Beiträge von Holle

    Dreams: Märchenhafte Assoziationserzählung, die durch etliche Perspektiven zum angestrebten Ursprung, dem Zuhause, zurückführt, ähnlich einer angeleiteten Traumreise oder Meditation. Regenbogenfarben und Meermädchenfilme der Teenies kommen mir in den Sinn.
    Ausweg: Beschreibung einer Trance, die aus einem Zustand realer Bedrohung durch das Nutzen eines vertrauten Fixpunktes (Fleck / kleines schwarzes Loch)in die Tiefenentspannung führt. Die Flucht in immer kleinere Fragmente hat den Realitätsverlust zur Folge. Gefällt mir.
    Hoch hinaus: In diesem Gedicht sucht die Kirchenmaus das scheinbar „grünere Gras auf dem gegenüberliegenden Hügel“ und wandert zu diesem Zweck vom ungeliebten Vertrauten des Kellers auf den vermutlich schöneren Kirchenturm. Sie kehrt zurück in die Sicherheit des ersten Aufenthaltsortes, getäuscht durch einen Trugschluss, der -so denke ich- häufiger mal in Köpfen anzutreffen ist: „…denn hier ist´s eh viel heller. Im Keller.“ An den Wortbildern und der Gedichtform könnte noch gearbeitet werden.
    Auf und davon: Familie mit drei Kids im Urlaubsstress am Meer. Das älteste Kind sucht sich unbemerkt einen Ort der Ruhe auf dem Klettergerüst des Strandspielplatzes und versucht, das schöne Janosch-Panama zu verorten. Als Kontrast zu diesem Ruhepol dient die gehetzte Perspektive der überarbeiteten Mutter, welche die Begebenheit berichtet. Gut erzählt.
    Verzögerungen im Betriebsablauf: Introvertierter, leicht paranoider Vieldenker analysiert fortlaufend auf einem automatisierten, kalten Bahnhof die Ansagen sowie seine Umgebung und treibt sich selbst und den zweiten Wartenden in beunruhigende Gedankenspiele. Aussagekräftige, (selbst-)ronische Arbeit.
    Unterwegs mit Beverly: Volkstümlicher Schwank aus der Welt alternder Männer, in deren Mittelpunkt Fantasien über eine sehr junge, hübsche und willige Frau, die über den verbalen Charme der Cindy aus M. verfügt, stehen. Die Furcht, zu scheitern, lässt den Protagonisten am Ende mutlos nach Hause gehen. Derb, aber lebendig. An der verbalen Abgrenzung des Fantasieteils könnte noch gearbeitet werden.
    Aussichten und Perspektive: Ruhige, assoziative Ausarbeitung über die Vielfalt des Themas, die, beginnend in der Kindheit, bis in die nicht näher definierte Jetzt-Zeit reicht. Beschrieben werden Lebensbereiche und –erfahrungen. Guter Ansatz, vielfältige Bilder mit Conclusio am Ende der Arbeit. Die Wortwahl könnte noch verbessert werden. Die Ruhe und Reichhaltigkeit gefällt mir.

    Huhu, ihr Eulen: aus meiner Perspektive ist „noch kein Meister vom Himmel gefallen“ und Ermutigung verbessert Leistung eher als Entmutigung.


    Grundsätzlich gefällt mir der Schreibwettbewerb. Ich empfinde ihn als eine spielerische Möglichkeit, eigenes Arbeiten mit anderen Zugangsweisen zum jeweils vorgegebenen Thema zu vergleichen. Hierdurch fühle ich mich bereichert.


    Kritik ist für mich grundsätzlich ein wichtiges Mittel zum Spiegeln eigenen und fremden Arbeitens. Sie sollte hilfreich sein, damit der Kritisierte sein Arbeiten durch sie im besten Falle weiterentwickeln kann. Ich würde mir Kritik generell kompetent, nachvollziehbar und moderat in der Ausdrucksweise wünschen, im Sinne einer Netiquette, die respektvollen Umgang der User untereinander einfordert und deren Nichteinhalten sanktioniert wird. Ich denke, dass dies dem Spaß und der freien Kreativität keinen Abbruch tut, so wie die Netiquette ja auch den virtuellen Umgang miteinander nicht verschlechtert.


    Vielleicht wären Gedanken bezüglich der Zielsetzung des Schreibwettbewerbes hilfreich. Dadurch könnten die generellen Zulassungsvoraussetzungen modifiziert werden. So könnte auch das vielbeklagte „Niveau“ mit mehr Klarheit definiert werden. Aber auch hier gilt für mich: „Die Schönheit liegt (zum großen Teil) im Auge des Betrachters.“ Zum Glück ist unser Geschmack und sind unsere Formulierungsbegabungen verschieden, denn so kann sich ein breiteres Spektrum unserer Schreib-Möglichkeiten entfalten. Ich mag diese Art der Basisdemokratie.

