Beiträge von flashfrog

    Vom künstlerischen Zu-Hause-fühlen Paris! Da muss ich unserem Süppchen Recht geben. :-) Allerdings ist mein Französisch leider zu schlecht, um mich als Spracharbeiter dort dauerhaft einrichten zu können. :cry


    Ebenfalls schön: Berlin, das einem Individualisten alle Freiheiten bietet und dazu einen gewissen finanziellen Spielraum für kreative Menschen. In Berlin fühle ich mich speziell in Friedrichshain zu Hause und (leider mit Abstrichen in letzter Zeit) Prenzlberg.


    Ein sofortiges Zu-Hause-fühl-Gefühl hatte ich auch in Boston, vielleicht weil es die europäischste Stadt an der US-Amerikanischen Ostküste ist, vielleicht auch, weil ich es so klasse fand, leibhaftig im alten Bosten Garden ein echtes NBA-Basketballspiel anschauen zu dürfen. :-)


    In New Orleans habe ich mich an einem Sommerabend verliebt, das war lange vor Katrina und ein bisschen so wie Paris in Amerika. Wie es jetzt da aussieht, weiß ich nicht... :rolleyes


    Als ich das erste Mal nach Zürich kam, konnte ich mir ungefähr vorstellen, wie sich ein DDR-Bürger gefühlt haben muss, der nach dem Mauerfall zum ersten Mal das KaDeWe betrat. :grin
    Zum Wohnen leider viel zu teuer, aber wenn ich mal groß bin und Bestsellerautorin.... :lache



    Persönliche Lieblingsstädte zum Immermalwiederhinfahren, aber nicht unbedingt zum Wohnen: Rom, Bremen, Barcelona, Prag, Wien, Innsbruck, Köln, Weimar, New York....

    Tom : Aber nur, wenn du es mir bei Gelegenheit eigenflüglig signierst! :-)
    Und dass du so einen unverwechselbaren Stil hast, solltest du eigentlich als Kompliment verstehen...


    Luc (und Tom): Das mit dem Eindampfen müssen geht mir auch jeden Monat so. Ich finde, es ist eine wunderbare Übung in schreiberischer Disziplin.
    (Manch geschwätziger Roman würde ungemein gewinnen, wenn es da eine 500-Wörter-Beschränkung gäbe... :lache)


    Voltaire und Sabine D: Ach watt, kommentiert einfach, wie euch der Schnabel gewachsen ist! Ihr braucht ja auch nicht zu jedem Text was zu sagen, aber wenn ihr uns (Autoren und Mitlesern) die Dinge mitteilen mögt, die euch beim Lesen besonders aufgefallen sind, wäre das wirklich klasse!
    Als Autorin bin ich immer neugierig, ob meine Texte funktionieren oder welche Schwachstellen sie haben. Wenn also jemand sagt: Das gefällt mir, das nicht, jenes versteh ich nicht, dann ist das für mich sehr wertvoll, viel wertvoller als die eigentliche Punktevergabe.

    Wenn die "Zumutung" meiner Geschichte von euch als solche empfunden wurde, dann ist die Intention gelungen. :-)
    Und die Details brauchen, wie gesagt, den zweiten Blick...


    @ Tom: Hätte ich Autoren raten müssen, hätte ich vermutet, dass "Casting" von dir ist. Man merkt deinen Geschichten immer an, dass da jemand am Werk ist, der weiß, wie man knapp und präzise Figuren charakterisiert und wie man gelungene Szenen konstruiert.
    Ich fürchte, ich muss mir doch mal ein Buch von dir kaufen... :-)

    @ Charlotte: Ja, genau so.
    Der Erzähler Gürsel ist Türke. Als er in der U-Bahn von Skinheads überfallen wurde, hat Fred ihm das Leben gerettet. Das Geld braucht er, um sich in der Türkei eine neue Existenz aufzubauen, deshalb machen die beiden bei der Quizsendung mit.



    Das mit dem Laizismus habe ich als ironischen Kommentar des Autors zur aktuellen politischen Lage in der Türkei verstanden.


    churchill : Och, wenn du deine Kommentare übernächste Woche abgibst, reicht das vollkommen. :-)

    Casting
    Hier werden gekonnt 2 Geschichten gleichzeitig erzählt. Schöne Details, stimmige Sprache in den Dialogen. Der Leser ist "dabei", kann sich gut einfühlen in die Geschichte.
    "'Er hat irgendwas mit Logie studiert, und ich hoffe, ihn früher oder später davon abbringen zu können, bewaffnete Skins in intellektuelle Gespräche verwickeln zu wollen.' Niemand lacht, aber der Berufsjugendliche schreibt.“ – Eine wunderbare Passage, die das bedrückende Thema so nebenbei, leixht, unpathetisch und glaubwürdig zur Sprache bringt!
    Das mit dem Laizismus (Ja, ich habs nachgeschlagen :-) ) ist auch so ein hübsches ironisches Detail. (3 Punkte)


