Beiträge von Lorelle

    aber ob das Ziel tatsächlich darin bestehen muss, dass Frauen genauso ernsthaft erwägen, Physiklehrerin zu werden, wie sie es für sich prüfen, als Erzieherin tätig zu werden, so dass am Ende eine Gleichverteilung bei der Berufswahl und -besetzung entsteht, sehe ich eher nicht.

    Das sehe ich auch nicht als Ziel an. Derzeit ist es aber eher so, dass selbst Mädchen, die sich für Physik interessieren, strukturell gehindert werden.

    Tom Da auch 15 Prozent viel zu viel ist, kommt es auf die Zählweise nicht mehr an. Die Datenerhebung dürfte in den anderen europäischen Ländern auch nicht genauer sein, was im Ergebnis eben bedeutet, Deutschland gehört zu den negativen Spitzenreitern. Das Tempo der derzeitigen Annähreung könnet dazu führen, dass unsere Enkel vielleicht diese Lücke beseitigt haben. Das ist alles zusammen schlichtweg erbärmlich.


    Das Gendern daran erstmal nichts ändert, stimmt auch. Es ist leider auch eine Tatsache, dass viele Frauen noch immer "frauentypische" Berufe ergreifen (da bin ich selbst keine Ausnahme) und damit in der Regel ein schlechteres Einkommen erzielen. Auch darüber kann man lange, intensiv und sehr kontrovers diskutieren.

    Ich persönlich denke, dass es auch ein strukturelles Problem ist. Nur als Beispiel: Solange die Mehrheit der Physiklehrer an weiterführenden Schulen männlich ist, wird es vorrangig Physikunterricht für männliche Schüler sein. Daran sind weder die männlichen Schüler noch die einzelnen Lehrer schuld.

    Gendern wird auch dies nicht automatisch ändern, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Je früher, desto besser.

    Gendersternchen nerven trotzdem. ;)

    Und das gleichfalls im Beitrag genannte Beispiel mit den kostenlosen Urinalen (die man allerdings mit der Lupe suchen muss, denn meistens gibt es diese Unterscheidung überhaupt nicht) für Männer, denen kostenpflichtige Toiletten für Frauen gegenüberstehen, fällt auch an der Stelle, wo ein Mann zum Kacken geht, in sich zusammen. Aber es ist absolut nötig, darauf hinzuweisen, dass unsere Welt an vielen Stellen Mikroungerechtigkeiten in sich trägt, und wenn jeder irgendwo auf eine, die echt ist und wirklich Folgen hat, hinweist, dann ist schon etwas erreicht - und dann auch mehr als nur Selbstdarstellung.


    Wir leben ohne jeden Zweifel immer noch in einer u.a. geschlechterungerechten Welt, aber wir leben in einer sehr, sehr viel geschlechtergerechteren Welt bzw. Republik als noch unsere Eltern. Das Gender-Pay-Gap wird jedes Jahr kleiner, die allseitige Anerkennung wächst, wir sind auf einem wirklich guten Weg. Wir begegnen aber auch tradiertem Verhalten, wir begegnen bewusst angenommenem Rollendasein, wir begegnen Menschen und müssen mit ihnen umgehen, weil sie die gleichen Rechte wie alle anderen haben, die unter Gleichbehandlung nicht absolute Gleichheit verstehen. Es ist falsch, finde ich, einem Diskurs dadurch die Beine wegzuschlagen, indem man wütende Sexismus- und Misogynievorwürfe dorthin vor sich herträgt, wo längst keiner mehr ist, der ihnen begegnen könnte. Diese Sicht, die diesem Buch zugrundeliegt, ähnelt, was ihre Argumentationsbasis anbetrifft, der CRT, der Critical Race Theory, die in fundamentaler, fast schon extremistischer Weise einfach alle nichtbunten Menschen als Rassisten klassifiziert und ihnen zugleich das Recht abspricht, an irgendwelchen Debatten teilzunehmen, noch die Fähigkeit zubilligt, irgendwas zu hinterfragen oder sich gar zu ändern. Das ist meines Erachtens ein in krasser Weise falscher Weg. Und es soll ja auch keiner sein. Dieser Weg soll die eine Dominanz durch eine andere ersetzen.

