Beiträge von buchregal123

    Ich habe zuvor noch kein Buch mit Albin Leclerc gelesen, bin aber jetzt schon ganz begeistert. Er darf nicht mehr ermitteln, redet sich ein, dass er auch nicht mehr will und kann es doch nicht lassen. Ich mag auch seine gedanklichen Dialoge mit Tyson und auch den Schlagabtausch mit Matteo. Das ist sehr unterhaltsam.


    Da sollen ein paar Bilder von Paul Cézanne zu einer Ausstellung transportiert werden. Die Sicherheitsmaßnahmen bei solch kostbaren Kunstwerken sind entsprechend hoch, leider aber nicht hoch genug, denn es gibt da ein paar böse Buben, die den Transport überfallen. Sie sind gut vorbereitet und schwer bewaffnet. Der Plan ist… falsch: sollte wirklich absolut sicher sein, der Zeitpuffer ausreichend… Aber der Zufall macht den Räubern einen Strich durch die Rechnung. Die Polizei ist zu schnell da und die Lage eskaliert. Es gibt Tote.


    Natürlich gibt es auch wieder einmal einen karrieregeilen Staatsanwalt, der den Fall am liebsten sofort geklärt hätte. Aber Ermittler können nicht zaubern, auch Caterine und Alain nicht. Daher kann man sich ja mal einen Rat bei einem alten Kollegen holen, der aber so „gar nicht“ will. Daher hat er sich auch verfahren, statt zum Kindergarten, wo er seine Enkelin holen soll, landet er am Tatort.

    Hallo buchregal123 ,

    es ist zwar schade, dass es mit dem Freiexemplar nicht geklappt hat, du kannst aber trotzdem mitlesen. Ihr meldet euch doch für die Runde und nicht wegen der Freiexemplare hier an (dachte ich zumindest immer). :wave

    Deshalb hatte ich mir das Buch auch schon zu Ostern gewünscht, aber da hatte keiner Erbarmen. Im Moment muss ich nämlich ein wenig haushalten, da einige kostspielige Reparaturen am Haus angefallen sind. Aber vielleicht klappt es ja noch.

    Dominique Brulé hat einst den Blumenladen L’Étoile Manquante im Herzen von Saint-Germain eröffnet. Grund dafür war etwas, das er nun tief in seinem Herzen bewahrt. Er ist ein einsamer Mensch, aber auch seine treuen Kundinnen Donna Mercedes und Donna Tilde sind einsam. Eines Tages trifft Dominique eine Entscheidung. Er hängt eine Stellenausschreibung in sein Schaufenster: „Aushilfe für Blumengeschäft gesucht. Trägerinnen von Blumennamen sind besonders willkommen.“ Die junge Violeta bewirbt sich auf die ausgeschriebene Stelle als Aushilfe. Dadurch gibt es große Veränderungen für alle Beteiligten.


    Eigentlich ist der Titel dieses Romans falsch; es müsste heißen „Der Blumenladen des Dominique Brulé“. Dieser Blumenladen ist ein richtiges Kleinod; nach den Beschreibungen würde sich wohl jeder dort wohlfühlen. Auch die beiden Spanierinnen Donna Mercedes und Donna Tilde, die seit zig Jahren in Paris leben, zieht es immer wieder dorthin. In dem Blumenladen haben sie Ansprache und können für einen Augenblick ihre Einsamkeit vergessen. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, die er schon lange mit sich herumträgt. Donna Mercedes wurde von ihrem Mann verlassen und Tilde hat noch nie den Richtigen getroffen. Der sympathische Dominique Brulé hat einen großen Verlust hinnehmen müssen. Seither liebt er Pfingstrosen. Als er Violeta sieht, ist er gleich verzaubert von ihr. Violeta ist nach Paris geflohen, um eine Liebe zu vergessen. Nun wirbelt sie in ihrer unvergleichlichen Art durch das Leben der Menschen. Sie tut ihnen gut und das tut ihr selbst gut.


    Der Schreibstil dieses Romans ist sehr wortgewaltig und wundervoll poetisch. Die Geschichte selbst verläuft sehr ruhig, es passiert nicht sehr viel. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir aber hat der Roman gut gefallen und die Charaktere sind alle auf ihre Art Besonders.


