Beiträge von flashfrog

    Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Kokoska.


    Bei einer Überweisung gibst Du auch Deine Bankverbindung preis.


    Aber nicht im Internet. :bonk :lache
    Ich rücke auch keine Kreditkartendaten im Internet raus, auch wenn es noch so gut verschlüsselt ist, hab ich da ein mulmiges Gefühl...


    Kokoska : Schreib dem Verkäufer doch mal eine E-Mail und frag ihn, ob er auch eine Überweisung akzeptiert.

    Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen, sogar signiert :-) (nein, nicht zum 40sten, davon bin ich zum Glück noch ein paar Jährchen entfernt) und gleich gelesen. Und ich muss Voltaire hier ein bisschen widersprechen. Ich kann nicht verstehen, wie man sich diesem Autor, bzw. seinem Erzähler "bedenkenlos anvertrauen" kann.


    Ich finde das durchaus nicht harmlos und nett geschrieben -- hinter der netten Fassade lauern Abgründe, die zumindest mich haben erschauern lassen.
    Die Nachricht, die Oskar am Vorabend des Geburtstags überbringt, die Kälte von Max in der Beziehung, der Marie für seine Karriereambitionen benutzt, die erdrückende "Freundin", das gruselige Ritual des Zeitanhaltens, das ja der Tod der Ungeborenen ist, nichtmal die Hölle wird Marie als Lebensraum zugestanden...
    Marie gibt ihr Selbst auf, nur um von der verlogenen, korrupten, kulturlosen, antisemitischen Spießergesellschaft des Provinzstädtchens endlich akzeptiert zu werden und sich der tumben Männerwelt unterzuordnen, obwohl sie eigenltich viel stärker und talentierter ist als die alle zusammen. Sicherlich ein Schicksal vieler Frauen dieser Generation....



    Und wieso sollte "großartige Literatur" in der Schweiz ungewöhnlicher sein als in Deutschland? :gruebel

    blaustrumpf : Nanana, das solltest du aber nicht am Alter festmachen. Wir haben ein paar 16/17-jährige hier, die, was die Qualität ihrer Texte (und ihrer Textkritik) angeht, mehr als mithalten können mit den Altölen, äh, Alteulen.
    Ich hielte es für sinnvoller, das Eröffnen eines Threads in diesem Sub erst ab einer bestimmten Anzahl von sinnvollen Beiträgen im Eulenforum zu erlauben. Dann haben die Betroffenen zumindest einen Überblick darüber, worum es in desem Forum geht und wir sparen uns eine Menge schlechter Texte und missgeleiteter Querulanten. :-)



    (Und falls Epiklord den Weg zum Ausgang trotz wiederholter Beteuerungen immer noch nicht findet - helfen wir ihm! :grin )

    Eny, ich glaube zwar kaum, dass die hier nachgucken, aber ich würde dir auch raten, die Texte hier vorsichtshalber per Editier-Funktion zu löschen (auch die Namen der betreffenden Beiträge in diesem verräterischen Thread ;-) ) und die Texte erst nach dem Ende des Wettbewerbs gegebenenfalls wieder einzustellen.
    Dann bist du auf der sicheren Seite. Und unsere Schnäbel sind versiegelt. :-)


    PS: Viel Glück!

    Ich ordne als Linkshänderin auch meine Browserfenster von rechts oben nach links unten an. Macht das von euch noch jemand? :-)


    Der in diesem Fred verlinkte Test ist übrigens ziemlich wenig aussagekräftig, weil da nach vielen Dingen gefragt wird, die einem als Linkshänder eingedrillt wurden mit Rechts zu machen
    Wie Vandam sagte, entscheidend sind die Dinge, die man von sich aus mit der einen oder anderen Hand tut. Nasebohren z.B.. :grin
    Ich habe als Kind zum basteln immer meiner Mutter die Nagelschere gemopst.
    Heute weiß ich, warum... :-)

    Noch ein schöner Satz aus dem Buch: "Am Radio habe ich einmal gehört, wie ein Schriftsteller gefragt worden ist, warum er schreibe -- eine Frage übrigens, die nur Schriftstellern gestellt wird, noch nie ist ein Geiger gefragt worden, warum er geige, nur Mörder und Schriftsteller fragt man nach dem Motiv ihrer Tätigkeit." (S 123/4)