    Also, die kostenlosen Urinale für Männer wären nun auch mir völlig gleichgültig :lache


    Mit dem Gender-Pay-Gap hast du so, wie du es formuliert hast, recht.

    Allerdings ist die Lohnlücke in Deutschland eine der höchsten (die höchste?) in Europa. Mit vertrauenswürdigen Zahlen kann ich nicht dienen. In diesem Punkt genügt es mir inzwischen einfach nicht mehr, auf einem guten Weg zu sein.


    Ich hoffe, du meinst nicht (auch) mich, mit den "wütenden Sexismusvorwürfen". Es ist jedenfalls definitiv nicht meine Absicht, dem Diskurs die Beine wegzuschlagen. Ich habe nur zu der von dir gestellten Frage eine andere Meinung als du. Damit kann ich gut leben ;)

    Ist bei Medikamententests ähnlich, aus Angst vor Schwangerschaften und Folgeschäden wird fast ausschließlich an Männern getestet, obwohl der weibliche Körper eben nicht genauso reagiert.

    Stimmt, das wurde auch erwähnt.


    Zitat

    Gendern hilft da aber auch nicht...

    Stimmt auch. Aber es ist in meinen Augen ein überfälliger Schritt, damit Frauen überhaupt wahrgenommen werden.

    Ich habe mich jetzt nicht durch alle 16 Seiten dieser Diskussion gelesen, die vorhergehende Diskussion kenne ich gar nicht.

    Aber um die in der Überschrift gestellte Frage zu beantworten: Beides. Leider.


    Viele Jahre hatte ich beruflich mit Gehaltsabrechnungen zu tun, ich WEIß, wie groß die Gehaltsunterschiede in gleichen Tätigkeiten sind. Auch im Öffentlichen Dienst.

    Viele Jahre bin ich strikt gegen Quoten weiblicher Mitglieder in Gremien aller Art (ich meine wirklich alle Arten, von Dax-Konzernen bis Kirchenvorständen) gewesen und glaubte, dass sich Qualität eben langfristig durchsetzt und "Quotenfrauen" eben auch immer "Quotenfrauen" bleiben. Die letzten etwa zwanzig Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, dass ich falsch lag. Auf freiwilliger Basis bewegte sich gefühlt gar nichts, tatsächlich sind die Fortschritte minimal.


    Als Selbstständige zahle ich auch Steuern wie ein Mann. Es ist schon eine gewisse Ironie: einer der wenigen Bereiche, in denen die Gleichstellung tatsächlich funktioniert. Ich zahle auch gern im Restaurant für mich selbst und lade meinen Begleiter gerne ein (das nur, weil es am Anfang dieser Diskussion erwähnt wurde).


    Gestern habe ich rein zufällig in einen Fernsehbericht geschaltet, in dem die Rede davon war, dass Unfall-Dummies von Größe und Gewicht her Männer darstellen. Ausschließlich, wohlgemerkt. Dummies, die Frauen verkörpern, werden nicht getestet. Ein Auto zu fahren ist für mich also automatisch unsicherer, als für einen Mann, dessen Sicherheit getestet wurde.


    Mag sein, dass dies nun klingt, als ob ich eine Mega-Emanze sei. Ich sehe mich nicht so.


    Zumindest in der Sprache möchte ich sichtbar werden und nicht nur "mitgemeint" sein. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass mich Gendersternchen nicht auch nerven. ;)

    Manchmal tue ich mir auch Leid, in einer Großstadt geboren zu sein. Job, Wohnung, Kita, Schule ... alles gleicht einem endlosen Kampf.

    Auf dem Land hast du zwar kein Wohnungsproblem. Dafür aber locker 10 km bis zur nächsten Apotheke und einen nichtexistenten öffentlichen Nahverkehr (was aktuell bei der CO2-Debatte und den steigenden Benzinpreisen auch nicht lustig ist). ;)

    Zum nächsten Theater habe ich es 20 km weit. Einfache Strecke, wohlgemerkt.

