Der junge Halm geht mit dem Wind
und es erdbeert im Junitale.
Und du sagst, ich hätte kein Herz?
Ich schenk dir, Geliebter, lippenwärts
den Stein meiner kirschigen Schale
und schließ die Augen, sonnenblind.
Beiträge von flashfrog
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Ich glaube, ich habe noch nie im Leben ein Buch bei Karstadt gekauft.

Viel schlimmer finde ich, wenn Thalia (und andere große Ketten) unabhängige Buchläden aufkaufen, das ist wirklich zu Heulen!
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Cool. DAnn werde ich auf ihn mal besonders achten.
Ich liebe den Bachmannpreis, weil ich 1. mir gern Geschichten vorlesen lasse, 2. jedesmal mindestens einen tollen neuen Jungautor entdecke (wobei sich mein Geschmack eher selten mit dem der Jury deckt
) und mich 3. interessiert, in welche Richtung die Mode der Literaturkritik in diesem Jahr geht.
Und einen der Autoren kenne ich auch persönlich.
Täusche ich mich, oder stammen diesmal fast alle Autoren aus Deutschland?

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Noch ein Zitat als Beispiel für die entlarvende Sprachgewalt dieses Buches (aufdass es hier vielleicht doch noch den einen oder anderen begeisterten Leser findet :-)):
"Lockvogelpolitik á la Kreml und faires Angebot des Weißen Hauses und dauerbequemtaugliche Schutzräume zur Überbrückung von Jammertalsohlen. Und die Wörter stinken, unddie Sätze stinken, als ob sie ausgeschlüpft wären aus den hämorrhidenbekränzten Mastdärmen pestkranker Vollidioten. Der Aktienmarkt ist gut gelaunt, kompromisslos das Dreilagentoilettenpapier, ausgewogen das Marschflugkörperprogramm. Formulierungen stülpen sich röhrend über stöhnende Fakten. Tatsachen spreizen die Schenkel und gewähren korrupten Sprachstücken Einlass. Das Substantiv hat ein steifes Adjektiv und rammt die Wirklichkeit von hinten. Endlos, schamlos, trostlos paaren sich Sätze und Sachverhalte, und das Produkt dieser Unzucht heißt Zeitung."
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Am Donnerstag gehts wieder los!
Hier gehts zu Website vom Bachmann-Preis
Übertragen werden alle Lesungen und Diskussionen der Juroren wie immer live auf 3sat und im Internet.
Termine:
Lesungen von Donnerstag bis Samstag
Am 28., 29. und 30. Juni erfolgen jeweils von 9.00 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 18.00 Uhr die Lesungen und Diskussionen, am Samstag nur am Vormittag.Preisvergabe am Sonntag
Um 11.00 Uhr erfolgt am 1. Juli die Vergabe der Preise. -
Dann mach ich mal einen auf.

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Ich frage mich immer, warum anscheinend so viele Anfängerautoren der Meinung sind, es sei leichter, ein Gedicht zu schreiben als ein Prosastück? Ist es nicht, es ist bedeutend schwieriger.
In diesem Fall heißt das: Die Grammatik ist Käse, der Rhythmus holpert, die Aussage ist banal und schon oft (und oft besser) vertextet worden. -
Am Donnerstag gehts wieder lohos!

Gibt es schon einen Fred zum diesjährigen Wettbewerb, den ich übersehen habe? -
Der WDR ist das einzige unter den 3. Programmen, das sich wirklich kohnt.

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Das Thema geht mir an die Nieren, deshalb fühle ich mich nicht in der Lage, die Texte einigermaßen subjektiv gerecht zu beurteilen und habe diesmal aufs Punkten verzichtet.
Ein paar Kommentare kann ich mir dennoch nicht verkneifen.
Anonyme Eulen
Das ist dreckig.