    Ich bin auch umgeschulte Linkshänderin und -füßerin. Zum Schreiben mit Rechts hat man mich quasi gezwungen (das war auch in den späten 70ern offenbar noch üblich, inkl. Klaps auf das "böse" Händchen :rolleyes ). Auch beim Sport wurde da in der Schule keine Rücksicht drauf genommen und ich hab mich immer als Versager gefühlt, weil ich mit der für mich falschen Hand werfen und beim Weitsprung mit dem falschen Fuß abspringen musste, was natürlich meist ziemlich daneben ging. :cry


    Ansonsten hat es, glaube ich, der Vernetzung meiner Gehirnhälften eher gut getan als geschadet und vieles kann ich beidhändig: Zähne putzen, Dosen öffnen, bügeln, Schuhe zubinden, Türen aufschließen...


    Schreiben tu ich weiterhin mit Rechts, bin allerdings froh, dass ich am Computer beidhändig tippen darf und die am meisten gebrauchten Buchstaben (e, r, t, a, s, d) auf die linke Hand fallen. (Hat die Tastatur ein Linkshänder erfunden? :-))

    Gestern gab es bei STern-TV die Fortsetzung des Themas.
    Und auf der Website einen neuen Test


    Ich gehöre zu den Mittel- bis Langsamlesern, weil ich mir beim Lesen immer gleich Gedanken über den Text mache, die da eigentlich nicht hingehören: Wird "platzieren" tatsächlich nach der neuen Rechtschreibung so buchstabiert? Wo genau liegt eigentlich Liechtenstein? Passen da alle Einwohner in die Konzerthalle? :lache Wieso hat Grönemeyer so komisch ausgesehen bei der WM-Eröffnungsfeier? War die mit Abstand von einem Jahr betrachtet nun peinlich oder kulturell wertvoll? Und was macht André Heller eigentlich heute?
    Oder: 4 Millionen Analphabeten - wieviel Prozent der Bevölkerung sind das und wie groß ist die Chance, dass Menschen, die ich näher zu kennen glaube, dazu gehören, und wer könnte das sein und so weiter.


    Dafür behalte ich den Inhalt im Gedächtnis, vielleicht, weil er im Gehirn dann auch emotional verknüpft ist.


    Und ich kann aus einem 300-Seiten-Roman, den ich gelesen habe, problemlos einen bestimmten Satz oder sogar ein einzelnes Wort wiederfinden, weil ich das Schriftbild der Seite und die Position des Satzes irgendwie fotografisch abspeichere. Das wundert mich selbst immer ein bisschen. :wow

    Zitat

    Original von Majorana


    Wo kann man denn Heilemann-Schokolade kaufen? Ich hab sie bei uns leider noch nie gesehen :help


    Versuchs mal bei Kaufhof. Oder in einem örtlichen Schokospezialgeschäft. :-)

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    Original von Tom
    Oder ist mein Eindruck falsch, daß Dir das Buch überwiegend gut gefallen hat? :lache


    Über Bücher, die mir nicht gefallen haben, schreibe ich keine Rezis. :-)


    Zitat

    Original von Tom
    Übrigens habe ich ja hier wie andernorts schon einiges über das Ende geschrieben. Ja, es ist einen Tick zu happy und die Wandlung kommt vielleicht etwas ... spontan. Ich neige zu sowas. Steht bei der Überarbeitung meines kommenden Buches ganz oben auf der To-Do-Liste. Bzw. auf der Don't-Do-Liste.


    Die egozentrischen saufenden Arschlöcher, die ich so kenne, bleiben in der Regel egozentrische saufende Arschlöcher... :-)


    Zitat

    Original von Tom
    Die angemerkte "Eindimensionalität" von Walter und Andrea muß ich so zur Kenntnis nehmen, aber sie hatte eine gewisse Bedeutung. Walter ist der zurückgezogenste der drei, und Andrea ist für Henry weitgehend ein Buch mit sieben Siegeln, deshalb wäre eine plastischere Darstellung dieser Figur m.E. kontraproduktiv (weil: Ich-Erzähler).


    Öhm, ich glaubte, genau das geschroben zu haben. :gruebel :grin


    Zitat

    Original von Tom
    Ach so: Du schrubst, daß Du wegen meiner Eulenwettbewerbsbeiträge dann doch dieses Buch gekauft hast. Da gibt es schon einen gewissen Unterschied, oder?


