Beiträge von Furbaby_Mom
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Verlag: HarperCollins Taschenbuch
Erscheinungsdatum: Sept. 2022
Umfang: 336 Seiten
Über die Autorin:
Gigi Griffis schreibt historische Romane über starke, eigensinnige Frauen und ihre oft noch viel zu wenig bekannten Geschichten. Sie lebt zusammen mit einem Yorkie-Mix namens Luna in Europa. In ihrer Freizeit wandert sie in den Alpen, radelt durch kleine Dörfer und isst so viel französisches Essen, wie sie in die Finger bekommt. Ihre Arbeiten wurden u.a. im WestJet Magazine und im get lost Magazine veröffentlicht und in zahlreiche Sprachen übersetzt. »Die Kaiserin« ist ihr Debüt in der Erwachsenenunterhaltung.
Meine Meinung:
*** Nicht mein Fall ***
Ich liebe die klassischen Sissi-Filme mit der bezaubernden Romy Schneider, insbesondere Teil 1 wird regelmäßig zur Weihnachtszeit bei uns angeschaut.
Obwohl mir natürlich bewusst ist, dass diese übertrieben romantisierten Verfilmungen mit viel Fiktion angereichert worden sind und z.T. stark von der Realität abweichen, hatte ich in Bezug auf Gigi Griffis' Roman irgendwie gehofft, dass es wieder in diese Richtung gehen würde - gerne peppiger, moderner und von mir aus mit weniger Schnulz, aber bitte noch immer faszinierend. Ich habe die gleichnamige Netflix-Serie bewusst noch nicht angeschaut, weil ich
1.) aus Prinzip zuerst das Buch lesen wollte,
2.) im Anschluss an die Lektüre vergleichen wollte, wie stark die Serie vom Romaninhalt abweicht (ich sage nur: Bridgerton - auch wenn ich sowohl Quinns als auch die TV-Serie geliebt habe), und
3.) ein wenig Bammel davor habe, dass Netflix meine geliebte Sissi-Bubble eben auf die Netflix-typische Manier zum Platzen bringen würde (= Jede Menge Sex, Drama und noch mehr Sex.)
Ganz so schlimm wurde es zum Glück dann nicht, zumindest in puncto Bettgeschichten. Sehr wohl gehadert habe ich jedoch damit, dass Sissis Schwester Helene in diesem Werk als enorm nachtragende, hasserfüllte Person dargestellt wird. (Von den Eltern ganz zu schweigen - die Mutter eine kaltherzige Alkoholikerin, der Vater ein notorischer Fremdgänger, der sich die diversen Affären/Bettgeschichten nach Hause einlädt.)
Zwar wird Elisabeths herrlich eigensinniges, unangepasstes Wesen treffend eingefangen, aber ansonsten … Irgendwie konnte keine der Figuren mich begeistern. Franz war mir anfangs sehr sympathisch, doch verblasste mit der Zeit; sein jünger Bruder Max war mir durchgehend ein Dorn im Auge. Ab Mitte der Handlung zog sich alles nur noch, dabei war der lockere Schreibstil im Hinblick auf Detailreichtum und Wortwahl eigentlich sehr ansprechend. Mir erschien vielmehr der Plot nicht ideal umgesetzt; ich hätte mich z.B. hinsichtlich des überraschenden Heiratsantrags am Marischka-Film orientiert und Franz seine Entscheidung erst kurz vor Ende treffen lassen - aber hier hatte ich Sissi gerade mal kurz kennengelernt, als schon der Heiratsantrag kam (gefolgt von ewigem Hin und Her).
Das Cover sagt mir leider gar nicht zu. Schon klar, es ist das Buch zur Serie, aber mir gefallen bei historischen Romanen eher die für dieses Genre typischen Varianten (= keine Filmplakate/Fotos).
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 3 ✰ ✰ ✰
Ich weiß nicht so recht … Der Schreibstil war nicht schlecht, aber es war bei Weitem nicht das erhoffte Highlight. Ein Plus: Man erhält Einblick in mehrere Charaktere (nicht nur Elisabeth und Franz), das hat mich positiv überrascht. Eventuell geeignet für riesengroße Sissi-Fans.
ASIN/ISBN: 3365002448 -
Verlag: ONE
Erscheinungstermin: Sept. 2022
Umfang: 384 Seiten
Über die Autorin:
Julia K. Stein kommt aus dem Ruhrgebiet und hat in Bonn, Berkeley und an der amerikanischen Ostküste studiert. Japan hat sie schon nach dem ersten Besuch nicht mehr losgelassen und zu ihrem winterlichen Roman From Tokyo with Love inspiriert. Neben dem Schreiben arbeitet sie als Dozentin und spricht und schreibt auf YouTube und Instagram (@julia.k.stein) über das kreative Leben. Mehr Infos unter http://www.jkstein.de.
Meine Meinung:
Ich war gänzlich verzaubert vom außergewöhnlichen Setting bzw. von der Kombination - Tokio an sich ist ja schon ein unheimlich interessanter Handlungsort, und dann auch noch zur Weihnachtszeit … WOW!
Von Anfang an tauchte ich dank der herrlich atmosphärischen Beschreibungen der Autorin, deren eigene Faszination für Japan in jeder Zeile spürbar ist, tief in die Handlung dieser mitreißenden New-Adult-Romance ein. Ich staunte über die zahlreichen kulturellen Eigenheiten, mit denen Hailee und Finn in Tokio konfrontiert werden, erlag dem besonderen Zauber dieser überwältigenden Stadt und fühlte mich nach der Lektüre, als hätte ich gerade einen wunderbaren Kurzurlaub hinter mir.
Auch hinsichtlich der Ausarbeitung der Figuren hat die Autorin Sorgfalt walten lassen; sie erschuf sympathische, glaubwürdige Hauptcharaktere, die altersgemäß agierten, ohne dabei naiv oder unreif zu wirken, und tolle Nebenfiguren, die sich perfekt in die Handlung einfügten.
Die erste Begegnung zwischen der aufstrebenden Sängerin Hailee und dem Mega-Star Finn, aus deren beider Sicht erzählt wird, verläuft definitiv anders, als beide vorab vermutet hatten. Bei der zweiten Begegnung wird es dann sogar richtig peinlich … zumindest für Hailee. Was daraufhin folgt, ist eine zarte Annäherung, die so erstaunlich realistisch und gleichermaßen intensiv geschildert worden ist, dass ich zwischenzeitlich immer wieder vergaß, dass der eigentliche Handlungszeitraum nur wenige Tage umfasst. Kein Wunder, so vollgestopft wie der Terminplan der beiden ist - zu einer Auslandstournee gehört eben mehr, als nur auf der Bühne zu stehen und ein paar Lieder zu trällern, wie Finn sehr wohl bewusst ist. Seine abwehrende Haltung gegenüber hysterischen Fans und sein allgemeines Misstrauen waren für mich ebenso nachvollziehbar wie Hailees Emotionen. Ich spürte das elektrisierende Flair, das die gesamte Konzertvorbereitung und die Auftritte umgab, Hailees Lampenfieber und ihre Selbstzweifel, die berauschende Euphorie.
Das für die Spannung benötigte Drama ist gerade richtig dosiert - nicht zu übertrieben, nicht zu flach. Bei einer bestimmten Geste Finns schmolz ich gegen Ende der Handlung regelrecht dahin und freute mich so sehr für Hailee aka Pancake Girl.
Abschließend möchte ich auch noch kurz auf die wunderschöne Gestaltung des Werkes eingehen. Hier wurde ganze Arbeit geleistet! Ich liebe die kühlen Coverfarben, die hübsch gestalteten Innencover, die wie das perfekte Moodboard zur Story wirken, die Setlist und Album-Übersicht zu Beginn, das Rezept am Ende, die einzelnen Songtexte …
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Ich verwende in dieser Rezension nun bereits zum dritten Mal das Wort "perfekt", denn genau das war mein Leseerlebnis! Noch Tage nach diesem traumhaften Read komme ich aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Ganz klare Empfehlung für alle New-Adult-Fans, Tokio- bzw. /Japan-Begeisterte und Liebhaber:innen von Haters-to-Lovers-Stories.
ASIN/ISBN: 3846601535 -
Verlag: Piper Taschenbuch
Erscheinungsdatum: Sept. 2022
Umfang:
448 Seiten
Über die Autorin:
Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt etwa die Hälfte des Jahres in Frankreich. Ihre Romane um »Die kleine Bäckerei am Strandweg« und »Die kleine Sommerküche am Meer« waren internationale Erfolge und standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Meine Meinung:
Endlich hielt ich mein erstes Werk der international gefeierten Bestsellerautorin Jenny Colgan, über deren Schreibstil ich schon so viel Positives gehört hatte, in den Händen! Ich liebe kuschelige Feel-Good-Stories und bin einer von den Menschen, die nicht nur das ganze Jahr über Lebkuchen naschen könnten, sondern auch von Januar bis Dezember von Herzen gerne in Weihnachtsgeschichten versinken – zu sagen, dass ich ein Faible für Weihnachtsromane habe, wäre eine böse Untertreibung. Theoretisch konnte ich mit diesem Buch also nichts verkehrt machen, richtig? Nun … ich wage es angesichts des Hypes um die Colgan'schen Werke kaum zu sagen, aber … um ehrlich zu sein … Ich hatte mir irgendwie mehr erwartet. Mehr Gefühl (nicht nur in puncto Christmas Feeling), mehr Nähe (selbst die zwei plötzlich auftauchenden Love Interests blieben mir zu blass), und vor allem liebenswertere Figuren, denn mit den meisten von ihnen wurde ich a) erst recht spät und b) nur mittelmäßig warm.
Speziell mit der weiblichen Hauptfigur hatte ich meine liebe Not. Wer mich kennt, weiß: Wenn ich eine Figur nur bedingt leiden kann, fällt mir das Mitfiebern schwer. Dennoch hielt ich an meiner Hoffnung für eine romantische Storyentwicklung fest und gewöhnte mich mit der Zeit an Carmen, die mir anfangs wie eine personifizierte graue Wolke vorkam. Alles negativ, alles schlecht, alles buhuuu. Himmel, wenn jemand Weihnachtsstimmung und Christmas Magic nötig hatte, dann sie.
Herrlich ans Herz gehende, rührende Momente, wie ich sie in Romanen dieser Art eigentlich erwarte, waren zwar keine dabei, aber wenn man das Werk nicht durch die Brille eines Weihnachtsfans betrachtet, entdeckt man tatsächlich eine tiefgründige Story. Dafür muss man sich darauf einlassen, dass hier eben nicht die Romantik im Vordergrund steht, sondern eine komplizierte Schwesternbeziehung, die von Neid, unterschwelliger emotionaler Rivalität und Perfektionismus geprägt ist. Sofia steht on paper auf der Sonnenseite des Lebens – Top-Job, Top-Familie; Carmen dümpelt eher erfolglos durch den Alltag. Krasser könnte der Unterschied kaum sein.
Mein Highlight war die Dynamik zwischen Carmen und den Kindern ihrer Schwester, die bis dahin kaum einen Bezug zu ihrer Tante gehabt hatten. Die Thematik Buchhandlung hätte gerne etwas stärker ausgeprägt sein dürfen, dafür war ich mit dem Edinburgh-Flair sehr happy. Zudem hat es ein neues Wort auf meine "Liste schlauer Wörter, die ich in Büchern aufgeschnappt habe" geschafft: Ich kann nun damit glänzen, dass ich den Begriff Dendrologe (bzw. Dendrologie = die Lehre von Bäumen und Gehölzen) erklären kann – wieder was gelernt!
