Beiträge von Gelinde

    Schwarzes Herz, von Jasmina Kuhnke



    Inhalt:

    Aus der Perspektive der Ich-Erzählerin (ohne Namen) wir hier das Martyrium einer jungen Frau erzählt. Mit dunkler Hautfarbe (Vater kommt aus dem Senegal) wächst sie in den neunziger Jahren, am Rande des Ruhrgebiets auf. Ihre Mutter stammt aus Kroatien und ist alleinerziehend. Was das Ganze nicht einfacher macht.

    Sie erlebt Diskriminierung, Rassismus und Gewalt in allen möglichen Auswirkungen, als Kind, als Jugendliche und sogar als erwachsene Frau.


    Der Schreibstil ist teilweise drastisch und aggressiv, dem Erlebten angepasst.

    Er will aufrütteln und schockieren, und dadurch hoffentlich zum Nachdenken (und Umdenken?) anregen.

    Aber ganz am Schluss gibt er auch die Hoffnung dass es sich lohnt aufzustehen und sich zu wehren, sich nicht aufzugeben.


    Meine Meinung:

    Ein Buch das sehr schwer zu lesen ist.

    Denn die Gewalt die mir hier entgegen springt ist schwer auszuhalten.


    Was mir gar nicht gefallen hat, ist der Schreibstil.

    Es ist ein wildes Durcheinander der Zeiten und Perspektiven. Ohne erkennbaren Hinweis wird zwischen der Kindheit, der Jugend und der Erwachsenenwelt der Ich-Erzählerin gewechselt – alles wild durcheinander. Deshalb hatte ich das ganze Buch hindurch immer wieder Probleme mich zu orten, wo sind wir gerade? Geht es gerade um den gewalttätigen Stiefvater oder den gewalttätigen Ehemann. Oder zum Beispiel steht da plötzlich: sie kehrt mit ihren Kindern zu ihren Eltern zurück, aber vorher hat es geheißen die Mutter hat sich vom Stiefvater getrennt??? Bringt mich total durcheinander, erst später lesen wir dann, auch die Mutter hat nochmals geheiratet.


    Wirklich, eine traumatische Kindheit, Jugend und auch die Ehejahre mit dem gewalttätigen Ehemann sind einfach unglaublich grausam.


    Doch ich weiß nicht warum (Schreibweise?) der Funke springt nicht über. Die Emotionen, von dem was ich lese und dem was ich fühle, kommen nicht bei mir an. Vom Verstand her, sollte mich das gelesene viel mehr aufwühlen.


    Es ist überaus schlimm was hier erzählt wird aber warum berührt und erschüttert es mich nicht so sehr wie es eigentlich sollte?


    Autorin:

    Jasmina Kuhnke wurde 1982 in Hagen geboren. Sie arbeitet als TV-Autorin und Kolumnistin für ein Satire Magazin. Jasmina lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Köln. Sie engagiert sich in der Öffentlichkeit unter ihrem Künstlernamen Quattromilf – „Mom I´d like to follow“ gegen Rassismus und Diskriminierung.


    Mein Fazit:

    Ein schockierendes Buch.

    Aber ich weiß nicht warum, der Funke ist bei mir nicht über gesprungen.

    Ich vergebe deshalb 3,5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3498002546

    Edit: Autorinnenname ergänzt, falsche ISBN ausgetauscht, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Unter dem Schnee, von Katrin Burseg


    Cover:

    Wunderschön und sehr passend zur Geschichte.


    Inhalt:

    Ende Dezember 1978. Die Familie ist zusammengekommen um Luise von Schwan, die fünfzig Jahre das Familienunternehmen geführt hat, zu beerdigen.

    Kurz bevor der Schneesturm das Gut endgültig von der Außenwelt abschneidet, bringt der Priester noch eine junge Frau aus Frankreich aufs Gut, die von sich sagt, die Tochter von Luise und einem französischen Zwangsarbeiter, zu sein.

    Dann wird die Familie eingeschneit. Fünf Tage in denen jedes Familienmitglied mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Seinen eigenen und denen der anderen.


    Meine Meinung:

    Ein unglaublich atmosphärischer Roman.

    Der Schreibstil ist sehr feinfühlig, überaus emotional und so ergreifend, dass ich mir jede Person so genau vorstellen kann als würde sie direkt vor mir stehen. Jeder ist in meinem Kopfkino direkt präsent.

    Die Geschichte wird uns im Wechsel aus der Perspektive der Hauptpersonen erzählt, deshalb können wir uns so gut in jeden hinein versetzen, dabei ist es ein laufender Fluss und nichts kommt ins stocken.

    Eine perfekte Mischung aus Chaos im Jetzt und Hier, wegen dem Sturm und der vielen Familiengeheimnissen, die sich langsam aufdröseln und der Rückblicke in denen wir die historische Vergangenheit der Personen kennen lernen.

    Jeder in der Familie hat seine Eigenheiten, seinen Platz, sein Leben und sein trauriges Geheimnis, das jeder so tief in sich vergraben hatte um es zu vergessen. So unendlich ergreifend.