    Ja, ich würde sagen, du hast dich deutlich weiterentwickelt: Weniger plakativ, mehr Zwischentöne. Ein Moralist biste immer noch, aber das ist ja nichts Schlechtes, einige meiner Lieblingsautoren sind Moralisten. :-)

    Ich hatte mich erst ein bisschen gesträubt, dieses Buch zu lesen, weil ich dachte, das wäre eher ein "Jungs-Buch", mit dem ich nicht so viel anfangen könnte, und weil mir das Milleu nicht gerade sympathisch ist. Toms Beiträge im Eulenwettbewerb haben mich dann aber einfach zu neugierig gemacht. :-)


    Das Titelbild ist schonmal klasse, das fand auch die Buchhändlerin bei Osiander, die mir das Buch bestellt hatte. Der Werbetext auf der Rückseite hätte mich allerdings unter normalen Umständen vom Kauf abgehalten, da ich "rasend komische Romane über die Liebe und junge Helden" generell weiträumig umfahre. Und dann noch der neue Nick Hornby – kann man sich als Autor eigentlich gegen solche Verleumdungen wehren? ;-)
    Aber der Titel macht dann doch neugierig. Und, ja, ich weiß, don't judge a book by its cover...



    Also angefangen. Und dann habe ich das Buch viel schneller gelesen, als ich eigentlich wollte, das spricht für die Spannung des Romans. :-)
    Der Stil gefällt mir, ich kenne ein paar semigescheiterte Existenzen aus dem Berliner Kiez (allerdings eher Prenzlberger und Mittis als Neuköllner), und ja, die Berliner Schnauze passt und die Sprüche auch.
    Ich habe laut gelacht bei Formulierungen wie:
    - "Die Mortadellascheibe hatte sich vollständig eingerollt, wahrscheinlich aus Einsamkeit." (wohinter ich natürlich sofort eine metaphorische Ebene vermute :-) ).oder der "schleimige Frischkäse, der auf einem Unterteller gegen das Dogma seines Namens ankämpfte".
    - "Fuck Busch. Wie nennt man Leute, die mit Pflanzen Sex haben?" – Das ist mal eine wirklich gute Frage...
    - "Bleich dich, Ei" – herrlich!
    - Die Beerdigungskrawatte mit der Aufschrift "Into the great wide open" – grandios!
    - Die "Scheiß-Sonne" gefällt mir, und dass die Leute "in Mobiltelefone" "schwätzten" (und nicht etwa schwatzten – überhaupt eine schöne Szene, das).
    Ich freue mich immer, wenn ich solche sprachlichen Perlen in einem Text entdecke, und in diesem entdecke ich eine ganze Menge davon.


    Dass der Kater nicht Miau sagt, sondern "Määrg" hat mr sehr gefallen, überhaupt ist Kumpelli für mich eine der am besten getroffenen Figuren im Buch, sehr plastisch beschrieben, ohne ihn zu sehr zu vermenschlichen. (Katergefühle sind im Vergleich zu denen von Frauen ja auch relativ einfach zu dechiffrieren. ;-) )


    Es gibt schöne Metaphern.
    - Die Erinnerung an die losen Enden der Paketschnur in der Szene mit Andrea, die die "Bindungsangst" als Verlustangst entlarven.
    - Die Welt der Gefühle des Protagonisten als Buchstabensuppe: ein Durcheinander undeutbarer Zeichen (die am Ende geordnet und richtig gelesen werden).. Schön in diesem Zusammenhang auch die Erweiterung der Metapher: "Ist doch alles eine Suppe,", sagte ich. "Scheiß-Osten!" - unbekanntes Terrain (oder Terrine :-) ).
    - Das Taxifahren als Spiegel für die Unverbindlichkeit Henrys sozialer und sexueller Beziehungen.
    Und vieles mehr.


    Harrys Beerdigung ist wirklich eine klasse Szene. (Und ein schöner Kontrast zu Henrys Gefühlskälte bei der ersten Beerdigungsszene.)
    Ich muss gestehen, ich habe geheult wie ein Schlosshund. Das mag daran liegen, dass ich vor Kurzem einen Freund verloren habe, auch so ein superlieber Mensch, der immer für andere da war und über seine eigene Krankheit nie reden mochte...


    Das Ende der Beerdigungsszene fällt dagegen für mich leider etwas ab. Zum einen mag ich es nicht, wenn der Autor mir das, was er vorher so virtuos gezeigt hat, noch einmal explizit erklärt. Zum anderen bezieht Henry sich im letzten Teil seiner Rede wieder selbstmitleidig auf sich, was mich daran zweifeln lässt, ob er wirklich was gelernt hat.


