Beiträge von buchregal123

    Im Hause Liefenstein habe wohl einige bemerkt, was da zwischen Theo und Rita läuft. Edmund bekommt es dann selbst mit und es muss ihm nicht zugetragen werden. Die Stimmung wird zwar kühler, aber er spricht das Thema nicht an.


    Dann kommen sich Elisa und Edmund näher, obwohl er sie anfangs nur zeichnen will. Aber die Gefühle!


    Dann muss Elisa gehen. Das dürfte bestimmt nicht einfach für sie werden. Ich bin gespannt, was ihr widerfahren ist. Ich denke, sie war schwanger. Hat Cosima vielleicht einen Bruder oder eine Schwester?


    Edmund macht sich Sorgen um David. Das ist verständlich und ich hoffe, dass David überlebt.


    Theodor scheint ziemliche Panik zu haben, sonst hätte er die Sachen vom Speicher nicht so schnell entsorgen wollen. Pech für ihn, dass ihm Cosima so schnell auf die Schliche kommt.


    Aber mit seinem Verhalten macht er sich doch nur verdächtig.

    Leo und Cosima treffen sich zufällig wieder. Cosima ist immer noch verletzt und doch warnt sie Leo. Ihre Entscheidung, den Privatdetektiv zu beauftragen, finde ich gut, da sie in der eigenen Familie ja nichts erfährt.

    ASIN/ISBN: 3757701178


    Vor vielen Jahren hat Evie Hals über Kopf ihre Heimat auf den Orkney-Inseln verlassen und alle Kontakte abgebrochen bis auf den zu Freya. Doch als ihr Vater sehr schwer erkrankt, kehrt sie zurück. Sie kommt zu spät, ihr Vater ist verstorben. Ihr ist bewusst, dass sie sich mit der Rückkehr auch ihrer Vergangenheit stellen muss. Ihre Schwester Liv ist gar nicht erfreut, denn sie erpresst Evie seit Jahren mit dem, was sie weiß. Doch dann kommen Wahrheiten ans Licht, die erschütternd sind.


    Die Autorin Lorraine Kelly hat einen angenehm flüssigen Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen. Die Jahreszahlen am Kapitelanfang erleichtern die Orientierung. Das abgeschiedene Leben auf den Inseln ist nicht immer leicht, aber es gibt auch einen tollen Zusammenhalt der Bewohner.


    Evie ist eine Person, die von Schuldgefühlen zerfressen wird. Fluchtartig hat sie die Insel verlassen, und sie ist der Meinung, dass ihr ein zufriedenstellendes, glückliches Leben nicht zusteht. Ein Selbstbewusstsein ist bei ihr praktisch nicht vorhanden und so rutscht sie in eine Beziehung, die ihr nicht guttut. Aber schon als Kind war es nicht leicht für sie. Die Ehe der Eltern Cara und Duncan hatte einiges auszuhalten und das führte zu Konflikten. Als sich herausstellte, dass Evie unter Asthma litt, war Duncan übervorsichtig, weil er Angst um sie hatte. Ihre ältere Schwester Liv fühlte sich von den Eltern nicht gesehen und versuchte durch Eskapaden Aufmerksamkeit zu erlangen. Das aber entschuldigt nicht, wie sie sich verhalten hat. Aber auch ihre Mutter war von Kind an schwierig.


    In viele der Charaktere konnte ich mich nicht so recht einfühlen, auch in die Protagonistin Evie nicht. Gut gefallen aber hat mir Freya, die eine ganze besondere Geschichte hat und die das Leben dennoch positiv betrachtet. Sie ist eine große Unterstützung für Evie und für alle anderen auf der Insel.


