umweltaktivisten Mats Anderberg. In Östersund ist man nicht besonders erfreut über die Ermittler aus der Hauptstadt. Verdächtige gibt es besonders bei den Forstwirten, aber niemand will reden.

    Dies ist der Auftaktband der dreiteiligen Reihe „Ein Fall für Maya Topelius“. Ich mag die etwas düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis sehr gerne und auch dieses Buch hat mir gefallen.

    Maya Topelius ist eine gute Polizistin, die bei ihren Fällen aber ihre Emotionen nicht immer unterdrücken kann. Zum Glück hat sie gute Freundinnen. Aber ihre Freundin Sanna hat eigene Probleme.

    Maya ergänzt sich sehr gut mit ihrem Partner Pär Stenqvist. Er hat viel Erfahrung und geht die Ermittlungen abgeklärter an, während Maya schon mal auf eigene Faust recht unkonventionell ermittelt. Der Tote war ein charismatischer Umweltaktivist, der aber auch eine andere Seite hatte. Mit seiner Überzeugung kam er bei den Forstwirten nicht gut an. Doch hat sich einer von denen die Finger schmutzig gemacht?

    Frida lebt mit ihrer Mutter Annika sehr zurückgezogen im Wald. Der Fund des Toten beschäftigt sie sehr, so sehr, dass sie versucht mit ihrer Freundin eigene Nachforschungen anzustellen. Doch das bleibt nicht unbemerkt und dann ist Frida verschwunden.

    Polizeihauptmeister Hilding Elofsson und Sonny Lindberg aus Östersund sind anfangs skeptisch, dass ihnen Stockholmer Kollegen vor die Nase gesetzt werden, doch dann arbeiten sie gut zusammen.

    In diesem Krimi kommt auch einiges Private aus dem Leben von Maya zum Tragen, dennoch ist es ein spannender Roman mit viel skandinavischer Winter-Atmosphäre und sympathischen Ermittlern.


    8/10

    Im Jahr 1876 ist Brynhild erst siebzehn Jahre alt, als sie sich unsterblich verliebt. Doch sie ist nur eine Magd und der Hoferbe hat nicht wirklich Interesse an ihr. Als sie ihm gesteht, dass sie schwanger ist, schlägt er sie und tritt ihr in den Bauch. Sie flüchtet zu ihren Eltern, doch auch da kann sie nicht auf Verständnis hoffen. Da ihre Schwester in Amerika verheiratet ist und auch Kinder hat, glaubt sie, dass sie dort ihr Leben bestreiten kann. Sie nennt sich nun Belle. Männer treten in ihr Leben, Waisenkinder werden von ihr aufgenommen, doch immer wieder entreißt der Tod ihr diese Menschen. Aber ihr Glück findet sie nicht.

    Ich habe mich schwer getan mit dieser Geschichte. Der recht poetische Erzählstil ist sprunghaft und ausufernd und die Person blieb mir fremd. Die Gefühlswelt von Brynhild wird ausführlich und dicht beschrieben, doch über ihre Taten erfährt man wenig. Auf ihrem Grundstück werden später viele Leichen gefunden, doch die Mörderin ist verschwunden. Diese Frau und Serienmörderin (Belle Gunness) hat es tatsächlich gegeben.

    Brynhild hat Schreckliches erlebt und das hat traumatische Wunden hinterlassen. Sie setzt große Hoffnungen in jede Art von Beziehung, wird aber immer wieder enttäuscht, da ihre Sehnsucht sich nicht erfüllt. Die Wunden heilen nicht und so kommt es, dass sie ihren Weg geht.

    Es ist ein Psychogramm einer ungewöhnlichen Frau.


    4/10

    Der Journalist Callum Haffenden wollte nie wieder nach Granite Creek zurückkehren. Doch nachdem er von einem Vermissten hört, den er für seinen Sohn hält, macht er sich auf die Suche nach dem vermissten Mann. Es wird keine leichte Sache für ihn, denn nicht nur die Natur macht es ihm schwer, sondern er muss sich auch seiner Vergangenheit stellen. In The Boulders haben schon einige Menschen den Tod gefunden, die durch ein unheimliches Flüstern gelockt wurden. Die Menschen in der Gegend machen sich verdächtig, denn jeder scheint etwas zu verbergen.

    Ich mag Krimis und Thriller, die in Australien spielen, denn der Kontinent hat für mich schon etwas Besonderes. Auch dieser Roman hat mich daher gleich angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn der Erzählstil mit sehr kurzen Sätzen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die abweisende Natur sowie die Legenden der Gegend machen die Geschichte spannend. Dabei zeigt sich die Atmosphäre ziemlich düster und bedrohlich. Das alles mag manchmal recht verwirrend wirken und Nebensächliches zu ausführlich beschrieben sein, doch mich hat die Geschichte gepackt.

