Beiträge von flashfrog

    Was les ich da auf dem Schild vor den neu eröffneten Fitnessstudio?


    "Powerdrinks und Snakes" gibt es da umsonst?
    Schlangen haben die da? Wahrscheinlich, damit man schneller rennt auf dem Laufband?:yikes


    Ach nee, "Shakes" muss das wohl heißen. :lache

    Das Buch habe ich nicht gelesen, aber ich stelle mal eine Rezi von mir zu dem Film (bzw. der CD) hier rein:


    André Hellers Film „Im toten Winkel“, ein 90minütiges dokumentarisches Interview mit Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge, die von den letzten Kriegstagen im Führerbunker erzählt, berührt nicht.
    Er trifft einen wie ein unvermittelter Schlag in die Magengrube.


    Hineingeraten war Traudl Junge in den innersten Kreis der Naziführung durch ein bisschen Naivität. Weil sie Hitler nicht als brüllenden Mörder erlebte, sondern als „freundlicher, älterer Herr“ mit sanfter Stimme in einer harmlos-friedlichen Atmosphäre. Der seinem Hund Kunststücke beibringt, über Blähungen klagt, der seine Knie hässlich findet und Blumen in seinem Arbeitszimmer nicht erträgt, weil er „keine Toten“ um sich haben will. Sie sucht väterliche Zuwendung bei ihm. Reflektiert ihre Erziehung des sich Fügens und Opfer Bringens als junges Mädchen. Hitler wurde zu einer Art Ersatzvater für sie.


    Was sie an der Quelle der Information, und doch im toten Winkel erlebte? Über Juden sei nie geredet worden, prekäre Themen wurden tabuisiert: “Hitler hat nie eine zerstörte Stadt gesehen.“ Ein wahnwitziger Versuch die Illusion einer Normalität aufrecht zu erhalten bis zuletzt.


    Der Film dokumentiert die unglaubliche Banalität des Bösen. Hitler als erbärmliche kleinbürgerliche Figur. Genau das ist das erschütternde an diesem Film: Das Böse ist nicht dämonisch und plakativ. Traudl Junge erzählt: „Nie hatte ich das Gefühl, dass er bewusst verbrecherische Ziele verfolgt, für ihn waren das Ideale“, “abstraktes Gebilde, der einzelne Mensch hat bei Hitler nie eine Rolle gespielt.“
    Junge habe ihr Bild von Hitler nicht zerstören wollen: „Er war ein Verbrecher, ich habs nur nicht gemerkt.“ und versucht sich zu rechtfertigen: „Aber es waren ja Millionen, die es nicht gesehen haben“.


    Wie erkennt man das Böse?


    Es verstört mich immer wieder zutiefst, was Menschen glauben, wenn sie es glauben wollen, und was Menschen nicht sehen, wenn sie es nicht sehen wollen, und wie leicht sie zu manipulieren sind.
    Sie glauben zum Beispiel an die Illusion mit Krieg Frieden zu schaffen. Auf allen Kanälen bietet man Todesangst als Entertainment, die Freude am gequälten Mensch.
    Wenn wir die Welt täglich erfolgreich zerstören und Menschen verhungern lassen, die nicht verhungern müssten bei einer gerechteren Verteilung der Ressourcen, oder, sagen wir mal, einer geringfügigen Verringerung der weltweiten Rüstungsausgaben, können wir nachher nicht mal sagen, wir hätten es nicht gewusst.
    Vielleicht passiert das Böse ja weniger aus Überzeugung als aus Feigheit und Bequemlichkeit.


    Und wie schafft man das Gute?
    Vielleicht indem man sich engagiert. Wie Heller das tut mit diesem Film und in politischen Aktionen und Texten gegen Haider zum Beispiel.
    Und für das, woran er glaubt. Um die Menschen ein bisschen mehr mit sich selbst zu versöhnen.
    .

    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Maximas Kind ist draussen :-]


    Mehr weiß ich leider nicht, weil mein Friseur alte Frau im Spiegel Exemplare da liegen hatte, in denen war Maxima noch schwanger :lache


    "Alte Frau im Spiegel", ja die les ich auch gern, seit ich über 30 bin. :lache

    Sinela : Zum Mai-Thema hätte "Max" ja gepasst wie die Faust aufs Auge. :-)
    Da hätt es eventuell sogar von mir Punkte gegeben...



