Beiträge von flashfrog

    @ Tom: Wir haben offenbar etwas unterschiedliche Definitionen des Wortes "konstruktiv".
    Good old wikipedia says: "Das Adjektiv konstruktiv steht für aufbauend und unterstützend, wird aber auch im Sinne von produktiv oder von ordnend und förderlich verwendet als Gegensatz zu destruktiv."


    Ich persönlich bin dankbar für jede Reaktion, die mir hilft, die eigenen blinden Flecken im Text zu erkennen.
    Ich hab auch nix gegen Verbesserungsvorschläge. Ich muss sie ja nicht für sinnvoll halten und annehmen. :-)

    Zitat

    Original von Tom
    "Konstruktive Kritik" ist anmaßend.


    Nö, finde ich nicht.
    Ich kann natürlich nur für mich sprechen.
    Aber "Die Geschichte ist irgendwie doof." finde ich weniger hilfreich als: " Mir hat die Geschichte nicht gefallen, weil ..."
    "Die Geschichte ist nett/sehr schön/nicht unsympathisch" ist weniger hilfreich als: "Mir hat an der Geschichte gefallen, dass ..."
    "Der Text enthält sprachliche Mängel." ist weniger hilfreich als: "Den Satz: ' ... ' / den Ausdruck ' ... ' finde ich nicht besonders gelungen."


    Zitat

    Original von Sinela
    bei dieser Geschichte hat mich das Detail gestört, dass da ein Riesenschatz irgendwo rumfährt und vor dem Helden hat keiner versucht diesen Schatz zu erobern. Finde ich ziemlich unrealistisch


    finde ich z.B. wunderbar hilfreich. Das ist was, womit ich als Autor arbeiten kann.


    Zitat

    Original von Voltaire
    Nicht meine Welt und von mir aus hätte der Drache weiterschlafen können. Handwerklich sicher gut erzählt, bildhafte und sanfte Sprache. Diese Geschichte hat sicher auch eine Moral, nur ist diese mir verborgen geblieben. Als sehr positiv habe ich das Bildhafte dieser Geschichte empfunden, die Vorstellungskraft des Leser wird ziemlich aktiviert.


    Nuja, ich wollte die Moral dem Leser nicht so zaunpfählig aufdrängen.
    Die Moral wäre dann wohl, dass die wahren Schätze nicht die augenfälligen sind, die man sich für gewöhnlich erträumt. Sondern Liebe, Weisheit und Geduld. Und dass man so oder so einen hohen Preis dafür bezahlen wird.
    Danke für das Sprachlob! (Ja, der Stil ist tatsächlich Absicht. :grin)


    Zitat

    Original von Ida
    Der weiße Drache
    Mal etwas ganz anderes im Schreibwettbewerb! Aber einiges passt für mich nicht richtig zusammen. Der Bursche will dem Drachen den Spieß ins Herz stoßen, der erwacht und löst eine Lawine aus. Was ist dann aus dem Drachen geworden? Der ist irgendwie einfach aus der Geschichte verschwunden.


    Der Drache ist der Gletscher. :-)

    Zitat

    Original von Tom
    Nicht sicher. Aber es hat hier auch noch niemand geäußert, daß er tendentiell negative Kommentare lieber nicht hören/lesen will.


    Edit: Grottenlangweil-Ich wäre ein schöner Titel für das näxte Buch von Susanne Fröhlig. :grin


    Wusste ich doch, dass das bei dir nicht verloren ist. ;-)



    Viielleicht wäre mal wieder eine Grundsatzdiskussion angebracht, wie Kritiken hier aussehen sollten. :-)
    Ich war immer der Meinung, dass die Wettbewerbs-Kommentare dazu dienen sollten, den Autoren konkretes und konstruktives Feedback zu ihren Texten zu geben: Das funktioniert, das nicht, so und so könnte man es eventuell verbessern.
    Wenn ich keine positiven Ansätze sehe, dann weiß ich nicht, was ich zu so einem Text Sinnvolles schreiben soll.

    Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Lese-Rienchen.


    Okay. Aber Du warst nicht die einzige. ;-) Ich denke mal, daß gerade die, die nicht bepunktet wurden, gerne hören würden, warum.


    Wenn ich schreibe: Die Geschichte ist grottenlangweilich und schlecht geschrieben, bist du sicher, dass das die Autoren gerne hören würden?

    Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Ach du heilige Mutter Maria.
    Gepostet sieht das doch mehr aus, als es eigentlich beabsichtigt war.


