Ich finde, ähnlich wie du vielleicht, Lorelle
, dass Thackeray schon (zu) viele historische Details einfließen lässt, die ja außerdem, wie die Anmerkungen berichten, nicht immer richtig sind. Das macht das Lesen manchmal etwas mühsam, wobei ich finde, dass es Manesse etwas mit den Anmerkungen übertreibt,
Mir geht es mit den Anmerkungen genauso. Ich finde sie sogar mittlerweile als störend. Mein Lesefluss geriet dermaßen ins Stocken, dass ich nur noch Anmerkungen lese, die mich interessieren.
Ich wünschte mir mehr Dialoge. Die Beschreibungen empfinde ich oft als sehr langatmig. Aber vielleicht ist es so, wie SiCollier im vorherigen Absatz meinte, es passt nicht in die jetzige Zeit bei ihm/bei mir. Ich habe es zunehmend schwer, mich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ich bin jetzt im 8. Kapitel und warte quasi darauf, dass das Soldatenleben und dessen Beschreibung ein Ende hat. Zwischendurch gibt es Passagen, die mein Interesse wecken, wie beispielsweise das Auftauchen des Onkels, dann folgenden aber wieder endlose Beschreibungen.
Eine Passage über Lieschens Herz fand ich besonders treffend formuliert.
"...es war verschiedentlich gestürmt und besetzt worden, ehe ich es zu belagern kam; einmal hisste sie die französische Flagge, dann die grün-gelbe sächsische, dann die schwarz-weiße preußische, je nach Lage der Dinge. Eine Dame, die ihr Herz an Burschen in Uniform hängt, muss bereit sein, schnell den Liebhaber zu wechseln, sonst führt sie ein recht trauriges Leben." (Manesse, Zitat: Haefs Kap.5, S.158)