Beiträge von magister wigbold

    Er schrieb das, als die Coen-Brüder noch in den Windeln lagen, wenn überhaupt. Wäre aber unbedingt was für sie. Schwarzhumorig wie ihr grandioses "Fargo" ist der Roman allemal ...


    Übrigens, wer das Buch mal lesen will, und dies sei dringlichst :grin empfohlen, der besorge sich bitte unbedingt die alte Heyne-Übersetzung. Gibt es ganz billig bei Amazon. Ein renommierter Verlag kam sich offenbar sehr schlau vor, ließ das Werk neu übersetzen und eliminierte dabei den ganzen Sprachwitz.

    Es ist schwierig, daher ein paar Tipps:

    Schauplatz: ein Südstaatenkaff, 20. Jhdt.

    Der Autor ist ein ewiger Geheimtipp, obwohl einige seiner Romane verfilmt wurden. Der berühmteste gleich mehrfach, jeweils mit angesagten Hollywoodstars. Auch der gesuchte Roman wurde verfilmt, aber die Handlung auf einen anderen Kontinent verlegt.

    Yep, ein extrem spannender und brillant konstruierter Krimi. Muss man gelesen haben.


    Okay, dann will ich mal:


    Dieser Sheriff scheint ein Trottel zu sein, doch wer sich mit ihm anlegt, verliert - oft sogar das Leben.

    Interessant. Ich mag seine Lyrik sehr. Hinter mir steht ein Gedichtband von ihm. Wie hießen denn die Kurzgeschichten, die dir so ans Herz gingen?

    Wusste nicht, dass er auch Berichte über seine Zeit als Seemann geschrieben hat. Als feinsinniger und klein gewachsener Mann hat er es als Seemann wohl nicht leicht gehabt in der rauen Welt auf See, las ich mal.

    „Imperium“

    Daniel Radcliffe als Undercover-Ermittler in der nordamerikanischen Neonazi-Szene. Gut gemeint und solide gemacht, die Spannung resultiert einzig aus der Frage: Fliegt er auf oder nicht? Hat mich aber nicht wirklich überzeugt und reicht definitiv nicht an großartige, aus verschiedenen Blickwinkeln vielerlei Facetten der Problematik ausleuchtende und fesselnde Filme wie „Arlington Road“, „Mississippi Burning" oder auch „American History X“ heran; zu schnell gewinnt der federgewichtige Ermittler das Vertrauen der verschiedensten Gruppierungen – von tumben, gewalttätigen Skinheads bis hin zu sich bürgerlich gebenden intellektuellen Fanatikern.

    Das Drehbuch arbeitet allzu plakativ auf ein am Ende auch noch formuliertes Fazit hin: Extremisten sind uns ähnlicher und stehen uns manchmal näher, als wir glauben. Es reicht, die Opferrolle einzunehmen (und schon kann Mensch mutieren) …

    10 Punkte für die ewig aktuelle Thematik, mal mehr, mal weniger aktuell, abgesehen von entscheidenden gesellschaftlichen und ökonomischen Faktoren in den USA nach Kriegen sowie durchgeknallten Präsidenten traditionell mehr ...

    7/10

    magister wigbold  :knuddel das ist ja wirklich blöd. Ich wünsche dir schnelle Heilung!


    Ich hatte vor vier Jahren noch Glück, dass ich mir das linke Handgelenk gebrochen habe, als Rechtshänder... Dafür ist das jetzt auch 2 cm dicker und macht immer noch Zicken

    Das tut mir leid, Streifi, ich hoffe, das klingt irgendwann ganz ab.



    magister wigbold ... Welche Sehne ist es denn? Geschnitten bei der Gartenarbeit oder gerissen??

    Gerissen. Geschieht selten, aber der Finger ist vorbelastet. Es ist die oberflächliche Beugesehne, die tiefe ist an dem Finger schon vor 20 Jahren gerissen ...

    Und das wurde damals, betrifft ja auch nur das letzte Glied, zumeist nicht gemacht aus gutem Grunde.


    Sommer ist futsch :fetch, gleichwohl ist zu relativieren, und etwas Demut ist angebracht, denn ich habe dann auf Station noch ganz andere Sachen, nur die Hand betreffend, gesehen ...