    Ein warmherziger, poetischer Roman mit liebenswerten Charakteren.


    8/10

    Jeder betrachtet Faye und Jack Adelheim als das perfekte Paar, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich. Sie verkehren mit den Reichen und Schönen und sind von Luxus umgeben. Ihr Unternehmen Compare läuft erfolgreich, aber Faye bleibt daheim bei ihrer Tochter Julienne, weil es Jack so will. Doch das alles ist nur der schöne Schein nach außen. Fayes Selbstsicherheit ist gespielt. Sie tut alles, um Jack zu gefallen; sie stellt sich dumm und macht sich klein. Aber Jack verachtet sie und das zeigt er auch. Von dem Charme, den er in der Öffentlichkeit zur Schau trägt, bleibt zu Hause nichts übrig. Ihre Freundin Chris Nydahl versucht ihr die Augen zu öffnen, doch Faye findet immer wieder Entschuldigungen für Jack. Erst als sie ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischt, kommen Zweifel bei ihr auf. Dann kommt Jack auch noch von einem Ausflug mit Tochter Julienne alleine zurück. Im Apartment finden sich Blutspuren. Die Polizei hat Jack im Verdacht, seine eigene Tochter umgebracht zu haben.

    Dieser Thriller hat mich von Anfang an gepackt, denn er entwickelt sich ganz anders, als zunächst angenommen. Es ist ein raffinierter Plot, den Camilla Läckberg mit ihrem ersten Psychothriller vorlegt.

    Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich dargestellt. Faye hat die Schatten aus der Vergangenheit hinter sich gelassen und ist in Stockholm ein neuer Mensch geworden. Sie ist intelligent und unterstützt Jack beim Aufbau der Firma. Doch dann beginnen die Veränderungen, nicht nur bei Jack, sondern auch bei ihr. Sie macht es Jack ziemlich leicht, sich zu einem solch eiskalten Fiesling zu entwickeln, da sie es ihm immer recht machen will. Doch dann besinnt sie sich auf die Frau, die sie einmal war.

    Es gibt Wendungen, die ich niemals so erwartet hätte, die aber sehr zur Spannung und zum stimmigen Ende beitragen.

    Ein interessanter und spannender Psycho-Thriller, der für fesselnde Lesestunden gesorgt hat.


    8/10

    Die fünfzehnjährige Melody möchten den Geburtstag ihrer Freundin Simone mitfeiern und schleicht sich daher von Zuhause fort. Aber als sie wiederkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Alle Personen auf dem Hof kommen ums Leben und den Brandstifter kann man nicht ausfindig machen.

    Zwanzig Jahre später kommt Melody zurück nach Martinsfehn. Sie begegnet Simone wieder und wird von ihr zum Geburtstag eingeladen. Auf der Feier behauptet sie den Brandstifter zu kennen. Am nächsten Tag ist sie tot.

    Dies ist der vierte Martinsfehn-Krimi der Autorin. Ich habe zuvor nur den Band „Ihr einziges Kind“ gelesen. Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Diese Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet.

    Es wird nicht einfach für die Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann, denn sie müssen weit in die Vergangenheit ermitteln. Sie sind ein sympathisches Ermittlerpaar, auch wenn sie ihr Päckchen zu tragen haben.

    Melody wurde damals von allen für schuldig befunden. Es gab zwar keine Beweise, doch die Dörfler hatten sich schnell festgelegt. Auch ihr Stiefvater kam nicht über den Tod seiner Lebensgefährtin und seines Sohnes hinweg. Neben diesen beiden starb auch noch die Pferdepflegerin Daniela Finke. Melodys Stiefvater konnte nur noch Hass für Melody empfinden und so kam sie in eine Wohngruppe nach Lübeck. Es war schwer für Melody und ihr Leben verlief danach nicht optimal. Doch nun will sie ihrem kleinen Sohn Linus eine schöne Kindheit in Martinsfehn verschaffen. Aber dort hat man noch nicht vergessen.

    Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend und bleibt es bis zum Ende. Es gibt immer wieder Wendungen, die mich daran hinderten, den Täter und das Motiv ausfindig zu machen. Der Mörder ist ziemlich skrupellos und geplant vorgegangen und hat die Spuren von sich weggelenkt.

