Beiträge von buchregal123

    Dank Albins Hinweis mit der Räuberhöhle, wurden in einer alten Tankstelle Kunstwerke gefunden. Mit gestohlenen hatte man ja rechnen müssen, aber es tauchen auch völlig unbekannte Werke auf.


    Ein Ermittlungserfolg für Castel und ihren Kollegen, aber dann tauchen die Typen von Interpol und Europol und wollen den Fall an sich ziehen. Aber so leicht lässt sich Castel nicht das Ruder aus der Hand nehmen. Aber Albin auch nicht. Frechweg taucht er im Museum auf und mischt sich in das Gespräch Castel und Kurator ein. Alle Zeichen deuten darauf, dass es bei den unbekannten Gemälden um Beutekunst geht.


    Castel findet den Herrn Kurator ja anziehend, was sie aber nicht daran hindert, ihn durchleuchten zu lassen.


    Albin setzt sich mit dem Fälscher (ach nein, er malt ja ein Bild neu) in Verbindung. Chauvet hat wirklich viel Ahnung, aber ob er alles erzählt?


    Ein alter Mann im Seniorenheim macht sich Sorgen (ist es das heim, von dem Albin den Flyer im Briefkasten hat?). Dann taucht ein Mann mit Stock bei Tournay auf, dem ein paar Kunstwerke abhandengekommen sind und schon ist Rainier ertrunken. Der Gral muss ja schließlich geschützt werden.


    Nun kann Albin sich aber nicht mehr selbst belügen, denn er erscheint am Tatort Tournay und prompt ist er es wieder, der etwas Wichtiges entdeckt.

    Aus dieser Reihe habe ich zuvor den ersten Band „Die Kamelieninsel“ gelesen. „Die Frauen der Kamelien-Insel“ ist an mir vorbeigegangen. Sylvia wurde seinerzeit von ihrer Tante Lucie als Erbin eingesetzt und ist so auf die Insel gekommen. Hier hat sie Maël kennen- und lieben gelernt. Nun freuen sie sich auf ihr erstes Kind. Da erhält Maël deinen Anruf. Seine Mutter, zu der er seit zig Jahren keinen Kontakt hatte, ist schwer krank. Maël ist ihr einziger Angehöriger, daher will er zu ihr, aber Sylvia hat ein ungutes Gefühl, das sich schon bald auch bestätigt. Während Maël weg ist, bricht eine Sturmflut über die Insel her und verursacht große Schäden. Sylvia hat einen Unfall.

    Auch dieses Buch ist wieder sehr schön zu lesen. Die Geschichte ist gefühlvoll und spannend. Die Beschreibung der Örtlichkeiten ist gut gelungen, so hatte man die Bilder gleich vor Augen. Die Charaktere sind lebendig und sehr individuell gestaltet und alle sind wieder dabei, die man schon aus den vorigen Bänden kennt.

    Mir scheint es fast so, als wollte das Schicksal Sylvia und Maël besonders viele Prüfungen auferlegen. Da fühlt sich Maël verpflichtet, nach seiner Mutter zu sehen, und schon kommt es Schlag auf Schlag. Ich konnte gut mit Sylvia fühlen, über die doch einiges hereinbricht. Selbst am Ende der Schwangerschaft gönnt sie sich keine Ruhe. Mit Maël werde ich nicht so ganz warm. So lange hat er keinen Gedanken an seine Mutter verschwendet und nun lässt er Sylvia alleine, die nicht mehr lange bis zum Geburtstermin hat. Natürlich konnte er nicht wissen, was alles passiert, doch ich denke, dass er sich um seine Frau hätte kümmern müssen. Zum Glück gibt es auf der Insel liebe Menschen, die für Sylvia da sind. Sylvia leibt ihren Mann, aber sie entschuldigt auch viel zu viel.

    Das Buch mit dem besonderen Insel-Feeling ist unterhaltsam mit einer großen Portion Dramatik.


    8/10

    Miles Singer stammt aus einer adligen Familie mit magischen Kräften. Um dem zu entgehen, floh er, nahm einen anderen Namen an und ging zur Armee. Er verpflichtet sich für sieben Jahre, studiert Medizin und gerät in den Krieg und in Gefangenschaft. Nun ist er als Psychologe in einem Krankenhaus für Kriegsrückkehrer, die völlig verändert zurückkommen und zu einer Gefahr für sich und andere werden. Als er eines Tages zu einem Notfall gerufen wird, erkennt er, dass man seinem Schicksal nicht entgehen kann, denn er spürt bei dem Patienten die Aura einer Hexe. Aber auch der Patient erkennt die Veranlagung von Miles, die er verborgen hält, weil ihm sonst Gefahr droht. Er schwört dem sterbenden Mann, dass er seinen Mörder finden wird. Dafür muss er eine Menge Probleme überwinden und seine Vergangenheit holt ihn wieder ein.