    Die Spannung ist von Anfang an da, weil man wissen möchte, was Evie so Schreckliches getan hat, dass sie floh und nun unter Schuld- und Schamgefühlen leidet. Die Geschichte hat mir gefallen und doch gibt es auch Kritikpunkte meinerseits. Es gibt eine ganze Reihe von schwierigen Themen und Nebenschauplätzen. Anfangs wird alles ziemlich ausführlich beschrieben, aber zum Ende hin ging es mir dann ein wenig zu schnell. Die Schwimmerinnen „Selkies“ auf der Insel tragen wenig dazu bei, dass Evie sich weiterentwickelt.


    Eine spannende und bedrückende Familiengeschichte, die aber auch ihre Schwächen hat.


    6/10

    Im letzten Abschnitt hatte ich noch das Gefühl, dass Theodor um seine Frau trauert. Nun aber stellt sich raus, wie seine Gefühlslage wirklich ist. Es treibt ihn einfach nur an, seine Geschäfte zu verstärken.


    Fredo ist verschwunden. Ich hoffe, dass er es geschafft hat und dass er nicht gefangen wurde. Aber auch David ist in Gefahr. Wilhelm ignoriert ihn und will, dass Edmund den Kontakt abbricht. Edmund aber lehnt ab. Doch wie lange wird er sich seiner Familie widersetzen können?


    Dass Cosima so schnell die Verlobung löst, hatte ich nicht erwartet. Aber es ist gut, dass sie reagiert hat nachdem sie unverhofft dieses Gespräch gehört hat. Es tut mir leid für sie, dass sie keinem vertrauen kann. Bitter, dabei war ihr der Onkel doch immer so nahe.


    Auch in Leos Häuschen hat jemand gesucht und nichts gefunden. Hoffentlich sind die Unterlagen in der Redaktion sicher.


    Die Nacht mit Leo hat Cosima vielleicht gutgetan, aber als er ihr die Wahrheit sagen will, muss sie weg. Ihr ist das Auto vor Leos Häuschen aufgefallen, doch was daraus entsteht, konnte sie nicht ahnen. Dann erfährt sie, dass der Unfall von Leo provoziert war, und verliert auch noch den letzten Menschen, dem sie vertraut. Ich hoffe, es kommt zu einer Aussprache und baldigen Annäherung.


    Elisa fühlt sich immer mehr zu Edmund hingezogen und Rita beäugt alles misstrauisch. Es ist bestimmt nicht einfach in der neuen Position Abstand zu wahren.


    Von Anfang an dachte ich, dass mit Edmunds Tod etwas nicht stimmt. Nun bin ich mir sicher, dass die Familie dahintersteckt. Fragt sich bloß wie?


    Hagen hat etwas gegen Theodor in der Hand. Hängt das mit Edmunds Tod zusammen oder mit den schmutzigen Geschäften während der NS-Zeit?

    LeseBär - ja, dieser fehlende Zusammenhalt ist wirklich ein Problem. Ich frage mich immer, ob das daran liegt, weil wir einerseits in einer Welt leben, in der man noch nie so leicht und schnell miteinander kommunizieren und miteinander in Verbindung treten konnte, aber die Menschen andererseits oft sehr viel einsamer sind, auch junge Menschen, wie aktuelle Umfragen zeigen.

    Kommunikation geht heute fast nur noch über Medien. Persönliche Kontakte gehen häufig verloren. Wenn ich sehe, das Jugendliche zusammenstehen und jeder daddelt nur noch vor sich hin. Da kriegt man nicht mehr mit, wie andere sich fühlen und so geht auch ein Stück weit Empathie verloren.

    Anna Liefenstein hat eine sehr menschliche Seite, das zeigt sich auch darin, dass sie Fredo heimlich Geld zukommen lässt. Auch ich hoffe natürlich, dass er sich an ihren Rat hält und Deutschland wirklich verlässt!

    Anna hatte ja zuvor schon eine Auseinandersetzung mit Theodor. Nun versucht sie auf diese Weise zu helfen. Doch wie soll Fredo ins Ausland kommen? Das war ja auch nicht so leicht, an die notwendigen Papiere zu kommen.