    Ich empfehle gelegentliche Fingerübungen im Verdichten und Kurzfassen. :lache


    Das ist in der Tat ein weites Feld, deshalb hatte ich ja um eine Konkretisierung gebeten.


    Allerdings verstehe ich das Jandl-Marsch-Problem noch immer nicht.
    Gerade bei Onomatopoetika, also Wörtern, die so klingen wie das, was sie bezeichnen, sind doch Form und Inhalt so nahe bei einander wie es eben geht.
    Wir lesen also die onomatopoetische und grafische Darstellung eines musikalischen Rhythmus, der im Titel als "Marsch" bezeichnet ist.
    Marschieren ist gewöhnlich eine öffentliche Angelegenheit. Der Marschrhythmus und Gleichschritt dient ja nicht unwesentlich dazu, dass man dem Vordermann nicht in die Haxen tritt. Für gewöhnlich trägt man dabei Uniform.
    Privates Marschieren eines einzelnen Individuums in Zivil wirkt deshalb recht lächerlich. Man könnte daraus schließen, dass die Intention des Textes ist, den Stumpfsinn der Wiederholung, der Konformität, das Verlorengehen der Individualität beim Marschieren zu zeigen und der Lächerlichkeit preiszugeben.



    Allerdings bin ich ja auch Kriticker, nech. Also nehmt meine Kritick bitte gefälligst ernst:
    @Jandl: Ich finde dein Gedicht irgendwie langweilig. Man ahnt schon am Anfang, wie es ausgeht. Du soltest auch versuchen, Wortwiederholungen zu vermeiden. Und die Reime, na, die sind ehrlich gesagt auch nicht so der Bringer. Ich finde, du solltest das Gedicht dringend nochmal überarbeiten und auf etwa 2 Zeilen kürzen.

    Achja, und zum Thema "Privater Marsch"



    Es gibt keinen Inhalt ohne Form. Es gibt keine Form ohne Inhalt.
    Bedeutung entsteht durch den Prozess des Wahrnehmens, Verarbeitens und Interpretierens in einer bestimmten Sprachgemeinischaft zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt intersubjektiv festgelegter und akzeptierter bedeutungstragender Zeichen im Kontext 1. erlernten Vorwissens kultureller und individueller Art, 2. situationsbedingten Kontextes. Dies gilt auch für Jandl.

    Also, ich finde ja dieser Apfel ist ganz nett, aber irgendwie nicht recht gelungen. Er ist ... einfach ... zu apfelmäßig.
    Wenn er bellen würde, ja dann, dann würde er mir vielleicht etwas sagen, aber so? Und Wenn man sich den Schwanz dieses Apfels anschaut, der ist einfach viel zu klein und viel zu schwarz und viel zu dünn. Und Beine kann ich bei diesem Apfel auch keine erkennen. Und das Fell, ja man möchte fast sagen, das Fell diese Apfels ist fast nicht vorhanden! Also für mich ist sowas einfach kein gelungener Apfel, tut mir leid.


    Was denkt Ernst Jandl eigentlich über Äpfel, flashfrog?

    Als gänzlich unbehundet aufgewachsener Mensch bin ich wohl eher kätzerisch veranlagt, also bei diesem Thema nicht sonderlich kompetent. Aber ein Buch, das sich laut Herrn Palomar "zu etwa gleichen Teilen um Hunde und um Literaturkritik" dreht, macht mich natürlich doch neugierig. :-)


    Es gibt eine gute Tradition funkensprühender Briefwechsel zwischen gebildeten Männern und klugen Frauen. (Das würde man diesen beiden Autoren auch absolut zutrauen.)
    Leider ist das hier nicht der Fall. Was vermutlich vor allem daran liegt, dass Iso Camartin Verena Auffermanns gedankliche Spielaufforderungen so oft ignoriert, die ihm zugeworfenen Bälle und Stöckchen ziemlich ungalant liegenlässt, seine Brieffreundin gar rüde anknurrt, als es einmal wirklich spannend zu werden droht beim männlichen und weiblichen Standpunkt in Sachen Treue (der hundlichen wie der menschlichen) und ihre klugen Ratschläge real existierende Hunde betreffend ziemlich unbeeindruckt abtropfen lässt.. Während sie ständig versucht, auf ihn einzugehen, ist er hauptsächlich damit beschäftigt, sein literaturwissenschaftliches Revier zu markieren und eine Literaturgeschchte des Hundes schreiben. So entsteht eine merkwürdige Schieflage. Und das ist zumindest höchst uncharmant. Jedenfalls habe ich das so empfunden.
    Und weil ich weiß, dass Iso Camartin auch ganz anders kann, bin ich am Ende ein wenig enttäuscht.