    Schon als ich die Leseprobe gelesen habe, hat mich die Geschichte gefangen genommen, obwohl das Genre nicht unbedingt meins ist. Auch das Cover hat mir sehr gefallen. Daher musste ich das Buch unbedingt lesen.

    Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Alles ist sehr bildhaft beschrieben, so dass man es sich gut vorstellen konnte. Auch bekommt man es mit interessanten Figuren zu tun. In Aeland haben die adligen Sturmsängern das Sagen. Auch wenn sie Fortschritt gebracht haben, so sind sie aber auch verantwortlich für den schrecklichen Krieg. Magier wie Miles sorgen dafür, dass die Sturmsänger stark werden. Sie werden daher nicht gerade als wertvoll betrachtet. Daher hat Singer seine Kräfte im Verborgenen genutzt, um anderen zu helfen. Wenn man ihn dabei erwischen würde, sähe es böse für ihn aus. Aber er hat ein Versprechen gegeben und das bringt ihn sogar zurück zu seiner Familie. Hilfe erhält er von dem schönen Amaranthine Tristan, der ein wirklich toller Charakter ist. Dagegen ist seine Schwester Grace eine fürchterliche Person, zu der ich kein Vertrauen hatte.

    Die Geschichte ist sehr spannend und auch das Ende ist schlüssig, aber auch ein wenig überraschend. Ich bin schon gespannt auf den Folgeband.

    Diese magische Geschichte hat mir gut gefallen.


    8/10

    Die Zufalls-Generator-Software scheint mir manipuliert worden zu sein; ob jemand von der Transportfirma seine Hände hier im Spiel hat? Für Spekulationen ist es jedoch noch reichlich früh.

    Vielleicht jemand von der Transportfirma, vielleicht ein Kurator, der die Bilder nicht hergeben will. Ich lasse mich überraschen.

    Aber Albin ist bestimmt bald wieder voll im Polizisten-Modus

    Was heißt hier bald? er war doch sofort drin, schon der Zeitungsartikel hat ihn doch hibbelig gemacht.

    Ich habe zuvor noch kein Buch mit Albin Leclerc gelesen, bin aber jetzt schon ganz begeistert. Er darf nicht mehr ermitteln, redet sich ein, dass er auch nicht mehr will und kann es doch nicht lassen. Ich mag auch seine gedanklichen Dialoge mit Tyson und auch den Schlagabtausch mit Matteo. Das ist sehr unterhaltsam.


    Da sollen ein paar Bilder von Paul Cézanne zu einer Ausstellung transportiert werden. Die Sicherheitsmaßnahmen bei solch kostbaren Kunstwerken sind entsprechend hoch, leider aber nicht hoch genug, denn es gibt da ein paar böse Buben, die den Transport überfallen. Sie sind gut vorbereitet und schwer bewaffnet. Der Plan ist… falsch: sollte wirklich absolut sicher sein, der Zeitpuffer ausreichend… Aber der Zufall macht den Räubern einen Strich durch die Rechnung. Die Polizei ist zu schnell da und die Lage eskaliert. Es gibt Tote.


    Natürlich gibt es auch wieder einmal einen karrieregeilen Staatsanwalt, der den Fall am liebsten sofort geklärt hätte. Aber Ermittler können nicht zaubern, auch Caterine und Alain nicht. Daher kann man sich ja mal einen Rat bei einem alten Kollegen holen, der aber so „gar nicht“ will. Daher hat er sich auch verfahren, statt zum Kindergarten, wo er seine Enkelin holen soll, landet er am Tatort.

    Hallo buchregal123 ,

    es ist zwar schade, dass es mit dem Freiexemplar nicht geklappt hat, du kannst aber trotzdem mitlesen. Ihr meldet euch doch für die Runde und nicht wegen der Freiexemplare hier an (dachte ich zumindest immer). :wave

    Deshalb hatte ich mir das Buch auch schon zu Ostern gewünscht, aber da hatte keiner Erbarmen. Im Moment muss ich nämlich ein wenig haushalten, da einige kostspielige Reparaturen am Haus angefallen sind. Aber vielleicht klappt es ja noch.