    In den im Jahr 1957 spielenden Szenen habe ich mich gefragt, ob es wirklich so klug ist, Leo Marktgraf so zu vertrauen. Er scheint ja nicht nur Cosimas Stiftung im Blick zu haben, wenn er sich zur Recherche alte Zeitungsartikel kommen lässt. Da steckt mehr dahinter und sein Artikel über die Stiftung ist nur ein Vorwand, einen Fuß in die Tür der Liefensteins zu bekommen.

    Ich denke auch, dass Leo seine eigenen Interessen im Sinn hatte und dass der Unfall kein Zufall war. Aber sein Interesse an Cosima scheint mir doch echt zu sein.

    Marktgraf scheint durch irgendwas in ein Wespennest gestochen zu haben. Der Einbruch bei ihm diente wahrscheinlich dazu, irgendwelche Informationen aus seiner Wohnung zu holen.

    Da er nicht so sehr beunruhigt war, hatte er in der Wohnung sicherlich nichts Wichtiges. Er sollte aber vorsichtig sein, denn ich glaube nicht, dass die Täter so leicht aufgeben.

    Der Eindruck, den ich von Cosimas Verlobten hatte, hat sich noch verstärkt. Ich bin gespannt, wann Cosima das auch bemerkt. Sie hat einem Gespräch mit Leo zugestimmt. Schrecklich fand ich, wie ihr Cousin sich deswegen verhalten hat. Er sieht sich wohl als zukünftiges Familienoberhaupt und meint bestimmen zu können.


    Leo war mit Walter Weber, dem Anwalt, befreundet. Er will wissen, was passiert ist. Aber irgendjemand scheint genau zu wissen, was er sucht, denn sonst wäre seine Wohnung ja nicht durchsucht worden.


    Elisa hat sich gut eingelebt bei den Liefensteins. Doch nachdem Edmund sie gerettet hat, hat sie ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Aber auch Edmund zeigt sein Interesse an ihr. Ob Rita das wohl bemerkt hat? Edmund ist jedenfalls ganz vernarrt in seine kleine Tochter und will der Ehe eine Chance geben, aber jede Begegnung mit Elisa zeigt etwas anderes.


    Die Nazis werden stärker und nutzen ihre Macht. Auch die Männer der Liefensteins sind bis auf Edmund der Partei beigetreten, denn es ist gut fürs Geschäft.


    Elisa hat ein Bild von ihrem Bruder im Kopf, das der Wirklichkeit nicht mehr entspricht. Aus Briefen hatte sie seine Begeisterung zwar erkennen können, dennoch ist sie erschrocken, als sie sieht, wie weit er geht.

    Das war schon extrem und das Personal hat sich sogar oft noch ausgezeichnet gefühlt, dass es für diese Leute arbeiten durfte.

    Das Personal in solchen Häusern muste zwar schuften, aber ihnen ging es doch besser als denen, die in der Fabrik oder auf Bauernhöfen schuften mussten. Daher fühlten sie sich wohl so zugehörig und besonders.

    Und zunächst dachte ich, dass sich zwischen Leo und ihr vielleicht was entwickeln könnte, aber da im letzten Kapitel dieses Abschnitts ja rauskommt, dass er den "verunglückten" Walter Weber kannte, scheint er mit anderen Absichten den Kontakt zu suchen.

    Ich glaube schon, das wird was, auch wenn Leo seine eigenen Interessen verfolgt.

    Bei Edmunds Tod frage ich mich, ob der Jagdunfall tatsächlich ein solcher war oder ob er nicht vielleicht doch selbst Hand angelegt hat?

    Oder jemand anders hat nachgeholfen.

    Anscheinend hatte er Geheimnisse und wenn Rita wohl doch nicht seine große Liebe war, sondern.... vielleicht Elisa? Die Geliebte im Brief wird ja namentlich nicht genannt, aber vielleicht gibt es hier einen Zusammenhang.

    Da bin ich mir sicher, dass Elisa Edmunds Geliebte war.