    Ich kann diesen spannenden Krimi nur empfehlen.


    10/10

    2017: Milla macht es Spaß in ihrer Freizeit nach „lost Places“ zu suchen. Sie wird im ehemaligen Grenzgebiet zwischen der BRD und der DDR fündig. Vom ehemalige Hotel Waldesruh gibt es nur noch einen überwucherten Keller, der ihre Neugier weckt, denn dort gibt es einiges zu entdecken.

    Dreißig Jahre früher lebt die vierzehnjährige Christine Dressel in dem Hotel. Früher war es einmal sehr mondän, doch nun liegt es in der Sperrzone und die Gäste bleiben aus, da man das Gebiet nur mit Passierschein betreten darf. Das entzieht der Familie die Existenzgrundlage.

    Was hat die früheren Besitzer, eine Familie Dressel, dort vertrieben? Milla lässt die Sache keine Ruhe. Sie sucht Kontakt zu der Familie und erfährt, was geschehen ist. Auch versucht Milla herauszufinden, ob die Familie ihr Eigentum zurückbekommen kann.

    Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings gibt es in der Geschichte auch einige Längen. Die Charaktere sind lebendig und stimmig dargestellt. Auch die Gegend am Rennsteig im Thüringer Wald ist sehr schön beschrieben.

    Als Westbürger wissen wir zwar einiges über das Leben in der DDR, aber wie es wirklich war, können wir nicht einmal erahnen. Sehr anschaulich wird hier über die vielen Schikanen berichtet, mit denen das Regime die Menschen mürbe gemacht hat. Eine davon war die Zwangsumsiedlung. Trotz aller Widrigkeiten hält die Familie zusammen.

    Nach und nach erfahren wir mit Milla die Geschichte des Hotels, die Probleme der Familie und letztendlich sogar ein Familiengeheimnis. Es ist tragisch, das den Menschen passiert ist. Umso schöner ist es, wie Milla ihre Möglichkeiten nutzt, um zu helfen.

    Eine interessante und lesenswerte Familiengeschichte.


    8/10

    Auf dem Campingplatz Bensersiel hat die Saison angefangen und schon tauchen die Saisonrentner auf. Der Kellner Gernot Kaldenbach ist hier auch untergekommen, aber er kann nicht lange die Campingatmosphäre genießen, denn schon bald schwimmt er als Leiche im Yachthafen. Dann verschwindet auch noch die attraktive Anna, die nichts anbrennen ließ. Keine einfache Ermittlung für die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Polizei Wittmund, denn im Fall Anna deutet alles auf eine Entführung hin. Hängen die beiden Fälle zusammen?

    Für mich war dies der vierte Band um das Ermittlerteam aus Wittmund, obwohl es bereits der sechste ist.

    Der Schreibstil ist gewohnt gut zu lesen und sehr locker. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Die ostfriesische Atmosphäre ist sehr schön dargestellt und es kommt gleich Urlaubsfeeling auf. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl auf einem Campingplatz ist schön beschrieben, trotzdem wäre das nichts für mich, da ist mir zu viel Nähe und zu viel Beobachtung.

    Bert und Nina sind sympathische und sehr fähige Ermittler. Sie gehen auf die Menschen ein und finden so einiges heraus, was die Menschen lieber unter der Decke gehalten hätten. Dabei geht es teilweise um wirklich heftige Probleme. Kellner Kaldenbach aber war wirklich ein schlimmer Finger und es ist kein Wunder, dass es ein solches Ende mit ihm genommen hat.

    Es gibt einige Verdächtige und es ist gar nicht so leicht herauszufinden, wer denn nun der Mörder ist. Immer wieder gibt es Wendungen, die wieder Zweifel säen. Doch am Ende ist der Täter jemand, den wohl niemand auf dem Schirm hatte.

    Es ist von Anfang an spannend und da der Leser im Ungewissen bleibt, hält sich die Spannung auch bis zum Ende.

    Wieder einmal wurde das idyllische Ostfriesland vom Verbrechen heimgesucht. Mit hat dieser Krimi sehr gut gefallen.


