Ich bin immer mehr begeistert, von Abschnitt zu Abschnitt mehr.
Prima. Das freut mich sehr.
Ich bin immer mehr begeistert, von Abschnitt zu Abschnitt mehr.
Prima. Das freut mich sehr.
S. 206 habe ich gestutzt, als es hieß, eine Zeitung würde 50 Pfennig kosten. Stimmt der Preis? Der kommt mir ziemlich hoch für die damalige Zeit vor.
Wenn ich konkrete Preise nennen, dann hab ich sie tatsächlich recherchiert. Wenn ich vage belieb, dann hab ich nichts gefunden. Also ja, 50 Pfennige stimmen. War ja aber auch ein Wochenblatt, keine Tageszeitung.
Einen Tippfehler steuere ich auch noch bei:
S. 98: zweiter Absatz, dritte Zeile: eigenes Geld
Ist vermerkt für die Nachauflage. Danke.
Gern gelesen habe ich auch die kleinen Hinweise zur politischen Situation in Deutschland (Marokko-Krise, Monarchie vs. Sozialdemokratie, Verherrlichung des Militärs usw.), so kann ich das Leben aus dem Schloss Liebenberg eher in seinen gesellschaftlichen und politischen Kontext sehen.
Von der Eulenburg-Affäre habe ich noch nie gehört und ich habe es mir bis jetzt auch verkniffen, dies schon zu Googlen....
Sehr schön. Du brauchst auch nicht google. Ich erzähle die Affäre verknappt, allerdings in allen drei Bänden.
Sehr gut gefällt mir, dass konsequent aus Sicht der Bediensteten erzählt wird.
Meine Erwartungshaltung war ganz zufällig passend zum Buch. Ich hab einen historischen Roman erwartet, der das Leben der Dienstboten beleuchtet - mehr tatsächlich nicht.
PRIMA. Dann passt es ja.
Ich erwarte kein Wohlfühlbuch, nein, aber dass es wirklich so trostlos in den Bedienstetenetagen zu geht, nein, das habe ich nicht erwartet.
Und wenn du nun zwischen zwei Bücher wählen müsstest, die eine eine realistische Darstellung (meiner Recherche nach, war alles noch viel schlimmer) , und die andere Geschichte geschönt, mit Lichtblicken. Welches würdes du wählen?
Die Einwände, dass es negativ ist kann ich teilweise bestätigen. Aber ich denke so war einfach das Gefühl der "kleinen" Leute, die hatten wirklich nicht viel zu lachen.
Aber es geht doch auch ein wenig aufwärts. Und den diversen Schicksalschlägen kann man doch nicht ausweichen, wenn man es spannend halten will.
Hm, also ich empfinde es gar nicht als so negativ wie ihr. Das kann zum einen daran liegen, dass es vielleicht besser wird, aber ich zum anderen Adelheids Lerneifer bewunder, Heddas kleine Diebstähle und die kleine Romanze, die sich andeutet toll finde.
Prima. Ich denke auch nicht, dass es so duster ist. Aber ich hab natürlich einen eigenen Tunnelblick.
Ich empfinde es gar nicht als düster, muß ich gestehen.
Puih, mache mir doch gerade Gedanken. Danke für deine Rückmeldung zu dem Thema. Ich hoffe, für alle anderen wird es nun langsam etwas etwas heller.
Vielleicht ist es zu realistisch?
Hmm ... Also eigentlich würde ich das ja als Kompliment einordnen.
Auf Seite 30 ist mir ein Tippfehler aufgefallen. "Die jungen Damen hätten gerne schon jetzt ihren Nachmittagstee." Da fehlt ein n.
Leider konnte ich erst heute anfangen zu lesen, habe dafür aber die ersten gut 40 Seiten direkt verschlungen.
Direkt verschlungen - wie schön.
Tippfehler ist schon notiert. Lieben Dank.
Ja, der Vater von Viktor ist in Ungnade gefallen. Aber dennoch bin ich der Ansicht, er müsste versuchen, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Wenn das in der Stadt nicht geht muss er eben irgendwo anders Arbeit suchen. Er kann doch nicht ernsthaft im Bett sitzen und den Rest seines Lebens nichts tun sondern seinen Söhnen auf der Tasche liegen. Sorry. Das kann ich nicht akzeptieren.
Majestätsbeleidigung war damals eins der größten Verfehlungen, die man sich leisten konnte. Also, er ist per se schon mal bei allen Obrigkeitstreuen, und das war die Mehrheit, unten durch.
Und dann ist er auch noch ein Kopfarbeiter, kein Arbeiter. Aber die Jobs für Tagelöhner waren mit harter körperlicher Arbeit verbunden. Eine sehr ungünstige Ausgangsposition.
Dazu komt, dass er stolz ist und findet, dass er Recht hat. Deswegen geht er nicht aus Charlottenburg weg, wo jeder ihn kennt und jeder weiß, was er getan bzw. gesagt hat.
