Angenehm ist der Umstand, dass Helmut Schmidt nicht um den heißen Brei herumredet und vor einem Hintergrund fundierter Sachkenntnis klar Position bezieht. Leider kommt mir das Format der doch sehr kurzen Interviews nicht so entgegen. Ich werde wohl irgendwann ein anderes Buch von Schmidt lesen, in dem er in längeren Texten seine Thesen ausbreitet.
Beiträge von Bernard
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Für mich ist die Spiritualität ein wesentlicher Aspekt der menschlichen Existenz und da meistens Menschen im Mittelpunkt von Büchern stehen erscheint mir dieses Element auch selten als Fremdkörper.
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Original von Googol
Insofern könnten z.B. auch Gewaltszenen eine Funktion haben oder eben nicht.
Die Frage ist: Funktion wofür?
Für den Fortgang der Handlung? - Dann könnte man vermutlich tatsächlich die meisten Sätze in jedem Roman streichen oder zumindest durch Raffungen ersetzen.
Aber für die Stimmung, das Feeling eines Romans? - Das entsteht durch die Details, die geschilderten Einzelheiten und die Art und weise, wie sie dargestellt werden.
Einen Roman, den man zum Beispiel gut kürzen könnte, ohne dass er dadurch für mich uninteressanter würde, ist "Moby Dick". Diese seitenlangen Abhandlungen über den Walfang könnten alle raus. Aber dennoch wäre es dann ein anderes Buch - vielleicht nicht mehr das, das Melville hat schreiben wollen. -
Bei mir kommt es auf die Stimmung an, aber generell darf es für mich auch gern mal ordentlich zur Sache gehen, was Gewaltdarstellungen angeht.
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Die erste Folge heute hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. Okay, die waren auch nicht besonders hoch. Aber nächste Woche werde ich vermutlich wieder einschalten.
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Ich habe schon in einigen großen Buchhandlungen Regale mit der Überschrift "Vampire" gesehen. Da es eine entsprechende Zielgruppe mit relevanter Größe gibt, fände ich die Einrichtung einer solchen Kategorie sinnvoll.
Nebenbemerkung: Heute startet die Fernsehserie "Vampire Diaries" auf Pro7 ...
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Original von Tom
Ich wage die Prognose, dass bereits im kommenden Jahr keine Rede mehr davon sein wird.
Da wette ich dagegen ... -
"Die Ordensburg des Wüstenplaneten" ist der letzte Band des Dune-Zyklus, der von Frank Herbert geschrieben wurde. Da die von seinem Sohn Brian gemeinsam mit Kevin Anderson geschriebenen ergänzenden Romane chronologisch vor dem oder zu Beginn des eigentlichen Dune-Zyklus angesiedelt sind, ist er zugleich auch der chronologisch letzte Band.
In "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" wird die Handlung von "Die Ketzer des Wüstenplaneten" unmittelbar fortgeführt. Zentrale Figur ist die Bene Gesserit-Oberin Odrade, primärer Schauplatz der Planet "Ordensburg" (englisch mit "Chapter House" etwas glücklicher benannt), das Zentrum der Bene Gesserit. Dieser Planet ist mit herkömmlichen Mitteln nicht auszumachen, was sehr wichtig ist, weil die Geehrten Matres mit äußerster Brutalität die Planeten des Alten Imperiums überrollen. Die Bene Tleilax sind schnell ausgelöscht (ihr letzter Meister ist eine Mischung aus Flüchtling und Gefangenem auf Ordensburg), die Gilde scheint keine Rolle mehr zu spielen.
Odrade verfolgt nun mehrere Strategien, um die Bene Gesserit zu retten: Ordensburg wird in einen zweiten Wüstenplaneten verwandelt, auf dem Sandwürmer leben können. Murbella, die gefangene Geehrte Mater, wird zu einer Bene Gesserit "umgedreht". Duncan Idaho bleibt gefangen, darf aber militärische Strategien entwickeln und auch Teg ausbilden, den mit Tleilaxu-Wissen frisch gezüchteten Ghola des legendären Bashar. In einer Nebenhandlung eilt den Bene Gesserit im von den Geehrten Matres besetzten Gebiet eine kleine Gruppe zur Hilfe, die einer antiken Religion anhängt, dem Judentum.