    10/10

    Während in der Paulskirche in Frankfurt 1848 die Nationalversammlung tagt, plagt sich der Verleger Joseph Rütten mit Geldsorgen. Er verspricht sich viel von der Revolution und möchte mit seinem Geschäftspartner Dr. Zacharias Löwenthal durch den Druck von entsprechenden Texten zur politischen Entwicklung beitragen. Doch Zensur und fehlende finanzielle Mittel bereiten Schwierigkeiten. Zudem ist Rütten in die Witwe Wilhelmine Pfaff verliebt. Als Delegierte ermordet werden, gerät Wilhelmines Freundin Henriette Zobel unter Verdacht.


    In dieser Geschichte dreht sich alle um die Literarische Anstalt und ihre Besitzer Joseph Rütten und Dr. Zacharias Löwenthal. Aus dieser Anstalt ist später der Verlag Rütten & Loening geworden.


    Dieses packende Buch lässt sich angenehm lesen und es beschreibt sehr gut, wie die Menschen zur Zeit der Nationalversammlung lebten, was sie bewegte und was sie erhofften. Die Charaktere sind sehr authentische beschrieben, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Für mich ist Wilhelmine Pfaff die stärkte Persönlichkeit in diesem Roman. Als ihr Mann stirbt, erbt sie die verschuldete Druckerei und betreibt diese weiter. Obwohl sie das nicht gewollt hat und es eigentlich undenkbar für eine Frau jener Zeit ist. Doch ihre beste Freundin Henriette Zobel unterstützt sie. Sie druckt revolutionären Werken für ihre Nachbarn Rütten und Löwenthal. Mit Politik hat Wilhelmine nicht viel am Hut, im Gegensatz zu ihrer rebellischen Freundin, die überall ihre Meinung kundtut. Dass Joseph Rütten Gefühle für sie hegt, bemerkt Wilhelmine nicht, denn sie trauert noch.


    Ines Thorn hat hier wieder einmal einen wundervollen historischen Roman geschrieben, der uns das bewegte Zeitgeschehen gut vermittelt und gleichzeitig interessante Persönlichkeiten vorstellt. Es ist eine gelungene Kombination aus historisch Belegtem und Fiktion.


    Ich kann dieses tolle Buch nur empfehlen.


    10/10

    Reeder Clausen ist verstorben und Jonas Clausen muss mit Erschrecken feststellen, dass es nicht gut um die Reederei bestellt ist. Da kommt eine Nachricht aus vergangenen Zeiten gerade recht, verspricht sie doch einen Geldsegen. Aber auch Amely Thompson aus Amerika könnte diesen Geldsegen gut gebrauchen.

    Es sollte 1900 eine besondere Reise nach New York werden, denn auf der Überfahrt soll die Verlobung der siebzehnjährigen Helena van der Haard mit dem dem Reedersohn Gustav Clausen gefeiert werden. Doch ein Feuer macht diese Pläne zunichte; Menschen sterben oder gelten als vermisst. Während die Eltern und die zwölfjährige Anni van der Haard davonkommen, wird Helena vermisst. Man reist trauernd zurück nach Hamburg, aber Anni glaubt fest daran, dass ihre Schwester noch lebt. Zehn Jahre später sieht Anni ein Bild in der Zeitung und ist davon überzeugt, dass die abgebildete Frau ihre totgeglaubte Schwester ist. Doch es steht ein anderer Name unter dem Foto. Täuscht sich Anni?

    Dies Handlungsstränge wechseln einander ab. Ich mag es, wenn Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen spielen und so erfahren wir, wie die Nachfahren in der jetzigen Zeit in alte Familiengeschichten eintauchen und Geheimnisse aufdecken. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen.

    Helena ist nicht glücklich über die anstehende Verlobung, die von den Eltern aus geschäftlichen Gründen arrangiert wurde. Mehr möchte ich zu ihr aber nicht verraten. Gustav ist sehr besitzergreifend. Er war mir von Anfang an unsympathisch und im weiteren Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass meine Meinung über ihn nicht falsch war. Anni ist eine sympathische und zielstrebige junge Frau, die weiß was sie will. Sie hat ihre Schwester immer schmerzlich vermisst. Amely und Jonas können beide eine Finanzspritze gebrauchen. Welche Verbindung gibt es zwischen den Clausens und Thompsons?

