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Beiträge von Zack
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Mir hat "Cocoon - Die Lichtfängerin" auch sehr gut gefallen, eine ausführliche Meinung könnt ihr hier lesen ...
Statt nochmals alles aus der Rezension unzuformulieren, möchte ich hier einmal ansprechen, dass ich es verdammt schade finde, dass diese tolle Trilogie nicht fortgesetzt wird
... hat sich offensichtlich schlecht verkauft, dabei war "Cocoon" wirklich mal etwas anderes. Woran lag es?
Das Cover fand ich nicht so passend - wie hat euch das gefallen? War das vielleicht ein Grund, das Buch nicht kaufen, nicht einmal anzuschauen? Oder hängen euch die Dystopien zum Hals raus? (wobei ich "Cocoon" eher als Science Fantasy einordnen würde)
Wenn der Roman in Blogs etc. besprochen wurde, waren die Meinungen meist ziemlich positiv. Umso bedauerlicher ist es, dass dieser Reihenauftakt offenbar in der breiten Masse untergegangen ist und dass der Verlag die Trilogie sofort aufgegeben hat (genauso wie bei "Dark Queen", fand ich jetzt zwar nicht überwältigend, hätte ich aber gerne weitergelesen) ...
Achja: Ich finde, "Die Lichtfängerin" kann man auch ganz gut als Einzelroman lesen, auch wenn das Ende offen ist. Vielleicht mag ja doch noch jemand einen Blick in dieses ungewöhnliche Werk riskieren.
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Heute möchte ich einen ganz besonderen Vampirroman vorstellen, der sicher nicht jeden Geschmack trifft, mir aber durch seine Andersartigkeit sehr gut gefallen hat:
Rezension
Als Simon mitten in der Nacht erwacht, hat sich die Welt verändert: Farben tanzen an seinen Wänden, die Stadt erstrahlt in seltsamen Lichtern und Schaufensterscheiben verflüssigen sich unter seiner Berührung. Er weiß nicht mehr, wer er ist, weiß nicht einmal, ob er ein Mensch ist und was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Er existiert einfach und bewundert eine Welt, die voller Lebendigkeit ist. Doch nach und nach kommen die Gedanken und Fragen. Die naive Bewunderung verschwindet und zurückbleibt tiefe Verwirrung. Ein Geistermädchen klärt Simon schließlich auf und gibt ihm Fragmente seines menschlichen Lebens zurück: Seinen Namen, alltägliches Wissen, kurz gesagt: alles, was er braucht, um in der Welt klarzukommen. Sie offenbart ihm, dass er nun ein Schläfer sei und die einzige Möglichkeit, wieder ein Mensch zu werden, sei es, die Dunkelheit in seiner Stadt zurückzudrängen und Vampire zu töten …
Nach einem surrealen und bunten Einstieg, bei dem sich Simon zurecht fragt, welche Drogen er eingeworfen hat, präsentiert Alessandra Reß eine Vampirgeschichte, wie man sie in groben Zügen schon gelesen hat. Ein Auserwählter mit übermenschlichen Fähigkeiten jagt Vampire, die für ihr Überleben zwar nicht auf Blut angewiesen sind, aber danach gieren. Simon erzählt die Geschichte aus seinen Erinnerungen heraus und zunächst dreht sich der Roman darum, wie er mehr über seine Aufgabe und seine Fähigkeiten herausfindet und schließlich einen Vampir nach dem anderen tötet. Anfangs empfindet Simon noch Mitleid mit seinen Opfern und versucht sogar, seinem Schläferdasein zu entkommen. Doch letztlich bringen ihn die Lichtwesen mit Hilfe manipulierter Erinnerungen zurück auf seinen Weg und Simon wird zu einem erbarmungslosen Vampirkiller.
Was „Vor meiner Ewigkeit“ auszeichnet, ist nicht die Geschichte an sich, sondern viel mehr die Art, wie Alessandra Reß sie erzählt. Simon ist kein attraktiver Held, der sich nach anfänglicher Verwunderung an seine Superkräfte gewöhnt, die Welt rettet und nebenbei noch die Frau seiner Träume trifft. Er ist ein normaler Mensch, der aus seinem Leben herausgerissen wird, um eine Aufgabe zu erfüllen, deren Sinn er kaum begreifen kann. Er wird zu einem Zwischenwesen und gleichzeitig zu einem Werkzeug gemacht, das zwar mit der physischen Welt interagieren kann, aber sich mehr wie ein Geist durch sie bewegt. Andere Menschen nehmen ihn nur peripher wahr, die meisten sehen ihn nicht und die, die ein Gespür für die geistige Welt haben, reagieren meist verwirrt. Simon führt seinen Kampf isoliert von der Menschheit und verliert sich selbst in seinen Morden an den Vampiren, die ihm im Augenblick ihres Todes einen Teil ihres Lebens zeigen.