    Henrys Wahrnehungsstörung (ich will das mal nicht dem Autor in die Schuhe schieben ;-) ) macht die Figuren (außer Harry, der für mich die glaubwürdigsten und "rundesten" Figur des Buches) zu recht eindimensionalen "Typen".
    Bei Gonzo beispielsweise wird 3mal in 3 verschiedenen Szenen beschrieben, dass er mit Frauen nix anfangen kann. Mehrmals wird beschrieben, wie er mit Elektronikteilen herumbastelt. Die Einkaufsszene ist ziemlich genial. Aber sonst erfährt man so gut wie nichts über ihn. Walter und Andrea bleiben noch blasser. Auch bei der Beschreibung der Umgebung hätte ich mir (besonders für die Leser, die Neukölln nicht kennen) detailiertere Beschreibungen gewünscht.
    Ich stelle es mir als Autor schwierig vor, einen Roman aus der Ich-Perspektive eines solchen Gefühlsanalphabeten mit sehr eingeschränktem Sichtfeld.zu schreiben. Ein kluger guter Beobachter als Erzähler wäre da sicher einfacher zu händeln gewesen. Aber in der eigenwilligen Perspektive liegt, wenn ich so länger drüber nachdenke, wahrscheinlich sogar der Hauptreiz des Buches... :gruebel


    Das Ende ist mir dann allerdings ein wenig zu happy. Oder, vielleicht besser, wie soll ich sagen, zu moralisch korrekt. Henry ist geläutert und seine emotionalen Probleme haben sich offenbar ebenso in Luft aufgelöst wie Andreas Trauma und die beiden Ex-Mitbewohner. Das geht mir ein bisschen zu glatt und schnell.
    (Und ob es für einen trockenen Alkoholiker so eine gute Idee ist, zur Feier des Tages ein Bier zu trinken? :rolleyes)
    Sorry, das Ende ist mir ein bisschen zu einfach gestrickt, ebenso, wie es mir zu einfach erscheint, die spätere Arschlöchrigkeit mit einer "schweren Kindheit" zu entschuldigen. (Das kann ich übrigens auch im RL nicht leiden. ;-) )


    Ich hoffe, Tom, du nimmst mir die Kritik nicht übel.
    Ich habe das Buch wirklich gern gelesen und freue mich schon auf dein nächstes!


    Habe mir gestern übrigens tatsächlich eine Packung Askiesuppe gekauft (Tom, du solltest dir den Namen schützen lassen und dich von Maggi sponsorn lassen! Lebenslang Buchstabensuppe umsonst oder so... ;-) )

    Neulich, im Leitartikel eines süddeutschen Regionalblättchens (Es ging um die Finanzierung einer Umgehungsstraße):


    "Man kann den dortigen Anwohnern nur wünschen, dass der Brief in Berlin auf offene Ohren stößt."


    Ich stelle mir dabei vor, wie ein Berliner sich den Brief ans Ohr hält, mit den Schultern zuckt, ihn seinem Koollegen weiterreicht, der ihn ebenfalls ans Ohr hält, schüttelt und dann schulterzuckend in den Papierkorb entsorgt... :grin

    Mein Favorit sind derzeit dunkle Ingwer-Schokolade-Stangen von Heilemann. Genau die richtige Mischung von unglaublich cremig-schmelzend und nicht zu süß (62 % oder so). :anbet

    STUMM STEHT DER STAR UND STAUNT
    INMITTEN DIESER MENSCHENMENGE
    OB DES GEDRÄNGELS MISSGELAUNT
    VERLÄSST ER FLUCHEND DIESE ENGE


    UND FLINKEN FLÜGELS FLIEGT ER NUN
    AUF DEN NÄCHSTEN APFELBAUM
    ER HAT NICHTS BESSERES ZU TUN
    ALS NACHZUHÄNGEN SEINEM TRAUM


    IN DIESEM SIEHT ER SICH ALS MÄCHTGEN ADLER
    TREIBEND; SCHWEBEND IN SCHWINDELNDEN HÖHN
    SCHAUT ER HINAB AUF WANDRER UND RADLER





    (sorry, ein anderer REim fällt mir nicht ein :lache)

    Wenn in deinen Büchern 20-jährige Models auftauchen, die sich in den autobiographisch angehauchten Protagonisten verlieben, dann wird es Zeit, sich Sorgen zu machen... :lache

    Klose hat neben seinen 13 Toren 16 Vorlagen geliefert, mehr als jeder andere, das sollte man mal nicht vergessen!
    Ich glaube, es gibt keinen Stürmer, der nicht mal eine längere torlose Phase hatte, und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Medien auf dem armen Jungen herumgehackt hätten, hätte er diese 2. Saisonhälfte schon bei den Bayern gespielt... :-(


    Klose passt nicht zu den Bayern.