Die Covergestaltung gefällt mir super – sie passt ideal zum Genre und insbesondere die Farbe des (Sternen-)Himmels macht für mich das gewisse Extra aus.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 3.5 ✰ ✰ ✰
Ich weiß nicht, woran genau es lag, aber mir fehlte der Cosy-Faktor. Unterm Strich war es ein unterhaltsamer, flüssiger und locker geschriebener Read. Vielleicht kann ich einen besseren Zugang zu den Figuren finden, wenn ich mir die Vorgängerbände der Reihe zu Gemüte geführt habe, wer weiß. (Bei »Weihnachten in der kleinen Buchhandlung« handelt es sich nämlich um den vierten Band der »Happy Ever After-Reihe«.) Für Schottland- bzw. Edinburgh-Fans sowie Kenner:innen der Reihe ist der Roman natürlich ein Muss.
ASIN/ISBN: 3492318215 -
Verlag: Forever
Erscheinungsdatum: 07.11.2022
Umfang: 364 Seiten
Über die Autorin:
Julia Pelzer wurde 1982 in der Nähe von Hannover geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Schon als Teenager mochte sie am liebsten Geschichten, in denen die Liebe eine große Rolle spielt. Bis heute hat sich das nicht geändert - genau wie ihr Hang zu Tagträumen. Nicht selten entstehen so neue Ideen zu Love Storys, die dann unbedingt niedergeschrieben werden müssen.
Meine Meinung:
Zuckersüße Christmas-Romance!
"Würde der Zauber von Weihnachten jemals seine Wirkung auf mich verlieren? Niemals. Da war ich mir absolut sicher." (Diese Aussage könnte eins zu eins von mir stammen.)
Passend zum Ohrwurm, den mir der klangvolle Buchtitel dieses bezaubernden Romans beschert hat, beginne ich meine Rezension zu Julia Pelzers (– ich nehme es gleich vorweg: großartigem 5-Sterne-)Werk ebenfalls mit einem Weihnachtslied, welches selbst dem größten Grinch unter uns bekannt sein dürfte. "I don’t want a lot for Christmas, there is just one thing I need …" - nämlich die zeitnahe Veröffentlichung vieler weiterer Romane dieser begabten Autorin, deren Name eigentlich all over Bookstagram gepflastert sein sollte!
Schon seit dem vergangenen Dezember (als ich gerade Julias wundervolle, winterliche New-Adult-Romance "Hook me up" beendet hatte) freute ich mich unbändig auf ihr neues Buch-Baby. Was soll ich sagen … Sie hat sich selbst übertroffen! Ich. Bin. Hin. Und. Weg. (!!!)
Eigentlich könnte ich an dieser Stelle nun (der Einfachheit halber) lediglich die Dinge aufzählen, die mir NICHT gefallen haben, nämlich - - - es gab keine, diese zuckersüße New-Adult-Weihnachtsromanze ist durch und durch perfekt!! Mir schwirrt regelrecht der Kopf vor lauter Punkten, die ich unbedingt erwähnen möchte!
Die Handlung: voller kreativer Elemente (-wie ein städtischer Weihnachtswettbewerb in fünf Disziplinen).
Figuren: Eine mega sympathische, logisch denkende (!) weibliche Hauptfigur, die nicht sofort beim ersten Lächeln ihres Exfreundes dahinschmilzt wie ein Schneemann in der Sonne, nicht spontan alles vergisst, was er ihr angetan hat. Besonders toll: Romys Verhalten und ihre Gedankengänge wirken dabei nie bockig-überzogen oder unnötig nachtragend (wie ich es in anderen Büchern dieses Genres leider hin und wieder erlebe). Die Figuren REDEN tatsächlich miteinander.
Ich kann gar nicht genug betonen, wie angenehm erfrischend es war, dass ich beim Lesen mal nicht etwas ausrufen wollte wie "Och nö, Mädel, was denkst du dir denn bloß dabei?!", sondern jubelnd die Faust in die Luft reckte à la "Yes, genau diese Reaktion macht Sinn! Bravo!!". Kurzum: Ich mochte Romy so, so gerne! … und das nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie den Weihnachtsong "Last Christmas" so sehr liebt wie ich, ein Faible für Dolly Parton hat, gerne Gitarre spielt und singt.
Wo wir schon beim Punkt liebenswerte Figuren sind: Ich adoptiere dann mal den knuffeligen Grandpa Bob (selbstredend samt dem goldigen Jack Russel Terrier Barney), okay? Jeder braucht solch einen warmherzigen Menschen in seinem Leben, der einen immer wieder aufbaut, stets die richtigen Worte findet und einfach die Güte in Person ist.
"»Ich glaube, meine Chancen stehen nicht besonders gut.«
»Das hat Michael Oher auch immer gedacht, und dann hat er den Superbowl mit den Baltimore Ravens gewonnen. Man darf nur nicht aufhören, an sich selbst zu glauben."
Exactly, Grandpa Bob, exactly!
Romys beste Freundin Tess braucht bitte ihren eigenen Band. I mean it. Ich mochte sie mindestens genauso gerne wie Romy, die Dynamik zwischen ihnen ist ein Träumchen!
Apropos Traum: Das Setting … Wow!! Ich sage nur: American Small Town meets Christmas Magic. (Falls ihr euch gerade über ein klatschendes Geräusch im Hintergrund wundert - das ist mein Applaus, der zu euch rüber schallt.) Norpond Creek ist ein heimeliges, weihnachtsverliebtes Örtchen in Connecticut (- weit weg von Nashville und New York, die eine schicksalsträchtige Rolle im Plot einnehmen -).
"Hier […] war es ein ungeschriebenes Gesetz, sein Haus inklusive Vorgarten so weihnachtlich wie möglich zu schmücken. Die ganze Stadt versank in einem Meer aus kleinen Lichtern, aufgeblasenen Rentieren und Weihnachtsmännern. Und es gab auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem ich jetzt lieber sein wollte."
Ich habe die Story von Romy und Finn verschlungen und geliebt! … und hätte sie zu gerne auch als Print im Bücherregal. Liebes Team von Forever by Ullstein, wie wäre es mit einer nachträglichen Printausgabe (idealerweise als Doppelausgabe - in Kombi mit "Hook me up")? Ihr könntet doch zum nächsten Weihnachtsfest, denn solche Dinge benötigen ja immer eine gewisse Vorbereitungszeit, ein Christmas Special daraus machen, vielleicht sogar mit einer dritten Story im Bunde? (Hello, Tess & Carter *Herzchenaugen* ) Ihr würdet uns allen so eine große Freude damit bereiten! (Und mir einiges an Weihnachtsgeschenkekaufstress ersparen, weil ich dann praktischerweise dank des Specials gleich für mehrere liebe Freundinnen das perfekte Geschenk hätte.)
Zum Glück muss ich dieses Mal nicht allzu lange auf Julias nächsten Roman warten, "Nothing Like You" (- Enemies to lovers an der University of Arizona, wie cool klingt das denn bitte?! -) erscheint im Juni 2023.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Kurze Frage: Wer kam eigentlich auf die Idee, dass 5 Sterne das Maximum auf der Bewertungsskala für Rezensionen sein sollten? Ich würde hier nämlich gerne mindestens doppelt so viele vergeben, so sieht’s aus! Von mir gibt es eine rundum selige Leseempfehlung für alle Fans von Smalltown-Romance-Plots, New-Adult-Romanen, Feel-Good-Stories und Weihnachtsgeschichten fürs Herz.
ASIN/ISBN: B0BG6B212T -
Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
Umfang: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 13.09.2022
Meine Meinung:
Ich hatte mich so sehr auf diesen Roman gefreut, denn die Story klang enorm vielversprechend! Ich lieeebe Country Music und die legendäre Music City Nashville, lese das ganze Jahr über Weihnachtsromane - on paper war diese Story also wie für mich gemacht.
Versteht mich bitte nicht falsch - unterm Strich ist es kein schlechtes Buch. Auch kein langweiliges – für viel Drama (um toxische Familienverhältnisse, die einem beim Lesen vor lauter Wut so richtig die Galle hochkommen lassen) ist gesorgt, ebenso für gelegentliche, heiße Erotikszenen. Aber sowohl Gretchen als auch Colton, beide an sich sympathische Figuren, blieben trotz aller locker-frechen Wortgeplänkel blass für mich. IHN (den charmanten Countrysänger, der in gewissen Momenten gerne mal flucht) mochte ich noch einen Tick mehr als SIE (Workaholic, Grinch und allein für ihre von Deportation bedrohten Mandanten lebende Anwältin), da seine Gefühle intensiver ausgearbeitet wirkten.
Was ich weniger mochte:
Das Schubladendenken, die Stereotypen, das Schwarz-Weiß-Denken. Einige Figuren sind rein böse (geldgierig, brutal, betrügerisch, manipulativ, respektlos). Auch wenn die Frau den Mann verletzt, muss letztlich SIE mit großer Geste zurückgewonnen/belohnt werden (bzw. unabhängig davon, wer den Streit beginnt/dominiert: der Mann ist immer schuld).
Weihnachten – bis auf ein, zwei kurze Szenen kommt es gefühlsmäßig nur im Buchtitel vor. Null Weihnachtsflair (und wo wir schon dabei sind: leider auch null Nashville-Atmosphäre, seufz). Vielleicht bin ich diesbezüglich etwas verwöhnt, dennoch … ich hatte mir mehr erwartet.
Die Dialoge erschienen mir manchmal ein wenig aufgesetzt, betont lustig. (Zum Beispiel kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass erwachsene Männer sich untereinander beim Herumalbern "Blödi" nennen.)
Apropos: Mein Highlight war ganz klar die Männerfreundschaft zwischen den Jungs, die mittlerweile zu einer liebevollen Familie zusammengewachsen sind. Es erscheint mir wie vor einer Ewigkeit, dass sie sich zusammengefunden hatten. "Sie nannten sich den Secret Book Club und lasen zusammen Liebesromane, weil sie lernen wollten, die Welt durch eine weniger toxische Brille zu sehen als jene, die alle cisgender Heteromänner von der Gesellschaft aufgesetzt bekamen."
Fazit: Na ja, es war okay. Als netter Read für zwischendurch - und für Fans der Reihe, die sich über das Wiedersehen mit all den vertrauten Figuren freuen werden, sowieso ein Muss -, doch leider nicht das erhoffte Highlight. Vielleicht lag es an der düsteren Familienthematik, ich tippe in meinem Fall allerdings eher auf das fehlende Weihnachtsfeeling, welches ich in einem als weihnachtlich vermarkteten Roman (-völlig unabhängig, ob Liebesroman, Familiengeschichte, oder Freundschaftsstory -) nun mal zwingend voraussetze. Von einem Weihnachtsroman erwarte ich, dass mein Herz verzaubert wird; dies war hier zwar nicht der Fall, aber mein Vorschlag wäre: Wenn man das Thema Weihnachten komplett ausklammert und das Werk als Story, die sich eben nur zufällig zur Weihnachtszeit abspielt, verbucht, könnte man es stattdessen eine solide, moderne Second-Chances-Romance nennen. Daher gibt es von mir 3 ½ Sterne (von denen einer der traumhaft schimmernden Covergestaltung gewidmet ist) für alle Leser:innen dieses Tropes bzw. Genres.
ASIN/ISBN: 3499009498 -
Verlag: ONE
Umfang: 368 Seiten
Erscheinungsdatum: August 2022
Über die Autorin:
Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht."
Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.
Meine Meinung:
"Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm" ist eine mit gelungenem Humor und durchaus spannender Action gewürzte Mischung aus Young-Adult-Romance und Krimi. Für mich war es das erste Werk der Autorin Eva Völler.