Für die Nebencharaktere bleibt dabei leider wenig Raum zur Entfaltung. Sie scheinen mehr ein Mittel zum Zweck zu sein und Simon auf seinem Weg zu halten. Neben vielen anonymen Toten lernt man jene von Simons Opfern näherkennen, die etwas in ihm verändern. Auch das Geistermädchen, das Simon in sein neues Dasein einführt, bleibt blass – obwohl sie eine der wichtigsten Figuren ist. Sie gibt wenig von sich preis und bleibt damit für Simon und den Leser schwer greifbar. Alessandra Reß macht dies jedoch mit gelungenen Überraschungen im Storyverlauf und einem beklemmenden Finale wett. Auch wenn der Roman insgesamt eher actionarm ist, gelingt es der Autorin, die Spannung konstant hoch zu halten. Das liegt vor allem daran, dass man als Leser mit Simon gemeinsam seine neue Welt entdeckt und fasziniert zuschaut, wie der Schläfer den einst menschlichen Simon verdrängt – und wie dieser menschliche Teil versucht, sich zurück ins Leben zu kämpfen.
Auch die Kampfszenen konzentrieren sich weniger auf Action als viel mehr auf die Erinnerungen der Vampire und Simons Erleben, während er diese aufnimmt. Simons Weg wird dabei zunehmend grauer, während er sich in verschiedene Persönlichkeiten aufspaltet. In den vampirmordenden Schläfer, in einen Besessenen und in den letzten Rest des einst menschlichen Simons. „Vor meiner Ewigkeit“ ist zwar vordergründig ein Vampirroman, doch vor allem handelt er von den Graustufen zwischen Licht und Dunkelheit und dem Zerfall eines Helden, der sich an seine Geschichte mit Wehmut und kritischem Blick erinnert. Zwischenzeitlich fragt man sich, warum ausgerechnet Vampire die Dunkelheit der Welt symbolisieren, doch je weiter man liest, desto passender erscheinen die melancholischen Wesen der Nacht. Ähnlich wie bei Anne Rice erreichen die Vampire irgendwann eine Phase der Lethargie, in der ihnen die Unsterblichkeit nichts mehr gibt. „Vor meiner Ewigkeit“ bietet daher weniger eine romantische Betrachtung der Vampire, sondern eine philosophische.
Alessandra Reß beschreibt die geistige Welt, zu der Simon Zutritt erhalten hat, anfangs sehr atmosphärisch. Auch zwischendrin flackern immer wieder stimmungsvolle Beschreibungen auf und die Wandlung der Welt geht einher mit Simons innerer Wandlung. Doch gerade weil diese geistige Welt so seltsam und befremdend ist, hätte die Autorin sie noch etwas konsequenter ausbauen müssen. Je mehr in einer Szene passiert, desto normaler wirkt die Zwischenwelt, weil kaum Zeit bleibt, um auf die Außergewöhnlichkeit aufmerksam zu machen. Da die Welt, die Alessandra Reß zeichnet, so bunt und bizarr ist, braucht es für den Durchschnittsleser immer wieder konkrete Bilder, um die Vorstellung aufrecht zu erhalten. Nichtsdestotrotz kann man sich weite Teile des Romans in der surrealen Atmosphäre verlieren.
Das Cover von Oliver Schuck fängt die Stimmung des Romans gekonnt ein. Insbesondere der Blick des abgebildeten Mannes, den man sich problemlos als Simon vorstellen kann, spiegelt die Tiefe des Romans. Das Taschenbuch sieht dabei nicht nur gut aus, es ist auch gut verarbeitet und zu einem guten Preis zu haben.
Fazit
„Vor meiner Ewigkeit“ beeindruckt abseits des Mainstreams mit seiner surrealen Atmosphäre und einem gebrochenen Helden, der sich im Glanz seiner Macht und in den Leben der Vampire, die er tötet, verliert. Die Geschichte wird dabei von Simon selbst mit kritischem Blick erzählt, wobei die Spannung auf seiner inneren Wandlung aufbaut. Ein außergewöhnlicher Vampirroman, der zwar auch romantischer, aber vor allem philosophischer Natur ist – bildgewaltig, nachdenklich und anders.
Hier gibts noch ein Interview mit Alessandra Reß zu lesen!
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Und hier die angekündigte Rezension zum zweiten Band (ja, ich MAG diese Reihe!) ...