    Jeder bereitetet ein großes Schweigen/Vergessen über sich und sein Leben, und jetzt bricht es bei allen durch und alles kommt an die Oberfläche. Die jahrelangen unterdrücken Schmerzen und das Leiden kommen an Licht.

    Und immer wieder, bis zum Schluss, gibt es neue Wendungen, neue Geheimnisse.


    Autorin:

    Katrin Burseg, geboren 1971 in Hamburg, studierte Kunstgeschichte und Literatur in Kiel, bevor sie als Journalistin und Autorin arbeitete. Als Kind erlebte sie die Schneekatastrophe im Jahrhundertwinter 1978/1979, mit ihrer Familie war sie mehrere Tage lang eingeschneit.


    Mein Fazit:

    Ein sehr gut gelungener Roman. Sehr viele Familiengeheimnisse, Rückblicke in die Nazizeit und die Vertreibung aus dem Osten. Auch das Schicksal der Zwangsarbeiter bekommt seinen Raum.

    Alles ist sehr einfühlsam und voller Emotionen erzählt.

    Von mir volle Punktzahl und 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3453292227

    Edit: ISBN ausgetauscht, damit dias Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Morgen, Klufti, wird´s was geben, von Klüpfel & Kober


    Cover:

    Na ja, der Weihnachtsmann kommt ja hier leider nicht.


    Inhalt:

    Nur noch zwei Tage bis Weihnachten und der „Gegenschwieger“ aus Japan ist angekündigt.

    Da fällt Erika beim Baumschmücken von der Leiter und fällt aus.

    Jetzt ist Kluftiger also alleine für die Festvorbereitungen und die Betrauung des japanischen Besuchers zuständig.

    Das Chaos beginnt.


    Meine Meinung:

    In 24 kleinen Kapiteln erleben wir was Klufti so alles fabriziert. Dass in zwei Tagen so viel Unheil hereinbrechen kann ist kaum zu glauben.

    Slapstick in Höchstform. Total überzeichnet, oft frage ich mich: so doof kann doch gar keiner sein??


    Am besten haben mir Kluftis Englischversuche gefallen.


    Aber wer das liebt (oder für zwischendurch) ist hier genau richtig.


    Autoren:


    Mein Fazit:

    In der Kürze liegt die Würze.

    Mehr als die 140 Seiten hätte ich aber auch nicht „ausgehalten“, irgendwann wird es dann einfach zu viel.

    Von mir 3 Sterne.

    Probe 12, von Kathrin Lange und Susanne Thiele


    Cover:

    Die giftgrüne Farbe e passt irgendwie.


    Inhalt:

    Professor Georgy Anassis entwickelt eine Möglichkeit, wie man bei multiresistenten Bakterien doch helfen kann.

    Die Methode weckt Begehrlichkeiten und der Professor wird beobachtet und dann sogar umgebracht.

    Doch er konnte seine Proben noch in Sicherheit bringen.


    Tom, ist der Vater von Sylvie. Diese ist an einem multiresistenten Bakterienstamm erkrankt und dem Tod geweiht. Nur die Methode des Professors kann sie retten.


    Zusammen mit Nina, der Ziehtochter des Professors, die sein Vermächtnis erhalten und retten will, kämpft er gegen Profikiller und Konsorten um die Proben in die Hände zu bekommen.


    Meine Meinung:

    Ein düsteres Zukunftsszenario wird uns hier geboten, das wissenschaftlich gut untermauert ist und ich kann nur hoffen dass hier bald ein Riegel vorgeschoben wird.

    Ein sehr aktueller, und etwas außergewöhnlicher (medizinisch/wissenschaftlich) , dabei doch sehr spannender und realistischer Thriller.

    Der Einstig war für mich nicht ganz so einfach. Erstens wegen der vielen Personen die ich erst mit der Zeit richtig zuordnen konnte, und dann auch wegen der vielen medizinischen Fachausdrücke. Wobei ich später entdeckt hab, dass es hinten im Anhang ein Glossar dazu gab.

    Es gab auch viele Stellen die für mich doch etwas unglaubwürdig und konstruiert wirkten, die dadurch aber das Ganze eben dramatischer wirken lassen.

    Von Anfang bis Ende geht es in einem rasanten und turbulenten Tempo durch die Geschichte und der Show Down zum Schluss ist echt Film reif. Ein Wettlauf mit der Zeit auf verschiedenen Handlungsebenen.

    Bis zum Schluss gibt es überraschende Wendungen und Personen die ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, werden zu „Schuldigen“.


    Nina und Tom bieten alles auf um die Täter zu stoppen. Und vor allem Nina wächst über sich hinaus.

    Zwischen den beiden knistert es auch, aber das Ganze ist wiederum sehr zurückhaltend eingebaut, was ich sehr gut fand.


    Autorinnen:

    Kathrin Lange schreibt erfolgreich Romane für Erwachsene und Jugendliche. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen.


    Susanne Thiele ist Leiterin der Presse- und Kommunikationsstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig. Die Mikrobiologin und Biochemikerin hat bereits ein Sachbuch zum Trendthema Mikrobiom verfasst.


    Mein Fazit:

    Die Aktualität und die Möglichkeit, dass dies oder so etwas Ähnliches zur Realität werden kann machen auch einen besonderen Nervenkitzel.