Natürlich könnte ich nun den Rotstift ansetzen und jene Punkte anführen, die mir - als erwachsene Leserin - mitunter aufgefallen sind, wie beispielsweise die teilweise sehr naiv wirkende weibliche Hauptfigur (die immerhin kurz vor der Volljährigkeit steht und deren Gedankengänge eher denen einer Fünfzehnjährigen ähneln) oder ein, zwei Wendungen, die mir unlogisch erschienen. Aber erstens: Fiktion und Fantasie müssen erlaubt sein. Ich brauche nicht immer die volle Dosis knallharte Realität. Wenn ich etwas rundum Logisches lesen möchte, schnappe ich mir ein Mathematikbuch. (Danke, nein.) Zweitens: Solch eine Bewertung fände ich unfair, weil die Autorin nichts falsch gemacht hat – sie schreibt modern-peppig, orientiert sich in puncto Wortwahl sowie Intensität der Action-Elemente perfekt an der Zielgruppe, und ich wusste schließlich im Vorfeld, dass es sich um einen Jugendroman handelt.
Zudem gab es einige Überraschungen, die mich tatsächlich packen und gut unterhalten konnten. Ich sage nur: der 'Baumeister'. Mein absolutes Highlight war Emilys Oma Gertie – eine erfolgreiche Autorin, die stets sündig heiße Liebesszenen über schmachtende Lords und Ladys in ihr Diktiergerät spricht und alles andere als ein tüdeliges Omchen ist.
Was ich allerdings - Altersgruppe hin oder her - anmerken muss, ist die fehlende Romantik zwischen Emily und Kalli, äh Pascal. Ja, da ist schon ein bisschen Schwärmerei im Spiel, aber gefühlt habe ich davon nichts beim Lesen, kein Herzklopfen, kein Prickeln. Überhaupt blieben sie beide, obwohl ja sogar die ganze Handlung aus Emilys Sicht erzählt wird (inklusive gelegentlicher Tagebucheinträge), etwas blass. Nicht tragisch, denn ich hatte mir das Buch immerhin aufgrund der ausgefallenen Story-Idee und nicht dezidiert auf der Suche nach einer Romanze ausgesucht, für mich war es quasi ein Rundumpaket – doch bei Leser:innen, die sich hauptsächlich auf große Gefühle zwischen der jungen Fast-Abiturientin und dem hotten Bodyguard/LKA-Personenschützer freuen, könnte diese Erwartungshaltung zu einer kleinen Enttäuschung führen.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut – ich liebe die Farbwahl, die goldenen Elemente und vor allem die Fingerabdrücke (in Herzform, clever!).
Fazit: Für die Zielgruppe (Altersempfehlung des Verlags: 14 Jahre) ist dieses Werk absolut gelungen. Es bietet ein angenehmes Level an Spannung, ohne dass sich jemand beim Lesen gruseln muss, hat einige Überraschungen auf Lager und ist toll geschrieben, daher gibt es von mir solide 4 Sterne.
ASIN/ISBN: 3846601624 -
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Erscheinungstermin: August 2022
Umfang: 464 Seiten
Über die Autorin:
Olivia Dade war schon immer ein Bücherwurm. Als Kind las sie jedes Buch, das sie nur finden konnte. Liebesromane waren und blieben dabei ihr liebstes Genre. Als Erwachsene hat sie einen Abschluss in Geschichtswissenschaften gemacht und arbeitete in unterschiedlichen Berufen wie High-School-Lehrerin und Bibliothekarin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Momentan lebt sie zusammen mit ihrem schwedischen Ehemann und der gemeinsamen Tochter in der Nähe von Stockholm.
Meine Meinung:
Puh, Band 2 von Olivia Dades Fandom-Trilogie war … anders. Anders als erwartet und anders als gewohnt.
Ich lese oft Romane, in denen geschmackvoll beschriebene Erotikszenen vorkommen, häufig lodert dabei das Feuer der Leidenschaft zwischen den Protagonisten auch mal ziemlich heftig. Bestes Beispiel: Die ebenfalls bei KYSS erschienene "Duty & Desire"-Reihe von Tessa Bailey, insbesondere Band 3 - so hot! Nach der Lektüre von "The Secrets We Share" kann ich festhalten: Es geht sogar noch - viel - heißer!
Die spicy Szenen, in denen Lauren und Alex eine ziemlich gute Zeit miteinander haben - und die für meinen Geschmack nicht erst im letzten Drittel erfolgen müssten, weil sie wirklich gut geschrieben sind und dem ganzen Roman die passende Würze verleihen -, versetzten mich folglich nicht in eine Schockstarre. Selbst was die Erwähnung von krasseren Begriffen wie Bottom/BDSM, Pegging, oder Dildos 'mit dem Umfang eines Unterarms' betrifft - ich hab kurz geblinzelt, aber no problem, wenn’s witzig verpackt ist wie hier. Sehr wohl als problematisch empfand ich hingegen die Tatsache, dass während all der restlichen Handlung beinahe zero romantic chemistry zwischen Alex und Lauren spürbar war. Vielleicht lag es daran, dass die Autorin so einen phantastischen Job gemacht hatte, als sie Lauren zu Beginn der Story möglichst unansehnlich darstellte - jedenfalls konnte ich, bei allem Wunschdenken, absolut nicht fühlen, dass (aus Alex' Sicht) daraus irgendwie eine sexual attraction entstehen sollte. Die aufkeimende Freundschaft, meinetwegen. Alles darüber hinaus: nee, es erschien mir schlichtweg nicht glaubwürdig, leider.
Nicht, dass ich es Lauren nicht von Herzen gegönnt hätte! Schließlich haben beide Figuren überaus liebenswerte Eigenschaften. Nur auf romantischer Ebene (- die leidenschaftlichen Szenen zähle ich nicht dazu, Sex bedeutet ja nicht automatisch Liebe -) wollte der Funke nicht überspringen, auch wenn die Worte der Autorin on paper (im wahrsten Sinne) eigentlich treffend gewählt waren: "Er wollte sie küssen. […] Seine Freundin, die die wärmsten und schönsten Augen hatte, die er je gesehen hatte […] und einen runden weichen Körper, den er manchmal grundlos anstarren musste." Theoretisch klingt das doch ziemlich cute. Keine Ahnung, warum es mich nicht erreicht hat.
"Kudos" für die Grundidee und die vielschichtig ausgearbeiteten Charakterzüge. Die Love Story von Lauren und Alex ist wirklich sehr … speziell, zum Teil gewöhnungsbedürftig, aber definitiv mal was anderes - ein Liebesroman, der aus der Masse heraussticht.
Und egal ob man nun angetan von der Geschichte ist oder nicht, gewisse Plot-Elemente sowie die Hauptprotagonisten werden einem aufgrund ihrer Einzigartigkeit in Erinnerung bleiben.
Ich werde wohl nie wieder ein Rotkehlchen oder einen Zaunkönig ansehen können, ohne an all die Vogelattribute denken zu müssen, die Lauren im Laufe der Handlung immer wieder und wieder … und wieder … zugeschrieben worden sind, insbesondere im Hinblick auf ihre "schnabelartige Nase", ihre zierliche Statur mit fülliger Mitte bzw. ihr insgesamt "vogelartiges Erscheinungsbild" und ihre 'beinahe unnatürlich winzigen' Hände. (Zwischenzeitlich dachte ich: Wehe ich muss jetzt noch ein einziges weiteres Mal lesen, WIE KLEIN ihre Hände sind!)
Lauren mag auf den ersten Blick wie eine "Spaßbremse extraordinaire" wirken, passiv, unscheinbar und verletzlich, doch sie ist eine unheimlich starke Persönlichkeit, vor deren Selbstlosigkeit und Güte ich meinen Hut ziehe. I mean … diese aufopferungsvolle Frau war dreizehn Jahre lang als Therapeutin in der Notaufnahme tätig, arbeitete teilweise 70 (!) Stunden die Woche. Das geht enorm an die Substanz und ich bewunderte sie dafür, dass sie überhaupt so lange durchgehalten hat.
"»Zu meinem Job gehörte es, Menschen an ihrem tiefsten Punkt zu begegnen. Oftmals waren ihre Probleme jenseits von allem, was ich hätte in Ordnung bringen können. Menschen, die selbstmordgefährdet waren, weil sie ihre Arbeit oder ihre Wohnung verloren hatten. Jugendliche, Kinder, die sterben wollten, weil sie gemobbt wurden. Und nachdem ich zum hundertsten Mal […] eine Mutter mit ihrem Baby wieder auf die Straße schicken musste, weil ich keine andere Wahl hatte, zum hundertsten Mal ein Kind zurück in dieselbe Situation zurückgehen lassen musste, wegen der es sich selbst verletzte […] Es ist wirklich schwer.«"
Auch Alex ist - aller Impulsivität zum Trotz - viel mehr als ein "hinreißendes Arschloch": tiefgründig, fürsorglich, hilfsbereit, großzügig, humorvoll, aufrichtig … Seine Rolle als Amor in 'Gods of the Gates' sieht er zu Recht kritisch. "[…] sieben Jahre lang hatte er sich verkleidet und eine Rolle in einer Serie gespielt, die den Zuschauern weismachte, dass sie aus missbräuchlichen Beziehungen nicht entkommen können. Nicht endgültig. Nicht einmal, wenn sie es jahrelang versuchen." Jedem Menschen mit einem Gewissen, für den das Wohl anderer über die Größe des eigenen Bankkontos geht, würde das sauer aufstoßen. Keine Selbstverständlichkeit in Hollywood, deshalb: Bravo! Schnell wird ihm klar, dass seine Aufpasserin, die er zunächst Nanny Clegg getauft hatte, "ein guter, ein richtig guter Mensch" ist.
Der Schreibstil der Autorin ist peppig, clever und modern - und (vielleicht ist es euch schon aufgefallen, denn es färbt leicht auf mich ab) voller Anglizismen. Mich persönlich störte das überhaupt nicht, ich bin eher ein Fan davon (wenn es denn zur Story/den Figuren passt - was hier der Fall war).
Apropos 'Fan': Die eingeschobenen Fanfiction-Passagen - denn neben Alex' ADHS ist Fandom eines der großen Themen, wobei der Fokus auf der sexuellen Note zu liegen scheint - mochte ich nicht so sehr. Ich empfand sie eher als unpassend, als unnötige Unterbrechung meines Leseflusses. Den Gedanken dahinter verstehe ich, sie sollten vermutlich ein bereicherndes Extra zum Plot darstellen, doch ich hätte es eher bei einem Auszug belassen oder meinetwegen bei zwei (vielleicht im ersten Drittel und gegen Ende).
Obwohl es für die Handlung vollkommen unbedeutend ist, MUSS ich die geniale Passage erwähnen, in der Lauren über die Katze sinniert, die einst ihrer Familie gehört hat (Slippers aka Lucifer). "Oder besser gesagt, die Katze hatte ihre Familie." Mit der Beschreibung der Eskapaden der "Katzen-Diktatorin" traf die Autorin den Nagel auf den Kopf, was habe ich gelacht!
Ebenfalls super fand ich die schlaue Wiederaufnahme gewisser bedeutungsschwerer Sätze ("Ich weiß, wer Sie sind.") oder Worte ("lächerlich"). Gestaltungstechnisch begeisterte mich die Innengestaltung - die Illustration und die Zitate auf den Innenklappen passten perfekt, die Abbildung von Lauren und Alex hätte sich auch ideal auf dem Frontcover gemacht.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Eine Geschichte der besonderen Art. Auch wenn der romantische Aspekt für mich so lala war, allein der Schreibstil der Autorin verdient mindestens 4 Sterne! Von mir gibt’s daher klare Empfehlung und den Hinweis: Urteilt nicht zu früh, lasst die Story in Ruhe auf euch wirken.