    Eigentlich hätten die Charaktere ein wenig mehr Tiefgang vertragen können. Auch wenn es interessant war, wie alte Familiengeschichten enthüllt und Geheimnisse aufgedeckt werden, fehlte mir etwas an der Geschichte, damit sie mich so richtig packen konnte. Auch das Ende kam mir etwas zu abrupt.


    7/10

    Der Krieg ist zwar vorbei, doch trotzdem spürt man seine Auswirkungen 1919 in der Hansestadt Hamburg noch überall. Auch das Handelskontor Hannemann & Tietz mit eigener Schokoladenmanufaktur leidet unter den Folgen. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien geht es den Hannemanns noch recht gut. Die 17-jährige Frieda Hannemann liebt es im Kontor ihres Vaters oder in der Schokoladenküche zu sein. Ihr Herz hängt an dem Unternehmen und sie würde gerne den Betrieb übernehmen, zumal ihr Bruder Hans zwar überlebt hat, aber nicht mehr wiederzuerkennen ist und kaum in der Lage ist, in der Firma zu arbeiten. Doch dann will ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten, damit das Unternehmen überleben kann. Für Frieda bricht eine Welt zusammen, da sie ihr Herz auch längst an einen anderen vergeben hat.

    Mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist einfach wundervoll zu lesen, denn alles ist sehr bildhaft beschrieben. Ich kenne Hamburg ganz gut und habe viele Örtlichkeiten der Hansestadt wiedererkannt. Auch die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet.

    Ich mochte Frieda von Anfang an. Mit ihren 17 Jahren ist sie unbeschwert und hat dennoch ein Herz für andere. Sie sieht die Not und möchte gerne helfen. Dagegen mochte ich ihre ichbezogene Mutter Rosemarie überhaupt nicht. Ich hätte sie schütteln wollen, als sie vollkommen empathielos bei Hans im Krankenhaus reagiert. Hans hat sich mit Begeisterung in das Kriegsgetümmel gestürzt und dann im Krieg Schlimmes mitgemacht, aber das ist keine Entschuldigung für sein weiteres Verhalten. Dagegen mochte ich Ernst sehr, dem der Krieg auch seinen Stempel aufgedrückt hat, der sich aber trotzdem nicht hat unterkriegen lassen.

    Friede ist eine starke junge Frau, die ein großes Interesse an dem Unternehmen hat. Sie ist kreativ und entwickelt Ideen, um das Geschäft voranzubringen. Doch sie ist eine Frau und Frauen haben zu heiraten und sich um Familie und Haus zu kümmern. Aber sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Interessen, muss aber auch einiges durchstehen.

    Dies Auftaktband der großen Hamburg-Saga von Lena Johannson hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    10/10

    Der Krieg ist zwar vorbei, doch trotzdem spürt man seine Auswirkungen 1919 in der Hansestadt Hamburg noch überall. Auch das Handelskontor Hannemann & Tietz mit eigener Schokoladenmanufaktur leidet unter den Folgen. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien geht es den Hannemanns noch recht gut. Die 17-jährige Frieda Hannemann liebt es im Kontor ihres Vaters oder in der Schokoladenküche zu sein. Ihr Herz hängt an dem Unternehmen und sie würde gerne den Betrieb übernehmen, zumal ihr Bruder Hans zwar überlebt hat, aber nicht mehr wiederzuerkennen ist und kaum in der Lage ist, in der Firma zu arbeiten. Doch dann will ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten, damit das Unternehmen überleben kann. Für Frieda bricht eine Welt zusammen, da sie ihr Herz auch längst an einen anderen vergeben hat.

    Mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist einfach wundervoll zu lesen, denn alles ist sehr bildhaft beschrieben. Ich kenne Hamburg ganz gut und habe viele Örtlichkeiten der Hansestadt wiedererkannt. Auch die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet.

    Ich mochte Frieda von Anfang an. Mit ihren 17 Jahren ist sie unbeschwert und hat dennoch ein Herz für andere. Sie sieht die Not und möchte gerne helfen. Dagegen mochte ich ihre ichbezogene Mutter Rosemarie überhaupt nicht. Ich hätte sie schütteln wollen, als sie vollkommen empathielos bei Hans im Krankenhaus reagiert. Hans hat sich mit Begeisterung in das Kriegsgetümmel gestürzt und dann im Krieg Schlimmes mitgemacht, aber das ist keine Entschuldigung für sein weiteres Verhalten. Dagegen mochte ich Ernst sehr, dem der Krieg auch seinen Stempel aufgedrückt hat, der sich aber trotzdem nicht hat unterkriegen lassen.

