ZitatOriginal von beowulf
Mein Frau liebt neben Filmen über starke Frauen auch manchmal leicht angeschmalztes. Und ich liebe meine Frau und kenne daher davon so einiges. Habt Ihr "e-mail für dich", gesehen? Es geht zwar um eine Liebesgeschichte, der Wirtschaftskrimi, der darin angedeutet ist, trifft aber genau unser Thema. Was geht uns verloren wenn wir die Buchhändlerin unseres Vertauens nicht mehr haben?
Da nimmt der Film aber ein recht versöhnliches Ende, eigentlich oder?
Denn der kompetente Jugendbuchhändler arbeitet jetzt für den "anonymen" Riesen.
Was ich damit sagen will? Ich glaube, daß man auch auf einer großen Fläche in einem Filialunternehmen die "Buchhändlerin des Vertrauens" finden kann. Für mich ist das nicht an einen Laden geknüpft, sondern an eine Person. Und ich habe eine Lieblingsverkäuferin, die mich und meinen Buchgeschmack gut kennt in einem großen dreistöckigen Laden eines Filialunternehmens.
Auch die größeren Buchhandelsunternehmen stellen Fachpersonal ein (das ist übrigens einer der Unterschiede zu den USA, wo es einen Lehrberuf Buchhändler gar nicht gibt, somit hinkt der Vergleich hier schon gleich einmal). Und die größeren Buchhandelsunternehmen zahlen nicht selten auch ein bißchen besser für ihr Personal... also findet man hier auch gutes Personal.
Der zweite große Unterschied in Deutschland zu den USA ist und bleibt das Preisbindungsgesetz.
In den USA funktioniert der Verdrängungswettbewerb über den Preis. Mr Fox sagt es ja auch mal im Film "Wir verführen sie mit unseren billigen Büchern". Das geht in Deutschland nicht. In Deutschland muß man, um Konkurrenzfähig zu sein, Service bieten und Kompetenz.
Und schon darum kann keine Großbuchhandlung auf kompetentes Personal verzichten.
Ich habe gar nichts dagegen, wenn man sagt: ich mag kleine Läden lieber.
Das ist alles Geschmackssache und jeder macht, wie er mag.
Aber so grundsätzlich zu sagen: große Läden sind ohne Atmosphäre, Kompetenz ... usw. ... dagegen habe ich dann schon was, weil es so einfach nicht stimmt.