Geprägt wird das Geschehen von zwei konkurrierenden Frauen-Orden, den überlegend-beobachtenden Bene Gesserit und den impulsiv-hysterischen Geehrten Matres. Das in diesem Spannungsfeld viel über Liebe philosophiert wird, verwundert nicht.Das Buch ist nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch eine Fortführung von "Die Ketzer des Wüstenplaneten". Nach meinem Empfinden bekommt man noch weniger Handlung und Beschreibung, dafür noch mehr Gedankenfluss geboten. So werden die "Stuhlhunde", lebende Möbelstücke, zwar ständig erwähnt, aber wie sie aussehen, weiß ich auch nach zwei dicken Büchern noch nicht. Einige Handlungsstränge erscheinen mir unmotiviert, vor allem der über die Juden. Manche Elemente wirken albern, etwa der große Heerführer Teg im Kinderkörper, der aus nicht erklärten Gründen auf den Schultern einer Ehrwürdigen Mutter reiten muss.
Die Qualität des Romans liegt für mich im experimentellen Bereich. Mit seinen endlos scheinenden Reflexionen über Reflexionen von (im Bezugsraum des Lesers) irrealen, abgehobenen Fragestellungen wirkt er wie ein Free Jazz in Druckerschwärze.
Während "Die Ketzer des Wüstenplaneten" bei mir noch eine angenehm meditative Stimmung erzeugte, konnte "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" mich nicht mehr überzeugen. Dune insgesamt ist ein bedeutender Zyklus, der die Science Fiction mit geprägt hat. Wer ihn komplett lesen will, wird auch dem letzten Band nicht ausweichen können - das ist aber auch schon der einzige Grund, aus dem man ihn meines Erachtens zur Hand nehmen sollte. -
Mir hat die Serie auch sehr gut gefallen, nur den Abschluss (Band 5) fand ich etwas unbefriedigend. Leider wurden die deutschen Ausgaben wohl etwas entschärft, habe ich in einem Magazin gelesen ...
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Hallo lineria,
hast Du das Buch inzwischen durch?
Du führst in Deinem Beitrag eine Reihe valider Mängel auf, die mir offensichtlich völlig durchgegangen sind. Mich würde interessieren, wie Dein Fazit ausfällt.
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Original von Behrnie
Je mehr Leute "ihre" Wahrheit propagieren, desto stärker wird der Leser zum selber denken angeregt.
In der Schweiz haben die Wahlbürger ihre Wahrheit propagiert. Sie lautet: Der Neubau von Minaretten gehört verboten.Wodurch zeichnet sich für Dich die Demokratie aus wenn nicht dadurch, dass das Volk herrscht?
Mir leuchtet keinesfalls ein, warum die Leute von damals, die sich eine Verfassung ausgedacht haben, schlauer gewesen sein sollen als die Leute von heute - und zudem noch in die Zukunft sehen konnten, sodass sie Probleme adressieren konnten, die Jahrzehnte in der Zukunft lagen. Ich halte diese Vorstellung bestenfalls für Mumpitz, schlimmstenfalls für eine Herrschaft der (inzwischen) Toten über die Lebenden.Und die viel gepriesenen Menschenrechte ...
In einem anderen Fred in diesem Forum hat sich jemand darauf berufen, dass zu den Menschenrechten auch ein Recht auf Bildung gehöre und daraus abgeleitet, dass Studiengebühren ihn in seinen Menschenrechten beschneiden würden. Egal, wie man dazu steht, zeigt es doch, dass die Menschenrechte erheblichen Interpretationsspielraum lassen. Sie werden in Rot-China ja auch ganz anders ausgelegt als in den USA oder bei uns. -
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Original von Wiebke
Wehret den Anfängen!
Der Beitrag ist schon recht alt, aber da der Fred ja wieder lebt ...
Ist "Wehret den Anfängen!" nicht auch das Argument derjenigen gewesen, die für das Minarett-Verbot gestimmt haben?