Rezension
Nach der Zerstörung der Nephilimstadt Bantoryn durch die Engel begeben sich Nando und seine Freunde auf die Suche nach dem legendären Schwert Bhalvris, das einst dem Engel Michael gehört und den Teufel verwundet haben soll. Ihnen zur Seite steht nun der Engelskrieger Avartos, der Nando und Noemie die Magie der Engel lehrt. Avartos hat sich von seinem Volk abgewandt, um den Teufelssohn zu unterstützen – er handelt aus tiefer Überzeugung, doch das Leben in den Schatten fordert seinen Tribut. Währenddessen hetzt Luzifer die apokalyptischen Reiter auf seinen Sohn: grausame Dämonenkönige, die Nando durch die Schattenwelt bis in die Stadt der Engel über den Dächern Roms folgen …
„Angelos“ ist ein typischer zweiter Band, der auf den Scherben des Vorgängers aufbaut und zu einer dramatischen Suche zwischen Licht und Finsternis wird. Nando hat seine Natur als Nephilim akzeptiert und ein klares Ziel vor Augen: Er will Luzifer besiegen. Dazu braucht er die Waffe, die den Teufel schon einmal verletzt haben soll – die Licht und Dunkelheit ist, genau wie Nando. Der Weg, der vor ihm liegt, ist hart, eigentlich zu hart für einen jungen Mann, der mit seiner eigenen Macht noch nicht umgehen kann. Doch es ist der einzige Weg, den Nando gehen kann. Er tanzt immer noch auf dem Drahtseil, kämpft gegen die Lockungen des Teufels und des Lichts, das nun ebenso zu ihm gehört wie die Schatten. Während Noemie die Magie der Engel nur schwer erträgt, nimmt Nando ihre Kälte vollständig an. Er kann mit dem eisigen Licht besser umgehen, als Avartos mit den Schatten, auf deren Seite er nun kämpft. Dieses Mal geht es nicht nur um Nandos innere Zerrissenheit – auch der Engelskrieger führt einen bitteren Kampf gegen sich selbst und seine Erinnerungen.
Die Suche nach Bhalvris führt die Heldengruppe ins eiskalte Licht der Engelsstadt, in der sich Nando und Noemie als Krieger des Lichts getarnt frei bewegen können. Ein wenig wundert man sich, dass selbst die Engelskönigin ihre Tarnung nicht durchschaut. Doch ihr Vertrauen in Avartos, einen ihrer höchsten Krieger, von dessen „Verrat“ sie nichts ahnt, scheint unerschütterlich. Er überzeugt seine Königin von der Notwendigkeit, das Schwert Bhalvris zu suchen, da die apokalyptischen Reiter entfesselt wurden. Auf ihrer Reise werden Nando und seine Freunde von neuen Gefährten unterstützt, die ein wenig über den Verlust Antonios (Nandos früherem Lehrer) hinwegtrösten können. Darunter sind auch Engel, die so gar nicht dem bisher gezeichneten Bild entsprechen: Sie strahlen zwar das kalte Licht aus, doch sie sind nicht davon verblendet und zuweilen erstaunlich „dämonenhaft“ beziehungsweise „menschlich“. Insbesondere ein Wüstenprinz mit seinem feurigen Charme kommt gut bei der Leserschaft an.
"... Avartos wunderte sich nur kurz darüber, wie leicht es mitunter war, die Kälte zurückzudrängen und zum Teufel zu schicken. Manchmal braucht es dafür Disziplin, Willensstärke, die Rote Kraft ... und manchmal nicht mehr als ein Lächeln oder eine weiche Haarsträhne auf einer Hand aus Eis." (Seite 345)
Bereits in der „Grim“-Trilogie führte Gesa Schwartz ihre Leser an allerhand magische Orte, die sie mit Unmengen Details und Emotionen greifbar machte. Auch „Nephilim“ bot von Legenden durchwobene Welten, in denen man sich schier verlieren konnte. Allmählich müssten einem die verzauberten Schatten- und Lichtwelten vertraut vorkommen, doch auch in „Angelos“ führt die Autorin ihre Leser an Orte, die man so noch nie „gesehen“ hat. Nennenswert ist hier vor allem eine eisige Lichtwüste, die einst ein blühendes Paradies gewesen war und zu einer der schwersten Prüfungen für Nando wird. Das orientalische Flair hüllt den Leser ein und schon ist man überzeugt, dass Gesa Schwartz auch in zukünftigen Romanen noch viel Abwechslung bieten kann. Zwischen all dem Licht gibt es auch einige sehr grausame und blutige Szenen, die entsetzt innehalten lassen und deutlich machen, wie groß die Diskrepanz zwischen Licht und Schatten ist – und wie nah sich beide in den „Chroniken der Schattenwelt“ sind.
Der bildhafte, kristallen schimmernde Schreibstil bleibt nach wie vor Geschmackssache. Gesa Schwartz ist eine echte Künstlerin, bei der außergewöhnliche Beschreibungen auf verschachtelte Sätze treffen. Trotz vieler Nebensätze fließt ihre Sprache dahin und man muss manchmal aufpassen, dass man nicht davongetragen wird und den Faden verliert. Dies geschieht aber nur, wenn man sich während dem Lesen davonträumt (wozu diese Geschichte wirklich einlädt) und nicht etwa, weil die Sätze unübersichtlich wären. Für manchen ist es dabei sicherlich zu viel des Guten, zu viel Licht und Dunkelheit, die sich gegenüberstehen, verschmelzen und zu bunten Schatten erblühen. Doch jeder, der die deutsche Sprache und phantastische Geschichten liebt, kann seine Freude an diesem wunderbaren Buch haben.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger muss man allerdings sagen, dass die erste Hälfte von „Angelos“ etwas schwächer ist. Das liegt schlichtweg an der Suche nach Bhalvris, die den Leser zwar zu den erstaunlichsten Orten führt, jedoch auch von einer konstanten Spannung lebt. Langweilig wird es nie, doch richtige Spannungsspitzen gibt es erst in der zweiten Hälfte – vor allem, wenn Nando kurz davorsteht, sich selbst zu verlieren. Optisch steht „Angelos“ seinem Vorgänger „Nephilim“ in nichts nach: Das Cover ist – wieder einmal – traumhaft und passt sehr gut zur Geschichte – und es kommt wesentlich besser zur Geltung, wenn man das Buch in der Hand hält.