    Auch damit muss man kämpfen.

    Gerade während der letzten Monate war ich trotzdem froh, das Stadtleben hinter mir gelassen zu haben und auf dem dünner besiedelten Land zu leben.

    Auch wenn meine Lebenswirklichkeit mit den Hochglanz-Magazinen die das Wort "Land" im Titel führen, so gar nichts gemein hat. :grin

    Mir hat es auch gut gefallen, auf Agnes Motiv bin ich natürlich nicht gekommen. Was für eine traurige Lebensgeschichte...


    Nun ist also warten auf den nächsten Band angesagt, um zu erfahren, wie es zwischen Pierre und seinem Konkurrenten weitergeht. Wobei dieser Gilbert auf mich schon jetzt psychiatrisch auffällig wirkt - ganz unabhängig von der Frage, ob er nun noch mit dem Bürgermeister unter einer Decke steckt oder auch nicht.


    Lucs Beziehung mit Florence gebe ich nicht mehr allzuviel Chance auf eine längere Haltbarkeit. :grin

    Ich für mich bin auch gar nicht abgeneigt, mir das Buch anzuschaffen. Darin kann ich ja zu den interessantesten Kapiteln weiterblättern. Das Konzept an sich klingt durchaus brauchbar.

    Nur die 7-Tage-Start-Mails haben mich nicht angesprochen bzw. meinen Putznerv getroffen. :)

    Ich bin mit dem Abschnitt seit vorgestern Abend durch, aber mit der Tätersuche noch keinen Schritt weiter. :D

    Zu vieles liegt noch im Dunkeln. Michels Tod spielt neben dem Verkauf des Chateau bestimmt eine Rolle.


    Die Väter werden etwas sympathischer.

    So viele Motive und so viele Verdächtige.8|

    Ich tippe auf ein persönliches Motiv, das wird im Laufe der Ermittlungen bestimmt noch einiges einschränken :grin

    Luc tut mir im Moment wirklich leid...

    Und die beiden Väter werden mir nun auch sympathischer.

    Ich möchte mir nur ungerne die rechtlichen Konsequenzen vorstellen, wenn ich einfach so jemandem ein marodes Elektrosystem unterjubele, einem Winzer den Verkauf an chinesische Investoren unterstelle oder den Bürgermeister als intrigant darstelle. 8)

    :rofl

    Und dann gab es auch noch das Problem von Peter Mayle, dass in der Serie schon thematisiert wurde. Es ist auch nicht lustig für die betroffenen Personen, wenn plötzlich große Touristenströme auf der Suche nach Originalschauplätzen einfallen.;)

    Da zwischen dem Erscheinen der Bücher zwar immer ein Jahr liegt, die Geschichten selbst aber nur wenige Monate voneinander entfernt sind, sind seither nur 1 1/2 Jahre vergangen. ^^

    :grin Was fieserweise auch dazu führt, dass ich Pierre altersmäßig inzwischen locker überholt habe, obwohl er am Anfang der Serie deutlich älter war als ich. :alter

    Jeder Mensch ist natürlich anders, aber ernsthaft einen romantischen Trip des Partners in einem teuren Hotel mit der Familie sprengen??? Die beiden scheinen ja eh wenig gemeinsame Zeit zu haben, wenn ich Charlottes Kalender richtig verstanden habe. Also ich wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, ausgerechnet da meine Eltern dabei haben zu wollen. :lache

    Genau das habe ich gemeint! :lache

    Irgendwie finde ich die Beziehung zwischen Pierre und Charlotte ein bisschen seltsam. Bisher war es immer Pierre (zumindest meiner Erinnerung nach) der jeweils in Teilen als beziehungsunfähig dargestellt wurde.

    Nun ist es Charlotte, die das romantische Wochenende sprengt und quasi die Eltern dazu holt.

