Beiträge von KieraBrennan

    Juhu, die Erste hat es über die Ziellinie geschafft. :wave


    Der GoT-Vergleich kommt sicher nicht von ungefähr. Ich bin ein großer George-Martin-Fan und hatte, als ich ihn zum ersten Mal las, das Gefühl, endlich einen Autor gefunden zu haben, der das gleiche will wie ich: Nämlich durchaus handlungsgetriebene und actionreiche Geschichten zu schreiben, auch martialische und blutige, ohne dass dabei die Charakterentwicklung zu kurz kommt. Und diese Charaktere und ihr Beziehungsgeflechte sind wiederum sehr komplex.
    Aber ich will natürlich auch keine schlechte Martin-Kopie sein - allein schon deswegen, weil ich keine Fantasy schreibe, sondern Historische Romane. D.h. die Herangehensweise war von vornherein eine andere, da ich mich beim Ablauf der Ereignisse an Vorgaben zu halten hatte.

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    Original von LyFa


    Aoifes Träume haben sich auch nicht erfüllt, ganz umsonst hat sie intrigiert, blenden und morden lassen. Sie hätte besser einen Pelzhändler genommen um Hermelin tragen zu können. Ziemlich grausam, als sie ihrem sterbenden Vater ihre Taten beichtet. Es war wohl ihre Rache, für sein Verhalten gegenüber ihrem Hermelin.


    Es war für mich mehr als Rache. Es war ein "Was du kannst, kann ich auch." Denn letztlich hat sich Aoife - auch wenn ihre Methoden andere waren - als "würdige" Tochter ihres Vaters erwiesen, die genau das machte, was er sein Leben lang gemacht hat: Konkurrenten im Kampf um die Macht brutal auszuschalten. Dumm nur, dass Aoifes Schicksal letztlich auch Diarmaits Ende spiegelt. Für ihn bleibt das "Nichts" - und für sie kaum mehr.

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    Original von LyFa



    Auf Seite 791 steht: " Bislang haben wir Leder und Wolle gekauft, um Schwerter zu bekommen, bald soll man uns mit Seide und Goldfäden überhäufen, um irische Waffen zu erhalten."
    Muss es da nicht verkauft, statt gekauft heißen?


    Stimmt - das wandert auf die Korrekturliste für etwaige weitere Auflagen. Danke für den Hinweis!

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    Original von PMelittaM


    Wie bei G. R. R. Martin wird die Geschichte nicht nur aus verschiedenen Perspektiven erzählt, auch die Kapitel sind nach denjenigen benannt (ich weiß gar nicht, ob er der erste war, der seine Geschichten so aufteilte, aber er ist der, der mir im Gedächtnis geblieben ist), auch etwas, was ich gerne mag, ich bin gespannt, wer noch alles dazu kommt.


    Auch Dir ein herzliches Willkommen in dieser Runde :wave :wave


    Das mit den Namen vor dem Kapitelanfang habe ich vor vielen, vielen Jahren auch mal bei einem Thriller gesehen, aber ich habe Titel und Autor leider wieder vergessen ... Als ich dem Prinzip dann bei Martin wieder begegnet bin, war es mir jedenfalls vertraut - hat ich bei ihm aber noch mehr überzeugt.

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    Original von Herr Palomar
    Was für ein gruseliger Auftritt von Aoife in der zerstörten Stadt.
    In einem verzierten Wagen und mit wertvollen Kleidern ausgestattet wird sie durch Leid und Leichen gefahren.


    Während manche Figuren in diesem Roman sich mit Schlamm bedecken, um die Kälte abzuwehren (und wahrscheinlich entsprechend furchterregend aussehen), trägt Aoife ein prächtiges, rotes Kleid.


    Es gibt ein sehr berühmtes Bild, das diese "Bluthochzeit" von Waterford zeigt.
    Überall Tote und Zerstörung und in der Mitte das Brautpaar. Das hat mich auch zu dieser Szene inspiriert.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…f_strongbow_and_aoife.jpg


    (Hoffe, der Link funktioniert)

    Róisín ist durch ihre "Ohnmachtserfahrung" sehr geprägt worden. Nicht nur dass sie ja ständig von dem diffusen Begehren des Vaters bedroht war - überdies hat sie, als sehr freiheitsliebender, unabhängiger Mensch, ihre Kindheit und Jugendzeit mehr oder weniger in Kerkerhaft verbracht. Und dann kam noch das Kloster dazu.
    Jetzt verhält sie sich wie ein Tier, das man plötzlich in freier Wildbahn aussetzt und das völlig irre wird, weil so viel Unbekanntes einprasselt.
    Ein Mensch mit anderem Temperament würde vielleicht erstarren - bei ihr mündet das in einen - wie ich es nenne - "substanzlosen Aktionismus". Sie will was tun, aber ist letztlich sehr ziellos, diffus, "unorganisiert".
    Caitlin ist da nicht nur die pragmatischere, sondern auch die gefestigtere, wobei ich sie jetzt auch nicht zur "Superwoman" machen wollte, die jede Herausforderung wie nix meistert. Deswegen diese "dunkle" Phase, wobei die nur ein Übergang ist.

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    Original von LyFa


    Aoife lässt ihren Lieblingsbruder blenden um irgendwann einmal als Königin Hermelin tragen zu können, was wird sie sich wohl für Connor einfallen lassen? Für ein so junges Mädchen ist sie unglaublich kaltschnäuzig und berechnend.