Fazit
„Angelos“ ist eine phantastische Reise zu verzauberten Orten, in tiefste Schatten und kältestes Licht. Der Teufelssohn Nando geht unerbittlich seinen Weg, er schwankt und fällt beinahe, doch er kämpft weiter und erhält manches Mal unerwartete Hilfe. „Angelos“ bricht Licht und Schatten wie ein Prisma auf und zeigt neue Facetten einer traumhaften Welt, in der die Protagonisten für ihre Freunde und ihre Freiheit kämpfen, aber auch gegen sich selbst. Gesa Schwartz hat mit „Die Chroniken der Schattenwelt“ ein atemberaubendes Setting für den ewigen Krieg zwischen Himmel und Hölle geschaffen – ein schillerndes Universum voller Graustufen, Menschlichkeit und Magie.
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Ich wollte gerade meine Rezension zum zweiten Band posten und habe gesehen, dass es hier ja noch gar keine zum ersten gibt - dann also los:
Rezension
Nando lebt seit dem tragischen Tod seiner Eltern bei seiner Tante Mara und arbeitet als Tellerwäscher in einem typisch italienischen Restaurant. Doch ausgerechnet an seinem Geburtstag soll er wieder Überstunden schieben, was Nando jedoch nicht davon abhält, zu seiner Tante zu eilen und ihr mehr schlecht als recht zubereitetes Geburtstagsessen zu ertragen. Als er jedoch vom gewaltsamen Tod eines Freundes erfährt, nimmt der Abend eine dramatische Wendung – in Nando erwachen die Kräfte des Sohns des Teufels und es kommt noch schlimmer: Er wird von einem grausamen Dämon verfolgt, der ausgeschickt wurde, um ihn zu vernichten, sollte er dem Höllenfürsten nicht folgen. Nur knapp wird er von dem abtrünnigen Engel Antonio gerettet, der ihn über sein Erbe als Nephilim aufklärt und ihn mitnimmt in die Stadt der Schatten, nach Bantoryn, in der sich Nandos Schicksal entscheiden wird …
Nach ihrem Wahnsinnsdebüt mit „Grim“ waren die Erwartungen an Gesa Schwartz ziemlich hoch – und man kann durchaus behaupten, dass sie diese mit „Nephilim“ übertroffen hat. Denn mit diesem Trilogieauftakt zu „Die Chroniken der Schattenwelt“ beweist die Autorin, dass sie selbst unter Termindruck traumhaft schreiben kann. Auch dieses umfangreiche Werk sprüht geradezu vor Leidenschaft, die die Seiten trotz oder auch gerade wegen der kunstvollen Sprache dahinfliegen lassen. Der Roman ist von einem Spiel aus Licht und Schatten durchzogen, dass sich von der Gestaltung der Szenerien bis in die Innenwelt des Protagonisten erstreckt, der einen erbitterten Kampf gegen die Stimme des Teufels in seinem Kopf führt. Nando ist ein herzensguter Junge, der durch das Erbe Luzifers seine Schattenseiten kennenlernt und so manches Mal den Verlockungen beinahe erliegt. Demütigungen und Hass von Seiten derer, die den Teufelssohn fürchten, tragen ihr Übriges dazu bei, dass sich Nando immer wieder am Abgrund befindet und tief in ihn hineinblickt. Sein innerer Konflikt wird dabei so einfühlsam geschildert, dass der Leser oftmals selbst kurz davor steht, den Pakt mit dem Teufel einzugehen.
Doch auch die Nebencharaktere tragen ihre inneren Kämpfe aus und auch wenn die Geschichte meist aus Nandos Sicht erzählt wird, erhält dieser zu manchen Gelegenheiten Einblick in die Erinnerungen und Gedanken enger Vertrauter oder auch jenen, die ihn verachten. Besonders sein Mentor Antonio, der sich aufgrund der Gräueltaten seines Volkes von diesem abgewandt hat, oder auch der Dämon Drengur, der sich auf die Seite der Nephilim gestellt hat und ihnen als Lehrer dient, kommen unheimlich gut an. Dann gäbe es auch noch Morphium Morpheus, dessen Name eigentlich schon alles sagt und der für auflockernde Momente in der Geschichte sorgt. Die anderen Novizen reagieren weitgehend ablehnend auf Nando, der sich ihr Vertrauen mit jeder Menge Geduld erkämpfen muss. Auch unter ihnen gibt es interessantere Charaktere, deren Entwicklung man gerne verfolgt. Hinzu kommen tiefgehende Gespräche, die nicht nur die Ereignisse in ein anderes Licht rücken, sondern dem Leser richtig nahe gehen. Auch wenn sich manches im groben Verlauf vorausahnen lässt, so finden sich in diesem Roman viele Szenen, die ans Herz gehen und nachdenklich stimmen. Vor allem gilt: Der Weg ist das Ziel. Und auf diesem wartet so manche Überraschung.