    Jo, danke Euch. :knuddel1

    Steiniger Weg bis zur OP. Als es passierte, wusste ich sofort, was es war. Ich begab mich in die Notaufnahme eines renommierten Klinikums. Der junge Arzt erklärte mir, das sei „nicht so schlimm“.

    „Das ist eindeutig eine Ruptur der Beugesehne“, entgegnete ich.

    Woher ich das wissen wolle.

    Symptomatik plus „Das lässt sich auch im Internet überall nachlesen.“

    „Im Internet steht viel.“

    „Ich habe auch ein Physikum Veterinärmedizin“, ergänzte ich etwas hilflos, aber ganz ernsthaft. :grin

    „Das reicht nicht aus.“ Der Schnösel grinste.

    ((habe ein gutes Vordiplom Vetmed, aber danach viel zu lange aus privaten Gründen ausgesetzt, nach damaliger Approbationsordnung hätte ich von vorne anfangen müssen))

    Daraufhin mailte ich die Handchirurgen direkt an. Die reagierten sofort: zeitnahe OP!

    Die wurde dann 1x verschoben, 2x verschoben, beim 3.x lag ich schon im Narkoseraum. „Notfall! Morgen aber sind Sie der Erste.“

    Habe wohl einen sehr guten Chirurgen erwischt. Dem Schnösel hätte ich jetzt noch eine Karte geschickt, aber wie ich hörte, soll er das wohl schon „1000 x bereut“ haben.

    Sorry, das musste ich jetzt einfach noch loswerden. :grin

    ... mein persönlicher Lockdown spät kam, aber doch noch kam in Form einer Sehnenruptur. Ausgerechnet bei der Gartenarbeit. Ganz besonders genervt bin ich davon, dass Sehnen 1000 Jahre brauchen, um wieder zusammen zu wachsen. Auch nervt mich, dass es ausgerechnet die linke Hand eines Linkshänders betrifft. Am meisten aber nervt mich, dass es ausgerechnet Anfang Juni passiert ist und ich den Sommer nun abhaken kann. :fetch:fetch:fetch

    "Denn diese tut meines Erachtens Not. Nicht nur anderen Berufsbildern sondern auch dem Literaturkritiker bieten sich ich mit neuen Medien Möglichkeiten, die es so nie gab. Es wäre an der Zeit, diese kreativ zu nutzen, und damit den Raum für Literaturkritiker wieder zu vergrößern. Das soll nicht heißen, dass es keine guten Formate gibt, aber da ist glaube ich schon noch einiges an Luft nach oben..."


    Ich glaube nicht, dass da viel Luft nach oben ist. Kritiker leben davon, dass sie bezahlt werden. Wer will heutzutage, da jeder den Cent 25x umdreht, noch für LiteraturKRITIK bezahlen, wo er das ganz ähnlich auch auf anderen Plattformen umsonst haben kann. Das Feuilleton wurde bei Zeitungen immer schon mit durchgeschleppt - aus Prestigegründen.

    Professionelle Literaturkritik wird bleiben, und das ist auch gut so, aber es wird weiter beschnitten werden.

    Yep, tut einen tiefen Blick in die Abgründe von Frauenromanautorinnen ;) ,

    Satire auf den Literaturbetrieb und last not least Hommage an Agatha Christie ((wiewohl ich infolge eines Glases Doppelkorn-Tee zwischenzeitlich nicht folgen konnte (mache ich nie wieder!!)).

    Ein paar starke Dialoge - und die die Watsche für den Kommissar war göttlich :lache

    Ich habe mich amüsiert.

    8/10

    Aus dem eingangs verlinkten Artikel: „indem sie einander überschreien und wild gestikulieren. Da wollten sie ein bisschen eigene Bedeutsamkeit herbeifuchteln“ (Löffler über Klagenfurt)

    Löfflers Kritik an Klagenfurt ist unberechtigt, denn exakt genau so verhielt sich das schon, als sie höchstpersönlich im „Literarischen Quartett“ saß und MRR die anderen überschrie und wild gestikulierte und ein bisschen Drama en miniature schuf – während sie selbst da wurzelte und eine blasse Gouvernante gab.

