Beiträge von flashfrog

    Tom : Ich glaube, das Gefühle ist ja genau das, was mir Kopfschmerzen macht. :-)
    Du hast das im Idiotentest ja sehr elegant umgangen mit dem Filmriss, und "Bleich dich, Ei!" ist natürlich einfach genial, um das ewig Alte auf neue Weise zu sagen. :anbet



    Als Filmszene habe ich alles deutlich im Kopf, aber sobald es auf dem Papier resp. Schirm steht, klingt es gruselig kitschig.
    Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht recht weiß, was so ein Jungmännchen, dass einige Erfahrung mit Sex aber keine Ahnung von der Liebe hat, dabei so fühlt. Das ist auch relativ schwierig zu recherchieren. :grin
    Hm, vielleicht sollte ich genau diese Unsicherheit des Protagonisten beschreiben...
    (Ich habe die Szene mal versuchshalber aus der weiblichen Perspektive durchgespielt, das erwies sich als viel weniger problematisch, aber dummerweise habe ich mich auf den männlichen Blickwinkel festgelegt...)


    @licht: Das wäre natürlich die einfachste Form, das Problem zu umgehen. :-)

    Ich habe Angst vor dem ersten Mal.
    Schon vor dem ersten Kuss graut mir ein wenig. Bislang ist es nicht weiter gekommen als bis zum Händchenhalten, zum Blickewerfen, der scheuen Bewunderung des einen und der durch Ironie getarnten Sympathie der anderen.
    Aber jetzt kann ich mich nicht mehr davor drücken: Eine Liebesszene steht an. :yikes
    Wie macht man das, ohne dass es peinlich wird, oder kitschig oder klischeehaft oder pornografisch oder prüde? Wie beschreibt man einen Kuss? Und was danach kommt? Kennt ihr solche Probleme auch?

    Tja, was soll man zu einem 300-Seiten-Roman nach 1 Seite sagen?
    Es geht um einen Bestsellerautor, der unter Alpträumen leidet. (Soll vorkommen.) Viel mehr erfährt man nicht.
    Um neugierig auf den Grund oder Inhalt der Alpträume zu werden, weiß ich bis dahin zumindest zu wenig über die Person.
    Wahrscheinlich ist das hier auch nicht das richtige Forum, um Romane zu posten... ;-)

    Klar können wir auch ohne Autor! Wer braucht schon Autoren? :-)


    Joan, ich wäre übrigens sehr gespannt, wie du als Schweizerin das Buch siehst. :wave


    Ich befürchte nur, dass wir hier erheblich spoilern, wenn wir ins diskutieren geraten... :grin


    Ich hatte ja einen kleinen Bericht von der Hürlimann-Lesung auf dem Tübinger Bücherfest versprochen.
    Der Autor scheint in der Tat sehr sympathisch zu sein und die Lesung war für mich eins der Highlights des diesjährigen Bücherfestes (und das will bei über 100 Veranstaltungen schon was heißen. :-))
    Thomas Hürlimann hat bei strahlendem Wetter draußen im Hof des Wilhelmsstifts drei Abschnitte aus dem ersten Teil des Buches gelesen und anschließend noch ein paar Fragen zum Buch beantwortet.
    Er meinte, die Sprache spiegele das Lebensmotto von Marie und so driften die Sprache und das, was sie beschreibt, gegen Ende des Buches imimer weiter auseinander, in dem Maße, wie Marie sich spaltet. Und dass es wohl etwas typisch Schweizerisches sei, Abgründe unter solcher Tarnung zu verbergen.
    Und er hat auch erzählt, wie es zu dem von dir, Voltaire, oben zitierten herzigen Klappentext kam: Der Ammann-Verlag wollte das Buch rechtzeitig zu seinem Jubliäum rausbringen, der Autor war aber ein bisschen spät dran und konnte nur in einem 10-minütigen Telefongespräch mitteilen, worum es denn in dem Roman eigentlich geht.
    Was die Werbetext-Schreiber dann daraus gemacht haben, hat mit dem Buch natürlich wenig zu tun... :lache

    Voltaire : Das wird wohl nix werden, anscheinend kann sich Wolke vor Autoren, die sich hier zerpflücken lassen möchten, kaum retten, und das Forum ist leserundentechnisch fürs ganze nächste Jahr ausgebucht.


    Ich hab mir jetzt mal "Fräulein Stark" gekauft...