„Wie viel mehr lag mitunter hinter einer Finsternis, die man fürchtete, wie viel mehr gäbe es zu entdecken, wenn man es nur wagen würde, genauer hinzuschauen.“ (Seite 464)
Gesa Schwartz lässt ihren Protagonisten hinter den Zauber blicken, der die Welt der Menschen von der Schattenwelt trennt. An seiner Seite reist man zu phantastischen Orten, die in ihrer finsteren Schönheit einfach atemberaubend wirken. Der Ideenreichtum scheint unerschöpflich, wobei es auch einige Parallelen zu „Grim“ gibt, die einerseits gut gefallen, andererseits in der Zukunft nicht so deutlich heraustreten sollten. Doch in „Nephilim“ lesen sich etwaige Ähnlichkeiten einfach toll und erscheinen in völlig neuem Gewand, sodass man auch gerne nochmals in eine Stadt unter der Erde reist. Bantoryn, die Stadt der Nephilim, ist ein schattenhaftes Paradies, an dem man sich kaum sattsehen kann. Mit viel Liebe zum Detail wurde die Schattenwelt gestaltet, sodass man sich als Leser einfach hineinfallen lassen kann und gerne genauer hinschaut. Doch auch die Szenen in Rom sind gut gelungen und man spürt beim Lesen, dass die Autorin schon des Öfteren zwischen den antiken und christlichen Palästen der Stadt umhergestreift ist. Die Engelsstadt, die in unwirklichem Glanz über den Dächern Roms schwebt, sieht man leider meist nur von außen und auch die Hölle bleibt dem Leser vorerst verschlossen – es bleibt zu hoffen, dass man auch diese Welten in den Folgebänden erleben wird.
Denn an „Nephilim“ ist besonders schön, dass Engel und Dämonen weder gut noch böse im eigentlichen Sinne sind, sondern dass es für jede Handlung Gründe gibt, auch wenn man manche kaum nachvollziehen kann. Viele Graustufen flackern zwischen vielen Extremen, die sich auch in der Sprache zeigen. Gesa Schwartz schreibt beinahe poetisch, mit vielen Vergleichen und Wortschöpfungen, die sich nicht mal zwischendurch weglesen lassen. Man muss die Formulierungen genießen und sich ein wenig Zeit nehmen, vermag dafür jedoch in eine faszinierende Welt einzutauchen, die Gesa Schwartz wie ein schillerndes Gemälde in den Köpfen der Leser entstehen lässt. Ihre Bilder sind mal traumhaft schön, mal ekelerregend und grausam – und meist so intensiv, wie man es selten erlebt. Wer „Grim“ in dieser Hinsicht schon geliebt hat, wird an „Nephilim“ seine wahre Freude haben. Das sechshundert Seite starke Werk garantiert dabei langanhaltenden Lesespaß.
Ein bisschen schade ist, dass gerade „Nephilim“ nicht als Hardcover wie „Grim“ erscheint. Nichtsdestotrotz sieht das Buch klasse aus und die Paperbacks von Lyx sind vergleichsweise günstig und von hervorragender Qualität. Insofern steht dem Zugreifen eigentlich wenig im Weg. Denn „Nephilim“ ist von der ersten bis zur letzten Seite gut durchdacht und wirkt dennoch nicht konstruiert. Verschiedenste Wesen sorgen für jede Menge Abwechslung und Nandos gefährlicher Tanz auf dem Drahtseil zwischen Licht und Finsternis sorgt für jede Menge Spannung. Eigentlich bleibt nur die Frage, was nach diesem Auftaktband noch kommen soll – Gesa Schwartz hat ihr ein fulminantes Feuerwerk abgefackelt, das die Latte für sie nochmals höher legt. Wie will sie da im nächsten Band noch eins drauflegen und Wiederholungen vermeiden? Man darf gespannt sein …
Fazit
Mit „Nephilim“ beweist Gesa Schwartz, dass sie sich selbst noch übertreffen kann und liefert einen traumhaften Trilogieauftakt ab, der dem Leser den Spiegel vorhält und in die eigene Finsternis blicken lässt. Ein packendes Abenteuer zwischen schwärzestem Licht und gleißender Dunkelheit, das berührt, nachdenklich stimmt und einen immer wieder staunen lässt!
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Anmerkung: Ja, "Memento" wird als Jugendbuchreihe vermarktet, allerdings halte ich die Romane für Jugendliche nur bedingt geeignet. Deswegen poste ich die Rezension bei der SF, wo diese postapokalyptische Reihe hingehört.