    Das stimmt ohne Zweifel. Aber natürlich gilt es auch, ihr Verhalten im Kontext der damaligen Zeit zu sehen. Es war wie gesagt gang und gäbe, eigene Familienmitglieder auf diese Weise aus dem Weg zu schaffen, um selbst an die Macht zu kommen bzw. die zu erhalten. Diarmait hat z.B. auch etliche Verwandte seiner eigenen Frau Mór blenden lassen. Und in so einem "Klima" ist Aoife groß geworden.

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    Original von Herr Palomar
    Bei dem doch umfangreichen Roman muss man sich auch einmal eine kleine Lesepause gönnen. Bei mir geht es auch gerade langsamer, weil ich im Büro so in Anspruch genommen bin.


    Das verstehe ich natürlich vollkommen! (Ich meine, ich hatte ja zwei Jahre Zeit ihn zu schreiben und ihr müsst ihn so ratzfatz lesen :-)

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    Original von Blackie
    Von Caitlin bin ich auch sehr überrascht, ich kann nicht sagen, dass mir diese Entwicklung gefällt, obwohl ich sie nachvollziehen kann und eigentlich auch etwas bewundere: sie ist wirklich ausgesprochen zäh...
    Aber diese Intrigen und Heucheleien passen irgendwie nicht so ganz ins Bild, das ich von ihr hatte.
    Gibt's denn keine ehrlichen, anständigen Krieger mehr? :D


    Ascall hat bis jetzt weder geheuchelt noch intrigiert, oder?


    Grundsätzlich war es in der Tat lange so, dass man diesen "Erstgeborenenanspruch", wie er sich im restlichen Europa etabliert hat, in Irland nicht kannte. In der Szene, in der Caitlin Cormac einredet, dass er Ascalls Nachfolge übernehmen soll, wird ja erwähnt, dass eine Zugehörigkeit zur Sippe eigentlich für den "Erbanspruch" ausreicht. Dass das brehonische Recht hier sehr vage bleibt, ist übrigens auch ein Grund dafür, dass so viele Anwärter auf die Macht geblendet wurden. (Der ältere Bruder hätte dem jüngeren nicht die Augen nehmen müssen, wenn er sich seiner Machtposition sicher gewesen wäre.) Genau genommen war auch ein Bruder des Toten, ein Vetter, ein Onkel etc. ein potenzieller Nachfolger (weswegen gleich noch mehr geblendet wurde).
    Man ist aber dann nach und nach zur Praxis übergegangen (nagle mich aber nicht fest, wann genau das war, ich denke die Übergänge waren hier fließend, und es galt auch nicht in der jeder Provinz das gleiche Prinzip), dass quasi der noch regierende König seinen Nachfolger genannt hat, also den tanaiste auserkoren hat. Wenn es ein "starker" König war wie Diarmait, hatte das Gewicht. Wenn er ein schwacher König war und der Nachfolger erst recht, dann konnte man darüber hinweggehen - und schon war der Anlass für einen weiteren Bürgerkrieg da. (Nicht zuletzt wenn der benachteiligte Thronanwärter bei der Nachbarprovinz um Hilfe angesucht hat und der dortige König den Konflikt für sich nutzen wollte)
    Was interessant ist: Die Merowinger gelten ja auch als blutrünstiges Geschlecht, wo der Verwandtenmord an der Tagesordnung stand. Und damals gab es diese Bevorzugung des Erstgeborenen auch nicht - das Reich wurde (übrigens auch noch bei den Karolingern) auf alle Söhne aufgeteilt.
    Diese Rechtspraxis hat also für viel, viel Blutvergießen gesorgt.

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    Original von BelleMorte
    Wenn du meinst, dass Littlefinger der aktivere oder offensivere Charakter ist und Varys eher aus den Umständen heraus reagiert, dann allerdings ja.


    Genauso meine ich es: Varys versucht aus den Umständen das Beste für sich rauszuholen, Littlefinger versucht die Umstände in seinem Sinn zu gestalten.

    Zitat

    Original von LyFa
    Riacan wollte, dass keiner überlebt, um seine Schwester nicht in Gefahr zu bringen. So wie Faolan gehandelt hat, muss er damit rechnen, dass seine Schwester für Ascalls Tod bezahlen muss. Das finde ich auch interessant, sagt es doch viel über ihn aus.
    Es gibt also definitiv noch Band Zwei im nächsten Jahr :)


    Wobei Faolán ja nicht bis ins Letzte den "Deal" kennt, den Riacán mit Caitlín geschlossen hat. Das Versprechen, dass Riacán ihm abgenommen hat, war, Ascall zu töten. Es war auch seine Nachlässigkeit, an dieser Stelle nicht nochmal auf Caitlin zu verweisen.


    Zum Sansa-Aoife-Vergleich schreibe ich nochmal im letzten Drittel was, wenn sich ihr Charakter "voll entfaltet" hat.


    Wer sollte denn ein Tyrion-Äquivalent sein? Am ehesten Faolán, da findet man schon Parallelen wenn man sucht ... aber eben auch ganz viele Unterschiede.


    Varys werde ich mir jetzt nie wieder unbefangen anschauen können. Vielen Dank! :fetch :fetch :lache :lache