    ASIN/ISBN: 3785727550

    Die Schwestern vom Ku`damm Ein neuer Morgen

    Von Brigitte Riebe


    Cover:

    Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbüchern, mit hohem Erkennungswert, das genau die Zeit des Inhalts spiegelt.


    Inhalt:

    Berlin 1966- 1971.

    Eine Zeit des Umbruchs, in der Mode, der Musik, der Gesellschaft und der Politik.

    Miriam Feldmann (eine der Töchter der Thalheim-Dynastie) steht im Mittelpunkt.

    Beruflich wie auch in ihrem Privatleben geht es wie in einer Achterbahn auf und ab.

    Vor allem die zufällige Begegnung mit einem Mann den sie im Krieg kennen gelernt hat, führt sie in ein Dilemma und lässt viele Erinnerungen an dunkelste Stunden wieder in ihr wach werden.


    Meine Meinung:

    Ein wunderbares Buch das mit seinen zwei Erzählebenen (1966-1971 und 12933 – 1944) und tief in Miris Leben Einblick gewährt.


    Es ist einfach grandios erzählt. In der Vergangenheit bangen wir mit Miri um ihr Leben und es gib t so viele Stellen an denen ich den Atem anhalte und mir kaum vorstellen mag wie es damals gewesen ist. Und doch ist es immer wieder ein klein bisschen versöhnlich, wenn man dann liest, es gab sie auch, die kleinen großen Helden die im verborgenen Gutes getan haben.


    In den 60er Jahren ist es einfach brillant wie die Autorin, all die vielen Aspekte eingewoben hat, die diese Zeit einfach einzigartig und so prägend gemacht haben ( vor allem wenn man in der Zeit selber Teenager war).

    Sei es die Musik, die Mode, gesellschaftliche oder politische Ereignisse.

    So viele Aha-Momente - einfach wunderschön, dadurch erlebe ich das Geschriebene direkt noch einmal mit.


    Eine ausführliche Zeittafel am Ende vervollständigt das gelesenen.


    Autorin:

    Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin. Sie hat viele erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Zeiten wieder lebendig werden lässt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.


    Mein Fazit:

    Einfach ein grandioser Abschluss für diese tolle Reihe.

    Von mir eine klare Kauf-und Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3805200676

    Das Buch der verschollenen Namen, von Kristin Harmel


    Cover:

    Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Buch zentral in der Mitte (das hinter dem Rücken versteckt gehalten wird) schafft zusammen mit dem Titel sofort etwas Geheimnisvolles.


    Inhalt:

    Die junge jüdische Studentin Eva, entkommt 1942 nur knapp der Verhaftung der Nazis, als ihr in Paris Vater verhaftet wird.

    Zusammen mit ihrer Mutter findet sie Zuflucht in einem kleinen Bergdorf. Dort lernt sie den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennen und bald beginnt sie selber im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen.

    Zusammen mit Rémy entwickelt sie einen Code um die Namen der Kinder zu bewahren, und so entsteht das Buch der verschollenen Namen.


    Doch ihre Widerstandszelle wird verraten und es folgt eine allumfassende Verhaftungswelle. Viele finden den Tod und das Buch wird geraubt und bleibt verschollen.


    Meine Meinung:

    Beim Lesen des Buches empfinge ich sehr widersprüchliche Gefühle, vor allem im ersten Drittel.

    Einige Situationen wirken sehr unglaubwürdig und konstruiert (dabei ist das Buch inspiriert von einer wahren Geschichte.

    In diesem ersten Drittel gibt es auch einige leichte und humorvolle Passagen die mich echt zum Lachen bringen.

    Dann wird es immer spannender und sehr traurig, oft kaum zum aushalten.

    Die ganze Palette der Emotionen wechseln sich ab und werden angesprochen: Mitgefühl, Angst, Trauer, Freude, Entsetzens.


    Klar ist auch eine „Liebesgeschichte“ integriert. Aber dies wird sehr behutsam und wie ich finde realistisch gemacht.

    Wird es ein Happy End geben?

    Ich sag nur so viel. Mir sind auf den letzten Seiten des letzten Kapitels dann die Tränen in die Augen geschossen.


    Autorin:

    Kristin Harmel arbeitet als Autorin und Journalistin. Sie lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florida.


    Mein Fazit:

    Ein sehr beeindruckendes Buch über einen Teil der Arbeit der Résistance im 2. Weltkrieg. Die zeigt, dass er auch trotz allem Irrsinn immer Menschen gegeben hat, die menschlich gehandelt haben.

    Von mir 4,5 Sterne.

    Mein erstes großes Wörterbuch


    Cover:

    Tolle Bilder, kunterbunt, gefällt den Kleinen auf jeden Fall.


    Inhalt und meine Meinung:

    Das Format mit 23 x 23 und seinen abgerundeten Ecken, und die stabile Pappe, gefallen mir außerordentlich gut.

    Auf 36 Seiten sind in verschiedenen Themenbereichen, viele schöne Abbildungen, die kleine Kinder kennen, zu sehen.


    Es geht u.a. ums Anziehen, Essen, die Jahreszeiten, die Kita, Farben, Geräusche, Spielsachen, Essen, Fahrzeuge und um Tiere.