    Bei "Polderitzky" verstehe ich nicht recht, was man daran nicht verstehen kann. oder habe ich da was nicht verstanden? Vielleicht könnte der Autor mal für etwas Aufklärung sorgen? :gruebel

    Zitat

    Original von Joan
    flashfrog


    Du glaubst es nicht....ich war noch nie an einer Autorenlesung. Und von der Sibylle Berg habe ich hier in diesem Thread zum erstenmal gehört....


    Vielleicht hast Du mich irgendwie, irgendwo falsch verstanden....


    Vielleicht hab ich mich zu verkürzt ausgedrückt. Was ich sagen wollte war: Da die Frau in Zürich lebt und öfters vorlesenderweise in der Schweiz unterwegs ist, hättest du vermutlich eher die Chance, sie bei einer Autorenlesung live zu erleben.
    Ihre Bücher sind allelrdings schon etwas ... speziell. :grin
    Entweder man liebt sie, oder man kann überhaupt nix damit anfangen.


    Ich finde Autorenlesungen übrigens klasse, weil imch immer interessiert, was für ein Mensch hinter einem Buch steckt.



    DraperDoyle : Och es gibt doch hübsche Delfine und sowas. Das natürliche Original ist oft auch nicht gerade eine ästhetische Offenbarung. :lache

    Zitat

    Original von Joan
    [....sondern manche dieser Rollen gehen auch an die Grenzen der körperlichen und seelischen Belastbarkeit....


    Sicherlich. Das tut der Job des Müllfahrers auch. Die haben übirgens auch ganz tolle muskulöse Oberarme... ;-)


    Was die Filmstars angeht:
    Wenn ichs mir recht überlege, so beschränken sich meine Erfahrungen wohl hauptsächlich darauf, dass ich einmal einen unbedeutenden deutschen Nebendarsteller buchstäblich von der Bettkante geschubst habe, weil er ein kleines Drogenproblem hatte, das ich überhaupt gar nicht sexy fand. :-)



    Zu Punkt 1: Und ich beneide dich, weil du wahrschienlich öfter die Gelegenheit hast, die wunderbare Sibylle Berg bei einer Lesung zu erleben. :-)

    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Mit einem sexy Mann will frau ja nicht in erster Linie reden...


    Achso, na dann tuts doch auch ein guter Vibrator. :lache


    Zitat

    Original von Joan
    ...und, liebe flashfrog, wieso denkst Du denn, dass diese Filmschönlinge total eitel und egozentrisch sein sollten?


    Liebe Joan,
    also die Filmstars, mit denen ich bisher so im Bett war... :grin
    Nee, ich denke halt, dass sie es gewöhnt sind, dass sich alles immer um sie dreht, und dass sie in einer ziemlich oberflächlichen Welt leben, wo ihnen ständig erzählt wird, dass sie die Größten, Wichtigsten und Tollsten sind. Nur weil sie einigermaßen gut aussehen und Texte hersagen können, die jemand anders für sie geschrieben hat. So jemand musste sich wahrscheinlich noch nie wirklich anstrengen, um eine Frau zu erobern und wird sich deshalb vermutlich auch bei dir keine besondere Mühe geben. Sp leid mir das tut... ;-)

    Ich versteh nicht, waurm ihr euch immer so am Gesicht festbeißen müsst. Ausstrahlung, Charisma, Humor, Schlagfertigkeit, das, was im Kopf drin ist, das find ich sexy.
    Mit so nem Schönling von amerikanischem Filmschauspieler, da wüsst ich gar nicht, was ich mit dem reden sollte, der ist doch bstimmt total eitel und egozentrisch. ;-)

    @Doc: Intelligenz und Kreativität sind wichtiger als perfekte Schönheit. ;-)
    Wen ich sonst noch sexy finde:
    Musiker: David Bowie, Katie Melua
    Schauspieler: Yul Brynner
    Autor: Sibylle Berg
    Politiker: Renate Künast
    Künstler: André Heller
    Eule: Nääää, sag ich nich! ;-)

    Zitat

    Original von beowulf
    Also - ich oute mich gerne- ich wäre nicht dafür Knut j e t z t zu töten, aber als seine Mutter ihn verstoßen hat, wäre es das der Natur entsprechendste Vorgehen gewesen das Tier zu töten, damit es nicht verhungern muß. Aus dem Tier ein Monster zu machen, in dem man das nach menschlichen Maßstäben niedliche Knuddel leben lässt und mit der Flasche großzieht und ihn damit für immer aus seiner Sozialgemeinschaft mit seinen Artgenossen auszuschliessen ist menschliches Projektionsverhalten ohne Berücksichtung des Ergebnisses.