    Wenn du auch Bücher in englischer Sprache liest und möglicherweise über einen Kindle verfügst (dann wirds preiswerter), kann ich dir die Walker Papers von C. E. Murphy empfehlen. Ich habe den ersten Band "Urban Shaman" mit zunehmendem Interesse gelesen, denn die Bezüge, die aus der Jetzt-Zeit die Verbindung in die Fantasy Ebene herstellen, kommen zum Teil aus unserer eigenen Kultur. Die Protagonistin ist eine Polizistin, die gerne an Autos herumschraubt und gar keinen Bezug zu alten schamanischen Mythen und Techniken zu haben scheint. Trotzdem lässt sie sich in einen Strudel von Ereignissen hineinziehen, als sie bei der Landung nach einer Flugreise ein Verbrechen in der Stadt unter unter ihr beobachtet. Ihr ist hierbei zunächst nicht wirklich bewusst, dass diese Beobachtung mit normalen Sinnen gar nicht möglich wäre. Aber die Beobachtungen haben sie schon so in ihren Bann gezogen, dass ihre "Polizistennase" und ihre erweiterte Intuition sie auf ihren vorbestimmten Weg bringen.


    Hier mal die Kurzankündigung auf amazon:

    Zitat

    Joanne Walker has three days to learn to use her shamanic powers and save the world from the unleashed Wild Hunt. No worries. No pressure. Never mind the lack of sleep, the perplexing new talent for healing herself from fatal wounds, or the cryptic, talking coyote who appears in her dreams. And if all that's not bad enough, in the three years Joanne's been a cop, she's never seen a dead body—but she's just come across her second in three days. It's been a bitch of a week. And it isn't over yet.

    Im Abspann des Films, "The International", läuft dieses von Matt Bellamy /Muse komponierte Stück unter der Bezeichnung "The International End Titles".
    http://www.muselive.com/index.php?m=single&id=4461.
    Den Rest des Soundtracks hab ich mir noch nicht angehört, auch den Film von Tom Tykwer kenne ich nicht, aber den Abspann oben höre ich immer mal wieder gerne. Den gesamten Soundtrack gibts in amazonien zu kaufen.
    http://www.amazon.de/International-Tom-Tykwer/dp/B001P7JZ9O/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1391193996&sr=1-1&keywords=the+international+soundtrack

    arter schrieb: Oder um es anders auszudrücken. Nicht nur die Schlange, nicht nur der Baum; nicht nur die Bibel an sich sind eine Metapher. Jede Religion ist eine solche. Eine Metapher für das Unvermögen des Menschen, seine eigene Existenz zu begreifen.
    Ich hab schon gedacht: "Vielleicht wäre der Verzehr von mehr Erkenntnis-Früchten für das Nachvollziehen der biblischen Schöpfungsgeschichten hilfreich gewesen?" Aber kognitives Erkennen ist ja nur die Hälfte des Kuchens, wenn es um Metaphern geht.


    Fukuro: Du hast dir ein spannendes Thema ausgesucht. Es verbergen sich noch viel mehr Rätsel in den symbolischen Anteilen des Ganzen. Wenn du nun beide Schöpfungsmythen des alten Testaments vergleichst, kommst du noch mehr ins Grübeln. Und Spaß macht es auch, Schöpfungsmythen weltweit kennenzulernen, unter die Lupe zu nehmen und beim Einordnen nicht nur den Verstand, sondern auch das Gefühl gleichberechtigt abwägen zu lassen.


    Einer der weltweit anerkannten Mythenforscher, Prof. Joseph Campbell, war und ist für mich (u.a.) hilfreich beim Erforschen dieses Themas. http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Campbell

    Ich hab in diesem Jahr mal ein Spiel zum Thema Kooperation/Teamwork ausgesucht, und meine "Versuchsobjekte" sind zufrieden bis enthusiastisch. ;-)


    Hanabi von Antoine Bauza


    "Hanabi" ist japanisch und bedeutet "Feuerwerk". Wie beim echten Hanabi versuchen die Spieler ein bombastisches Feuerwerk an den Himmel zu zaubern. Dabei spielen alle zusammen in einem Team. Nur mit vereinten Kräften wird es den Spielern gelingen das Publikum zu begeistern.


    Hanabi ist ein kooperatives Spiel, das heißt alle Spieler spielen zusammen in einem Team. Die Spieler müssen die Feuerwerkskarten nach Farben und Zahlen geordnet ausspielen. Dabei sehen sie jedoch ihre eigenen Handkarten nicht, und so ist jeder auf die Hinweise seiner Mitspieler angewiesen. Hanabi zeichnet sich durch eine hohe Orginalität und einen spannenden Spielverlauf aus.