    Schokolade
    Diesen Monat bevorzuge ich eindeutig die unpathetischen Geschichten. Gerade weil dieser Text so schlicht und einfach und ohne Gefühlsduselei erzählt ist, ist er für mich so glaubwürdig und gut! (2 Punkte)


    Letzte Frage
    Als bekennender Besserwisserin gefällt mir diese Geschichte natürlich. ;-)
    Der Gefühlsumschwung von "Dich liebte ich auch. Wir ergänzten uns perfekt." zum Gegenteil kommt mir allerdings zu abrupt und plakativ.
    "Du, die ordentliche, vernünftige, geradlinige, sparsame, ehrliche und bibelfeste Freundin." – Ich weiß, 500 Wörter sind knapp, aber dergleichen hätte ich lieber durch Handlung und Dialog gezeigt bekommen als als Beschreibung vor die Nase geknallt. (Andererseits passt es zur Figur, dass er alles in fest definierte Schubladen packt, auch seine Freundin.).(1 Punkt)



    Der Rest:


    Eine zumutbare Arbeit
    Doppelbödig. Beim 2. Lesen offenbart sich eine ganz andere Geschichte als beim ersten Mal, so wie das ganze Leben der Figur ein Schau-Spiel ist.
    Die Perspektive mag den einen oder anderen davon abschrecken, sich mehr als oberflächlich mit dem Text befassen zu wollen...


    Hemmungslose Spiele
    Nanu. die falsche Datei abgeschickt? :-)
    Scheint mir eher eine unfertige Skizze zu sein. Als einziger Beitrag punktlos geblieben.


    Sommerflügel
    Ich wünsche mir mal einen Eulenwettbewerb ohne Selbstmorde... ;-)
    Das Bild des Kopfstehens, des Aus-dem-Gleichgewicht-Kommens, wenn die heile Welt des Kindes durch den Tod ihrer Schwester buchstäblich auf den Kopf gestellt wird, ist schön. Die Tür, die die Schrecken der Außenwelt nicht mehr abhalten kann, ist eine gute Methapher. Aber irritierte und verstörte Türen??
    Und am Ende wird es mir dann zu pathetisch.


    Nur ein Spiel
    So viel Naivität nehme ich nicht mal einer fiktionalen Figur ab, sorry.
    Und wie soll dieses "Spiel" technisch ablaufen? Wer zählt die Punkte, wenn es außer den Opfern keine Zeugen gibt? Und wozu das Ganze?


    Der Job
    Im Prinzip eine schöne phantasievolle Idee. Man merkt: Der Autor hat sich intensiv mit dem aufzuwärmenden Körperteil auseinander gesetzt. (Brüller, oder?)
    Allerdings trifft der Analhumor nicht so meinen Geschmack, bzw, das ist mir zu wenig, um die Geschichte zu tragen.
    Das "Spiel" (also das Thema) spielt im Text keine Rolle, denn da ist der Anwärmer ja schon wieder weg.
    " Friedrich von Schiller" ist hübsch.


    Sommersprossen
    Schöne Details. Allerdings ist mir das zu viel rosa Zuckerguss, Rauschgoldengelchen am Weihnachtsbaum, der sanftmütige Großvater, und dann noch der erste Kuss, die leise Ahnung vom Abschied von der süßen unschuldigen Kindheit...
    Die Geschichte erinnert mich zu sehr an Landidylle-Bilder im goldlackierten Rahmen mit pausbäckigen Kindern in Matrosenanzug und Rüschenkleidchen. Da meldet sich bei mir meine ausgeprägte Kitschallergie. :-)


    Versteckerles
    *Die ich-du-Perspektive ist an sich interessant. Ich weiß hier als Leser allerdings nicht recht, ob ich mich mit dem "ich" oder dem "du" identifizieren soll. Der Plot an sich ist recht banal und nicht gerade neu.


    Pétanquekugeln irren nie
    Die Spiel-Szenerie gefällt mir.
    Die Verwandtschaftsverhältnisse habe ich erst beim 3. Lesen kapiert. Irritiert hat mich z.B. dass der Fremde Blanche an seinen Vater erinnert, obwohl er mit ihm ja nicht (weder väterlicher- noch mütterlicherseits) verwandt sein kann.
    Die Botschaft kommt leider etwas zu schicksalsschwer und moralisierend daher.