    Mein Fazit nach einer Woche:

    Meine Probleme passen nur sehr eingeschränkt zu den angebotenen Lösungen ;)


    Das kann natürlich von Haushalt zu Haushalt und je nach Lebensform ganz unterschiedlich sein. Während der ersten Tage dachte ich tatsächlich, dass sich das Konzept eher an Messies richtet. Irgendwann ist mir aber aufgegangen, dass das schon in einem Mehrpersonenhaushalt viel treffender sein kann als eben bei mir. (Vielleicht findet sich ja noch jemand zum Ausprobieren und Berichten.)

    Ich persönlich bin eher der unordentliche Typ, d.h. ich stelle/lege freie Flächen zu meinem eigene Leidwesen nur zu gern mit Gegenständen voll, die irgendwo anders hingehören und denke mir "mache ich später". Das ist aber kein Müll. Ich neige nicht zum Horten von Dingen, mit denen ich nichts mehr anfangen kann. Daher konnte ich mit der Aufgabe, eine gar nicht so niedrige Anzahl von Dingen wegzuschmeißen eher wenig anfangen - ich habe die Zahl bei weitem nicht erreicht. Außerdem ist meine Küchenspüle/Waschbecken im Badezimmer auch nicht annähernd dreckig genug, um daran eine Viertelstunde herumzuputzen. Diese Aufgabenstellungen haben micht ratlos gemacht. Daher liefen die täglichen E-Mails bei mir in der Mehrheit der Tage auf "jetzt mach wenigstens irgendwas im Haushalt" hinaus. Das war ja nicht weiter schlimm, motiviert aber auch nicht, einen Bezahl-Kurs zu buchen. Aufgaben, mit denen ich mich direkt angesprochen fühlte ("Beseitige einen Hotspot") waren in der absoluten Minderheit.

    Kleiderschrank war auch so ein Thema. Ich habe nicht gerade eine Capsule Wardrobe, aber mein Kleiderschrank läuft auch nicht über - wie gesagt, ich habe kein Problem, mich von Dingen zu trennen, außerdem lege ich Wert auf Nachhaltigkeit und trage meine Sachen auf. Mich morgens anzuziehen ist bei mir kein Zeitfresser. Ich stehe nicht ewig vor dem Kleiderschrank und finde nichts anzuziehen. Das Konzept stellt darauf ab, bereits abends Sachen herauszulegen. Das mag für viele eine gute Idee sein, mich hat's ins Grübeln gebracht. Morgens werfe ich einen Blick aus dem Fenster und weiß, wie das Wetter ist. Abends funktioniert das nicht. :lache


    Aber:

    Trotzdem hat das Konzept etwas. Da ich mein Büro im Haus habe und beruflich viel Zeit mit Akten verbringe, habe ich nie, wirklich nie, Lust, meine private Ablage zu erledigen. Die liegt in höheren Stapeln hinter einer geschlossenen Aktenschranktür. Esszimmertisch freigeräumt, Küchenuhr auf 15 Minuten gestellt und losgelegt. Das war für mich ein echtes Aha-Erlebnis. :freude

    Lorelle In 7 Tagen wirst du auch nicht damit durch sein, weil man immer beim Ausmisten anfängt ;-)

    Stimmt nicht ganz. Die erste Aufgabe war tatsächlich, die berühmte Küchenspüle auf Hochglanz zu putzen. :lache (Die bei mir aber gar nicht so dreckig war, dass ich eine Viertelstunde mit putzen zu tun gehabt hätte. Deshalb habe ich mich in ganz freier Assoziation der Aufgabe gleich noch auf die Badewanne gestürzt).


    Erst die zweite Aufgabe war dann eine Ausmist-Aktion. ;)

    Ich bin jetzt auch neugierig geworden und habe mich spontan auf der Homepage für den kostenfreien 7-Tage-Kickstart angemeldet. Irgendwie bezweifele ich, dass meine Wohnung nach den sieben Tagen komplett glänzt :lache

    Aber wenn mich das Konzept überzeugt, werde ich das Buch bestellen. Auch wenn es dazu nicht kommen sollte Booklooker : Danke für diese Buchvorstellung!