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Original von Waldlaeufer
Punkt 1: Was hat eine Geldhürde mit Dummheit zu tun?
Schrieb ich von einer Geldhürde?
Die Hürde ist hier nicht Geld, sondern Intelligenz. Wer intelligent genug ist, ein Abitur ablegen zu können, kann studieren und somit die Institution Universität in Anspruch nehmen. Er gehört zu den Privilegierten.
Wer nicht intelligent genug ist, ein Abitur ablegen zu können, kann dieses Privileg nicht in Anspruch nehmen.
Bezahlt wird die Institution aber von allen, auch von denen, die nicht das Privileg haben, dort studieren zu dürfen. Zu Lasten der Allgemeinheit (alle Steuerzahler) wird also eine ausgewählte Gruppe (nämlich Leute mit Hochschulzugang) gefördert. Dies ist zudem noch eine "sozial starke" Gruppe, die sich gut genug selbst helfen könnte. Wenn die nun wenigstens in Teilen verpflichtet wird, als Gegenleistung für ihr Privileg etwas an die Allgemeinheit zurückzugeben, erscheint mir das gerecht.
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Original von Waldlaeufer
Denk auch mal dran, dass Einstein eine Absage für seine Physikausbildung erhalten hat...
Das spricht für die Verbesserung der Auswahlkriterien, nicht für ein staatlich subventioniertes Abhängen an der Uni. Untersuchungen zeigen, dass in den USA jeder, der eine Hochbegabung für ein Studienfach hat, dieses auch kostenfrei studieren kann - über private Stiftungen, die Stipendien vergeben. Der Rest muss zahlen, und das ist gut so, denn primär studiert jeder zu seinem eigenen Wohle und nicht zu dem der Allgemeinheit.
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Original von Waldlaeufer
Punkt 2: Gut ausgebildete Fachkräfte wie Lehrer, Ärzte, Ingenieure, etc. sind durchaus von Nutzen für eine Gemeinschaft.
Darum sollte es zielgerichtete Förderungen für begabte Leute geben, und zwar nach Maßgabe des Bedarfes.
Hand auf's Herz: Wie viele Literaturgeschichtler braucht Deutschland wirklich? Haben wir als Gesellschaft wirklich ein Interesse an Kunsthistorikern in der Anzahl, wie sie an unseren Hochschulen ausgebildet werden?
Es gibt nun einmal eine Vielzahl von Studierenden, die ganz genau wissen, dass sie später nicht in einem Beruf werden arbeiten können, der ihrem Studium entspricht. Das können sie von mir aus gern tun - aber bitte nicht mit meinem Geld.
Diese "bedient Euch - wir haben's ja"-Förderung ist meines Erachtens antiquiert. Sinnvoll war sie noch nie und inzwischen können und wollen wir sie uns auch nicht mehr leisten. Wenn wir das in Hobbystudien verprasste Geld in den öffentlichen Nahverkehr gesteckt hätten, wäre mir das wesentlich lieber gewesen. Oder, wenn man im Bildungsbereich bleiben möchte: meinetwegen für Schulen in Entwicklungsländern. Lesen, Schreiben, Rechnen. Das sollte jeder Mensch auf diesem Planeten kostenfrei erlernen können. Dass nicht jeder auf Kosten anderer lernen kann, was den Pinselstrich Picassos von dem Monets unterscheidet - damit kann ich leben.