    Las Vegas
    Ich war schon in Las Vegas. Über die Stadt ließen sich haufenweise spannende Spieler-Geschichten erzählen...
    In diesem Text lese ich dagegen nur aus einem Reiseführer abgeschriebene Klischees. Der Text überzeugt mich weder inhaltlich noch sprachlich. Die Ich-Perspektive passt nicht für eine so blutleere Geschichte. Ich habe mich gelangweilt.


    Märchenkind
    Schmetterling? Heimleiter? Mutter? Drinnen? Draußen? Prinzessin? Vogel? Sorry, aber ich komme bei dieser Geschichte nicht mit. Man mag nun einwenden: Tja, so sprunghaft ist die Phantasie von Kindern, aber aus irgendwelchen Gründen wirkt das Ganze für mich trotzdem künstlich und gewollt kindisch. Ich weiß nicht recht, was die Geschichte mir sagen will.

    Schattenspiel
    Die Zigarette: "der glühende Punkt ist ein Sonnenuntergang, der schwer im schwarzen Fleisch der Nacht liegt", " Auch die Bettdecke schweigt.", "mein Kopfkissen schwieg.", "die Gegenstände schlafen schon." – Die können sich glatt mit der verschreckten Tür aus dem Sommerflügel zusammentun. :lache Sorry, für mich funktionieren die Metaphern in diesem Text überhaupt nicht, und ich mags diesen Monat, wie gesagt, lieber unpathetisch.

    Ach, nun bleibt mal auf dem Teppisch,
    Churchill ist nicht jammerläppisch!
    Diese Sache kennt man doch:
    Ob Hölderlin, ob ein van Gogh,
    auch Kafka hat man nicht verstanden,
    ein Mozart starb in Schimpf und Schanden.


    Fast scheints, als seien alle die
    die fehlgedeutet und verachtet,
    von Kritikern dahingeschlachtet
    automatisch schon Genie. :grin


    Die Nachwelt erst sieht am Gedicht
    wer Genius, wer kleines Licht... ;-)

    Zitat

    Original von churchill
    Aber gerade der Siegertext im April ist ein gutes Beispiel. Er "floss" mir sozusagen aus der Feder. Das Text im März ("Stummer Zeuge") war für mich wesentlich schwerer in der Geburtsphase, es steckte sozusagen mehr Herzblut drin (was am Thema, am persönlichen Bezug und an der Textart liegt). So habe ich z.B. den "stummen Zeugen" lieber als "Natürlich", auch wenn ich durch den April-Text gewinnen durfte.


    Dann hatte ich dich tatsächlich missverstanden. Wenn du deine eigenen Texte als "Unkraut" bezeichnest, dann ist das natürlich ok. :-)


    "Natürlich" ist durch die Reimform natürlich eingängiger und weniger anstrengend als so ein Historienlauf, den man sich erstmal selbst zusammenreimen muss. Dafür bleibt der "Stumme Zeuge" vielleicht länger im Gedächtnis haften. Manche Texte brauchen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten...


    Ich hatte diesmal die Wahl zwiscchen 2 Texten, die zum Thema passen und habe mich für den Wettbewerb bewusst gegen denjenigen entschieden, der mir mehr am Herzen liegt.
    Und ich bin im Nachhinein froh darüber, weil ich für mein Krabbelgedicht hier so tolle hilfreiche Rückmeldungen bekommen habe.

    Für mich klang das nicht nach einer Motivation zum Abstimmen, sondern eher nach persönlichem Frust und dem Vorwurf, dass die Eulen gute Texte (also deine, oder die von dir favorisierten) nicht zu schätzen wissen.


    Sollte ich deine Intention da gründlich missverstanden haben, tut es mir leid, aber so hört es sich für mich halt an.

    OK, dann gehen wir jetzt alle für Churchills Text voten, damit er sich nicht so benachteiligt fühlt gegenüber dem ganzen Unkraut, das hier ständig gewinnt... ;-)

    Spaß beiseite, es hat schon einen guten Grund, dass der Kommentarthread erst nach Abschluss der Abstimmung eröffnet wird.
    Ich finde das nicht fair, wenn du während der Abstimmung so unverhohlen für deinen Lieblingstext Werbung machst. Das solltest gerade du als Mod eigentlich besser wissen...

    Der Vorteil der Ich-Perspektive ist, dass der Leser emotional sehr nah an der Hauptfigur dran ist und sich mit ihr identifizieren kann/muss. Deshalb braucht man in diesem Fall unbedingt eine sehr gute, interessante Hauptfigur, die die ganze Geschichte (glaubwürdig) trägt.


    Die Ich-Perspektive verbaut allerdings den Weg zu den Innenwelten der anderen Figuren, deren Gedanken und Gefühlen und Handlungen in Abwesenheit.