    Dominique Brulé hat einst den Blumenladen L’Étoile Manquante im Herzen von Saint-Germain eröffnet. Grund dafür war etwas, das er nun tief in seinem Herzen bewahrt. Er ist ein einsamer Mensch, aber auch seine treuen Kundinnen Donna Mercedes und Donna Tilde sind einsam. Eines Tages trifft Dominique eine Entscheidung. Er hängt eine Stellenausschreibung in sein Schaufenster: „Aushilfe für Blumengeschäft gesucht. Trägerinnen von Blumennamen sind besonders willkommen.“ Die junge Violeta bewirbt sich auf die ausgeschriebene Stelle als Aushilfe. Dadurch gibt es große Veränderungen für alle Beteiligten.


    Eigentlich ist der Titel dieses Romans falsch; es müsste heißen „Der Blumenladen des Dominique Brulé“. Dieser Blumenladen ist ein richtiges Kleinod; nach den Beschreibungen würde sich wohl jeder dort wohlfühlen. Auch die beiden Spanierinnen Donna Mercedes und Donna Tilde, die seit zig Jahren in Paris leben, zieht es immer wieder dorthin. In dem Blumenladen haben sie Ansprache und können für einen Augenblick ihre Einsamkeit vergessen. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, die er schon lange mit sich herumträgt. Donna Mercedes wurde von ihrem Mann verlassen und Tilde hat noch nie den Richtigen getroffen. Der sympathische Dominique Brulé hat einen großen Verlust hinnehmen müssen. Seither liebt er Pfingstrosen. Als er Violeta sieht, ist er gleich verzaubert von ihr. Violeta ist nach Paris geflohen, um eine Liebe zu vergessen. Nun wirbelt sie in ihrer unvergleichlichen Art durch das Leben der Menschen. Sie tut ihnen gut und das tut ihr selbst gut.


    Der Schreibstil dieses Romans ist sehr wortgewaltig und wundervoll poetisch. Die Geschichte selbst verläuft sehr ruhig, es passiert nicht sehr viel. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir aber hat der Roman gut gefallen und die Charaktere sind alle auf ihre Art Besonders.


    Ein warmherziger, poetischer Roman mit liebenswerten Charakteren.


    8/10

    Jeder betrachtet Faye und Jack Adelheim als das perfekte Paar, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich. Sie verkehren mit den Reichen und Schönen und sind von Luxus umgeben. Ihr Unternehmen Compare läuft erfolgreich, aber Faye bleibt daheim bei ihrer Tochter Julienne, weil es Jack so will. Doch das alles ist nur der schöne Schein nach außen. Fayes Selbstsicherheit ist gespielt. Sie tut alles, um Jack zu gefallen; sie stellt sich dumm und macht sich klein. Aber Jack verachtet sie und das zeigt er auch. Von dem Charme, den er in der Öffentlichkeit zur Schau trägt, bleibt zu Hause nichts übrig. Ihre Freundin Chris Nydahl versucht ihr die Augen zu öffnen, doch Faye findet immer wieder Entschuldigungen für Jack. Erst als sie ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischt, kommen Zweifel bei ihr auf. Dann kommt Jack auch noch von einem Ausflug mit Tochter Julienne alleine zurück. Im Apartment finden sich Blutspuren. Die Polizei hat Jack im Verdacht, seine eigene Tochter umgebracht zu haben.

    Dieser Thriller hat mich von Anfang an gepackt, denn er entwickelt sich ganz anders, als zunächst angenommen. Es ist ein raffinierter Plot, den Camilla Läckberg mit ihrem ersten Psychothriller vorlegt.

    Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich dargestellt. Faye hat die Schatten aus der Vergangenheit hinter sich gelassen und ist in Stockholm ein neuer Mensch geworden. Sie ist intelligent und unterstützt Jack beim Aufbau der Firma. Doch dann beginnen die Veränderungen, nicht nur bei Jack, sondern auch bei ihr. Sie macht es Jack ziemlich leicht, sich zu einem solch eiskalten Fiesling zu entwickeln, da sie es ihm immer recht machen will. Doch dann besinnt sie sich auf die Frau, die sie einmal war.

    Es gibt Wendungen, die ich niemals so erwartet hätte, die aber sehr zur Spannung und zum stimmigen Ende beitragen.