    Auf einigen Seiten gibt es kleine Begleittexte zu den abgebildeten Dingen.


    Mein Fazit:

    Meine Enkelin, die gerade mit dem Sprechen beginnt ist begeistert bei der Sache, wenn wir das Buch aufschlagen und sie oder ich auf die unterschiedlichsten Dinge zeigen um sie dann zu benennen.

    Auch als „Suchspiel“ macht es ihr unglaublich viel Spaß.


    Ein Buch das uns bestimmt noch eine Weile begleiten wird.

    ASIN/ISBN: 3473301418

    Der schwarze Winter, von Clara Lindemann


    Cover:

    Das Cover zeigt uns eindrucksvoll den Handlungsort, das total zerstörte Hamburg um 1946.


    Inhalt:

    1946 geht es den beiden Schwestern Silke und Rosemarie, so wie vielen anderen ums nackte Überleben. Sie wurden aus dem Osten vertrieben und landen nun in Hamburg. Die Stadt liegt in Trümmern und auf legalem Weg ist keine Bleibe oder Arbeit zu finden.

    Mit Zufall und Glück schaffen sie es sich zu behaupten und als Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnen kann, glauben sie es geschafft zu haben.

    Doch der Schein trügt.

    Und werden sie von dem hintergangen, dem sie am meisten vertrauen?


    Meine Meinung:

    Ich bin von dem Buch zu tiefst beeindruckt und bewegt. Es hat mich total in seinen Bann gezogen.

    Es nimmt mich mit in eine Zeit der Entbehrungen und der gnadenlosen „Gewalt“ des Stärkeren und Gewiefteren.

    Der Schreibstil ist so fesseln und emotional, dass ich ab der Mitte des Buches, atemlos durch die Kapitel fliege und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

    Unglaublich wie schwer die Zeit nach dem Krieg war. Wie fast unmöglich es gewesen ist ein „anständiger“ Mensch zu sein und sich auf legalem Weg nach oben zu kämpfen.

    Die Autorin versteht es brillant den harten Kampf der Menschen zu schildern.

    Alle Personen und Handlungen sind total realistisch und nachvollziehbar geschildert.


    Ein Buch das nachwirken wird.


    Autorin:

    Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren und lebt mit ihrer Familie nun auch wieder dort.


    Mein Fazit:

    Ein Buch das mich tief bewegt hat. Zum Zerreißen spannend und voller tiefer Emotionen.

    Ein Lesehighlight und von mir eine klare Lese-und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

    Spielst du mit, kleines Schaf?


    Cover:

    Ein schönes Cover auf dem wir schon mal sehen dass wir es mit vielen unterschiedlichen Tieren zu tun haben.


    Inhalt und meine Meinung:

    Hier wird von vielen unterschiedlichen Tieren erzählt, die gerne zusammen spielen würden. Aber jeder hat andere Vorlieben, Interessen, Talente und Charaktere.

    Und wie in einer Fabel wird dann erzählt, wie es den Tieren geht - dass jedes Tier was anderes will und sie am Ende doch gemeinsam spielen können.

    So kann es auch bei Kindern (oder uns Menschen allgemein) funktionieren, wenn wir aufeinander hören, aufeinander zugehen und jeden so akzeptieren wie er ist.


    Das große Format bringt die Illustrationen gut zur Geltung und der Text (der sich sehr zurückhält) unterstützt die Abbildungen sehr gut.


    Autorin und Illustratorin:

    Miriam Zedelius geboren 1977, studierte Grafik Design und Illustration in Leipzig, Halle und in Granada und lebt mit ihrer Familie in Leipzig, wo sie 2007 eine Siebdruck-Ateliergemeinschaft in einer alten Tischlerei gründete. Dort schreibt, zeichnet sie Poster, Wandbilder und Bilderbücher.


    Mein Fazit:

    Ein Buch das durch ruhige „Töne“ zeigt, wie es gelingen kann, miteinander zu agieren, auch wenn wir total unterschiedlich sind und jeder etwas anderes tun möchte

    Von mir 4 Sterne .

    ASIN/ISBN: 3747800432

    Die Hafenschwester (3)

    Als wir an die Zukunft glaubten


    Cover:

    Sehr schon und mit einem hohen Erkennungswert zu der beiden Vorgänger Büchern.


    Inhalt:

    Dies ist nun der 3. Band der Hafenschwester Trilogie. Sie kann aber auch unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden.

    Aber natürlich ist das Lesevergnügen mit Vorwissen umso intensiver und die Emotionen gehen viel tiefer, wenn man die Personen und ihre Vorgeschichte genau kennt.


    Wir begleiten Martha und ihre Familie (und Freunde) über einen Zeitraum von 1923 bis 1955.


    Meine Meinung:

    Ich bin begeistert. Ich habe jede der 700 Seiten genossen und hätte auch nochmals 300 Seiten lesen können. Oft lässt die Intensität bei Reihen nach, aber hier ist das absolut nicht der Fall.

    Wir erleben mit Martha und allen anderen Protagonisten eine unfassbar spannende, traurige, grausame, glückliche und entbehrungsreiche Zeit.