    Bei mir ergibt sich die Perspektive meist intuitiv.
    Manchmal höre ich buchstäblich die Stimme eines "Ichs", die sich mir aufdrängt, und die so und nicht anders geschrieben werden will.
    Bei Ich-Erzählern habe ich quasi das Gefühl, dass die Figur mich benutzt, um geschrieben zu werden.


    Bei anderen Texten betrachte ich meine Figuren mit ein wenig ironischer Distanz, wie ein Insektenforscher, der einen Ameisenhaufen beobachtet. Dann ergibt sich daraus logischerweise eine auktorial-personale Perspektive. :-)

    Liebste Eulen, ich danke euch allen für eure Anregungen! :knuddel


    @licht:
    Vorbilder habe ich keine gehabt bei dem Gedicht. Ich weiß selbst nicht, woher die Schnecken bei mir immer kommen. :-)
    Dass ich nicht die erste bin, die Tiere als allegorische Elemente verwendet, kann aber durchaus sein. :grin


    Elfen-Zentimeter? Nee, also wirklich nicht. Wir sind doch nicht beim Herrn der Ringe! :lache


    Das mit dem Flohhininhio ist eine gute Idee, dann passt auch die Betionung, danke!


    Auf das Zahlenspiel: Zweikampf - alleine, 1000-Füßler - 500 Knoten möchte ich nicht verzichten, da leg ich in der Reimzeile lieber noch 2 Silben drauf, als das zu streichen. :nono


    Zitat

    Fuß-, und Kopf- und auch Li-Bälle.


    Nee, dann ist der Text, wenn er vorgelesen und nicht gelesen wird, nicht mehr zu verstehen. (Die Zeile überfordert Einmal-Hörer ohnehin schon... :grin)


    Die Schnecken-Strophe habe ich umgeschrieben, um den -aft-Reim für das Ende frei zu kriegen. (Mehrere gleiche Reime in demselben GEedicht mag ich nicht.)


    Außerdem hab ich die Strophen ein bisschen umsortiert, damit das Spiel den offiziellen FIFA-Regeln nicht widerspricht. (Nur das mit dem Fliegen steht, glaube ich, nicht drin. ;-))


    Das Ergebnis sieht dann so aus:




    Krabbelball
    (von flashfrog)



    Enorme Spannung im Finale,
    denn heut gehts um die Meisterschale!
    Von allem Krabbelkriechgetier
    da kicken nur die Besten hier.


    Der Regenwurm, der schmollt schon lang
    (Ich denke aber: Ganz zu Recht!)
    auf seinem letzten Platz der Bank.
    Er spielte unterirdisch schlecht.
    Deshalb spielt heute statt der Würmer
    der Schmetterling als Flügelstürmer.


    Der Mistkäfer, der rollt den Ball
    behände und gewandt
    hinweg vom Tor. Umstrittner Fall --
    da zirpt der Schiri Hand.
    Den Freistoß tritt (wie auch die Ecke)
    die gemeine Stabheuschrecke.


    Der Grashüpfer mit seinem Sprung
    verhindert noch das Ärgste.
    Ganz klar: In der Verteidigung
    ist er der Kopfballstärkste.
    Der Flohininhio hüpft durchs Gras,
    spielt mit sich selbst nen Doppelpass.


    Der Tausendfüßler, zweikampfstark,
    versucht es lieber ganz alleine.
    Er dreht und dribbelt sich ganz arg
    500 Knoten in die Beine.
    Er kriegt das Leder nicht zu fassen
    und deshalb muss er leider passen.


    Die Fliege schnappt sich flugs den Ball
    (er ist noch beim Entknoten).
    Da zirpt der Schiri noch einmal,
    denn Fliegen ist verboten.
    So wechseln hin und her gar schnelle
    die Fuß-, die Kopf- und die Li-Bälle.


    Die Schabe sucht mit ihrem Maul
    zu schieben und zu drücken
    und plötzlich liegt -- welch grobes Foul! --
    der Käfer auf dem Rücken.
    Und zum Verdrusse für den Täter
    da gibt es gleich Elfzentimeter.


    Die Spinne hockt in ihrem Tor,
    vier Hände und vier Schuh,
    und webt den Kasten auch davor
    in Windeseile zu.
    Sie hat den Rückstand so vermieden --
    es steht noch immer unentschieden!

    Doch ist, als wär es abgesprochen,
    der neue Schnecken-Stürmerstar
    bis zur Nachspielzeit hin zum Tor gekrochen
    und liegt nun heftig schnaufend da.


    Da prallt der Ball (denn das kommt vor)
    von seinem Haus direkt ins Tor.
    Das Team gewinnt mit letzter Kraft
    die Krabbelligameisterschaft.




    Wenn noch irgendwo was stört, oder ich es verschlimmbessert habe, lasst es mich bitte wissen! :knuddel1