    Joan : Bin gespannt auf die Lesung beim Bücherfest morgen, ob der Mann wirklich so sympathisch ist wie seine Bücher. :-)
    Zumindest hat er etwas geschafft, was ich in 20 Jahren nicht geschafft habe: Meine Mutter für Literatur zu begeistern! :anbet

    Vandam : Kennst du das Bahnschrankenwärterspiel, wo man mt der einen Hand in die eine, und gleichzeitig mit der anderen in die entgegengesetzte Richtung kurbeln muss? Rechtshänder kriegen das irgendwie nicht hin, für mich als ausgebildete Beidhänderin eine leichte Übung: :-)


    Wenn ich in türkischen oder indischen Geschäften einkaufe, muss ich mich immer konzentrieren, damit ich drauf achte, das Geld nicht mit der linken Hand aus dem Portemonnaie zu kramen und zu überreichen. :rolleyes

    Voltaire : Der Text hat eine faszinierende musiklische Struktur mit seinen Leitmotiven, Wiederholungen und Variationen.
    Es ist sicher lohnend, diesen Leitmotiven beim Wiederlesen einmal nachzuspüren:
    den Weiblichen: dem Flüssigen, dem Blut, der Zeit, dem Wasser, der Musik, dem Erzählen, dem Wachsen...


    und den männlich konnotierten Motiven: dem Festen, den Dogmen, den Mauern, dem Gebirge, den Frauenfüße verkrüppelnden Schuhen, den Scheren...


    der Vergangenheit und der Zukunft, dem Jüdischen und dem Katholischen...



    Ich werde das Buch sicher auch noch einmal lesen.


    Eine Leserunde zu dem Roman wäre bestimmt spannend.
    Ich könnte den Autor beim Bücherfest am Wochenende mal fragen, ob er eventuell Lust hätte, eine solche zu begleiten... :gruebel

    Joan : Neinnein, ganz im Gegenteil!
    Hürlimann beschreibt ja die patriarchalen Strukturen, die Frauen in der Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg fesseln und beschneiden, eben um sie zu kritisieren! Und das Spießertum und den wirtschaftlich-politischen Filz, die kathoische Bigotterie und den verdeckten Antisemitismus und den Kult der Mittelmäßigkeit...
    Hinter der netten Fassade verbirgt sich beißende Satire. :-)
    (Mich hat das sehr an Keller erinnert.)


    Und es ist eine sprachlich glänzend erzählte Familiengeschichte.
    Joan, du soltest das Buch unbedingt lesen!

    Da steht nicht "alle Männer ohne Ausnahme" (im Gegenteil), da steht nicht "generell" sondern differenziert in welcher Hinsicht und gesellschaftlichen Funktion, und das stammt auch nicht von mir sondern ist dem Buch entnommen.


    Vielleicht solltest du den Roman tatsächlich nochmal lesen...:-)

    Hey, Schneckengedichte sind doch mein Metier! :grin



    Die Sonne, heiß. Sie sticht. Sie brennt.
    Heiß der Asphalt - Die Schnecke rennt
    Kalt ist dagegen mein Getränk, das Bier
    Trink es bei Hitze maßvoll - Rat ich dir


    Der heißen Schnecke ist das völlig Wurst
    Sie trinkts schnell, sie hat nämlich Durst
    Dann schneckt sie in Schlangenlinien fort
    An einen kühlen schattigen Ort


    DORT WILL SIE NUN IHREN RAUSCH AUSSCHLAFEN
    UM SPÄTER EMPFANGEN ZU KÖNNEN DEN GRAFEN
    DURCHLAUCHT SUCHT IMMER WEINBERGSCHNECKEN
    DIE IHM GEWÜRZT VORZÜGLICH SCHMECKEN.


    BELÄMMERT DÖST DIE SCHNECKE VOR SICH HIN
    WODURCH SIE ÄNDERT IHREN SINN
    SIE WILL HEUT KEINE WEINBERGSCHNECKEN
    DIE IHM GEWÜRZT VORZÜGLICH SCHMECKEN


    HEUTE SOLL'N ES WÜRMER SEIN
    ROH, GEGRILLT ODER GEDÜNSTET IN WEIN
    DIE SCHNECKE KICHERT SCHADENFROH

    Voltaire : Ja, ich überlege auch gerade, ob es zu dem Thema schon einen Thread gibt...
    Für Männer scheint es (auch heute noch!) ganz natürlich, gedankenlos und selbstverständlich über das Leben von Frauen zu verfügen, als Vater, großer Bruder, Ehemann, Stammhalter, als Politiker, Soldaten, katholische Geistliche, als Professoren, Wirtschaftsbosse und Lobbyisten... :gruebel
    (Ausnahme im Buch: der schwule Maler, der eh außerhalb der Gesellschaft steht und quasi als Kollateralschaden Meiers Ego und Machtstreben zum Opfer fällt.)
    "Großartige Literatur" ist nie nett und harmlos. ;-)



    Seestern : Was genau hat dich denn bei der Lesung abgeschreckt?