    Friede ist eine starke junge Frau, die ein großes Interesse an dem Unternehmen hat. Sie ist kreativ und entwickelt Ideen, um das Geschäft voranzubringen. Doch sie ist eine Frau und Frauen haben zu heiraten und sich um Familie und Haus zu kümmern. Aber sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Interessen, muss aber auch einiges durchstehen.

    Dies Auftaktband der großen Hamburg-Saga von Lena Johannson hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    10/10

    Im Jahre 1938 verbringt die Schottin Ella einen Sommer an der Atlantikküste in Frankreich und verliebt sich in den Franzosen Christophe. Sie schmieden Zukunftspläne, doch dann bricht der Krieg aus und macht diese Pläne zunichte. Ella baut sich ein neues Leben auf.

    Im Jahr 2014 soll Kendra anhand von alten Dokumenten die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Ella aufschreiben. Dabei hat Kendra selbst alle Hände voll zu tun, denn sie ist Lehrerin und hat einen autistischen Sohn. Mit ihrem Mann läuft es auch nicht mehr so problemlos. Doch als sie die Dokumente und Tonaufnahmen ihrer Großmutter in die Hände bekommt, ist sie fasziniert von der Lebensgeschichte Ellas.

    Dieses wundervolle Buch lässt sich wirklich toll lesen. Ich mag es, wenn Geschichten in verschiedenen Zeiten spielen und auch hier wechseln sich die Handlungsebenen ab, so dass man sowohl Ellas Geschichte, aber auch Kendras Leben ausführlich kennenlernt. Ergänzt wird das Ganze durch die Briefwechsel, die Ella mit den Geschwistern Caroline und Christophe Martet führt. Die historischen Begebenheiten werden von der Autorin Fiona Valpy sehr schön mit einer tragischen Liebesgeschichte verknüpft.

    Die Charaktere sind sehr gut und lebendig beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Ella hat in Frankreich ihre große Liebe gefunden, doch die Zeiten sind schlimm und der Krieg zerstört die Träume. Kendra hat es nicht leicht, aber die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte ihrer Großmutter bringt sie dazu, sich über ihr eigenes Leben Gedanken zu machen.

    Die gefühlvolle und tiefgründige Geschichte ist wirklich fesselnd. Ich kann Das Buch nur empfehlen.


    10/10

    Die junge Fiona Hemington ist 1837 nach dem Tod ihrer Mutter auf dem Weg zu ihrer Tante nach Inverness, wo sie in Zukunft leben soll, als sie in den schottischen Highlands in einen Hinterhalt gerät. Ihr Vater fürchtet um sein Ansehen, da Fiona zu Anfällen neigt. Fiona kann bei diesem Überfall zwar entkommen und sich zu einem Herrenhaus durchschlagen, aber man empfängt sie dort nicht gerade mit offenen Armen. Der Hausherr Laird Aidan ist ein schroffer Mensch. Auf Thirstane Manor leidet Fiona verstärkt und ihren dunklen Traumbildern, sie hört Geräusche und eine sich ständig wiederholende Melodie. Langsam glaubt Fiona, dass sie wahnsinnig wird. Aber was hat es mit dem Fluch auf sich, der auf Thirstane Manor liegen soll?

    Diese Geschichte ist schaurig und mysteriös. Man erhält einen Einblick in die schottische Historie, aber auch in die Mythen und Legenden. Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen und sehr fesselnd.

    Fionas Vater schämt sich für seine Tochter, da sie mit diesen Anfällen geschlagen ist. Damit sein Ansehen als Richter nicht leidet, schiebt er Fiona kurzerhand einfach zu ihrer Tante ab. Aber auch Fiona leidet natürlich unter ihrer Krankheit. Sie ist noch jung und muss erst noch Selbstbewusstsein entwickeln, was ihr im Laufe der Geschichte gut gelingt, zumal sie auch ihre eigene Familie mit ganz anderen Augen betrachten muss. Aber auch Sir Aidan hat es nicht leicht gehabt, so dass man ihm seine schroffe und etwas unheimlich Art nachsieht. Nachdem ich sie also besser kennengelernt habe, konnte ich mich in beide besser hineinversetzen.