    "(D)u versöhnst dich mit dem Sterben, indem du Welt und Leben schmähst.
    – Und ist das unreif? fragte ich. Unreif nicht unbedingt, sagte Sophie, aber schade, schade und vielleicht auch ein bisschen unreif. Wie kann, wer rot uns süß vom Ast zu fallen hofft, zugleich all das verwünschen, was nötig ist, ihn rot und süß zu machen?" (S. 182)


    Der Denkmalpfleger Lorenz Hatt ist durch eine fortschreitende Herzkrankheit dem Zerfall des eigenen Körpers hilflos ausgeliefert (metaphernstark geht es also um Fassaden und Herzensangelegenheiten). Während er auf Erlösung durch eine Operation oder den Tod wartet, erzählt er dem Leser, der ihn als Gast belauscht, seine Geschichte.
    Mehrere Storys und Ebenen werden dabei kunstvoll in einander verwoben und spiegeln einander:
    Die Geschichte der Krankheit, die ihn gefangenhält wie einen Vogel im Käfig, die Liebesgeschichte mit Regina, ein mittelalterliches Ritterbüchlein und Reflexionen über die Unhaltbarkeit und Absurdität der Welt.
    Die große Frage nach dem Leben und seinem Ende und was wir daraus machen, wird von diesem wunderbaren Sprachkünstler Markus Werner vor unsere Augen geführt in Metaphern und Szenen, die ins Mark treffen, in Erinnerung bleiben, wenn man den Buchdeckel längst zugeklappt hat und unweigerlich zum Nachdenken bringen über das eigene Leben.


    Bei Amazon steht zu diesem Roman leider und erstaunlicherweise nichts Zitierenswertes, und was im Klappentext steht, klingt so pathetisch, dass es meiner Meinung nach einen ganz falschen Eindruck von dem Buch vermittelt. Denn pathetisch ist es mit Sicherheit nicht -- wer das glaubt, geht dem Erzähler auf den Leim, der sich in seinem zynischen Selbstmitleid die Welt so zurechtbiegt, wie er se gern sehen möchte, das gehört zu seinen "Kunstgriffen" mit denen "wir uns den Abschied zu erleichtern suchen". Witzig, ironisch, philosophisch, bitterböse und liebevoll erzählt er um sein Leben, weil "Erzählen eine Technik ist, die dazu dient, der Wirklichkeit das Wirkliche zu nehmen." Am Ende muss er erkennen, "dass alle Fabuliererei nur provisorisch rettet: Das Ende lässt sich nie erzählen."

    MIT MEINER TANTE KUNIGUNDE
    GING ES STEIL BERGAB.
    DIE KUNDE MACHTE SCHNELL DIE RUNDE
    DAS SIE GAB DEN LÖFFEL AB


    ICH STEHE NUN AM GRABE HIER
    UND WARTE AUF DIE LOBESWORTE
    DOCH DER PFAFFE IST VOLL BIER
    HIER STEH'N NOCH MEHR VON SEINER SORTE


    DAS WIRD DOCH NICHT DER CHURCHILL SEIN?
    DER DORT VORNE BRÜLLT
    WENN ER'S DENN IST, LAD' ICH IHN EIN
    DANN WIRD ER RICHTIG ABGEFÜLLT!

    MIT MEINER TANTE KUNIGUNDE
    GING ES STEIL BERGAB.
    DIE KUNDE MACHTE SCHNELL DIE RUNDE
    DAS SIE GAB DEN LÖFFEL AB


    ICH STEHE NUN AM GRABE HIER
    UND WARTE AUF DIE LOBESWORTE
    DOCH DER PFAFFE IST VOLL BIER
    ES GIBT NOCH MEHR VON SEINER SORTE


    DAS WIRD DOCH NICHT DER CHURCHILL SEIN?