Beiträge von Ulrike Renk

    Das ist mir auch schon aufgefallen - besonders in der Rede von Rosi auf Seite 98:

    "... Dort fährt er alle paar Wochen hin, um einen Freund zu besuchen und Geschäfte zu tätigen. ..." So spricht doch kein Vorschulkind.


    Auch einige Dialoge der Erwachsenen kommen mir etwas gekünstelt vor. Es ist nicht immer von Vorteil, wenn man möglichst viel Information in direkter Rede unterbringen will. :gruebel

    Die Kinder damals wurden eher wie kleine Erwachsene behandelt. Es gab keine Kindergärten, stattdessen Kindermädchen.

    Ja, vom Termin passt das ja gerade gut. :)


    :gruebel Aber wo steht, dass Karl Meyer "Schuhfabrikant" ist - bisher hatte ich den Eindruck, er ist nur Reisender in Kommission, also ein sog. Klinkenputzer. Wäre er Fabrikant müsste er doch auch mal in seine Fabrik gehen und Schustermeister ist er auch nicht, sonst würde er sich nicht so ungeschickt mit Werkzeug anstellen. Er kann ja nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen! :oha

    Karl war Generalvertreter einiger Schuhfabriken im Raum Krefelds.

    Der Tagebucheintrag am Anfang - ist der überliefert, Ulrike Renk ? Es hatte den Anschein. Und falls ja, wie bist du darauf aufmerksam geworden? Hast du dann mehr zu Ruth und ihrer Familie recherchiert und das Buch ist das Ergebnis oder hast du dir eine Geschichte dazu ausgedacht?

    Es ist ein Auszug aus Ruth Meyers Tagebuch, dass mir die überlebenden Nachfahren der Familie überlassen haben. Die Geschichte ist wahr und beruht auf diesem Tagebuch und anderen Material. Im Nachwort erkläre ich das wie immer ausführlich.

    Ich kann mir nicht helfen, dafür dass Ruth erst 6 Jahre alt ist, handelt und redet sie schon ganz schön erwachsen. Ich stelle mir ehrlich gesagt immer eine 12jährige vor. Gut, dass sie mit Puppen und Puppenhäusern spielt ja, aber vom Benehmen und der Rede her stelle ich sie mir einfach älter vor.

    Warum reden die Leute bei Schwulen immer von 175ern. Ich weiß da gab es den Paragrafen 175. Allerdings rede ich von Leuten doch nicht danach, welchen Paragrafen sie erfüllen.

    Kinder wurden damals mehr wie Erwachsene behandelt - es gab auch keine Kindergärten.
    Und es war ein damals üblicher Ausdruck für Homosexuelle.

    :gruebel Okay, aber trotz großer Geschäftstüchtigkeit finde ich die Meyers ungewöhnlich reich - außer sie kommen beide aus besonders begüterten Familien und haben einiges an Reichtum geerbt, um sich einen solchen Lebensstil leisten zu können. Das hätte vielleicht anfangs mal erwähnt werden können. Schließlich soll das Ganze in den wirtschaftlich schwierigen 20er Jahren spielen.

    Sie haben weder geerbt, noch sind sie außerordentlich reich - das ist die gehobene Mittelschicht damals. Reich war Merländer - das waren ganz andere Dimensionen.

    Normalerweise war es natürlich eine 6 Tage Woche - aber die Meyers haben den Sabatt gefeiert (nicht wirklich streng) und Leni ihren Sonntag gegönnt. War eben so.
    Karl Meyer hatten den entscheidenen Vorteil ein Auto zu haben - so konnte er mehrere Musterkoffer mitnehmen und war nicht auf die Bahn angewiesen. Er war sehr geschäftstüchtig. Und das Mietshaus brachte ja auch Einnahmen.

    Es war sicherlich kein elektrisches Nachtlicht, dassich drehte oder so, sondern eine heruntergedimmte Petroleumlampe.

    Gucci

    Danke für den Hinweis, aber es ist ja noch soooo lange hin :(

    Ihr Lieben, wie man sieht, kann man schnell lesen, aber die Bücher müssen ja auch erst geschrieben werden. Ich sitze noch an Band zwei und finde es megaschwer über die Zeit zu schreiben.
    Es gibt gerade eine Leserunde bei der "Lesejury" ... das macht mich schon sehr nachdenklich ... wenn da jemand schreibt "das Buch ist mir zu jüdisch" - grahhhhhh. Aber hier weiß ich ja, dass ihr zum größten Teil wisst, wie ich schreibe und worauf ihr euch einlasst. Ich freue mich auf die Leserunde.


    LG


    Ulli

    Bei uns ist das Auto schon Gebrauchsgegenstand, gewaschen wird es bei mir höchstens dreimal im Jahr :-) Glücklicherweise sieht mein Mann das ähnlich, das macht es einfacher, wenn dann doch mal was ist.


    Allerdings ist er am Wohnwagen deutlich pingeliger, da dürfen keine Macken drin sein (gut dass er die erste MAcke am neuen selber verursacht hat :lache )

    Unser Auto ist auch ein Gebrauchsgegenstand - manchmal könnte man dort fast Kartoffeln anbauen ...
    Aber mit unserem Wohnwagen ist mein Mann auch pingelig ... Männer halt.

    Ich glaube, heute geht man "meist" "oft" "hoffentlich immer" anders mit Pferden um, als damals. Pferde waren Gebrauchsgegenstände. Es gab sie. Und es gab viele davon.

    Ich bin ja manchmal überrascht, wie sehr der deutsche Nachbar sein Auto liebt, hegt und pflegt. Für mich ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand.

    Aber wenn ich dann in Frankreich fahre - in den großen Kreisverkehren, dann wird mir doch Angst und Bange - da ist das Auto dann doch meins und ich möchte nicht, dass ihm jemand wehtut ... 8o:grin

    ich war eben so gefesselt von den 3 Bänden. Selten hab ich einer Geschichte so mitggefühlt. Wie erging es Freddy nachdem sie mit Rudolph ihr Leben teilen wollte? Sind sie zusammen geblieben?

    Was ist aus ihren Kindern geworden?

    Wie alt würde Freddy? Man hat soviel über ihr Leben erfahren dürfen, dass es nur logisch ist zu erfahren wie ihr Leben weiterverlaufen ist.

    Liebe Ulrike Denk, können Sie etwas davon preisgeben???? Mich lässt das Schicksal dieser Frau einfach nicht mehr los.

    Sie hat Rudolph geheiratet. Allerdings ist Rudolph dann schon bald an einem Herzinfarkt gestorben. Freddy wurde über achtzig.
    Gebbi lebt bei Hamburg, war Lehrer - ist natürlich nun im Ruhestand. Eine Schwester lebt in Schweden, die andere in der Nähe von Potsdam.
    Ich hoffe, euch reichen diese Antworten - die Leute leben ja noch. ;-)

    Ah ja ... das verstehe ich. Ich hätt' ihr halt einen erfundenen gegeben. Ist ja ein Roman. Aber, okay, für die Story ist das nicht wichtig. Es hat mich nur interessiert.

    *ROTWERD* Wir wollten ja einen erfinden - aber das ist irgendwie untergegagngen, deshalb steht da jetzt das XXX ... megapeinlich. Du bist aber die erste, die es anmerkt.