    Dreißig Jahre war Callum nicht mehr in seinem Heimatort, doch nun will er nach dem vermissten Mann suchen. Aber die Menschen haben ihre Geheimnisse, die sie für sich behalten wollen, daher zeigt sich niemand zugänglich und auskunftsfreudig. Das Hält Haffenden jedoch nicht ab, sondern bringt ihn eher noch dazu, die Sache weiter zu verfolgen. Auch wenn man es ihm nicht leicht macht, kommt er der Wahrheit näher. Dabei kommen aber auch immer wieder Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend hoch.

    Es gibt immer wieder Wendungen, die einen nie sicher sein lassen, worauf die Geschichte hinausläuft.

    Für mich ist es weniger Thriller, als eine dramatische Geschichte, welche die menschlichen Abgründe in der eingeschworenen Gemeinschaft eines kleinen Ortes aufdecken. Wem kann man da trauen?

    Ein interessantes Buch.


    9/10

    Fleur ist eine junge Frau, wie am liebsten nicht wahrgenommen wird. In ihrer Wohnung hinter den Computerbildschirmen fühlt sich die Datenforensikerin wohl, denn da kommt ihr niemand zu nahe. Dann erfährt sie, dass ihr leiblicher Vater ihr ein Erbe hinterlassen hat, das Haus ihrer französischen Großmutter. Sie selbst ist unsicher, ob sie das Erbe annehmen soll, ihre Mutter ist absolut dagegen. Doch egal wie sie sich entscheidet, sie muss den Notar aufsuchen und so macht sie sich zusammen mit ihrem Bruder Max auf den Weg. Fleur hat schlimme Erinnerungen an das Haus der Großmutter in Echternach, doch Max bedrängt sie, sich das Haus einmal anzusehen. Dort findet Fleur etwas, dass sie dazu bringt, ihrer Familiengeschichte nachzugehen. Unterwegs trifft sie überall auf die Geschichte der Bestie des Gévaudan.


    Dies ist mein erstes Buch von Nina Blazon, mit dem sie mich vom ersten Moment an gefesselt hat.


    In ihrer jetzigen Familie gibt es ein Thema, über das nicht gesprochen werden darf und das ist Maurice Durand und die Zeit, als Fleurs Mutter mit ihm verheiratet war. Daher weiß auch Max nicht, was wirklich geschehen ist. Doch obwohl er einige Jahre jünger ist als Fleur, hat er immer gespürt, dass da etwas war und daher drängt er Fleur, sich mit ihrem Erbe zu beschäftigen. Für Fleur ist das alles zu traumatisch, doch dann entdeckt sie etwas, das sie dazu bringt, sich mit ihren Vorfahren auseinanderzusetzen. Während sie in Frankreich nach ihren Wurzeln sucht und so einige Entdeckungen macht, muss auch Max herausfinden, wie sein Leben verlaufen soll und fährt dafür nach Berlin.


    In Frankreich begegnet Fleur dem geheimnisvollen und selbstbewussten Tomé und seinen Wölfen. Er hilft ihr bei ihren Nachforschungen und dabei fliegen Funken. Aber da ist auch noch der einfühlsame Pierre, der Fleur zeigt, dass der Wald nicht bedrohlich ist. Fleur will das Geheimnis ergründen, das Irène d’Apcher vor vielen Jahren gehütet hat. Was sie dann herausfindet, verändert ihr Leben grundlegend.


    Eine wundervolle Geschichte, die bis zum Schluss spannend bleibt und einige Überraschungen bietet. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.


    10/10

    Nun endlich wissen wir, was Fleur belastet und mit ihr die ganze Familie, obwohl die Familie ja nicht alles weiß. Aber manchmal ist es einfach mit jemand fremden zu reden. Magali war für Fleur die passende Ansprechpartnerin.


    Mir hat auch gefallen, dass die Fronten zwischen Fleur und Tomé geklärt sind. Fleur lässt sich nicht mehr unterbuttern. Aber nachdem sie nun die Vergangenheit kennt, braucht sie auch nicht mehr zu kämpfen. Ihr geht es ja nicht um das Erbe, sondern nur um das Wissen, was geschehen ist.


    Max weiß nun auch ganz genau, was er will und er hilft sogar noch dabei Tomé auszutricksen. Gut ist es auch, dass die Eltern nun akzeptieren, wie er sein Leben gestalten will. Und Fleur? Sie hat mit Pierre den richtigen Partner, der zu ihr steht und sie nimmt, wie sie ist. So ist sie auch frei von den belastenden Erlebnissen.