    Wir erleben Menschen die zu Helden werden und über sich hinauswachsen.

    Wir erleben Freundschaft und Liebe, die grenzenlos ist.

    Und dies alles in einer so schrecklichen Zeit : Inflation, beginnender Nationalsozialismus und der Krieg mit al seinen Folgen.


    Der Schreibstil ist so intensiv und anschaulich, dass ich mich mitten im Geschehen fühle. Die Bombennächte, die Trauer, die Entbehrungen, aber auch die Freude und das sich erfreuen am „kleinen Glück“ hautnah miterlebe.

    Die Charaktere sind so differenziert und unterschiedlich, sie entwickeln sich und ändern sich, dabei bleiben sie sich immer treu und bleiben glaubhaft und realistisch.


    Durch die gründliche Recherche der Autorin (was wir dann auch im Nachwort lesen) erfahren wir immer wieder die historischen Hintergründe.


    Autorin:

    Melanie Metzenthin lebt in Hamburg, arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie und wurde mit dem DELIA-Literaturpreis ausgezeichnet. Mit der Vergangenheit ihrer Heimatstadt fühlt sie sich ebenso verbunden wie mit der Geschichte der Medizin, was in vielen ihrer Romane zum Ausdruck kommt.


    Mein Fazit:

    Ein absolutes brillantes Lesehighlight das mich tief bewegt hat. Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.

    Wenn ich könnte würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.

    Die Klamottenbande, von Micha Rau


    Cover:

    Sehr schön. Bunt und witzig.


    Inhalt und meine Meinung:

    Abends hat Lena, wie alle kleinen Kinder, regelmäßig keine Lust zum Aufräumen ihrer Klamotten. Normalerweise macht das dann eben die Mama. Als diese aber nun einmal krank ist und diese Aufgabe nicht erledigt, bleibt das Chaos.

    Und nun fühlen sich die Klamotten nicht mehr wohl, sie sind traurig und beschließen auf eigene Faust los zu gehen.

    Was sie dabei erleben und wie Lena sich am nächsten Morgen fühlt, lesen wir dann in der spannenden Geschichte.

    Sie ist toll aufgebaut, die Kleidung bekommt Namen (Maschi die Socke, Wolli die Mütze etc.) damit können die Kinder eine „Beziehung“ zu ihnen aufbauen.


    Mit dem Happy End sind dann wieder alle glücklich und Lena räumt ab nun sogar auf.


    Eine tolle Idee, die hier „nur“ auf die Klamotten beschränkt ist. Mit etwas Geschick kann man dies dann ja auch auf Spielsachen etc. ausdehnen.


    Die Illustrationen zu den kindgerechten Texten sind wunderschön. Bunt und sehr ansprechend.


    Autor:

    Der Autor Micha Rau lebt in Berlin und schreibt Kindergeschichten. Die Klamottenbande schrieb er vor vielen Jahren für seine eigene Kinder. Viele Testzuhörer gab es seitdem. Er begeistert Groß und Klein mit seinen Ideen und verbreitet mit seiner kindlichen Phantasie viel Freude bei den Kleinen.


    Mein Fazit:

    Eine witzige Vorlese-Geschichte, die kleine Kinder zum aufräumen ihrer Klamotten animiert.

    Ich ziehe einen Stern für das Preis-Leistungs- Verhältnis ab, denn für die 30 Seiten und die „dünne“ Pappe sind mir 11,99 Euro doch recht viel.

    Von mir 4 Sterne.


    (Edit: Autor in der Überschrift nachgetragen und die richtige ISBN eingetragen. LG Wolke)

    ASIN/ISBN: 3949255095

    Diese Frauen, von Ivy Pochoda


    Cover:

    Das Bild auf dem Cover und die giftgrünen Farben (rot und grün) passen hier sehr gut zum Inhalt.


    Inhalt:

    Vor Jahren brach in Los Angeles entlang der Western Avenue eine Mordserie an Frauen ab. Nur gibt es wieder Opfer. Das LAPD interessiert sich nicht besonders für die Toten, die immer nur als „diese Freuen“ bezeichnet werden.

    In der Geschichte werden nun fünf Frauen in den Mittelpunkt gestellt die durch das Verbrechen miteinander verbunden sind. Unter ihnen Detective Esmeralda Perry, die die Sache das erste Mal ernst nimmt und die Spur des Killers aufnimmt.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt (meiner Meinung nach) etwas zäh. Ich habe etwas gebraucht bis ich mich in die Schreibweise eingelesene habe.

    Die Wortwahl ist recht derb und dem Milieu angepasst.

    Doch so nach und nach erkenne ich, wie respektlos die Frauen behandelt werden. Ihnen wird kein Glaube geschenkt, sie sind es nicht „wert“ gründlich nachzufragen oder zu ermitteln und wir müssen leider erkennen dass wir hier Rassismus in seiner schrecklichen Auswirkung erleben.


    Dieses Buch ist eine Mischung aus Krimi, Thriller und Roman sehr spannend.

    Wir erleben „hautnah“ wie „diese Frauen“ leben.

    Trotz der vielen Opfer, liegt der Fokus eindeutig auf dem Leben und den Umständen in welchen diese Frauen leben.