Seite 169 sinniert Viktor über seinen Vater und dessen Gesundheitszustand. Dann: wenn sein Vater starb würde mit ihm der Makel des vorbestraften "Tagelöhners" auch sterben? Ich dachte, Viktors Vater war Gymnasiallehrer gewesen?
Genau, bis er wegen Majestätsbeleidigung in Gefängnis musste, und dann natürlich nicht mehr im Staatsdienst als Lehrer tätig sein durfte.
Nun muss ich doch mal nachfragen, weil der Roman ja doch einigen zu "duster" erscheint. Einige kennen Gut Greifenau ja auch.
War es wirklich so viel besser, ich meine, das damalige Leben? Zugegeben, die paar Jahre später machen etwas aus, es gab schon wieder mehr Rechte. Aber der 1. Weltkrieg war ja auch nicht ohne. Und die Zeit der Revolution, der Hyperinflation, und dann der Weg zur Nazizeit - alles kein Zuckerschlecken. Oder fehlt euch die etwas glücklichere Perspektive der Herrschaften, der Reichen, die sich ja wenigstens noch etwas leisten konnten?
Als, wie die Verlage es nennen, Wohlfühlbuch (Reihe), war HINTER DEM HELLEN SCHEIN ja nie geplant. Und jeder gute Roman zeichnet sich durch seine Konflikte aus. Hier gibt es natürlich reichlich Konflikte, aber ich denke, ich bin relativ realisitisch in der Beschreibung des damaligen Lebensumstände für die unteren Schichten. Und gute historische Romane zeichnen sich ja dadurch aus, dass man tiefen und realistischen Eindruck von damals bekommt.
Wie war hier eure Erwartungshaltung?
Ich habe auf jeden Fall vor, dieses Buch zu Ende zu lesen. Die Greifenau-Bücher haben mir sehr gefallen, drum habe ich mich hier auch angemeldet. Möglicherweise hatte ich etwas falsche Vorstellungen. Von dem zugrundeliegenden Skandal habe ich übrigens noch nie gehört (jedenfalls kann ich mich nicht erinnern).
Das freut mich sehr.
Den Abschnitt habe ich fast durch, aber schon mal hier hereingelinst. Die beiden zitierten Sätze sind genau mein Problem mit dem Buch. Ganz ehrlich: hätte ich das Buch selbst gekauft, würde ich abbrechen. Mag sein, daß es in diesen Häusern unter der Dienerschaft so zuging. Aber in der heutigen Situation,
- in der man schon in Panik geraten kann, wenn man die Heizung anstellen muß (weil 15 Grad im Wohnzimmer denn doch ein paar zu wenige sind),
- in der ein durchgeknallter Potentat mit Zugriff auf Atombomben mobil machen und zwischenzeitlich schon mal Kernkraftwerke beschießen läßt,
- und das vorletzte durchgelesene Buch auch eher ... suboptimal war,
ist mir das hier bisher fast schon zu depressiv und "herunterziehend", und möchte ich solche massiv negativen und (ich wiederhole mich) herunterziehenden Geschichten eigentlich nicht lesen. (Das vorletzte, allerdings selbst gekaufte Buch, habe ich übrigens aus gleichem Grunde tatsächlich abgebrochen.)
Das kann ich einerseits nachvollziehen. Ich gucke im Moment genau aus diesen Gründen eigenlich nur noch Komödien oder Liebesgeschichten. Oder mal Fantasie und ähnliches.
Andererseits hätte ich diese Geschichte nun nicht anders schreiben können, weil ich endlich mal über den schweren und harten und wenig lustigen Arbeitsalltag der Dienstboten berichten wolllte. Sie hatte kaum Freizeit, und waren eben extrem abhängig, konnten aber jederzeit wegen Kleinigkeiten vor die Tür gesetzt werden. Und liest man Zeitungen von damals, gab es reihenweise solche Vorkommnisse. Ich kann dir nun leider auch nicht versprechen, dass es besser wird. Hinter dem hellen Schein - ist eben eine Geschichte derer, die im Schatten leben.
Das richtige Buch, aber zur falschen Zeit? Tut mir echt leid. Was soll ich sagen? Es würde mich freuen, wenn du trotzdem dabei beliebst.
Hallo zusammen, habe schon die ersten paar Seiten gelesen und freue mich, auf das weitere Buch.
Eine Frage habe ich direkt, die ich eben stellen will, bevor ich es vergesse: Die Fotos im Pappumschlag: welches Schloss stellen sie dar? Ich denke mal, Schloss Liebenberg ist nicht historisch verankert, oder? Hattest du dir das Schloss auf dem Bild als Vorbild genommen?
Es ist Schloss Liebenberg, dass es ja tatsächlich gab und gibt. Siehe hier:
https://www.schloss-liebenberg.de/
Die Dienstboten sind Fiktion, aber der Fürst, also der Schlossherr, und der Skandal sind historische Begebenheiten.