    Auch wenn es nicht so aussieht, weil ich hier mit allem etwas nachhänge, das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Danke für die tolle Leserunde.

    Könnte mir vorstellen, dass Lucien gar nicht gestorben ist, vll war seine Krankheit sowas wie ein "Wolsmensch"? also so ein extrem behaarter Mensch und er wurde deshalb als kränklich versteckt ?

    So was Ähnliches habe ich mir auch gedacht.

    Vll hat sie ihn versorgt und die gute Bezahlung war mit ein Schweigegeld ?

    und dann haben sich Claire und Lucien verliebt, Claire schwanger und mussten verschwinden ?

    Da war bestimmt eine Beziehung zwischen Claire und Lucien. Vielleicht wollten sie aber nur frei leben.

    Es ist die Zeit des Kalten Krieges. Die Staaten misstrauen einander. Daher ist es auch die Zeit der Agenten und Spionagetätigkeit. Jeder will dem anderen einen Schritt voraus sein.

    Zu dieser Zeit wird Nina Winter, Analystin beim BND, in Russland eingesetzt. Rem Kukura - Deckname Pilger, ein Top-Agent in Moskau, will sie als Führungsoffizier, um weiterhin Information zu liefern. Nina will sich die einmalige Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Doch dafür muss sie eine Metamorphose durchleben, sie muss in kürzester Zeit zu einer Frau werden, die alle Schwierigkeiten meistern und auf feindlichem Gebiet überleben kann. Alles läuft auch nach Plan, doch dann kommen ihr Gefühle in die Quere. Sie verliebt sich in Rems Sohn.

    Auch mit diesem Buch konnte mich Andreas Pflüger wieder packen. Er führt uns zurück in eine Zeit, die noch gar nicht so lange zurückliegt und dennoch weit weg erscheint. Allerdings sind die jetzigen politischen Verhältnisse leider wieder sehr ähnlich.

    Nina Winter ist eher unscheinbar, bis sie in Moskau Pilger führen soll. In ganz kurzer Zeit bekommt sie eine Ausbildung, die sie dafür befähigen soll. Sie entwickelt sich zu einer toughen Frau, die unter den unterschiedlichsten Namen operiert. Aber sie hat auch einen Feind beim KGB, der sie tot sehen möchte. Ich finde die Entwicklung von Nina und wie sie als Anfängerin im Job agiert nicht so ganz glaubwürdig. Aber trotzdem ist sie mir sympathisch. Mit den anderen Personen konnte ich eher keine Beziehung aufbauen.

    Als im Winter 1983 ein Agentenaustausch ansteht, bei dem Kukura gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden soll, muss Nina die Identität Pilgers bestätigen. Es kommt zu einem Inferno auf der Glienicker Brücke, bei der Nina schwer verletzt wird.

    Es ist ein sehr spannender Spionage-Thriller, der mich von Anfang an gefesselt hat.


    10/10

    ASIN/ISBN: 386648691X


    Die Menschen, die regelmäßig ins Schwimmbad unter der Erde kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch hier ist es unwichtig, wer sie sind. Wichtig ist, dass sie ihre Sorgen und Probleme hinter sich lassen können. Zu den Schwimmern gehört auch die demente Alice. Doch dann erscheint ein Riss im Becken. Da man die Ursache nicht finden kann, wird das Bad geschlossen. Damit verschlechtert sich auch der Zustand von Alice.

    Die Autorin Julie Otsuka erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven und in sehr verschiedenen Erzählweisen. Ich fand es anstrengend, diese Art des Erzählens zu lesen.

    Das Leben ist nicht berechenbar und es kann vorkommen, dass uns etwas aus der Bahn wirft, das für sich betrachtet kein großes Problem ist. Für Alice bedeutet das, dass ein Stück Verlässlichkeit weggebrochen ist und ihr damit Halt fehlt. Auch in ihrem Zustand entsteht ein Riss und sie muss in ein Pflegeheim ziehen. Alices Tochter hat ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht weiß, ob sie im Kontakt zu ihrer Mutter wirklich alles richtig gemacht hat. Sie versucht zu ergründen, warum ihre Mutter mit der Krankheit geschlagen wurde.

    Das Leben in dem Heim ist strengen Regeln unterworfen. Die Pflegebedürftigen mit ihren individuellen Bedürfnissen können nicht adäquat betreut werden. Es ist deprimierend, das mitzuerleben, aber in Zeiten des Pflegenotstandes wohl nicht ungewöhnlich.

    Es ist eine emotionale und bedrückende Geschichte, die mich aber aufgrund der distanzierten Erzählweise nicht wirklich abgeholt hat.


    6/10