    Autorin:

    Ivy Pochoda, geboren 1977, ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles. Sie wuchs in Brooklyn auf, studierte in Harvard und war professionelle Squashspielerin.


    Mein Fazit:

    Ein aufrüttelnder Roman der etwas zäh beginnt.

    Deshalb von mir 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3747202187

    Edit: ISBN zur Coverabbildung angepasst Gruß Herr Palomar

    Der Panzer des Hummers, von Caroline Albertine Minor


    Cover:

    Typisch Diogenes


    Inhalt:

    Ein paar Tage im Leben von drei Geschwistern, die sich irgendwie auseinander gelebt haben.

    Dazu eine „Seherin“ die für eine der Töchter, Kontakt zur verstorbenen Mutter aufnehmen soll.


    Meine Meinung:

    Leider konnte ich mit dem Buch so gar nichts anfangen.

    Ich habe bis auf die letzte Seite auf den Aha-Moment gewartet.


    Wir erfahren einen Ausschnitt aus dem jeweiligen Leben der Geschwister, es gibt auch Rückblicke und Erinnerungen, aber es gibt kein verbindendes Element.

    Alles wird (für mich) nur lose erzählt und aneinander gereiht.

    Ich frage mich vom Anfang bis zum Ende: Was will mir das Buch erzählen, was soll die Aussage sein?


    Auf dem Buchrücken wird angedeutet, die Geschwister müssen erneut Stellung zueinander beziehen – davon habe ich nichts gelesen.


    Ein Buch das ich vermutlich abgebrochen hätte, wenn ich es nicht in einer LR gelesen hätte.


    Ich möchte mit einem Buch unterhalten werden. Klar, möchte und soll ich mir über das Geschriebene Gedanken machen. Aber ich will nicht bei jedem Satz, jeder Figur und jeder Handlung mühsam ergründen und spekulieren müssen, für was es steht.


    Der Schreibstil hat auch seine schönen Seiten.

    Viele Metaphern.


    Autorin:

    Caroline Albertine Minor, geboren 1988 in Kopenhagen, ist Absolventin der Dänischen Akademie für Kreatives. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Kopenhagen.


    Meine Meinung:

    Ich konnte mit dem Inhalt nichts anfangen. Von mir wohlwollende 2 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3257071787

    Leo und Lucy , von Rebecca Elbs


    Cover:

    Das bunte Cover wird bei der jungen Leserschaft wohl punkten.


    Inhalt und meine Meinung:

    In der Geschichte geht es um den 12 jährigen Leo der in einer Hochhaussiedlung mit seiner alleinerziehenden Mutter lebt und Legastheniker ist. Seine beste Freundin Lucy sitzt im Rollstuhl. Beide sind somit irgendwie Außenseiter.

    Doch das sind nicht ihre einzigen Probleme, diese häufen sich gerade und vor allem Leo weiß nicht wo ihm der Kopf steht.


    Der Grundgedanke der Geschichte gefällt mir gut. Es geht um Freundschaft oder Probleme wie Mobbing. Viele weitere sensible Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Homosexualität etc. werden am Rande ganz kurz nur angesprochen aber nicht weiter darauf eingegangen. Z.B. „Schwuchtel“ oder „Russen-Tussi“. Hier finde ich wäre weniger mehr gewesen und dann aber darauf eingehen.

    Eine Botschaft am Schluss ist, dass das Leben eben unberechenbar ist und dass man Fehler eingestehen und sein Verhalten ändern kann und sollte.


    Und trotzdem bin ich mit dem Buch (und den Protagonisten) nicht so warm geworden.

    Irgendwie empfinde ich so einiges doch recht widersprüchlich. In einem Moment ist das Verhalten der Kids doch sehr kindlich (vergleichbar mit einem 5 Jährigen) dann wieder super klug, ein Verhalten wie ein Erwachsener.

    Alles ist sehr sprunghaft und durcheinander


    Autorin:

    Nach dem Abitur spielte Rebecca Elbs Theater in Galway und studierte am Liverpool Institiute of Performing. Zurück in Deutschland studierte sie Englisch und Deutsch auf Lehramt und unterrichtete an Brennpunktschulen. Heute arbeitet sie für Experiment e.V., eine gemeinnützige Austauschorganisation, die sich auf den internationalen Austausch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen spezialisiert hat. Sie lebt und schreibt in Bonn.

    Illustratorin:

    Julia Christians, ein echtes Harzer Urgestein von 1984 und arbeitet seit 2018 als freiberufliche Illustratorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und der ständigen Frage ob drei Hunde genug Hunde sind (die Antwort ist eventuell nein).



    Mein Fazit:

    Mich konnte das Buch nicht restlos überzeugen. Zu viele Probleme, zu widersprüchlich und am Ende zu rosarotes Happy End.

    Von mir 3,5 Sterne die ich auf 3 abrunde.


    ASIN/ISBN: 3551555206

    Wellenflug, von Constanze Neumann


    Cover:

    Das Cover gefällt mir und für mich ist das Marie.


    Inhalt:

    Zwei Jahrhunderte, zwei Frauen, zwei Welten, die sich überschneiden aber doch auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

    1864 bis in die Heutige Zeit.