ASIN/ISBN: 3499009390 -
Schwere Kost, literarisch wundervoll verpackt
Es gibt Bücher, die wühlen mich dermaßen auf, dass sie noch lange Zeit nach der Lektüre in mir nachhallen. "Findelmädchen", für mich das erste Werk aus der Feder von Lilly Bernstein (einem offenen Pseudonym der Kölner Journalistin Lioba Werrelmann), gehört genau in diese Kategorie. Obwohl es sich hierbei um die Fortsetzung des mir noch unbekannten Romans "Trümmermädchen" handelt, hatte ich nie den Eindruck, dass mir bedeutende Informationen fehlen würden.
Historische Romane lese ich regelmäßig, insbesondere jene, die von Frauenschicksalen handeln und vor der Kulisse des Ersten und Zweiten Weltkriegs angesiedelt sind – es ist also nichts Neues für mich, hin und wieder in die dunkelsten Stunden unserer Vergangenheit abzutauchen, über das dort herrschende Elend den Kopf zu schütteln und inständig zu hoffen, dass die Menschheit doch endlich aus ihren Fehlern lernen möge - "Nie wieder!", hieß es noch vor nicht allzu langer Zeit. Doch selten hat mich die Lektüre eines historischen Romans so emotional mitgenommen, mich gleichermaßen entsetzt, wütend gemacht und berührt. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Mutter bin und mir das Grauen der betroffenen Kinder kaum auszumalen vermag. Ich habe angesichts der Passagen, die sich wie eisige Krallen um mein Herz gelegt haben, bittere Tränen vergossen – um alle Kinder, die tatsächlich solch ein Elend erleiden mussten, und um all jene, die noch heute von ihrem Umfeld das Gefühl vermittelt bekommen, unerwünscht und ein wandelnder Fehler zu sein. Am liebsten würde ich sie alle mit Liebe überschütten.
Bereits nach wenigen Zeilen war ich gefesselt vom intensiven, kenntnisreichen Schreibstil der Autorin, bangte mit den Figuren mit, und bekam zwischenzeitlich glühende Wangen vor lauter Wut über die Ungerechtigkeit (nicht zuletzt aufgrund einer gewissen Person, Stichwort: Hochstapler:in). All das wird zum Glück überstrahlt von der warmherzigen, aufrichtigen weiblichen Hauptfigur, die sich nicht unterkriegen lässt.
Fazit: Herausragend erzählt! Diese ungemein bewegende Geschichte ist geprägt von einem Schreibstil voller Feingefühl und Lebensnähe, welcher die inhaltliche Tragik gekonnt abgemildert, ohne dabei die harten Fakten zu verweichlichen oder zu beschönigen. Sie wird euch emotional viel abverlangen, aber am Ende werdet ihr mit einem befriedigenden Abschluss belohnt. Durch und durch interessant, erschreckend authentisch und obendrein spannend (eines meiner Highlights waren die eingestreuten Tagebucheinträge von Helgas und Jürgens verschwundener Mutter). Absolute Leseempfehlung!
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Verlag: LYX
Erscheinungsdatum: August 2022
Umfang: 464 Seiten
Über die Autorin:
Mounia Jayawanth lebt in Berlin und hat Kulturwissenschaft studiert. Angetrieben durch ihre Passion fürs Lesen und Schreiben hat sie 2017 den Blog MIAS ANKER gegründet, in dem sie über ihre Essstörung schreibt, Betroffenen symbolischen Halt gibt, die Stigmatisierungen psychischer Krankheiten aufzubrechen versucht und sich für Diversität, Female Empowerment sowie Körperakzeptanz stark macht.
Weitere Informationen unter:
https://www.instagram.com/miasanker
Meine Meinung:
Für mich war der dritte und finale Band der New-Adult-Reihe "Berlin Nights" (- die mich aufgrund ihres Berlin-Settings und der wunderschönen Covergestaltung ohnehin gereizt hatte -) auch gleichzeitig das erste Buch der Autorin. Von vielen Bookstagrammerinnen hatte ich bereits begeisterte Reviews zu diesem Roman gelesen, doch leider verlief mein Leseerlebnis, obwohl ich Friends-to-Lovers-Romances eigentlich liebe, etwas anders.
Das Negative zuerst (- denn ehrlich gesagt, ich will es aus dem Weg haben; ich schreibe ungern negative Bewertungen und würde viel lieber jeden Roman einfach nur von Herzen lieben -).
Die weibliche Hauptfigur fand ich anfangs ganz nett, mit fortschreitender Story wurde sie mir jedoch immer unsympathischer (aufgrund ihrer an pubertäre Naivität grenzenden, oft verbissenen-bockigen Art sowie wegen diverser Handlungen, die ich ich nicht nachvollziehen, geschweige denn gutheißen konnte). An einem Punkt hätte ich am liebsten das Buch zugeklappt, weil ich sie nicht mehr ertragen konnte, wollte den herzensguten Lenny schütteln und ihn fragen, warum er sich das antut.
Obwohl aus zwei Perspektiven erzählt wird, liegt der Fokus klar auf der weiblichen Stimme, doch gerade bei dieser Geschichte hätte mir eine intensivere Behandlung der Sicht von Lenny gewünscht (den ich eben deutlich mehr gemocht habe als Maya, bei der es gefühlt immer nur hieß 'ich, ich, ich und ICH'). Sein Charakter hätte bestimmt noch so viel mehr zu bieten gehabt (z.B. im Hinblick auf seine Familie oder seinen christlichen Background).
Der romantische Aspekt fiel flach aus in meinen Augen – null Herzklopfen, null Chemistry. Die Annäherung der beiden Hauptfiguren zog sich gefühlt eeeeewig in die Länge (erst in Kapitel 25, auf der 250! Seite, kommunizieren sie endlich mal offen miteinander, Halleluja!) und der Großteil der Handlung, von der ich mir so viel - vor allem eine süße, lebensbejahende Geschichte - erhofft hatte, erschien mir zwischenzeitlich langatmig und langweilig.
Wenn man schon nach 90% der Story noch auf Biegen und Brechen solch ein tragisches Thema in die letzten 10% der Handlung quetschen muss, sollte es mit überbordender Intensität behandelt werden und nicht auf solch oberflächlich-knappe, lieblose Weise, wie es hier erfolgt ist (- idealerweise eher mittig in der Handlung, gefolgt von einer intensiven Auseinandersetzung, und dann müsste für das große Drama-Element kurz vor Schluss eben eine andere Idee gefunden werden.) Ich war schockiert und anschließend sogar richtig sauer. Ja, es ist wichtig, dass dieses Tabuthema offen angesprochen wird, dass ein gesellschaftlicher Dialog darüber angeregt wird, und Kudos an die Autorin, dass sie sich an dieses heftige Thema überhaupt herangewagt hat. ABER: Es hätte viel, VIEL mehr im Fokus stehen müssen, insbesondere die damit einhergehende (in Deutschland vorgeschriebene) psychologische Beratung. Man darf nicht vergessen, dass nicht jede Leserin über die (diesbezüglich hoffentlich dauerhaft anhaltende, ansonsten wird sie ein böses Erwachen haben) Gewissheit einer Maya verfügt. Als jemand, der hautnah im früheren Freundeskreis miterleben musste, wie ein Mädchen aufgrund unzureichender psychologischer Vorab-Beratung nach ihrer Entscheidung in eine tiefe Depression stürzte (mit der sie jahrelang zu kämpfen hatte und aufgrund ihrer Reue angesichts der Unumkehrbarkeit dieses Eingriffs sogar zwischenzeitlich suizidgefährdet war), und auch als jemand, der die Hilflosigkeit und Machtlosigkeit ihres Umfelds miterlebt hat (denn so was betrifft zwar hauptsächlich, aber eben nicht ausschließlich nur SIE als Person, insbesondere wenn ein von jugendlichen Prioritäten beeinflusster Spontan-Entschluss sich als Irrtum herausstellt), finde ich jede oberflächlich beschriebene Einbindung eines solchen Eingriffs mehr als grenzwertig. Am liebsten würde ich alle Leser:innen an sie weiterverweisen, denn so was verändert einen Menschen für immer und will wohl überlegt sein. Ob Maja rückblickend mit Mitte 40 immer noch denken wird 'Ach, Hauptsache, ich konnte damals weiterhin skaten und malen und musste meine Tätowier-Sessions nicht vorübergehend pausieren'? Sagen wir’s mal so: Ich hoffe es ehrlich für sie und wünsche es ihr für ihr Seelenheil. Lange Rede, kurzer Sinn: Die hier erfolgte oberflächliche Art und Weise der Auseinandersetzung mit dieser ernsten Thematik gefiel mir überhaupt nicht.
Ich bin kein Fan von Ausdrücken wie "LOL" in Dialogen. (Cringe!) In Textnachrichten - meinetwegen, das geht gerade noch, aber nicht in Gesprächen. Dort wirkt es schlichtweg wie das reinste Teenie-Slang-Klischee.
Die großen Zeitsprünge von mehreren Jahren fand ich nicht schlimm. Wenn ich die Story einfach als allgemeinen Roman über die Jugend eines Mädchens betrachte (da mir die Love Story ja eher nebensächlich vorkam), deren Fokus auf Freundschaft, persönlicher Weiterentwicklung und der Loslösung von Personen mit toxischem Verhalten liegt, sind Zeitsprünge sogar von Vorteil, da sie uns einen großen Zeitraum überblicken lassen.
Was hat mir gefallen?
Die gesamte Cliquendynamik war toll, zudem wurden die Charakterzüge der Nebenfiguren vielschichtig und realistisch ausgearbeitet.
Die Auflösung von Mayas Geheimnis fand ich kreativ, plottechnisch passend platziert und erfrischend anders. Die von der Clique darüber geführten Dialoge waren interessant gestaltet und regten zum Nachdenken an.
Da ich meine Rezension on a good note abschließen möchte, habe ich mir mein Highlight für den Schluss aufgehoben, und das war ganz klar der Schreibstil der Autorin. Meine obige Kritik in puncto langatmige Passagen, fehlende Romantik, oberflächliche Ausarbeitung etc. bezog sich nämlich rein auf den INHALT der Geschichte, die unterm Strich eben nicht meinen Geschmack getroffen hat. Die reine Erzähltechnik hingegen (Dialoge bzw. Wortwahl im Allgemeinen; stimmige Übergänge, etc.) zeigt mir, dass die Autorin sehr wohl gut schreiben kann. Ich wünschte, der Plot und die weibliche Hauptfigur hätten mir mehr zugesagt, dann wäre das Werk vielleicht sogar ein richtiger Hit für mich geworden. Auf jeden Fall möchte ich nun nachträglich den Trilogie-Auftakt nachholen, da ich total neugierig auf die Story von Sydney und Luke bin.
Fazit: 3 Sterne (für Schreibtechnik, Nebenfiguren, Covergestaltung)
Ein ruhiger Pro-Choice New-Adult-Roman mit starker feministischer Note und einer sehr Ich-bezogenen weiblichen Hauptfigur, die mit ihrem Verhalten polarisiert, was durch den netten Freundeskreis jedoch meist abgefedert (und dadurch erträglich) wird. Von mir gibt es eine eingeschränkte Empfehlung für eingefleischte Fans dieses Genres.ASIN/ISBN: 3736316755
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Wunderschöner Eyecatcher im Regal, mehr aber leider nicht
Ähm…okay… Bzw. nicht okay. Himmel, wie soll ich diese Rezension nur anfangen… Der Reihe nach! Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut und (entgegen meiner üblichen Vorgehensweise bei potenziellen neuen Reads) sogar darauf verzichtet, vorab in die Leseprobe hineinzuschnuppern. Hätte ich nur mal nicht mit meiner Tradition gebrochen, dann wäre die Enttäuschung nicht so groß gewesen – bzw. dann hätte ich das Werk wahrscheinlich gar nicht erst in Betracht gezogen.