Lübbe Baumhaus (Mai 2013)
Originaltitel: Fuse
Hardcover mit Schutzumschlag
541 Seiten, 16,99 EUR
ISBN: 978-3-8339-0186-7„Ein zerfetzter Horizont, wie von Krallen zerschlissen – doch die drei Krallenabdrücke sind nur verkrüppelte Bäume. Drei Bäume in einer Reihe, als würden sie den Boden an den Himmel tackern.“ (Seite 7)
Die Welt liegt in Trümmern. Asche verdunkelt den Himmel, weht als Todeshauch durch zerstörte Straßenzüge, lagert sich in den Lungen der Überlebenden ab. Auf Mauerresten sieht man eingebrannte Schatten, in menschlicher Haut glitzern eingeschmolzene Glassplitter und Metallteile. Teilweise sind Menschen auch mit anderen Menschen verschmolzen. So wie die Mütter, deren Kinder auf ewig mit ihnen verbunden sind. Und so wie El Capitán, dessen Bruder Helmud mit ihm verwachsen ist. Der jüngere Bruder wiederholt scheinbar stumpf El Capitáns Worte – manchmal scheint sein Echo aber auch eine Bedeutung zu haben. Nach den Bombenangriffen führte El Capitán die Überlebenden zu einer kleinen Armee zusammen, junge Menschen wurden in diese Truppe hineingezwungen. Cap, wie ihn seine Freunde nennen, hat viel Unrechtes getan, doch seit er Pressia kennt, hat er sich verändert. Er kämpft jetzt für die Überlebenden, ebenso wie Pressia und Bradwell. Auch sie sind verbrannt und missgestaltet: Bradwell ragen drei Vögel aus dem Rücken und Pressia hat anstelle einer Hand einen Puppenkopf. Sie sind die Unglückseligen – doch sie sind menschlicher als jene, die im Kapitol als „Reine“ leben. Ohne Verbrennungen, ohne Verschmelzungen. Mit geschlossenen Augen.
„Die Feuerblume“ erzählt die Geschichte von „Die Überlebenden“ nahtlos weiter: Patridge, der Sohn des Anführers, ist aus dem Kapitol entkommen. Er hat sich in der finsteren Welt außerhalb der schützenden Kuppel durchgeschlagen und seine Schwester Pressia gefunden. Und er hat die Wahrheit über seinen Vater herausgefunden – den größten Massenmörder der Geschichte. Er hat Patridges Bruder getötet. Seine Mutter. Und Abermillionen Menschen. Denn es waren die Menschen aus dem Kapitol, es war sein eigener Vater, der die Bomben fallen ließ. Um die Welt, wie sie war, auszulöschen. Um irgendwann als Reine in ein neues Eden aufzubrechen und die Überlebenden, die Unglückseligen, als Menschen zweiter Klasse für sich arbeiten zu lassen. Nun, da Patridge geflohen ist, schickt das Kapitol Roboterspinnen, die sich an die Überlebenden haften und sie ihn die Luft sprengen. Ein Mädchen wurde von ihnen gereinigt und verbreitet nun die neue Botschaft: „Wir wollen unseren Sohn zurück … Solltet ihr dieser Bitte nicht nachkommen, werden wir die Geiseln umbringen“ - Patridge muss auf diese Erpressung eingehen und kehrt zurück ins Kapitol. Währenddessen suchen Pressia, Bradwell, El Capitán und Helmud weiter nach einer Möglichkeit, das Kapitol zu stürzen …
„Ein vertrauter Geruch steigt Pressia in die Nase: dicht gedrängte Behausungen, Baracken und Hütten mit Planendächern, rauchige Luft und Asche, die fast ununterbrochen vom Himmel fällt wie Puderschnee. Der Geruch ihrer Heimat, ihrer Kindheit, ein scharfer Schwefelgeschmack tief in ihrer Kehle. Es ist nicht falsch, sich danach zurückzusehnen. Auch eine vergiftete, trostlose Kindheit darf man vermissen.“ (Seite 94)
„Memento“ – Der Titel von Julianna Baggotts Trilogie ist ein Mahnmal. Das letzte bisschen Glück in einer Welt, in der es keine Hoffnung zu geben scheint. Die Überlebenden erinnern sich an das Davor, die Bombenangriffe liegen erst wenige Jahre zurück. Ihre Erinnerungen sind den Menschen heilig: Das Frühstück mit der Familie wird zu einem Schatz, der das erstarrte Herz ein klein wenig wärmt. Wird zu purer Verzweiflung, weil alle tot sind. Trotzdem machen die Menschen weiter, überleben in einer Welt, die gestorben ist. Die ermordet wurde. Das Unvorstellbare, dass wenige Menschen sich zu einer selbsternannten Elite aufschwingen und den Rest der Menschheit vernichten, ist eingetreten. Die technischen Möglichkeiten waren da und sie wurden genutzt. Der Massenmord am eigenen Volk spiegelt den Wahnsinn des Krieges – und für Deutsche wohl das Dritte Reich, wo die Ideologie das eigene Volk dahinraffte. Wo der Wahnsinn ein ganzes Land und schließlich einen ganzen Kontinent in an Abgrund riss. Die Parallelen sind beängstigend und machen „Memento“ trotz seines phantastischen Szenarios (Verschmelzungen mit Glas, Plastik, Sand und sogar anderen Menschen) beklemmend realistisch: Es ist keine Fiktion, dass Menschen sich über andere Menschen stellen und sie unterdrücken. Sie umbringen. Es ist keine Fiktion, dass Menschen wegsehen. Und es ist keine Fiktion, dass manche Menschen, die nichts mehr haben, anderen die Hand reichen.