    Ein privilegiertes Leben in Deutschland, der Absturz in den Kriegen, unendliches Leid.

    Hochmut und Ignoranz, und eine unendlich große Liebe.


    Meine Meinung:

    Ein ganz besonderer Roman über den Zeitraum von zwei Jahrhunderten erzählt. Sehr gut recherchiert. Das Nachwort ist hier wirklich lesenswert.

    In einer etwas anderen Form.


    Im ersten Teil (es beginnt 1864) lesen wir über das Leben Anna, einer Jüdin. Ihre Kindheit, ihre Jugend wie sie die gesellschaftliche Leiter immer weiter emporsteigt. Wir lesen aber auch von ihrer unversöhnlichen Arroganz und ihrem Klassendenken, ihrem Standesdünkel von dem sie nicht ablässt. Eine sehr harte und unversöhnliche Frau.


    Im zweiten Teil, erfahren wir alles über Marie (1905) die aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Wir erleben das Leben an ihrer Seite. Die vielen Hoch und Tiefs (wie bei einem Kettenkarussell mit Wellenflug, das dann auch einmal im Buch vorkommt). Sie steht fest zu Heinrich, auch wenn seine ganze (reiche) Familie ihn fallen lässt. Sie folgt ihm ins Ungewisse, und das nicht nur einmal.

    Sie ist wirklich eine absolut starke Frau, die meine Bewunderung und meinen Respekt verdient hat.


    Autorin:

    Constanze Neumann, geboren in Leipzig, studierte Anglistik, Romanistik und Germanistik. Sie lebte mehrere Jahre

    in Palermo und arbeitete dort als Übersetzerin. Heute leitet sie einen Berliner Literaturverlag.


    Mein Fazit:

    Ein außergewöhnlicher historischer Roman in einer außergewöhnlichen Form.

    Von mir 4 sehr gute Stern.

    Fanzi, von Elisabeth Schmidauer


    Cover:

    Ein sehr schönes Cover, durch die Sepia- Farben und die historische Kleidung werden wir gleich in die richtige Zeit versetz.


    Inhalt:

    Ein Bauernhof in Österreich, kurz vor dem Krieg.

    Franz ist als 3. Sohn des Bauern eher unauffällig, ja irgendwie unwichtig.

    Erst die Geburt seiner kleinen Schwester Elfi gibt ihm eine Aufgabe und die beiden Geschwister verbindet eine besondere Liebe.

    Doch der Krieg, bringt auch über diese Familie viel Unglück und das Schweigen das über alles gebreitet wird macht es nur noch schlimmer. Und so auch die nachfolgenden Generationen darunter zu leiden.


    Meine Meinung:

    Wenn ich das Buch aufschlage, springt mich die Farbe „Schwarz“ an. Schon mal sehr düster.


    Die ganze Geschichte ist sehr dramatisch und tragisch.

    Die Erzählweise finde ich allerdings sehr nüchtern und ruhig, bis im letzten Teil, in dem Franz uns sein Geheimnis preisgibt sind bei mir die Emotionen kaum angekommen.


    Es wird aus zwei Sichtweisen erzählt.

    Einmal erfahren wir von Astrids (Franz Enkelin) Leben und Denken. Das Leben, das „Sein“, das Werden, in allem Möglichen (zugespitzt würde ich sagen: eine Weltverbesserin).

    Dann aus Franz Sicht und Rückblicken, die uns einen guten Einblick in seine Person, sein Fühlen und Denken geben.


    Zwei Blickwinkel, zwei Welten, ab und zu berühren, überschneiden sie sich. Besonders zu Astrid bekomme ich aber keinen „Draht“.


    Eine besondere Figur ist Klaus für mich. Der Sohn von Franz, er kann und will die Gräueltaten des Krieges nicht vergessen. Er nimmt es persönlich und lässt die „Geschichte“ nicht ruhen, denn sie ist allzeit gegenwärtig und kann sich wiederholen. Doch auch er wir überrascht von der „Wahrheit“.


    Autorin:

    Elisabeth Schmidauer, geboren 1961 in Linz, Studium der Germanistik und Geschichte, lebt und arbeitet in Wien. Mitglied des ur.theaters, Improvisationsschauspielerin im Theater Drachengasse in Wien.


    Mein Fazit:

    Eine sehr dramatisch erzählte Familiengeschichte, die uns die Schrecken des Krieges vor Augen führt und dass Ereignisse aus dieser Zeit bis zu den nachfolgenden Generationen Auswirkungen haben können.

    Da ich mit Astrids Teil nicht so viel anfangen konnte vergebe ich 3,5 Sterne, die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

    ASIN/ISBN: 3711721141

    Edit: ISBN13 ersetzt durch ISBN10, zwecks Coveranzeige Gruß Herr Palomar

    Anouk, die nachts auf Reisen geht,

    von Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay


    Cover:

    Sehr schön und es zeigt uns gleich die kleine „große“ Heldin.


    Inhalt:

    Anouk möchte gerne, wie jedes Kind, abends nicht schlafen gehen. Warum dürfen die Eltern so lange aufbleiben wie sie wollen, und sie selber muss abends so früh ins Bett?