    Lange blieb alles sehr rätselhaft für mich, was die Sache sehr spannend machte, doch am Ende fügt sich alles nachvollziehbar zusammen.

    Mir hat diese atmosphärische und spannende, aber auch etwas düstere Geschichte mit ihren komplexen Charakteren sehr gut gefallen.


    9/10

    Emilia Rossi alias Sarah Tanner, Opernsängerin, hat sich aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne zurückgezogen. Das Schiff, auf dem sie zur Ruhe kommen wollte, kentert. Sie wird von der Besatzung eines Robbenfängerbootes gerettet. Da für Brandon Zeit auch Geld bedeutet, muss sie auf dem Schiff bleiben bis der Fang beendet ist. Für einige Männer bedeutet eine Frau an Bord nur Unglück, denn sie sind abergläubig. Sarah hat aber auch Probleme, sich in dieser m harten Leben zurecht zu finden. Ihr Gerechtigkeitssinn lässt sie immer wieder anecken. Damit steht sie nicht alleine da. Auch Peer Svensson bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten, weil er den unfähigen und brutalen Steuermann nicht akzeptiert. Svensson und Sarah kommen sich näher. Aber da ist ja auch noch Kapitän Brandon, der Sarah von Anfang an bekannt vorkommt.

    Die Geschichte ist wunderbar zu lesen. Es wird eine raue Männerwelt beschrieben, in der Frauen eigentlich nichts verloren haben. An Bord eines Segelschiffes ist harte Arbeit erforderlich, von Romantik keine Spur. Die Figuren sind so gut beschrieben, dass sie sie vor Augen hat. Sarah ist mutig und hält ihre Meinung nicht zurück. Peer weiß was es ihn kostet, wenn er sich für andere einsetzt und nimmt die Folgen an. Brandon ist ein ehrgeiziger Abenteurer, der auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt.

    Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zu der Story.

    Ein wundervolles Buch.


    9/10

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    Tom Winter, Sicherheitschef einer Schweizer Bank, soll überprüfen, ob bei einem Konto alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Es geht eigentlich nicht um eine große Summe, doch das BKA hat eine Anfrage bei der FedPol gestellt, da der Kontoinhaber Otto Harnisch in Berlin gefoltert wurde und in einem Brunnenschacht der Berliner Wasserbetriebe versenkt wurde. Winter hört sich bei den Kollegen um, alles scheint ordnungsgemäß abgelaufen zu sein, doch die Sache lässt ihm keine Ruhe. Er verfolgt die Spur des Geldes und hat eine lange Reise vor sich durch Europa und die Türkei bis nach Krasnodar in Russland.

    Dieser Thriller ist bereits der dritte Fall für Tom Winter, den ehemaligen Leiter einer Polizeisondereinheit, der nur Sicherheitschef bei der Schweizer Bank ist. Für mich war es der erste Band aus der Reihe.

    Der Schreibstil ist gut zu lesen und recht locker. Obwohl es manchmal sehr dramatisch zugeht, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die Charaktere sind interessant und ihrer Rolle entsprechend dargestellt.

    Winter ist ein sportlicher Typ, den selbst das eisige Wasser der Aare nicht abschreckt. Er verbeißt sich gerne in seine Fälle und lässt nicht locker, wenn er glaubt, dass noch etwas im Verborgenen liegt. Bevor er mit der Geliebten des Toten reden kann wird sie ermordet. Aber seine Nachforschungen führen ihn zu einer dubiosen Firma und auch der russische Geschäftsmann Zalimkan Magomedow gibt ihm einige Rätsel auf. Ihm kommt ein Verdacht, der von der deutschen Polizei als gar nicht so abwegig betrachtet wird. Was hinter all dem steckt, ist grauenhaft und doch so realitätsnah, dass man gar nicht darüber nachdenken mag, um keine Ängste aufkommen zu lassen.

    Es ist sehr spannend, actionreich und der Held muss eine Menge einstecken, lässt sich aber nicht durch so etwas aus der Spur bringen.

    Mich hat dieser Thriller wirklich gefesselt. Beste Unterhaltung!


    10/10