Pressia, Bradwell und El Capitán leben in einer Welt, in der sie nur gemeinsam noch eine Chance haben. In der Menschen und Tiere mit dem Boden verschmolzen sind und sich in bizarre Kreaturen verwandelt haben. Die drei leben in einer trostlosen Welt, in der sie dennoch kleine Hoffnungsschimmer finden und in der sie sich ihre Menschlichkeit bewahren. Vor allem Bradwell, der unablässig nach der Wahrheit sucht, verschließt niemals die Augen: Er sieht sie an, all die missgebildeten Menschen, ihre Narben, ihre Verstümmelungen, ihre Verschmelzungen. Er ist stolz auf seine Narben. Auch El Capitán lernt allmählich, seinen mit ihm verschmolzenen Bruder zu akzeptieren, in ihm mehr zu sehen als eine schwachsinnige Last. Pressia hingegen tut sich mit ihrer verlorenen Hand schwer - und mit den Brandnarben. Im Gegensatz zu den anderen erinnert sie sich nicht an das Davor, ab und an tauchen jedoch flüchtige Eindrücke aus ihrem Unterbewusstsein auf. Schreckliche Bilder. Pressia hat alle verloren, die sie geliebt hat. Und jetzt empfindet sie etwas für Bradwell. Ihre Liebe ist zugleich einfach und kompliziert. Sie ist glaubwürdig in einer Welt, in der alles verbrannt ist. Zart, unbeholfen, verzweifelt – und stark.
„Jetzt habe ich das Gefühl, dass wir nicht füreinander geschaffen sind, sondern dass wir uns gegenseitig erschaffen, dass wir uns gegenseitig zu den Menschen machen, die wir sind. Verstehst du das?“ (Seite 356)
Die Jugendbuchelemente wirkten in „Die Überlebenden“ noch deplatziert, fügen sich jedoch in „Die Feuerblume“ wesentlich besser in die düstere Geschichte ein. Die Charaktere sind dem Leser ans Herz gewachsen und während dem Lesen fällt auf, wie viel vom Auftakt der Trilogie im Kopf hängen geblieben ist. Von der ersten Seite an ist man wieder mittendrin in dieser zerstörten Welt, die Julianna Baggott mit ihrem schlichten Stil gekonnt umschreibt. Ihre verstörende Poesie erinnert an Cormac McCarthys „Die Straße“ und oftmals muss der Leser einen dicken Kloß im Hals schlucken, bevor er weiterlesen kann. Diese Tiefe macht „Memento“ jedoch für die jugendliche Zielgruppe schwierig, denn entweder haben die jungen Leser noch nicht die Reife für einen solchen Roman oder ihnen fehlt noch die emotionale Festigkeit. Was Menschen hier anderen Menschen antun, ist unvorstellbar und gleichzeitig Realität. Man denke daran, was im Dritten Reich passiert ist. Man denke daran, was gerade in Syrien passiert.
Man stelle sich vor, was alles passieren könnte, wenn die Menschen die technischen Möglichkeiten aus „Memento“ hätten. Auch diejenigen, die sich im Kapitol in Sicherheit, leiden. Sie schweigen die Wahrheit tot, während sie unter der Kuppel gefangen sind und niemals den Himmel sehen. Nicht sehen (wollen), was ihre Anführer getan haben. Sobald jemand verhaltensauffällig wird, verschwindet er im Therapiezentrum und wird einer Gehirnwäsche unterzogen. Die eigenen Kinder werden instrumentalisiert, sie werden verhaltenscodiert. Damit sie gute, reine Menschen sind. Damit sie für das Kapitol zu technisch verbesserten Spezialkräften werden, die die Unglückseligen jagen. Der Wahnsinn scheint keine Grenzen zu kennen. Und auch wenn alles doch ziemlich phantastisch (und somit unrealistisch) ist, stimmt dieser Wahnsinn nachdenklich. Die Wahrheiten von „Memento“ liest man zwischen den Zeilen, in einfachen Worten, die plötzlich die Welt bedeuten.