Vielleicht lag es an meinen hohen Erwartungen (befeuert durch den überwältigenden Bookstagram-Hype um die Maple-Creek-Reihe), dass mein Resümee letztlich so negativ ausfällt. Oder an der umwerfend schönen Aufmachung des Buches (- warme Coverfarben, mit Goldglanz schimmernde Verzierungen, der hübscheste Buchschnitt, den ich je gesehen habe -), die meine Hoffnungen auf ein tolles Leseerlebnis geschürt hatte. Jedenfalls erwartete ich eine heimelig-süße, romantisch-mitreißende New-Adult-Story vor traumhafter, herbstlicher Kleinstadtkulisse. Fehlanzeige.
Erzählt wird aus mehreren Perspektiven (hauptsächlich Mira/Mirella und Joshka aka Tomber). Ich kann nur ahnen, wie viel Herzblut der jungen Autorin in diesem Projekt steckt, deshalb möchte ich meine Kritikpunkte so knapp und sachlich wie möglich halten. Mir fehlten das erhoffte Kleinstadt-Flair und das damit verbundene Cozy Feeling, weiterhin blieb die Tiefgründigkeit in Sachen Charakterentwicklung sowie Glaubwürdigkeit/Lebensnähe aus. Zahlreiche Formulierungen zu Gedankengängen und Dialogen wirkten aufgesetzt und unrealistisch auf mich – angefangen bei Miras bester Freundin Tami, die sie permanent "Schätzchen" nennt über Aussagen wie "Jetzt schwing endlich deinen hübschen Hintern hierher" (- ernsthaft, wer redet denn so? -) bis hin zum gesamten Themengebiet "Untergrund". Ja ja, es wird nämlich höchst kriminell, das hättet ihr nicht gedacht, gell?! Ich auch nicht.
Apropos: Dieser ganze düstere Aspekt bzw. die Einarbeitung eines solches Kontrasts zur erwarteten NA-Love-Story erinnerte mich sehr an "Burning Bridges" von Tami Fischer, welches übrigens zu meinen Lieblingswerken zählt – mit der Kombination Romance und Kriminalität an sich habe ich also überhaupt kein Problem, wohl aber mit dem (es tut mir so leid, das sagen zu müssen, aber ich möchte ehrlich bleiben) vergleichsweise deutlich schwächeren, in puncto Übergänge und Wortwahl teilweise holprigen Schreibstil, mit dem ich überhaupt nicht zusammenkam. So "sprudelte" mir während der Lektüre leider kein "Lachen über die Lippen". Die Tatsache, dass die Figuren sich in den Dialogen für meinen Geschmack vieeeeel zu häufig mit ihren Vornamen ansprechen (wer mich kennt, weiß, dass mich so was immer etwas ärgert, aber dass ich über diesen Punkt in der Regel gerne hinwegsehe, wenn bei einer Geschichte ansonsten alles passt) hat nicht gerade geholfen.
Was mir gefallen hat:
Die gesamte Aufmachung des Romans ist eine Klasse für sich – besser geht es nicht. Absoluter Wow-Faktor, PR-technisch alles richtig gemacht.
Fazit: 1½-2 ✰ ✰
Meine Bewertung setzt sich zusammen aus der grandiosen Gestaltung und der interessanten inhaltlichen Grundidee. Mich persönlich hat das Werk eher enttäuscht zurückgelassen, da es komplett anders war, als ich erwartet und gehofft hatte und der Schreibstil mir leider gar nicht zusagte. Vom bereits erschienenen Band 2 werde ich trotz höchst dramatischem Cliffhanger am Ende eher Abstand nehmen, obwohl es mich bzw. meinen inneren Monk natürlich gewaltig in den Fingern juckt, den Farbschnitt der Dilogie zu vervollständigen.
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Verlag: Baumhaus
Erscheinungsdatum: 26.08.2022
Umfang: 32 Seiten
Über die Autorin:
Diana Amft, geb. 1975 in Gütersloh, ist Schauspielerin und bekannt durch Kino- und Fernsehfilme. Für ihre Rolle in Doctor’s Diary wurde sie mehrfach ausgezeichnet und gewann u. a. den Grimme Preis sowie internationale Preise wie die Goldene Nymphe von Monte Carlo und den österreichischen Fernsehpreis Romy als beliebteste Serienschauspielerin. Ihr erstes Bilderbuch, Die kleine Spinne Widerlich, wurde nominiert für den österreichischen Buchliebling 2012.
Entstanden sind die Abenteuer der kleinen Spinne, weil Diana Amft selbst ein bisschen Angst vor Spinnen hat und sich irgendwann fragte: Warum eigentlich? Es gibt doch gar keinen Grund. Vor allem nicht bei diesen einfühlsamen und liebevoll ausgearbeiteten Illustrationen von Martina Matos, die der Welt der kleinen Spinne ihren ganz besonderen Charme verleihen. Diana Amft lebt in Berlin.
Meine Meinung:
Sicher habt ihr schon mal von der kleinen Spinne Widerlich gehört, die von der sympathischen Schauspielerin Diana Amft erfunden worden ist. (Ihr habt es nicht so mit Namen? Dann sage ich nur das Stichwort: "Doctor’s Diary"!)
Schon lange wollte ich mir selbst mal ein Bild von dieser niedlichen Buchreihe für die kleinsten Leseratten machen. Beim vorliegenden Werk, das mit kurzen, aussagekräftigen und leicht verständlichen Texten sowie mit großflächigen Illustrationen punktet, handelt es sich bereits um den 9. Band der Reihe rund um die kleine Spinne. Das nenne ich mal eine Erfolgsgeschichte!
Die farbenfrohen Zeichnungen von Martina Matos sind richtig goldig und mit viel Liebe fürs Detail gestaltet worden, so trägt z.B. jedes Spinnenbeinchen ein einzelnes Strümpfchen, das kleine Spinnengeschwisterchen hat einen Schnuller im Mund … Apropos Mini-Spinni: Die Namen der Tiere sind absolut entzückend! Nebenbei zeigt die Autorin (die einst selbst kein großer Spinnen-Fan war), dass die kleinen Krabbler eigentlich ganz liebenswert sind und es gar nicht verdient haben, von uns mit (Ab-)Scheu beäugt zu werden. Oma Erna, bei der es stets leckeren Kuchen gibt, Tante Igitte und Onkel Langbein würden mir da sicherlich beipflichten - Spinnen sind keinesfalls "widerlich"!
Da der Herbst meine liebste Jahreszeit ist, freute ich mich ganz besonders auf diese Geschichte. Unser kleiner Spatz ist sehr neugierig und wissbegierig, und zu den altersgemäßen Beschreibungen der einzelnen Themen, z.B. dass Igel Winterschlaf halten, lässt sich viel erzählen.
Die zwei kleinen Spinnen erleben einen spannenden Tag, besuchen auf ihrem Waldbummel mehrere Freunde (Punki, Bella und Miro sind ihren Namen entsprechend gestaltet worden - mit bunter Haartolle, Spiegelchen und hübscher Frisur, Zeichenpinseln; einzig Niesi konnte ich aufgrund der blauen Farbe nicht ganz einordnen) und erfahren vom Förster viel Interessantes darüber, wie die einzelnen Waldbewohner sich auf den Winter vorbereiten. Zudem lernen sie, dass man bei Pilzen und Waldbeeren besser zuerst jemanden fragt, der sich damit auskennt, ehe man beherzt davon nascht, denn manche von ihnen sind giftig. (Bravo! Bei kleinen Rackern, die schnell mal etwas in den Mund wandern lassen, kann man diesen wichtigen Hinweis schließlich gar nicht oft genug wiederholen.)
Besonders reizend fand ich die Darstellung des Waldkindergartens, wo lauter winzige Spinnchen herumwuseln, fröhlich spielen und basteln - im Herbst zeigt sich der Wald nicht nur von seiner schönsten Seite, er bietet auch unendlich viele Bastelmöglichkeiten! Da gibt es Stöckchen und bunt gefärbte Blätter, Eicheln und Kastanien …
Die beiliegenden süßen Sticker waren eine tolle Überraschung!
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Uns hat "Die kleine Spinne Widerlich" sehr gut gefallen. Ein putziges, lehrreiches Kinderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 4 Jahre), das ich gerne weiterempfehle!
ASIN/ISBN: 3833906472 -
Highlight!!
"Für Cassie war die Leichenhalle ein Schattenland, in dem ihre Schützlinge in einer Art Schwebezustand zwischen Leben und Tod verharrten. Objektiv betrachtet hatte sie mit dem Übernatürlichen nichts am Hut, und doch gab es da eine irrationale Ecke in ihr, in der sie daran glaubte, dass die Toten ihre Worte hören konnten. Und dass sie hin und wieder sogar antworteten."
Da "Tote schweigen nie" ein absolutes Highlight für mich gewesen war, hatte ich mit großer Spannung auf die Fortsetzung von A. K. Turners Reihe 'Raven & Flyte ermitteln' hingefiebert - und ich wurde nicht enttäuscht! Der lang ersehnte Band 2, "Wer mit den Toten spricht", ist sogar noch mitreißender als der ohnehin schon brillant geschriebene Reihenauftakt! Ich. Bin. Restlos. Begeistert!!
Für mich war überdeutlich, dass hier ein Profi am Werke war: Die Autorin dreht schließlich True Crime-Dokumentationen fürs Fernsehen und kennt sich somit bestens aus in Sachen Plot, Fachbegriffe, Figurenzeichnung und Spannungsaufbau - das spürte ich in jeder Zeile, fühlte mich während der Lektüre wie in einem Film gefangen und legte das Buch nur äußerst zähneknirschend zur Seite, wann immer eine Leseunterbrechung nicht abwendbar war. Am liebsten hätte ich mich einen ganzen Tag lang eingeigelt und das Werk in einem Rutsch durchgelesen!
Der Schreibstil hat mich umgehauen, er strotzt geradezu vor Authentizität und Lebensnähe. Ich wusste ja bereits, wie überzeugend und einnehmend Turner schreibt, aber mit diesem für Cassie überaus persönlichen Fall hat sie sich selbst übertroffen. Auch die auf andere Menschen oft unterkühlt und penibel wirkende DS Flyte lernen wir noch intensiver kennen. Jene hübsche junge Polizistin war aufgrund ihrer streng auf die Einhaltung von Regeln pochenden, "stockkonservativen" Arbeitsweise zunächst nur belächelt und kaum ernstgenommen worden, doch mittlerweile hat sie sich den Respekt vom (größtenteils männlichen) Kollegium erarbeitet. Sie lebt für ihren Job, und das ist nicht nur eine Phrase; die Arbeit ist tatsächlich ihr Leben - alles, was ihr noch geblieben ist. Phyllida steckt mitten in der Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses und am liebsten hätte ich sie hin und wieder mal kurz in den Arm genommen. Die Dynamik zwischen ihr und Cassie ist einfach genial!
Bereits in den ersten Kapiteln rührte mich die Autorin zu Tränen, kein Scherz. Aus ermittlungstechnischer Sicht ist die pathologische Arbeit unheimlich interessant - immerhin bedeutet jeder Leichnam ein weiteres Rätsel, das es zu lösen gilt. Doch die menschliche Komponente darf nicht unterschätzt werden, denn jeder Leichnam steht auch dafür, dass für die Angehörigen der oder des Verstorbenen gerade eine Welt zusammenbricht.