    Ein interessanter und spannender Psycho-Thriller, der für fesselnde Lesestunden gesorgt hat.


    8/10

    Die fünfzehnjährige Melody möchten den Geburtstag ihrer Freundin Simone mitfeiern und schleicht sich daher von Zuhause fort. Aber als sie wiederkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Alle Personen auf dem Hof kommen ums Leben und den Brandstifter kann man nicht ausfindig machen.

    Zwanzig Jahre später kommt Melody zurück nach Martinsfehn. Sie begegnet Simone wieder und wird von ihr zum Geburtstag eingeladen. Auf der Feier behauptet sie den Brandstifter zu kennen. Am nächsten Tag ist sie tot.

    Dies ist der vierte Martinsfehn-Krimi der Autorin. Ich habe zuvor nur den Band „Ihr einziges Kind“ gelesen. Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Diese Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet.

    Es wird nicht einfach für die Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann, denn sie müssen weit in die Vergangenheit ermitteln. Sie sind ein sympathisches Ermittlerpaar, auch wenn sie ihr Päckchen zu tragen haben.

    Melody wurde damals von allen für schuldig befunden. Es gab zwar keine Beweise, doch die Dörfler hatten sich schnell festgelegt. Auch ihr Stiefvater kam nicht über den Tod seiner Lebensgefährtin und seines Sohnes hinweg. Neben diesen beiden starb auch noch die Pferdepflegerin Daniela Finke. Melodys Stiefvater konnte nur noch Hass für Melody empfinden und so kam sie in eine Wohngruppe nach Lübeck. Es war schwer für Melody und ihr Leben verlief danach nicht optimal. Doch nun will sie ihrem kleinen Sohn Linus eine schöne Kindheit in Martinsfehn verschaffen. Aber dort hat man noch nicht vergessen.

    Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend und bleibt es bis zum Ende. Es gibt immer wieder Wendungen, die mich daran hinderten, den Täter und das Motiv ausfindig zu machen. Der Mörder ist ziemlich skrupellos und geplant vorgegangen und hat die Spuren von sich weggelenkt.

    Ich kann diesen spannenden Krimi nur empfehlen.


    10/10

    2017: Milla macht es Spaß in ihrer Freizeit nach „lost Places“ zu suchen. Sie wird im ehemaligen Grenzgebiet zwischen der BRD und der DDR fündig. Vom ehemalige Hotel Waldesruh gibt es nur noch einen überwucherten Keller, der ihre Neugier weckt, denn dort gibt es einiges zu entdecken.

    Dreißig Jahre früher lebt die vierzehnjährige Christine Dressel in dem Hotel. Früher war es einmal sehr mondän, doch nun liegt es in der Sperrzone und die Gäste bleiben aus, da man das Gebiet nur mit Passierschein betreten darf. Das entzieht der Familie die Existenzgrundlage.

    Was hat die früheren Besitzer, eine Familie Dressel, dort vertrieben? Milla lässt die Sache keine Ruhe. Sie sucht Kontakt zu der Familie und erfährt, was geschehen ist. Auch versucht Milla herauszufinden, ob die Familie ihr Eigentum zurückbekommen kann.

    Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings gibt es in der Geschichte auch einige Längen. Die Charaktere sind lebendig und stimmig dargestellt. Auch die Gegend am Rennsteig im Thüringer Wald ist sehr schön beschrieben.

    Als Westbürger wissen wir zwar einiges über das Leben in der DDR, aber wie es wirklich war, können wir nicht einmal erahnen. Sehr anschaulich wird hier über die vielen Schikanen berichtet, mit denen das Regime die Menschen mürbe gemacht hat. Eine davon war die Zwangsumsiedlung. Trotz aller Widrigkeiten hält die Familie zusammen.

    Nach und nach erfahren wir mit Milla die Geschichte des Hotels, die Probleme der Familie und letztendlich sogar ein Familiengeheimnis. Es ist tragisch, das den Menschen passiert ist. Umso schöner ist es, wie Milla ihre Möglichkeiten nutzt, um zu helfen.

    Eine interessante und lesenswerte Familiengeschichte.