    Spieldauer: 30 Minuten
    Alter: 8+
    Spieleranzahl: 2-5

    Huhu batcat: das erste Weihnachten ohne Eltern mit der eigenen Clique….so ein wenig à la „last christmas“ … aber deine Protagonistin entwickelt sich weiter, wird reifer, stärker… hach, das mag ich sehr, Geschichten von starken Mädchen! Vielen Dank!!!


    Und heute, last, but not least, der churchill! Was war ich gespannt! Und nun fallen mir die Worte schwer. Du hast aus meiner Sicht sowas wie eine Art Essenz von Weihnachten aus der Sicht einer ziemlich "normalen" Familie beschrieben. Auf mehreren Ebenen. Über die zeitliche Dimension weiterlaufend. Wunderschön! Pass auf dich auf, lieber churchill, damit ich weiter deine Reime und Geschichten lesen kann!


    Der Reichtum dieses Gemeinschaftswerkes hat mir die Adventszeit sehr verschönt! Vielen Dank an alle, die sich daran beteiligt haben! Das gilt auch in besonderem Maße für die Mods und Admins!


    Eure Holle

    Oh, Herr Neumann: köstlichköstlichköstlich! Wäre deine Geschichte eine Mahlzeit gewesen, ich hätte vor Entzücken den Teller abgeleckt!!! Wat het dat dann toe bedüeren? Leichtigkeit, Humor, wunderbare Wortspielspeisen, köstliche kleine Ereignispralinen… you made my day, ich lach mich schräg, ganz ohne Punsch! Dankedankedanke, ich bin dein Fan, Herr Neumann!

    "... und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr..." Das bleibt ja wohl Wunschdenken für die nächste Woche, zumindest, wenn man der Wetterprognose Glauben schenken darf. Schon wieder ein Ohrwurm mit nem schönen Versmaß :-) ... das ist sehr entspannend und erfreulich. Vielen Dank, liebe Polli! Vielleicht sollte man dein Gedicht als Weihnachtscover vermarkten? ;-)

    Liebe imandra777: du hast eine Erzählung geschrieben, die auf mich wie ein Bild wirkt, das ich malen könnte. So detailgenau und dicht ist die Stimmung, dass sie meine eigenen Assoziationen in Gang setzte. Als ich den Ausdruck „raue See“ las, meldeten sich die alten Sänger, die meine Großtante und Oma so liebten, in meinem inneren Ohr mit „La Paloma, ohé!“ Ich sah den gemalten Anker am Haus meines Opas und hatte den Duft von frischen, eingelegten Heringen in der Nase. Einen überraschenden Farbtupfer brachte der kleine Robin (den kenne ich auch, das ist mein Gartenarbeitsoberaufseher ;-) ) und die Fixierung seiner Verletzung mit Nagellack in die Sturmschattierungen. Glück hat deine Protagonistin, die sich bei diesem Wetter im Freien bewegt. Dankeschön für diese Helgoland-Erzählung!

    Huhu Voltaire: wir hatten 2012 drei von der Sorte in unserem Garten, die von ihrer Mutter verlassen worden waren. Leider hatte niemand von uns die Zeit, sie aufzuziehen, und da sie den Winter ohne Hilfe nicht überlebt hätten, wurden sie von der Igelnothilfe weitervermittelt. Das war ein sehr merkwürdiges Gefühl, kleine, gut getarnte Bündel im dicken Laub mitten auf dem Rasen schlafend zu finden.... Heavy Metal oder Hard Rock hatten sie allerdings noch nicht drauf :chen
    Wunderbare Geschichte mit Igelflüsterer, viel Humor und Fantasie. Dankeschön!

    Liebe Jane Doe:
    herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute für das neue Lebensjahr, verbunden mit einem Dankeschön! für all die Arbeit, die du für uns leistest!
    Skol!

    Rumpelstilzchen: In meiner Kindheit hab ich den Weihnachtskaktus immer "Ohrenkaktus" genannt, weil er ovale, fleischige Blätter besaß, die alle aneinanderklebten und manchmal "Bifurkationen", also Gabelungen, entwickelten. Er gehört für mich zur alten Generation von Frauen, der meiner Mutter und Schwiegermutter. Von letzterer hab ich jetzt auch ein hinterbliebenes Exemplar geerbt. Dass sein wirklicher Name "Weihnachtskaktus" ist, habe ich durch deine Geschichte gelernt. Humorvoll und unterhaltsam geschrieben, herzerwärmend! Dankeschön, Rumpelstilzchen!