    MRR's Leidenschaft war ein Glücksfall für die Literatur, im Fernsehen freilich mehr für Werbung denn für Rezeption, für Letzteres muss man schon seine Bücher lesen.


    Die allgemeinen Tendenzen, die sich nicht erst aus dem digitalen Zeitalter ergeben, sondern schon deutlich wurden, als die Bilder laufen lernten, treffen die Literaturkritik (ein unbeliebter Beruf, bei Autoren geradezu verhasst, mir fällt da gerade ein Statement von Nietzsche ein, da sträubt sich die Feder :grin)

    wohl härter noch als andere Bereiche im Umfeld des geschriebenen Wortes. Wer will sich heutzutage noch eine ellenlange, dröge Kritik eines professionellen Kritikers über ein literarisches Werk antun, zumal er ja oft davon ausgehen kann, dass er das exakte Gegenteil in einer anderen ellenlängen, drögen Kritik eines professionellen Kritikers lesen kann? Da vertraut er lieber oft gleich der visuellen Kraft von 5 goldenen Sternen. Und wenn sie dann eine ganze Galaxie bilden, ist es für manche schon fast ein Muss ...

    Die Marktmechanismen des digitalen Zeitalters, Social Media (nicht zwingend schlecht, denn gleiche Interessen und das Vertrauen in ein Gegenüber, das man oft schon kennt, erleichtern die gute persönliche Wahl), sinkende Aufmerksamkeitsspannen, zunehmende Oberflächlichkeit uswusf. kommen hinzu …

    "Alles gackert, aber wer will noch still auf dem Neste sitzen und Eier brüten?" (Nietzsche) - und das muss man manchmal bei einem guten Buch.


    Übrigens, zuweilen stolpert man auch hier über den Bullshit, Kriminalromane seien grundsätzlich keine „richtige Literatur“. Nur weil der Leser hier oft nicht durch tödliche Langeweile gemordet wird, offenbar ein wichtiges Güte-Kriterium deutscher Feuilleton-Ideologie, wenigstens noch vor Jahren, heißt das nicht, dass es in dem Genre nicht auch glänzende Stilisten gibt, und da muss man nicht zu großen Autoren wie Chandler, Hammett oder Ross Macdonald zurückgehen, die die Brüche unseres Zeitalters schon beschrieben, als es den Begriff noch gar nicht gab, wie weiland Fauser mal meinte.

    magister wigbold

    Du hast doch die Möglichkeit, deine Foren selbst auszusuchen und damit die Threads, die für dich nicht so wichtig sind, abzuschalten. Dadurch bleibt dir mehr Platz für die anderen, buchrelevanteren Foren im Portal...

    Ich bin z.b. kein Freund der Leserunden und schalte diese weg, dadurch werden sie bei mir gar nicht erst angezeigt, wenn ich angemeldet bin.

    Um Himmelswillen! Lese da doch selbst zuweilen mit … ;)

    Die extrem stark frequentierten Damenfäden im Portal sichtbar (und natürlich sofort anklickbar), aber außer Konkurrenz laufen lassen, so dass Beiträge/Kritiken über Film /Literatur länger sichtbar bleiben - das wäre schon sehr viel!


    Ansonsten alles im grünen Bereich. Facebook und Co-Kinderkram lässt Akteure der herrlich anarchischen Zeiten unmoderierter Amazonforen nur müde

    grinsen :lache

    Sich beispielsweise mit 1000 Leuten zwischen 50 Bäumen zu räkeln, entspringt eher der Sehnsucht nach einem Massen-Erlebnis denn einem Naturerlebnis. Wer das lange vermisst hat und jetzt unbedingt braucht – ok. Ich selbst fand schon vorher: Ein dreiviertelstündiges Frühstück auf der Terrasse/im Garten mit frischem Kaffee (er schmeckt nie besser als an frischer Luft) hat mindestens die gleichen positiven Effekte wie 10-stündiges Brezeln und Bruzzeln oder Kaffee schlürfen zwischen lärmenden Menschenmassen.