    8/10

    Auf dem Campingplatz Bensersiel hat die Saison angefangen und schon tauchen die Saisonrentner auf. Der Kellner Gernot Kaldenbach ist hier auch untergekommen, aber er kann nicht lange die Campingatmosphäre genießen, denn schon bald schwimmt er als Leiche im Yachthafen. Dann verschwindet auch noch die attraktive Anna, die nichts anbrennen ließ. Keine einfache Ermittlung für die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Polizei Wittmund, denn im Fall Anna deutet alles auf eine Entführung hin. Hängen die beiden Fälle zusammen?

    Für mich war dies der vierte Band um das Ermittlerteam aus Wittmund, obwohl es bereits der sechste ist.

    Der Schreibstil ist gewohnt gut zu lesen und sehr locker. Die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Die ostfriesische Atmosphäre ist sehr schön dargestellt und es kommt gleich Urlaubsfeeling auf. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl auf einem Campingplatz ist schön beschrieben, trotzdem wäre das nichts für mich, da ist mir zu viel Nähe und zu viel Beobachtung.

    Bert und Nina sind sympathische und sehr fähige Ermittler. Sie gehen auf die Menschen ein und finden so einiges heraus, was die Menschen lieber unter der Decke gehalten hätten. Dabei geht es teilweise um wirklich heftige Probleme. Kellner Kaldenbach aber war wirklich ein schlimmer Finger und es ist kein Wunder, dass es ein solches Ende mit ihm genommen hat.

    Es gibt einige Verdächtige und es ist gar nicht so leicht herauszufinden, wer denn nun der Mörder ist. Immer wieder gibt es Wendungen, die wieder Zweifel säen. Doch am Ende ist der Täter jemand, den wohl niemand auf dem Schirm hatte.

    Es ist von Anfang an spannend und da der Leser im Ungewissen bleibt, hält sich die Spannung auch bis zum Ende.

    Wieder einmal wurde das idyllische Ostfriesland vom Verbrechen heimgesucht. Mit hat dieser Krimi sehr gut gefallen.


    10/10

    Während in der Paulskirche in Frankfurt 1848 die Nationalversammlung tagt, plagt sich der Verleger Joseph Rütten mit Geldsorgen. Er verspricht sich viel von der Revolution und möchte mit seinem Geschäftspartner Dr. Zacharias Löwenthal durch den Druck von entsprechenden Texten zur politischen Entwicklung beitragen. Doch Zensur und fehlende finanzielle Mittel bereiten Schwierigkeiten. Zudem ist Rütten in die Witwe Wilhelmine Pfaff verliebt. Als Delegierte ermordet werden, gerät Wilhelmines Freundin Henriette Zobel unter Verdacht.


    In dieser Geschichte dreht sich alle um die Literarische Anstalt und ihre Besitzer Joseph Rütten und Dr. Zacharias Löwenthal. Aus dieser Anstalt ist später der Verlag Rütten & Loening geworden.


    Dieses packende Buch lässt sich angenehm lesen und es beschreibt sehr gut, wie die Menschen zur Zeit der Nationalversammlung lebten, was sie bewegte und was sie erhofften. Die Charaktere sind sehr authentische beschrieben, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Für mich ist Wilhelmine Pfaff die stärkte Persönlichkeit in diesem Roman. Als ihr Mann stirbt, erbt sie die verschuldete Druckerei und betreibt diese weiter. Obwohl sie das nicht gewollt hat und es eigentlich undenkbar für eine Frau jener Zeit ist. Doch ihre beste Freundin Henriette Zobel unterstützt sie. Sie druckt revolutionären Werken für ihre Nachbarn Rütten und Löwenthal. Mit Politik hat Wilhelmine nicht viel am Hut, im Gegensatz zu ihrer rebellischen Freundin, die überall ihre Meinung kundtut. Dass Joseph Rütten Gefühle für sie hegt, bemerkt Wilhelmine nicht, denn sie trauert noch.


    Ines Thorn hat hier wieder einmal einen wundervollen historischen Roman geschrieben, der uns das bewegte Zeitgeschehen gut vermittelt und gleichzeitig interessante Persönlichkeiten vorstellt. Es ist eine gelungene Kombination aus historisch Belegtem und Fiktion.


    Ich kann dieses tolle Buch nur empfehlen.


    10/10

    Reeder Clausen ist verstorben und Jonas Clausen muss mit Erschrecken feststellen, dass es nicht gut um die Reederei bestellt ist. Da kommt eine Nachricht aus vergangenen Zeiten gerade recht, verspricht sie doch einen Geldsegen. Aber auch Amely Thompson aus Amerika könnte diesen Geldsegen gut gebrauchen.