Fazit
In „Memento – Die Feuerblume“ ist es Julianna Baggott gelungen, die Jugendbuchelemente mit ihrem finsteren Szenario in Einklang zu bringen. Kaum eine Dystopie geht so weit: Die Welt wurde ermordet. Menschen haben andere Menschen zum Sterben zurückgelassen und sehen weg. Was hier in einen phantastischen Rahmen gespannt wird, ist ein Spiegel realer Kriege und Verbrechen, aber auch ein Spiegel der Hoffnung und Menschlichkeit. Die Charaktere sind durchweg glaubwürdig und dem Leser unfassbar nah, sie kämpfen um ihr Recht zu leben und um die Wahrheit. Ein Roman, der unter die Haut geht und den Leser sprachlos innehalten lässt. Verstörend und zutiefst berührend.
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Zitat
Original von BelleMorte
Das war auch ein Jugendbuch und seine Frau hat ihn gebremst
Ja, Deborah ist cool
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Cathrine : Ich-Erzähler bergen immer die Gefahr, dass man den Prot nicht mag und das Buch dann sch... ist. Aber ich mag gute Ich-Erzähler und Bobby fand ich sehr amüsant!
Ist aber Geschmacksfrage. Und ich persönlich mag auch die personale Erzählweise lieber. Trotzdem können mich auch Ich-Erzähler begeistern, wenn sie ein wenig oder auch gerne sehr schwarzhumorig sind.
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Zitat
Original von BelleMorte
Für Tad Williams ist das Buch vom Umfang her ne Inhaltsangabe... das trifft es gut
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Wobei "Die Drachen der Tinkerfarm" noch kürzer war und auch gut funktioniert hat!
Aber verglichen mit den großen Reihen ist "Die dunklen Gassen des Himmels" eher Snack
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Schade. Aber wenn man weder Ich-Erzähler, noch Fantasy mag und auch mit Engeln und Dämonen nicht viel anfangen kann, ist es wohl einfach das falsche Buch. Dann machts auch wenig Sinn, sich durchzuquälen.
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Ohje, ich hab schon einiges Gutes über dieses Buch gelesen, aber bei "Twilight" haben sich auch mir die Zehennägel hochgerollt. "Seelen" bietet dagegen eine wirklich interessante Idee, aber irgendwie kann ich mich nicht dazu durchringen, einen Blick zu riskieren. Vielleicht, wenn ich das Buch mal günstig bekomme - oder ich schau mir nur den Film an, wenns den mal günstig gibt.
Schade, dass man sich mit einer Buchreihe wie "Twilight" den Ruf versauen kann - viele fandens toll, die anderen fanden es ganz schrecklich. Schwer, nach so einem Vampirkitsch für neue Bücher auch neue Leser zu begeistern.
Ja, ich weiß, jeder hat eine zweite Chance verdient, aber es gibt sooo viele gute Bücher, da zögert man einfach. Auch wenn einen die Thematik eigentlich anspricht
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Habe gerade den zweiten Band zu Ende gelesen, phhuuu ... aber erstmal zum ersten:
Sehr gute Dystopie: verstörend, schmerzhaft, menschlich. Aber: vom Verlag vollkommen falsch vermarketet. Im Buchladen in der Jugendbuchabteilung ziemlich deplatziert.
Die Protagonisten sind junge Erwachsene, aber das ist zunächst auch schon alles, was jugendbuchmäßig ist. Die Welt, die Julianna Baggott zeichnet, ist düster, beklemmend und unvorstellbar brutal. Was da ans Tageslicht kommt, verursacht Übelkeit. Und doch - so weit hergeholt ist das alles nicht.
Der Rahmen ist phantastisch, Verschmelzungen, wie sie hier beschrieben werden, sind extrem unwahrscheinlich (bzw. unmöglich). Aber im Kontext des Romans wird alles glaubhaft geschildert und auch wenn vieles zu skurril wirkt, lohnt es, sich darauf einzulassen. Zwischen den Zeilen zu lesen, wo sich viele Wahrheiten und Menschlichkeit finden.
Was Menschen hier anderen Menschen angetan haben, ist zutiefst grausam. Aber denkt mal ans Dritte Reiche. An Syrien und viele andere Kriege.
Ein beeindruckender Roman, der mit einer schlichten Sprachgewalt überzeugt, es aber im ersten Band noch nicht schafft, die dystopische Welt mit den spärlichen Jugendbuchelementen in Einklang zu bringen. "Memento" eignet sich eher für Erwachsene, eine überschwängliche Liebesgeschichte gibt es nicht. Dazu sind die Charaktere viel zu kaputt. Aber was sich entwickelt, ist so echt, so berührend, wie man es selten liest!
Edit: Hab den zweiten nun auch rezensiert, siehe HIER - habe die Rezension ins SF-Forum geschrieben, weil "Memento" meiner Meinung nach nur bedingt für Jugendliche geeignet ist.
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Catherine : Phuuu, da haste aber die anderen Bücher von Tad Williams nicht gelesen, mh? DIE sind weitschweifend!
Ist natürlich Geschmackssache, aber Tad Williams neigt schon dazu, etwas auszuholen - wobei es sich diesmal in Grenzen hält, wie ich finde