Von jedem der Genannten kann die Geschichte auf mindestens einen Punkt spekulieren. Aber hättet ihr auch für den Text gepunktet, wenn die Figuren Franz, Klaus, Helmut und Helga hießen?Radetzkymarsch
Wo ist die Verbindung zum Wettbewerbsthema?Kleine Stücke
Waaaahhhhhhh! Wiiiiiderlich! Wahrscheinlich eine gute Story, aber ich möchte sowas nicht zum Frühstück lesen...Sucht, meine Finger, sucht!
Der Plot und die Pointe sind gut, aber sprachlich wäre an dem Text noch zu arbeiten.
"Ich war alt und schlaksig" - das funktioniert mit einem Er-Erzähler, bei einem Ich-Erzähler klingt so eine unmotivierte Beschreibung der eigenen Person unpassend. Das Gleiche bei: "Manchmal schien ich ein wenig abwesend" – wem scheint er abwesend? Sich selbst? Dasselbe bei "meine grünen Augen begannen zu funkeln, unheimlich zu grinsen " – das ist die Außenperspektive wie an so vielen anderen Stellen der Geschichte auch.
Ich vermute, die Geschichte wurde erst aus der Er-Perspektive begonnen und dann umgeschrieben, und ich glaube nicht, dass das dem Text gut tut. Zumindest verlangt das erheblich mehr Arbeit, als das Personalpronomen zu ändern...Die in der Vergangenheitsform erzählte Geschichte suggeriert, dass die Figur das Geschehen im Nachhinein zusammenhängend so erzählt, wie es dasteht, auch das wirkt für mich aus der Ich-Perspektive dieses Verwirrten nicht glaubhaft.
"Ich musterte ein Esszimmer. Mein Esszimmer." – wieso muss man das betonen, wenn es sich nachher als falsch herausstellt? Ich würde vorschlagen: "Ich musterte das Esszimmer." Der Leser wird dann automatisch davon ausgehen, dass es sich um das Esszimmer der Figur handelt, das andere klingt 1. unnatürlich und 2. verrät es die Pointe schon im 2. Absatz.
Auch "MEINE Vergangenheit" würde ich nicht so großbuchstabig schreiend betonen. Nimm den Leser doch lieber stillschweigend mit in die Verwirrung!"Hastig schritt ich darauf zu." - entweder man schreitet, oder man bewegt sich hastig. Und – würde man das als Ich-Erzähler sagen? "Ich schreite hastig" kommt mir reichlich gestelzt vor.
Und das "Verschwinden Sie!" am Ende würde ich auch weglassen, der Satz davor “Was tun Sie in meiner Wohnung?" ist doch ein perfekter Schluss, oder?
(Das war jetzt viel Kritik auf einmal, bitte nicht übel nehmen, wenn ich nicht glaubte, dass dieser Text gut ist und eine Überarbeitung lohnt, hätte ich das alles nicht geschrieben... :-))
Gegenrede.
Ein guter Text.
Bei dessen Aussage ich das Kotzen kriege.
Was ihn vermutlich zu einem noch besseren Text macht.Was in den Köpfen der Menschen...
Öhm, was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?Der Buchstabe „Zett“
Die Idee ist klasse!
Aber ein Text über Sprache hätte meiner Meinung nach noch ein bisschen mehr sprachliche Sorgfalt und Arbeit verdient. Ich wünsche mir viel mehr Z-Wörter, eine zweiundzwanzig Jahre alte Zwickauer Zweitwohnung etwa, nicht einfach Sucht, sondern: zweifelsohne der Zwang zum Zerschneiden zahlloser Zeitungen, Zeitschriften und Magazine. Ohne das Zett wird die Zahl zum Aal, der Zeisig wird eisig, die Zelle zur Elle und die Zecke zur Ecke
Das erbschleicherische entstellende ekelerregende E erdrückt einfältig die Zwischentöne et Zettera...
Ich empfehle dem Autor einen Duden.
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Es muss in D einen bisher viel zu wenig ierforschten Rumkugel-Brezel-Äquator geben: Südlich davon gibt es keine Rumkugeln beim Bäcker zu kaufen, nördlich davon keine gescheiten Laugenbrezeln.
Joan : Wo hats dich denn hin verschlagen?

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Achja, und die Zeitung.
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Rumkugeln! (die, nicht das)

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Ich wohne auch nicht in einem englischsprachigen Land, aber sprachgefühlsmäßig würde ich sagen: "I can't go out until I've done my homework."

Edit: Vielleicht besser noch: "until I have finished my homework"

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Glaubt ihr an Satzzeichen?
Warum glaubt ihr an Satzzeichen???
Warum glaubt ihr nicht an Satzzeichen?????
Gibt es ein Satzzeichen nach dem Tod, oder ist der Punkt wirklich der Punkt???????
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Stimmt, der hat mir auch gefallen.
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Zündels Abgang ist die Geschichte eines Mannes, dem die Wirklichkeit abhanden kommt, weil er sie plötzlich scharf sieht.
So klar und ohne verlogene Deckmäntelchen, dass sie unerträglich wird.
Zündel zündelt gefährlich, indem er die Medien-, Werbe- und Politikphrasen entlarvt, die Gnadenlosigkeit und Ungerechtigkeit der Machtstrukturen, in der sich immer die Wölfe und die Schweine durchsetzen, die Feigheit der Mehrheit, die ganze miese verlogene Welt.
Der "Verrat" in der Ehe ist dafür sowohl Auslöser als auch Gleichnis.Ist ein Leben in solcher Scharfsichtigkeit möglich, ohne zu verzweifeln? Und wer ist hier eigentlich verrückt?
Absolut dringend empfehlen kann ich dieses Buch allen, die beim Lesen gern ein bisschen zum Nachdenken gebracht werden und die wirklich virtuose Sprache
zu schätzen wissen.
Und zudem ist das Buch unglaublich witzig geschrieben. -
Joan : Ja und ja.

Ursprünglich hatte ich mich an Autoren gewandt, weil ich dachte, ich kann doch nicht die einzige sein, die das Problem hat, dass es peinlich wird, wenn es um Sex und große Gefühle geht.
Und natürlich sind mir Lesermeinungen willkommen und wichtig, für die schreibe ich schließlich, die müssen ja lesen, was am Ende dabei herauskommt.
Das Brecht-Gedicht ist übrigens wunderschön. Traut man ihm gar nicht zu, dem ollen Macho.

Hm, eine Beschreibung der Gefühle...
Etwa so?
Er:"Na, wie wars?"
Sie: "Wie war was?" -
@Doc:
Nö, aber mein Erzähler kriecht in dramatischen und emotionalen Szenen ziemlich in den Protagonisten hinein. Das passiert ganz automatisch. In anderen Situationen gewähre ich dem Erzähler einen gewissen auktorialen ironischen Abstand.
In den Hirnen der anderen Figuren hat er aber trotzdem nichts zu suchen, falls du darauf hinaus wolltest...
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Erinnert mich irgendwie an den hier:
Wert du legen solltest auf Inhalt den in Linie erster. Sonst das Gedicht unfreiwillig komisch wirkt...