"Wenn sie bei einer trauernden Hinterbliebenen […] saß, musste sie oft an den lateinischen Ursprung des förmlichen Begriffs »Kondolenz« denken. Condolere hieß »miteinander leiden«."
Es ging mir enorm ans Herz, mit wie viel Feingefühl und Respekt Cassie ihre "Gäste" (so bezeichnet sie die Toten) behandelt. "Sie nannte sie stets beim Namen, die älteren sogar Mr. oder Mrs. Mit anderen Worten, sie behandelte sie wie lebendige Menschen. […] Mit den Leichen in ihrer Obhut zu sprechen, war ihr immer ganz natürlich vorgekommen."
Die street smarte wie auch medizinisch belesene, scharfsinnige Cassie ist eine meiner liebsten Romanfiguren ever, ich finde sie so faszinierend! Sie geht viel aus, bewahrt jedoch trotz Alkohol (und einem gelegentlichen Joint) immer einen kühlen Kopf, wirkt einschüchternd, ist im Grunde aber der warmherzigste Mensch überhaupt, kombiniert rasend schnell, allerdings ohne andere Personen voreilig zu verurteilen. Rein optisch erinnert sie mich übrigens an Abby Sciuto aus der Serie NCIS (welche witzigerweise ebenfalls eine Forensik-Spezialistin ist). Herrlich: Das Geplänkel mit ihrer polnischen Großmutter Weronika!
Taktvoll und behutsam steht Cassie allen Hinterbliebenen im Moment größter Trauer zur Seite.
"Cassie verstand - sie nahm vor einem Besuch von Angehörigen jedes Mal ihre Gesichtspiercings heraus und kämmte ihr schwarzgefärbtes Haar so, dass es den hochrasierten Undercut verdeckte. Obgleich sie den ganz krassen Goth-Look heruntergefahren hatte […], war ihr klar, dass sich manche Menschen an ihrem Aussehen stießen. Das Letzte, was sie wollte, war, irgendjemanden mit so etwas zu verstören - bei allem, was derjenige gerade durchmachen musste."
Das Cover ist ein richtiger Hingucker und passt perfekt zur Gestaltung des Vorgängerwerkes. Ich liebe die kräftig leuchtenden Farben! Wie wohl Band 3 aussehen wird? - Selbst wenn es eine gänzlich coverfreie, lose Blättersammlung wäre: Hauptsache, die nächste Raven-&-Flyte-Story erscheint BALD - ich brauche dringend Nachschub!!
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Wow, just wow! Lasst euch diese authentische, emotional packende Reihe auf gar keinen Fall entgehen! Unbedingte Leseempfehlung für alle Thriller-Liebhaber:innen sowie Fans von Forensik- und/oder (True-)Crime-Serien!
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Wer war Blanche Monet?
Selbst die größten Kunstbanausen unter uns dürften den Namen Claude Monet kennen, welcher oftmals in einem Atemzug mit dem Begriff Impressionismus genannt wird. Von seiner Schwiegertochter (und Stieftochter) Blanche Hoschedé-Monet hingegen, die zwar offiziell nie von dem berühmten französischen Maler unterrichtet worden, jedoch eindeutig in ihrem Schaffen von seinem Kunststil beeinflusst worden ist, hört man - noch - viel zu selten. Claire Paulin, auch bekannt unter dem Pseudonym Petra Göbel, hat der mir bis dato gänzlich unbekannten Künstlerin nun mit ihrer Romanbiografie ein würdiges Denkmal gesetzt.
Das farbenfrohe Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zur Story!
Besonders positiv empfand ich die Darstellung des - im wahrsten Sinne des Wortes - malerischen Settings sowie die intensive und gründliche Recherche der Autorin, die gekonnt Fakten mit Fiktion angereichert hat.
Zu den Figuren blieb bei mir, trotz aller Sympathie, bis zum Schluss eine gewisse Distanz bestehen - einzige Ausnahme: Monets sanftmütige Ehefrau Camille. Zudem fehlte mir ein klein wenig der Fokus auf Blanches Kunst an sich bzw. ihre Kunstwerke, und auch über ihre unerfüllte Liebe zum amerikanischen Maler 'Jack' hätte ich gerne mehr gelesen. Die spannende Familiengeschichte (von welcher Blanches Kindheitsjahre einen bedeutenden, großen Teil des Buches ausmacht) um die vom Vater angehäuften Schulden, das Techtelmechtel der Mutter sowie die interessante und authentisch geschilderte Dynamik zwischen ihr und ihren Geschwistern hat mich dafür gut unterhalten.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Eine solide Romanbiografie, die eine zu Unrecht unbekannte Künstlerin endlich aus dem Schatten Monets hervorhebt. Gerne spreche ich eine Empfehlung für alle kunstinteressierten Leser:innen und Fans von historischen Romanen aus.
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Verlag: MIRA Taschenbuch
Erscheinungstermin: 23.08.2022
Umfang: 368 Seiten
Über die Autorin:
Besuch Rose Bloom hier:
http://www.facebook.com/rosebloomautorin
http://www.instagram.com/rosebloom_autorin
Wir schreiben das Jahr 1993. Ein braunhaariges achtjähriges Mädchen, wir nennen sie der Einfachheit halber Rose Bloom, sitzt stundenlang in ihrem Zimmer und kritzelt mit Buntstiften und viel Fantasie eine Geschichte nach der anderen in ihre Schulhefte. Sehr zum Bedauern ihres Mathelehrers, der außer seinen Zahlen und Formeln nichts anderes als Hausaufgabe gelten lässt.
In Rose Blooms Familie hatten Bücher schon immer einen hohen Stellenwert. Im Grundschulalter entdeckte sie selbst das Schreiben und konnte es nach einer längeren Pause niemals wirklich sein lassen.
Dann entdeckte Rose die weiten Möglichkeiten des Selfpublishings und im Januar 2016 entstand die erste Szene zu ihrem allerersten Liebesroman, den sie im Mai 2016 veröffentlichte.
Danach war sie nicht mehr zu stoppen. Es folgten zahlreiche Liebesromane, unter anderem Veröffentlichungen in den Verlagen Forever by Ullstein, Obo e-Books und im Sommer 2021 bei Mira Taschenbuch/ Harper Collins Germany.
Rose Blooms Bücher zeichnen sich vor allem aus durch viel Gefühl, Liebe und Leidenschaft in einem bildlichen Schreibstil. Sie möchte den Leser vollständig in die Geschichte saugen, genauso wie sie beim Schreiben völlig darin aufgeht.
Die besten Ideen kommen ihr bei einem langen Spaziergang mit ihrem Hund Ecki. Oder mitten im Schlaf, sehr zum Leidwesen ihres Mannes. Mit ihm und ihrer gemeinsamen Tochter lebt sie in der Nähe von Frankfurt in einem Häuschen im Grünen.
Meine Meinung:
*** Netter Read ***Der vierte Band der New-Hope-Reihe war für mich der erste Roman aus der Feder von Rose Bloom, deren idyllisches Kleinstadt-Setting von vielen Leser:innen bereits als das neue Green Valley oder zumindest als würdige Konkurrenz zu den Büchern von Lilly Lucas & Co. angesehen wird.
Der vielversprechend klingende Klappentext suggerierte eine romantische Second-Chances-Romance, und die habe ich auch bekommen. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren, die einander auch nach vielen Jahren der Trennung nie vergessen konnten. Gekonnt wechselt die Autorin zwischen Gegenwart und Rückblicken, wodurch wir die Charaktere noch besser kennenlernen und erfahren, wie sehr der damals stark stotternde Jackson (der zudem gerade seine Eltern verloren hatte) unter Mobbingattacken seiner Mitschüler leiden musste.
Einerseits finde ich es enorm wichtig, dass diese Thematik (- Mobbing und welche Auswirkungen es auf die Opfer hat -) in Büchern zur Sprache kommt.
"Was veränderte es in einem Menschen? Was richtete es an, wenn er jeden Tag hörte, dass er nichts wert war? Wenn er ständig Angst haben musste, bei jedem Schritt erwischt und verprügelt, mit Worten bespuckt zu werden?"
Andererseits wird es in vielen Romanen oftmals so heftig übertrieben dargestellt und emotional ausgeschlachtet, dass mir vor Mitleid mit den betroffenen Figuren ganz schlecht wird beim Lesen. Im vorliegenden Werk jedoch trifft die Autorin genau den richtigen Ton, verharmlost nichts, aber lässt nicht zu, dass eine deprimierende Grundstimmung entsteht.
Ich konnte mich prima in Cas und Jackson hineinversetzen, wobei ER mir insgesamt sympathischer und greifbarer erschien; besonders gut gefiel mir die Dynamik zwischen ihm und seiner Tante Mildred. Mein heimlicher Favorit war Braxton, der Jackson bereits zu Jugendzeiten als treuer Freund zur Seite gestanden hatte; seine Geschichte ("New Hope - Das Schimmern des Glücks") möchte ich nun auf jeden Fall nachträglich lesen!
Die Autorin schreibt frisch, bildreich und lebendig, an manchen Stellen erschien mir die Wortwahl jedoch einen Hauch zu theatralisch bzw. unrealistisch. "Lass dich fallen" würde ich z.B. im realen Leben nie so zu jemandem sagen, romantische Szene hin oder her; es klingt in meinen Augen einfach irgendwie geschwollen-poetisch. Auch einige der Figuren waren mir einen Touch zu stereotypisch angelegt, speziell Cassie (die klassische 'Gute' - superhübsch, supernett zu jedermann, keine Ecken und Kanten ) und ihr Vater (= typischer Bösewicht).
Für meinen Geschmack dauerte es zu lange bis zur Auflösung der Vergangenheitsproblematik, dafür fand ich die Idee dahinter gelungen und kreativ, es war mal was anderes.
Sowohl die glitzernde Covergestaltung als auch der Buchtitel passen perfekt zum winterlichen Flair, welches genau up my alley war (und gerne sogar intensiver hätte ausfallen können, ich liebe ja Winter-/Weihnachtsromane und lese sie bewusst all year long).
Fazit:
Trotz ernster Themen (Mobbing; Affären) war es insgesamt ein netter, leichter Read für Zwischendurch, der sich gut zum Reinschnuppern in die Buchreihe eignet.
ASIN/ISBN: 3745702956 -
Verlag: Piper
Erscheinungstermin: 24.02.2022
Umfang: 320
Über die Autorin:
K. Elly de Wulf ist das Pseudonym einer 1977 in Thüringen geboren Autorin. Sie lebt mit ihrem Partner im Rhein-Main-Gebiet, wo sie den Kontrast zwischen turbulenter Großstadt und idyllischem Landleben genießt.
Nach vielen Veröffentlichungen über Onlineplattformen erschien 2016 ihr Debütroman „Blickwinkel - Point of View“.
Der erzielte Erfolg bestärkte sie, weitere sinnlich-prickelnde und tiefgründige Liebesromane zu schreiben, mit denen sie ihre Leser*innen seither begeistert. Ein Happy End ist garantiert, doch der Weg dorthin oft steinig, denn keinem ihrer Liebespaare macht sie es leicht glücklich zu werden.
Ihre Leser*innen begeben sich auf eine emotionale Reise, auf der sie gemeinsam mit den Protagonisten die wahre Liebe finden.