Sie haben wohl nur eine andere Kausalkette gesehen als "Minarettverbot führt zu Massenmorden an Muslimen". Sie haben sich vielleicht gedacht:
- Minarette erlaubt
- Die Schweiz ist attraktiv für Muslime
- Mehr Muslime kommen in die Schweiz
- Unter dem Deckmantel der 99% anständiger Muslime reisen auch 1% radikale und gewaltbereite ein
- Anschläge nehmen zu==> Wehret den Anfängen! Verbietet Minarette!
Ich finde diese "Wehret den Anfängen"-Sprüche ziemlich daneben. Letztlich beschneiden sie den Freiraum, der der eigenen Gestaltung überlassen bleiben sollte, und tragen damit den Keim des Totalitarismus in sich.
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Original von Behrnie
JA, Liberalismus ist notwendig! Liberalismus ist die notwendige Vorraussetzung, damit aus einer Demokratie keine Mehrheits-Tyrannei wird.
Das ist eine reine Wortspielerei, denn Demokratie ist Mehrheits-Tyrannei. Das kann man gut oder schlecht finden. Wenn man es schlecht findet, ist man eben gegen Demokratie und für etwas Anderes. Dieses Andere könnte darin bestehen, die Bevölkerung eines Landes solange einer Gehirnwäsche auszusetzen, bis alle liberal geworden sind, und den Ausnahmen, die noch immer eine abweichende = nicht-liberale Haltung haben, das Wahlrecht zu entziehen. Wobei fraglich wäre, ob man überhaupt noch Wahlen bräuchte - die liberalste Position wäre ja immer diejenige, die umzusetzen wäre.ZitatOriginal von Behrnie
Aufklärung, Aufklärung, und noch mehr Aufklärung.
Mich gruselt bei der Vorstellung, wie wohl die Leute ausgewählt werden, die diese Aufklärung betreiben. Wer entscheidet, was (moralisch) wahr ist? Endet das nicht zwangsläufig in Propaganda, Propaganda und noch mehr Propaganda?Die Subsidiarität in allen Ehren, aber ein Volk hat das Recht, seinen Staat zu gestalten. Wenn die Mehrheit nicht will, dass Hartpornos auf Großbildleinwänden übertragen werden, dann darf sie das verbieten. Die totale Toleranz ist auch der totale Identitätsverlust.
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Der Film ist spitze. Ich habe mich schlapp gelacht.
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Original von Tom
Jedenfalls muss man Rechnungen schreiben, die Mehrwertsteuer ausweisen undsoweiter.
Gilt das nicht nach §19 UStG nur dann, wenn man durch diese Buchverkäufe 17.500 Euro oder mehr im Jahr umsetzt?
Wenn jemand über meine Webseite signierte Bücher bestellt, trage ich das Porto selbst. Für mich bleibt auch so genug übrig. -
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Original von magali
Weihnachten macht doch jedes Jahr aufs Neue so ein bißchen überheblich, nicht wahr.
Nicht bei allen. Manche werden auch neidisch.
Ferner habe ich nicht den Eindruck, dass dieses Forum sich durch ideologische Sterilität auszeichnen würde, eher schon durch einen bunten Mix. -
@Licht: Die Begründung für die Unterschiede ist durchaus einleuchtend. Es geht schließlich um das prägendste Ereignis der Weltgeschichte überhaupt, es wäre verwunderlich, wenn es ausgerechnet hierbei nicht unterschiedliche Sichtweisen gäbe. Wenn ich predigen würde, würde ich massive Zweifel an Churchills Zweifeln anmelden und damit wiederum einen völlig anderen Text vorlegen.
Das bleibt Euch aber glücklicherweise erspart, da ich ja kein Prediger bin.
Dennoch finde ich die Unterschiede interessant -
Auf jeden Fall ist interessant, wie unterschiedlich Predigten zum gleichen Anlass und zur gleichen Zeit ausfallen.
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Mir hat der Film auch sehr gut gefallen. Vor allem hat er eines, was für Science Fiction sehr wichtig ist: Sense of Wonder. Man staunt über die exotische Welt mit ihren vielen liebevollen Details. Er wird bestimmt einige Oscars abräumen - verdientermaßen.