    Schlechte Belletristik stehr bei mir ganz oben, wo man nur mit der Leiter hinkommt. Schlechte Sachbücher ganz unten hinter dem Schreibtisch.
    Signierte und Lieblingsbücher stehen da, wo man sie gut sieht. Besonders die signierten Lieblingsbücher.
    Ansonsten sortiere ich meine Bücher nach Themengebieten, z.B. "Berlinromane", "depressive Feministinnen", "elektronische Musik", "ungelesene Schweizer", "Sagen und Märchen", "Bücher, die man an Sommertagen draußen lesen sollte" ...
    Autoren, deren Bücher für mich etwas mit einander zu tun haben, stehen zusammen.
    Mit anderen Worten: Alles sehr logisch und durchdacht geordnet. :grin
    Und ich reagiere allergisch, wenn mir jemand diese Ordnung durcheinanderbringt. :schlaeger

    Zitat

    Original von Waldlaeufer


    Brauchst du ja auch nicht für diese Frage. :-)
    Mich interessiert deine Antwort auf die Frage schon.


    Waldlaeufer : Es gibt in der Tat offenbar Menschen, die eine Menge herumschwallen können, ohne dabei inhaltilch etwas auch nur anstatzweise Konstruktives mitzuteilen.
    Außer vielleicht der Intention, flashfrog eins auswischen zu wollen. Aus welchen Gründen auch immer. :rolleyes



    magali : Die Geschichte finde ich auch wunderbar. Hat aber mit der Diskussion hier nichts zu tun.



    blaustrumpf : Dann konkretisier doch bitte mal, was du meintest hinsichtlich Jandl und meiner These.

    Was mich verwundert hat: Wie konventionell die meisten Träume anscheinend sind. Wer bei diesem Thema ein Feuerwerk der Phantasie erwartet hatte, wurde ein wenig enttäuscht.
    Diesmal habe ich ehrlichgesagt keinen Text entdeckt, der mich rückhaltlos begeistert hat.


    Der Traumwicht
    Ein Punkt für die Idee, ein Punkt für die Umsetzung. Und einer aus Ermangelung besserer Texte. :-)
    "Ich lese Träume wie ihr Bücher,
    Ich sammle und behüte sie,"
    – Das ist für mich ein Glanzpunkt, der im sprachlich eher grauen Wettbewerb dieses Monats leuchtet.


    Aus blauem Glase
    Hübsche Pointengeschichte. Gut erzählt. (2 Punkte)


    Alptraum
    Da sind einige sprachlich sehr schöne, stimmige Formulierungen drin, deshalb sollte dieser Text nicht punktlos ausgehen. (1 Punkt)

    Zitat

    Original von blaustrumpf


    Hallo, flashfrog


    Wie passt in Deine These Ernst Jandl?


    Ich fürchte, wir werden ihn nicht mehr fragen können.


    Zitat

    Original von blaustrumpf


    Wenn Du glaubst, dass das Kartoffelschälen als solches gemeint war: Das braucht auch meiner Meinung nach Tim Mälzer wohl nicht mehr zu üben. Aber es ist hier wie bei PianistInnEn und ihren Tonleitern: Fingerübungen dienen nur AnfängerInnen dazu, das in ihnen behandelte Gebiet überhaupt zu meistern. Bei Fortgeschrittenen sind sie lediglich Aufwärmübungen oder werden allenfalls zum Trainieren des "Muskelgedächtnisses" (um es mal so zu nennen) eingesetzt.


    Meine Fingerübungen (wie deine Kartoffeln) sind Metaphern. Metaphern lassen sich natürlich immer auch gegen den Verwender auslegen. Gemeint war: Durch eine einfache Übung eine Technik/Fertigkeit trainieren, um sie bei komplizierteren Stücken anwenden zu können.
    Der Vergleich mag insofern hinken, als das Schreiben nicht dem Spielen vom Blatt ähnelt, sondern eher dem Komponieren.



    Ein durchaus ernstgemeintes "Danke" fürs Tüpfli-Korrigieren!


    Jedem/Jeder der/die/das Seine/Ihre. :-)



    [SIZE=7]Edit: Für blaustrumpf Flechtigkeitsfühler beseitigt.[/SIZE]