    Es sollte 1900 eine besondere Reise nach New York werden, denn auf der Überfahrt soll die Verlobung der siebzehnjährigen Helena van der Haard mit dem dem Reedersohn Gustav Clausen gefeiert werden. Doch ein Feuer macht diese Pläne zunichte; Menschen sterben oder gelten als vermisst. Während die Eltern und die zwölfjährige Anni van der Haard davonkommen, wird Helena vermisst. Man reist trauernd zurück nach Hamburg, aber Anni glaubt fest daran, dass ihre Schwester noch lebt. Zehn Jahre später sieht Anni ein Bild in der Zeitung und ist davon überzeugt, dass die abgebildete Frau ihre totgeglaubte Schwester ist. Doch es steht ein anderer Name unter dem Foto. Täuscht sich Anni?

    Dies Handlungsstränge wechseln einander ab. Ich mag es, wenn Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen spielen und so erfahren wir, wie die Nachfahren in der jetzigen Zeit in alte Familiengeschichten eintauchen und Geheimnisse aufdecken. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen.

    Helena ist nicht glücklich über die anstehende Verlobung, die von den Eltern aus geschäftlichen Gründen arrangiert wurde. Mehr möchte ich zu ihr aber nicht verraten. Gustav ist sehr besitzergreifend. Er war mir von Anfang an unsympathisch und im weiteren Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass meine Meinung über ihn nicht falsch war. Anni ist eine sympathische und zielstrebige junge Frau, die weiß was sie will. Sie hat ihre Schwester immer schmerzlich vermisst. Amely und Jonas können beide eine Finanzspritze gebrauchen. Welche Verbindung gibt es zwischen den Clausens und Thompsons?

    Eigentlich hätten die Charaktere ein wenig mehr Tiefgang vertragen können. Auch wenn es interessant war, wie alte Familiengeschichten enthüllt und Geheimnisse aufgedeckt werden, fehlte mir etwas an der Geschichte, damit sie mich so richtig packen konnte. Auch das Ende kam mir etwas zu abrupt.


    7/10

    Der Krieg ist zwar vorbei, doch trotzdem spürt man seine Auswirkungen 1919 in der Hansestadt Hamburg noch überall. Auch das Handelskontor Hannemann & Tietz mit eigener Schokoladenmanufaktur leidet unter den Folgen. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien geht es den Hannemanns noch recht gut. Die 17-jährige Frieda Hannemann liebt es im Kontor ihres Vaters oder in der Schokoladenküche zu sein. Ihr Herz hängt an dem Unternehmen und sie würde gerne den Betrieb übernehmen, zumal ihr Bruder Hans zwar überlebt hat, aber nicht mehr wiederzuerkennen ist und kaum in der Lage ist, in der Firma zu arbeiten. Doch dann will ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten, damit das Unternehmen überleben kann. Für Frieda bricht eine Welt zusammen, da sie ihr Herz auch längst an einen anderen vergeben hat.

    Mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist einfach wundervoll zu lesen, denn alles ist sehr bildhaft beschrieben. Ich kenne Hamburg ganz gut und habe viele Örtlichkeiten der Hansestadt wiedererkannt. Auch die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet.

    Ich mochte Frieda von Anfang an. Mit ihren 17 Jahren ist sie unbeschwert und hat dennoch ein Herz für andere. Sie sieht die Not und möchte gerne helfen. Dagegen mochte ich ihre ichbezogene Mutter Rosemarie überhaupt nicht. Ich hätte sie schütteln wollen, als sie vollkommen empathielos bei Hans im Krankenhaus reagiert. Hans hat sich mit Begeisterung in das Kriegsgetümmel gestürzt und dann im Krieg Schlimmes mitgemacht, aber das ist keine Entschuldigung für sein weiteres Verhalten. Dagegen mochte ich Ernst sehr, dem der Krieg auch seinen Stempel aufgedrückt hat, der sich aber trotzdem nicht hat unterkriegen lassen.

    Friede ist eine starke junge Frau, die ein großes Interesse an dem Unternehmen hat. Sie ist kreativ und entwickelt Ideen, um das Geschäft voranzubringen. Doch sie ist eine Frau und Frauen haben zu heiraten und sich um Familie und Haus zu kümmern. Aber sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Interessen, muss aber auch einiges durchstehen.

    Dies Auftaktband der großen Hamburg-Saga von Lena Johannson hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    10/10