Meine Meinung:
Zu einer süßen Feel-Good-Story mit tierischen Protagonisten kann ich einfach nicht Nein sagen, erst recht nicht, wenn sie an einem meiner Sehnsuchtsorte - Schottland, Charlotte McGregor und ihrer Kirkby-Reihe sei Dank - spielt und es sich bei den Vierbeinern um drollige Hunde oder flauschige Alpakas handelt! Folglich zog mich dieses Buch, bei dem es sich um den 2. Band einer Reihe aus der Feder von K. Elly de Wulf handelt, einfach magisch an - nicht zuletzt aufgrund des entzückenden, in frühlingshaften Farben gehalten Covers.
Die wildromantische Isle of Skye ist ein traumhaftes Setting, und tatsächlich war das einladend beschriebene Schottland-Flair, das sich auch in der Wortwahl widerspiegelte ("Aye!") eines meiner Highlights. Lokalkolorit pur!
Erzählt wird die insgesamt eher ruhige, aber nicht langweilige Story abwechselnd aus der Ich-Perspektive der zwei Hauptfiguren, Rosalind (quirlig und direkt) und Niall (sanftmütig-charismatischer Tierarzt).
Für meinen Geschmack hätte der Einstieg in die Handlung ruhig etwas zackiger verlaufen können, so zog es sich jedoch, ehe etwas Schwung aufkam. Gerade der Beginn einer Geschichte sollte so mitreißend sein, dass man unbedingt weiterlesen möchte, hier war dies anfangs lediglich meiner Neugier auf die Alpakas geschuldet. Bereut habe ich es nicht, denn schon bald gibt es neben den ersten amourösen Verwicklungen einige unterhaltsame Missverständnisse, schrullige Dorfbewohner, eine nette Freundesgruppe und jede Menge Tiere.
Niall muss man einfach ins Herz schließen. Seit 3 Jahren ist er hoffnungslos in Rosalind verknallt. Er ist ein loyaler, hilfsbereiter Typ, der ganz und gar in seinem Beruf aufgeht, Tieren zu helfen. Wann immer es einen seiner Patienten schlechtgeht, leidet er regelrecht mit. Solch einen passionierten Tierarzt kann man sich nur wünschen! Bei der toughen Rosalind hingegen fiel es mir aufgrund ihres teilweise aufbrausenden Temperaments (und ihres in meinen Augen oftmals übertriebenen Verhaltens gegenüber Lachlan) deutlich schwerer, mich für sie zu erwärmen. Sie bildet sich ein Urteil, ohne Fakten zu kennen und ihr ganzes Benehmen gegenüber dem Sohn des Clan-Chiefs erschien mir wie das einer unreifen, sich unnötig aufplusternden Teenie-Göre, was ich total schade fand. Es passt nicht zu ihrem restlichen, freundlich-lebenslustigsten Charakter.
Generell muss ich zugeben, dass mich die Hintergründe zu den Nebenfiguren Lachlan und Cait, von denen hoffentlich der nächste Band handeln wird, beinahe noch mehr interessiert haben als Rosalind und Niall, obwohl mir diese nicht per SE unsympathisch waren.
Der Schreibstil ist recht locker, leicht verständlich, umgangssprachlich, humorvoll und beinhaltet zahlreiche schottische Begriffe. Was den Inhalt betrifft, dachte ich mir hin und wieder, dass ich wohl besser erst Band 1 hätte lesen sollen (in welchem es um Melina und Rory geht); so gibt es ein paar Anspielungen bzw. Erwähnungen, die sich mit Kenntnis des Vorgängerwerkes sicher besser in das vorliegende Buch einordnen ließen.
Fazit: 4 Sterne
Ein angenehmer, tierischer Wohlfühlroman vor malerischer Kulisse, mit (- bis auf die gelegentlichen verhaltenstechnischen Aussetzer der weiblichen Hauptfigur -) netten Charakteren. Ideal für alle Alpaka-Liebhaber, Schottland-Fans und Leser:innen von gemütlichen Unterhaltungsromanen.
ASIN/ISBN: 3492505481 -
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Erscheinungstermin: 19.07.2022
Umfang: 432 Seiten
Über die Autorin:
Anya Omah, geboren in Nordrhein-Westfalen, hat als medizinisch-technische Laborassistentin und Wirtschaftspsychologin gearbeitet, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Über diese Entscheidung sagt sie Folgendes: «Ich war verrückt genug, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen und kehrte dem sicheren Bürojob den Rücken. Aber mal ehrlich … wie verrückt kann es sein, einen Traum zu leben, wenn man die Chance dazu bekommt?» Im März 2014 veröffentlichte sie ihren Debütroman, es folgten zahlreiche weitere New-Adult-Romane. Mit der Sturm-Trilogie erscheint sie nun erstmals bei KYSS.
Meine Meinung:
Zunächst mal ein großes Lob für die Aufmachung der gesamten Reihe - sowohl die klangvollen Buchtitel als auch die traumhaft schönen Buchcover der einzelnen Sturm-Bände sind einfach nur WOW, absolute Coverliebe!! Wer schnell ist, kann sich noch schnell ein Exemplar der Erstauflage von "Nebelschimmer" sichern - mit rotem Buchschnitt!
Hinsichtlich der Handlung verweise ich auf den Klappentext, möchte euch nun aber gerne - natürlich spoilerfrei - erzählen, wie mir die einzelnen Elemente der Story gefallen haben.
Pluspunkte:
Der lockere, unverkrampfte Schreibstil der Autorin las sich sehr angenehm.
Ich fand schnell in die Handlung hinein und hatte, obwohl ich den Vorgängerband noch nicht gelesen habe, nie das Gefühl, dass mir zum Verständnis von Band 2 wichtige Informationen fehlen würden. Selbstverständlich macht es immer Sinn, eine Reihe chronologisch zu lesen, aber manchmal ergibt es sich eben anders. "Nebelschimmer" eignet sich für Quereinsteiger:innen jedenfalls prima zum Kennenlernen der Reihe.
Leser:innen, die Second-Chance-Geschichten und tolle Mädelsfreundschaften feiern, werden hier voll auf ihre Kosten kommen.
Die Wahl des Settings fand ich sehr cool! Lübeck wirkte schon bei Callas Ankunft dort total einladend auf mich; diese Stadt wandert auf meine Liste von Orten, die ich in Zukunft gern mal besuchen möchte.
Die Botschaft dieser gefühlvollen New-Adult-Romance ist unheimlich wichtig. Zum einen fand ich es sehr berührend, auf welch feinfühlige Weise die sympathische Autorin gleich mehrere für sie persönlich schwierige, emotional herausfordernde Themen anspricht und uns dazu bringt, uns mit unbequemen Gedankengängen auseinanderzusetzen. Zum anderen war ich traurig, dass sie solche Erfahrungen überhaupt erleben musste. Wir zeigen im Hinblick auf gewisse gesellschaftliche Probleme mit dem Finger immer gerne auf die USA, nach dem Motto 'schlimm, was dort alles passiert - aber HIER, also nein, bei UNS gibt es so etwas ja nicht'. Weit gefehlt. Ich bin immer wieder fassungslos und beschämt, dass man heutzutage überhaupt noch Aufklärungsarbeit dieser Art leisten muss. Sollte es nicht in unser ALLER Interesse sein, respektvoll miteinander umzugehen?
Kleine Kritikpunkte:
Die Auflösung um Callas Geheimnis kam für mich einen Tick zu spät und erschien mir (angesichts der Tiefe der Thematik) etwas kurz abgehandelt. Ich fand es inhaltlich schrecklich tragisch, emotional erreichte es mich allerdings nicht so richtig.
Manche Passagen, speziell in der Mitte, zogen sich unnötig in die Länge; hier hätte wiederum eine kurze, knackig Szenen-Abhandlung super gepasst.
Zwar mochte ich die einzelnen Figuren (- wobei Jasper mir sympathischer war als Calla -), doch der Funke in puncto Romantik wollte partout nicht überspringen. Vielleicht lag es am ewigen Hin und Her zwischen ihnen…? Ich kann es wirklich schwer benennen, irgendetwas fehlte mir einfach.
Fazit: solide 3.5 Sterne
Trotz ein, zwei Kritikpünktchen hat das Werk mich insgesamt überzeugt und mich definitiv neugierig gemacht auf "Regenglanz" und "Gewitterleuchten"!
ASIN/ISBN: 3499006553 -
Verlag: LYX
Erscheinungstermin: 24.06.2022
Umfang: 368 Seiten
Über die Autorin:
Avery Flynn ist eine USA-TODAY-Bestseller-Autorin und schreibt über Männer, denen die Welt gehört, und Frauen, die sie in die Knie zwingen.
Meine Meinung:
*** Die Zitronenlady und der Erfinder ***
Soooo lange hatte ich auf den Auftakt der Instantly-Royal-Reihe aus der Feder von Bestsellerautorin Avery Flynn gewartet! … denn hallo, Royal Love Story! - Genau mein Ding! Hinzu kam, dass mein Leseexemplar von der Post verbummelt worden war (- an dieser Stelle vielen lieben Dank an die Bloggerjury für den prompten Ersatz -), sodass meine Neugier schon ihren Zenit erreicht hatte, als ich das langersehnte Werk endlich in den Händen halten durfte.
Brooke hat sich nach einer demütigenden Trennung in ihr Heimatdorf Bowhaven geflüchtet, wo sie als Sekretärin für einen Earl arbeitet. Dieser hält sich selbst für äußerst wichtig und ist der Meinung, dass Adel verpflichtet - in seinem Falle zu snobistisch-herablassendem Verhalten. Gesundheitliche Gründe zwingen ihn, über seine Nachfolge nachzudenken, deshalb soll sein in Amerika lebender Enkel Nick (dessen Eltern er kurz nach Nicks Geburt bewusst entzweit hatte) nun das Familienerbe antreten. Der Erfinder ignoriert zunächst die flehentlichen Nachrichten von Brooke, bitte zeitnah nach England zu kommen; sein Hass auf die Familie seines Vaters sitzt zu tief. Doch Brookes Beharrlichkeit weckt seine Neugier, und bald sitzt er tatsächlich im Flieger, um die "Zitronenlady" mit dem britischen Akzent in Augenschein nehmen zu können und bei der Gelegenheit gleich mal seinem Großvater die Meinung zu sagen, ehe er direkt den Rückflug antritt. Ein guter Plan - in der Theorie. Denn natürlich läuft im Leben nichts nach Plan. Nicht nur, dass das Dörfchen wirklich charmant und Brooke verboten sexy ist, auch der alte Earl hütet ein Geheimnis.
Seufz, die Story hätte echt Potential gehabt. Mir fehlte leider der Tiefgang. Die Figuren waren flach ausgearbeitet, sie blieben mir durchgehend fremd. Dabei fing alles so vielversprechend an - insbesondere die Beschreibung von Brookes Wesen fand ich sympathisch: Sie ist jemand, "für den das Glas immer halb voll ist - nicht auf diese fröhliche, unerträglich dämliche Art, sondern eher nach dem Motto: Lieber Gott, lass das noch nicht alles gewesen sein." Tatsächlich würde ich mich sogar selbst so einschätzen, auch ich bin "eine Realistin mit Hoffnung". Warum ich also im Fortgang der Handlung nicht so recht eine Beziehung zu ihr und Nick aufbauen konnte, lag mehr am insgesamt oberflächlichen Schreibstil, nicht an den Charaktereigenschaften der Figuren. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum genau sie sich ineinander verlieben - ja, man fand sich gegenseitig attraktiv, aber ansonsten … Ich fühlte das Prickeln einfach nicht.
Witzigerweise gefielen mir die heißen Szenen zwischen Brooke und Nick noch am besten - diese Intensität hätte ich mir auch für ihre Gespräche gewünscht. Wenn die Charaktere mich allerdings nicht erreichen, fällt es mir schwer, mit ihnen mitzufiebern.