    So, ich bin ein wenig spät, da ich zwei Tage lang fast nur unterwegs war.


    Ich bin aber nun drin in der Geschichte.


    Der Prolog ist schon heftig. Der Anwalt wusste wohl zu viel, was ihn belastete und dann das Leben kostet.


    Die Liefensteins sind vermögend und die Männer scheinen fast alle nach dem Geld zu streben. Cosima dagegen ist eine sympathische junge Frau, die auch die Not der anderen sieht und etwas tut. Eigentlich wundert es mich, dass ihr Onkel sie unterstützt hat. Cosimas Verlobten mochte ich von Anfang an nicht. Er behandelt sie so von oben herab.


    Durch den von ihr verschuldeten Unfall lernt Cosima den Journalisten Leo Marktgraf kennen. Auch wenn er nicht ganz offen zu ihr ist, so mag ich ihn. Er würde gut zu Cosima passen.


    Die Spenden laufen gut. Doch warum soll Cosima die Spende von Hagen Keller ablehnen. Er ist doch ein Freund der Familie. Aber da ist ein Konflikt zwischen Theodor und Hagen. Worum geht es? Theodor ist scheinbar genauso dominant wie sein Vater. Es ist schon ziemlich übergriffig, dass er die Sekretärin angewiesen hat, die Spende abzulehnen.


    Cosima findet auf dem Speicher einen Brief ihres Vaters und muss erfahren, dass die Ehe ihrer Eltern doch nicht so glücklich war, wie die Mutter behauptet. Ich bin gespannt, ob die Mutter von dem Verhältnis wusste.

    ASIN/ISBN: 3446281061


    Philip Brooke ist gestorben und hinterlässt ein großes Erbe. Seine Kinder Frannie, Milo und Isa kommen zur Beerdigung auf dem Familienanwesen in Sussex zusammen. Jeder von ihnen hat andere Vorstellungen, wie es mit dem Familienbesitz weitergehen soll. Dann trifft auch noch die außereheliche Tochter Clara ein, die mehr über die Familie weiß als die ehelichen Kinder von Philip.


    Die Autorin Anna Hope berichtet über fünf Tage lang aus unterschiedlichen Perspektiven, wie die Familie in dieser Situation miteinander umgeht. Der Schreibstil ist fließen und lässt sich gut lesen, allerdings manchmal etwas ausufernd.


    Die Charaktere sind gut gezeichnet, waren mir aber allesamt nicht besonders sympathisch. Philips Frau Grace kann nun endlich ihr eigenes Leben führen und muss keine Rücksicht mehr nehmen. Sie war nicht glücklich in ihrer Beziehung. Frannie hat die letzten Jahre mit ihrem Vater zusammen an der Renaturierung der Ländereien gearbeitet. Das alles möchte sie für ihre Tochter erhalten, denn sie ist die Haupterbin. Doch ihrem Bruder Milo gefällt das nicht, denn sein Vater hatte ihm zugesagt, was allerdings nicht schriftlich festgehalten wurde. Isa ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Zudem hat sie Clara, die Tochter aus einer Affäre ihres Vaters, eingeladen. Lange schwellende Konflikte brechen auf und Geheimnisse werden aufgedeckt.


    Man spürt gleich, dass in der Familie etwas nicht stimmt. Die Atmosphäre ist von Anfang an angespannt. Philip Brooke hat nie viel Interesse an seiner Familie gezeigt, er hat sein Ding durchgezogen. Seine Frau hat er betrogen und sich wenig um die Kinder gekümmert. Die Familie Brooke ist also eine Familie, die keine innige Beziehung hat. All das kommt nun nach dem Tod des Vaters hoch. Man ist gezwungen, sich mit der Familiengeschichte, den eigenen Befindlichkeiten und dem Erbe auseinanderzusetzen.


    Ich habe diesen Roman über eine Familie mit Konflikten und Geheimnissen gerne gelesen.


    8/10