    Wenn es danach geht, kannst du gleich den ganzen Zoo abknallen. Und sämtliche Haustiere, die auf den Menschen fixiert und von ihm abhängig leben und nicht artgerecht in Wäldern herumrennen, gleich dazu.

    Diesmal ist es mir bei der Bewertung wirklich schwer gefallen, mich zu entscheiden, weil so viele wirklich gut gemachte Geschichten dabei waren. Kompliment an die Autorinnen und Autoren!
    Zum Zweck der Übersichtlichkeit sortiere ich die Texte mal ein bisschen um:



    Natürlich:
    Ein Gedicht, gereimt und sprachverspielt, witzig, ironisch, handwerklich gut gemacht. Der Autor beherrscht offenbar die Sprache und das Genre, sodass er damit leicht und souverän spielen kann, allein das hätte für meine 3 Punkte gereicht.
    Inhaltlich spielt der Text mit verschiedenen Varianten der Künstlichkeit, metareflektiert zwischendrin auch noch das eigene Genre. Dafür gibts 3 Punkte vom Literaturwissenschaftler.
    Und das Ende:


    "Ja, manchmal macht’s mir Spaß, mich aufzuregen.
    Natürlich nicht natürlich. Aber gern."


    Da wird dem Leser eben nicht aufgedrängt, dass man sich KÜNSTLICH aufregt, während in einigen anderen Texten dem Leser dieses Wort mit dem Holzhammer aufs Auge gedrückt wird, um sicherzugehen, dass es nun wirklich auch der Letzte verstanden hat. Hier darf der Leser die Assoziation selbst herstellen Das ist wunderbar und dafür gibt es von mir 3 Punkte. Also insgesamt 9. :grin


    Polderitzky:
    Ich mag Satire. Und kenne diese lokalen Kulturpolitiker aus eigener Anschauung. Ich finde die Geschichte herrlich realistisch. ;-)
    Allerdings wurde spätestens bei der zweiten Nennung der Frauengruppe für mich "enthüllt", worum es sich bei dem Kunstwerk handelt. Was aber wiederum herrlich zu der Aufgeblasenheit des Bürgermeisters und dem aufstrebenden Provinzkaff passt. (Wenn es anderen Lesern nicht so geht, umso besser. :-))
    Auch das Thema habe ich gleich auf zwei Ebenen in der Geschichte wiedergefunden, ohne expliziten Holzhammerverweis: In der (veralteten) Bedeutung der Wortes "künstlich" für "künstlerisch" und in der ganzen künstlich hochstilisierten Inszenierung des Events. 2 Punkte.


    Marthas Traum:
    Ich gebs zu, ich bin drauf reingefallen, und dafür gibts einen Punkt.
    Sprachlich ist das Ganze schön umgesetzt:
    "Immerhin, sie war Jungfrau, er Stier. Die perfekte Konstellation." - herrlich!
    Die Pointe ein einfaches "Muh" – genial!
    Außerdem muss man so ein sensibles romantisches Rindvieh einfach ins Herz schließen...




    Von den Prothesengeschichten hat es keine bei mir in die Punkteränge geschafft, vermutlich auch aus dem Grund, weil sie zu gehäuft auftraten. Vielleicht tue ich der einen oder anderen von ihnen damit Unrecht, denn es waren einige dabei, die mir wirklich gefallen haben.


    Blind Date:
    Handwerklich gut und einfühlsam erzählte Geschichte. Ich habe nichts zu meckern.


    Augenblick:
    Auch eine tolle Geschichte, die mich berührt hat. Sprachlich gut gemacht. Der letzte Satz ist sehr schön.


    Leichtsinn:
    Die Gschichte erinnert mich ein bisschen zu sehr an diese Verkehrserziehungsfilme mit erhobenem Zeigefinger, die es früher immer gab. Zu vorhersehbar. Der Zeitsprung zwischen dem Unfall und dem Aufwachen wird nicht klar herausgearbeitet. (Mir hätte es gefallen, wenn der erste Teil tatsächlich Mikes Traum(a) gewesen wäre, der ihn seit dem Unfall quält. Dann fiele die Lastwagenfahrer-Perspektive raus, die ich allerdings ohnehin für verzichtbar halte.)