Deutlich besser gefallen hat mir die Ausarbeitung von Brookes quirlig-frecher Schwester Daisy, die vor einiger Zeit ihr Gehör verloren hat, sich aber dennoch nicht in Selbstmitleid suhlt, sondern aktiv und fröhlich durchs Leben geht. Nicht umsonst werden die unterschiedlichen Schwestern von den Dorfbewohnern 'Yin und Yang' genannt. Ich hätte es begrüßt, wenn die Geschwisterliebe zwischen ihnen deutlicher, spürbarer gewesen wäre.
Die Perspektivwechsel innerhalb der Kapitel (erzählt wird in der dritten Person - aus Sicht von Brooke und Nick, aber es ist auch mal die Perspektive des Earls dabei) waren in meinen Augen nicht optimal. Man wusste immer, um wessen Sichtweise es sich gerade handelt, doch ich bevorzuge generell die Einteilung von einer einzelnen Perspektive pro Kapitel, das ist einfach Geschmacksache.
Das Setting war wirklich nett und würde sich prima als Urlaubsort eignen. Der Zusammenhalt der Gemeinde ist rührend. Abgesehen davon plätschert die Story gemächlich vor sich hin, nur gelegentlich unterbrochen durch stimmungsvolle Erotikszenen und ein, zwei humorvolle Momente (Stichwort: Zahnbürste).
Fazit: solide 3 Sterne.
Es war ganz okay - nicht sonderlich deep, aber für einen kurzweiligen Read zwischendurch absolut passabel. Ich könnte mir vorstellen, dass der Folgeband mich mehr überzeugen wird - den Auftritt der liebenswerten Buchhändlerin Megan (- ihr Hund heißt Mr. Darcy! -) mochte ich nämlich bereits im vorliegenden Werk unheimlich gerne!
ASIN/ISBN: 3736315481 -
Verlag: LYX
Umfang: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 24.06.2022
Meine Meinung:
Dieses Buch - ich liebe es so sehr! "Was niemand von uns weiß" gehört zu den wenigen Werken, die man - sofern man nicht mit ein paar Stunden Lesezeit am Stück gesegnet ist - den ganzen Tag überall mit sich herumschleppt, um so schnell wie möglich wieder in die Geschichte eintauchen zu können. Bei jeder Lese-Unterbrechung wollte ich verzweifelt "Nicht ausgerechnet jetzt!" ausrufen, weil es einfach durchgehend gut geschrieben ist. Ach, 'gut' ist noch viel zu neutral ausgedrückt. Sarina Bowens Schreibstil ist eine Wucht! - Mitreißend! Sexy! Tiefgründig! Und einfach nur wunderwunderschön! Urig-gemütliche Café-Atmosphäre und Vermont-Flair inklusive.
Band 3 der Reihe "Burlington University" lässt sich unabhängig von den Vorgängerwerken lesen (und das ist keine leere Phrase, wie man sie so oft bei späteren Bänden von Buchreihen sieht, nur um dann festzustellen, dass man während der Lektüre sehr wohl auf Insiderfakten bezüglich der Vorgänger stößt, Charaktere nicht richtig einordnen/einschätzen kann, etc.). Ich hatte hier tatsächlich nie das Gefühl, dass mir Infos fehlen würden oder dass es überhaupt vorherige Bände gibt, denn surprise, surprise - I did it again, ich habe mal wieder eine Reihe mittendrin angefangen, statt brav mit Band 1 zu starten. Dabei stehen "Was wir in uns sehen" und "Was ich dir bedeute" bereits in meinem Regal und subben geduldig vor sich hin. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie riesengroß nun meine Vorfreude darauf ist, da mich Kierans und Roddys Story dermaßen begeistert hat!
Handlungstechnisch passiert gar nicht mal enorm viel und dennoch war ich komplett verzaubert von dieser authentischen Gay Romance! Alle Protagonisten sind wirklich herausragend ausgearbeitet worden und tragen die an sich ruhige Handlung mühelos.
Kieran, dessen grenzenlose Gutmütigkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit auf der Shipley'schen Familienfarm als selbstverständlich angesehen (und leider ausgenutzt) werden, steht auf Männer, hat diese Leidenschaft allerdings noch nie ausgelebt. Roderick hingegen ist openly gay und deshalb bei seinen religiösen Eltern in Ungnade gefallen. … auf dem Level, dass sie keinerlei Kontakt miteinander haben. Ich kann euch gar nicht sagen, wie traurig und wütend zugleich mich die Reaktion seiner Eltern machte! Schlimmer war nur noch das Verhalten von Kierans Vater, Stichwort: 'Rexie' - da gab es eine Szene, die mir absolut das Herz gebrochen hat. Am liebsten hätte ich Kieran an den Schultern gepackt, ihm fest in die Augen gesehen und ihm gesagt: "Ich weiß, dass du Streit und Drama vermeiden willst, aber du darfst jetzt auf keinen Fall nachgeben!"
Was den Romance-Aspekt betrifft: Innige Momente wechseln sich mit humorvollen Dialogen ab, ich hätte wahrscheinlich sogar noch weitere steamy scenes gefeiert, aber auch so war die Annäherung der beiden gegensätzlichen Hauptfiguren vollkommen perfekt! Kieran und Roderick waren sich bereits zu Schulzeiten - in einer außergewöhnlichen Situation - begegnet. (Puh, ich kann nur sagen: Hot, hot, hot!) Und nun sollen sie gemeinsam unter einem Dach leben, während die gegenseitige Anziehungskraft immer stärker wird …
In meinen Augen ist diese sowohl heiße als auch slowburn Love Story das bisher beste Werk der talentierten Bestsellerautorin Sarina Bowen. Es gab mir all the feels und vor allem: Figuren, in die ich mich 1:1 hineinversetzen konnte, mit denen ich mitgelitten und mitgefiebert habe. Kieran und Roddy haben mein Herz erobert!
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Unbedingte Leseempfehlung für alle NA-Fans!
ASIN/ISBN: 3736317697 -
Verlag: Knaur TB
Erscheinungsdatum: 01.08.2022
Umfang: 432 Seiten
Meine Meinung:
Bei diesem in knalligem Rot leuchtenden Cover und solch einem verlockenden Klappentext konnte ich einfach nicht widerstehen! Ich sage nur:
- Südkorea (- selbst wenn ich noch nicht gänzlich von der K-Pop-Welle erfasst worden war, reizte mich diese Thematik ungemein und ich war voller Neugier -),
- eine Castingshow (- Wie cool ist das denn!! -),
- Tanzen!
… das klang nach einer verheißungsvollen Kombination und viel Lesespaß!
Das außergewöhnliche Setting bzw. der kreative Handlungsrahmen war dann letztlich auch mein persönliches Highlight dieser New-Adult-Romance. Schon zu Beginn haben mich die atmosphärischen Beschreibungen absolut begeistert, mit denen die Autorin uns zur letzten Etappe von Ethans und Tysons Weltreise entführt. Ich war noch nie in Südkorea, aber genau so stelle ich es mir vor. (Sollte ich jemals dorthin reisen, hoffe ich allerdings, dass nie jemand eine Katze nach mir werfen wird.) Leider mussten wir uns von dieser trendigen Location schon nach wenigen Kapiteln verabschieden, da die Handlung in Las Vegas fortgesetzt wurde - diese Stadt wiederum kenne ich dank einiger Besuche recht gut und war ein klein wenig enttäuscht, dass vom Vegas-Flair nichts spürbar war. To be fair, der Fokus lag auf dem Trainingszentrum, welches Ethan ohnehin kaum verlassen durfte.
Erzählt wird (jeweils in der Ich-Form) aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren. Ich mochte sowohl Payton als auch Ethan gerne, wobei ER mein klarer Favorit war. Ethan ist einer von den Guten, der nette Junge von Nebenan, dem man vertrauen und sein Herz ausschütten kann; ein attraktiver, hilfsbereiter, vernünftiger Mann, quasi der Traum einer jeden Schwiegermutter. Aufgrund eines gebrochenen Herzens (- klassischer Fall von Friendzone -) leidet er unter Selbstzweifeln, möchte nicht als Langweiler gelten. Ich hätte ihn so gerne des Öfteren mal getröstet, ihm ist überhaupt nicht bewusst, was für ein Catch er ist! Über seine Engelsgeduld gegenüber seinem liebenswert-chaotischen besten Freund Tyson, der sich als Nebenfigur zwar ziemlich amüsant las, mich im realen Leben mit seiner über-extrovertierten Art allerdings gewiss in den Wahnsinn treiben würde, konnte ich nur staunen.
Payton hat viele tolle Eigenschaften, ist energiegeladen, schlagfertig, flirty und verdammt gut in ihrem Job als Choreografin; vor allem bewunderte ich die Tatsache, dass sie nicht in Selbstmitleid versunken ist, nachdem bei einem Unfall in der Vergangenheit ihr Bein zertrümmert und ihre eigene Tanzkarriere beendet worden war. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich im Hinblick auf ihr Verhalten Ethan gegenüber mit einigen Szenen nicht so happy war, oder an der Tatsache, dass ihre Figur mir (im Vergleich zu den anderen Charakteren) blass bzw. oberflächlicher ausgearbeitet erschien, aber mit fortschreitender Handlung interessierten mich eigentlich nur noch Ethan, die Jungs aus seinem Team und die Tanzshow. Payton - ja, sie war da, und ich wünschte ihr nichts Schlechtes, aber sie war mir egal. Überhaupt erreichten mich die Emotionen zwischen ihr und Ethan nur direkt am Anfang der Handlung, statt einer Vertiefung blieb ihre Annäherung anschließend jedoch eher flach.
Ich wusste im Vorfeld, dass es sich bei "Love it up" um den 3. Band einer Reihe handelt, deren Bücher 1 und 2 ich noch nicht kannte, hatte diesbezüglich jedoch keine Bedenken, schließlich war es nicht das erste Mal, dass ich quer in eine Buchreihe einsteige (darin bin ich sozusagen ein alter Hase) und die Geschichte verfügt über eine in sich geschlossene Handlung. Nun kommt das ABER: Die Figuren der Vorgängerwerke waren dermaßen dauer-präsent, dass ich hier irgendwie das Gefühl bekam, außen vor zu sein - auf eine Clique zu stoßen, bei der es offensichtlich ist, dass man nicht dazugehört. Ich verstehe den Gedanken dahinter, dass es für Fans der Reihe sicher einen runden Abschluss bildet, all ihre Lieblingscharaktere nochmal zu erleben (- ich selbst freue mich auch immer über wiederkehrende Figuren bei anderen Buchreihen -), doch hier kamen mir die ganzen Verflechtungen mit jeder Enthüllung mehr und mehr wie ein exklusives Protagonistengrüppchen vor und ich fühlte mich nicht so richtig wohl.
Anfangs war ich sooo hin und weg vom humorvollen und mit realistischen Dialogen gespickten Schreibstil der sympathischen Autorin. (Insbesondere die Schilderungen in den Südkorea-Szenen waren echt WOW, ebenso die ersten gemeinsamen Szenen von Ethan, Tyson, Aaron, Payton. Die Behind-the-Scenes-Einblicke ins knallharte Entertainment-Business waren on point; es machte richtig Spaß, die Show zu verfolgen.) Mit zunehmendem Drama verlor sich diese Authentizität jedoch leider immer weiter, und im letzten Drittel erschien mir das Ganze beinahe schon leicht klamaukig-überspitzt, was ich mega schade fand.
Fazit: 4 Sterne
Es war nicht mein bisheriges Stella-Tack-Highlight, aber trotz kleiner Schwächen ein gutes Buch, das mich insgesamt prima unterhalten hat.
ASIN/ISBN: 3426528460