    Nase weiß:
    Ohje, noch eine Prothesengeschichte. :-)
    Aber diese ist für mich schreibtechnisch von allen am besten gemacht. Die Szenen und Schnitte sind gut gewählt. die Details gut gesetzt. Das ist ja eine der größten Schwierigkeiten, wenn man nur 500 Wörter zur Verfügung hat. Schön ist auch die Perspektive (Brians Sicht).
    Ein bisschen platt finde ich das Titel-Wortspiel, zumal ich die Wortbedeutung "naseweiß" im Text nicht wiederfinde.
    Darf ich mal raten, welches der letzte Film war, den der Autor im Kino gesehen hat? ;-)


    Die Schönheit.
    Ich mag solche dummen Weibchen nicht. Sie regen mich in der Realität auf und auch in Geschichten.
    Das ist das Positive. :grin
    Sprachlich sind leider viele Unsauberkeiten drin, und auch diverse Rechtschreib- und Zeichenfehler wären da noch weg zu operieren.
    Im letzten Satz wird die Geschichte völlig überflüssigerweise noch einmal erklärt. *argh* Entweder ist bis dahin klar geworden, was die Geschichte erzählen will (ich denke das ist es), oder eben nicht, und dann wird diese "künstliche" Erklärung auch nix mehr retten.



    Leben
    Einen "künstlichen Herzschrittmacher" – da isses wieder, das furchtbare K-Wort. Was bitte ist ein natürlicher Herzschrittmacher?
    Dunkle Stunden, glückliche Stunden – tut mir leid, das ist mir zu abstrakt, um mich wirklich mitfühlen zu lassen und dadurch eine Identifikation mit der Hauptfigur aufzubauen. Ich will Details.
    Ich hätte mir ein offenes Ende gewünscht. Leider wird dem Leser durch Wendungen wie: "Einer plötzlichen Eingebung folgend" und durch die Lebensversicherung eine allzu eindeutige Interpretation aufgedrängt.
    Sprachlich: das "Tuuuut.....tuuuut......" bitte streichen! Ist überflüssig und unelegant. (Kennt noch jemand das Lied: Ich liebe mein Tut-Tut?)


    Künstliches Leben:
    Das Thema ist sicherlich spannend, der Text sprachlich und wissenschaftlich an vielen Stellen leider unpräzise bis sachlich falsch. Ich finde hier viele Klischees von der Angst vor einem künstlich designten Menschen, aber leider nichts, was ich nicht anderswo schon (besser) gelesen hätte.
    Sprachlich: Der Autor sollte versuchen, unnötige Wortwiederholungen zu vermeiden.




    Die restlichen Geschichten:


    Suizid:
    Ich habe ehrlichgesagt keinen Schimmer, worum es in diesen Geschichte geht.


    Tilly:
    Ein schrecklicher Unfall, die ganze Familie ausgelöscht, die irdische Habe verloren bis auf ein kleines Kuscheltier, die böse böse Pflegerin hasst sie und am Ende wird tragischst gestorben.
    Diese Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, dass maximale Melodramatik nicht immer den bestmöglichen Effekt erzielt. ;-)
    Dabei gefällt mir die Geschichte an sich gut: Für die Regressionin in ein kindliches Stadium der Hilfs- und Liebebedürftigkeit im Alter ist die Kuschelkatze eine wunderbare Metapher!
    " Sie sagte zu Eva, dass böse Menschen keine Tiere brauchen, auch keine künstlichen aus Stoff." Und da isses wieder das gruselige K-Wort. Die Erklärung der Pointe. :bonk Dieser Satz verdirbt mir die ganze Geschichte.


    Endverbraucher:
    Das ist keine Satire.
    Es ist alles wahr.
    Bis auf die Markteinführung in Deutschland.
    Kommt aber bald.
    Versprochen.
    :-)


    Max:
    Hübsche Geschichte.
    Hat nur leider auch nicht im Entferntesten etwas mit dem Wettbewerbsthema zu tun. Thema verfehlt.
    (Mich wundert schon ein bisschen, wie manche Leute iher Punkte vergeben...)