    Dies ändert sich, als sie nachts wunderschöne Träume hat.

    Als sie diese ihren Eltern erzählt, tun diese es als „Träume sind Schäume“ ab.

    Doch in ihrer Oma bekommt sie dann einer Verbündeter.


    Meine Meinung:

    Eine wunderbare Geschichte, sehr gefühlvoll und voller Fantasie erzählt.

    Sehr gut geeignet, Kinder in ihrer Fantasie zu stärken und ihnen die „Tugenden“ des Lebens aufzuzeigen: Mut, Hilfsbereitschaft, Toleranz, Unvoreingenommen sein, Freundschaft,


    In den Träumen reist Anouk zu den Indianern, den Piraten, in einen Zirkus, zu den Rittern, auf einen Bauernhof, auf eine Bühne und zu den Eskimos.

    Und überall trifft sie ein Kind das traurig ist und ein Problem hat das Anouk auf ihre direkte Art angeht und somit Hilfe leistet.

    Die kleinen Geschichten sind geschickt in sich abgeschlossen und eigenen sich so auch gut zum Vorlesen an aufeinanderfolgenden Tagen.


    Die Illustrationen sind ganz bezaubernd, zum Verlieben. (für uns Omas und die Eltern, für die Kinder hätte ich mir vielleicht etwas mehr Farbe gewünscht).

    Und als Tabaluga-Fan, ist mir (und meiner Tochter die jetzt selber Mama ist) dieser auf den ersten Seiten gleich aufgefallen und ich habe mich gefreut in im weiteren Verlauf und auf der letzen Seite auch nochmals zu sehen (nur als Statist). Auch die Ähnlichkeit zu den Personen (siehe Fotos) ist sehr gelungen.


    Autoren und Illustratorin:

    HENDRIKJE BALSMEYER wurde 1987 in Halle geboren. 2016 zog die Gymnasiallehrerin der Liebe wegen an den Starnberger See und übernahm die Leitung des operativen Geschäfts bei Tabaluga Enterprises

    PETER MAFFAY, ein wunderbarer Sänger und wir lieben Tabaluga, mehr brauche ich hier nicht schreiben.

    JOËLLE TOURLONIAS, geboren 1985 in Hanau, hat Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration und Malerei an der Bauhaus Universität Weimar studiert. 2009 machte sie sich selbstständig und zeichnet, malt, lebt und liebt heute in der Pampa in der Nähe von Frankfurt am Main.

    Mein Fazit:

    Eine wunderbare Welt die uns zeigt wir sollen die Kinder ruhig viel länger in ihrer fantastischen Welt lassen und nicht immer gleich „so erwachsen“ reagieren.


    Von mir 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3845843608

    Edit: ISBN13 gegen ISBN10 ausgetauscht, zwecks Coverabbildung Gruß Herr Palomar

    Fahr mit! Auf dem Bauernhof


    Ein tolles, sehr stabiles Pappebuch mit dem angenehm großen Format von 25cm x 21 cm.

    Die farbenfrohen Abbildungen sind sehr differenziert und es gibt auf jede Seite viele Details zu entdecken (und damit zu benennen). Das hat mir (neben den beweglichen Fahrzeugen) am besten am Buch gefallen, wir konnten uns mit jeder Seite sehr lange beschäftigen.


    Die Texte sind kurz und prägnant und beschränken sich auf das Wesentliche.


    Es geht mit dem Traktor zu den Kühen, der Milchsammelwagen kommt, mit dem Mähdrescher aufs Feld, mit dem Pferdeanhänger zum Tierarzt und mit dem Transporter auf den Markt.

    Und das tollste ist: auf jeder Doppelseite können die Kleinsten schon ihre Fingerfertigkeiten üben und die speziellen Fahrzeuge auf ihren Weg hin und her schieben. Hier wird spielerisch die Feinmotorik gefördert.


    Meine beiden Testkinder 12 und 16 Monate alt, hatten ihren Spaß und waren begeistert bei der Sache.


    Von mir ganz klar 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3480237142

    Die Hebamme, von Edvard Hoem


    Cover:

    Die Farbe stimmt schon mal auf einen historischen Roman ein. Und das Bergmassiv des Fjords zeigt uns den Handlungsort.


    Inhalt:

    Wir begleiten das Leben der Marta Kristine Andersdatter Nesje, von 1800 bis 1877 (zu ihrem Tod). Von Beginn an eine starke und selbstbewusste Frau.

    Sie ging 1821 zu Fuß von der Westküste Norwegens 600 km nach Christiania, um eine anerkannte Hebamme zu werden.

    Das Leben hat ihr wahrlich nichts geschenkt.


    Meine Meinung:

    Der Autor erzählt hier den Lebensweg seiner Ururgroßmutter, anhand von vieler historischer Fakten nach. Doch vieles (so betont er selber) ist schriftstellerische Freiheit, weil es keine Aufzeichnungen oder überlieferte Geschichten gibt.

    Das Buch ist eine Mischung aus Roman und historischer Erzählung. Denn immer wieder sind nüchterne historische Fakten eingeflochten und wo und wann diese, wie, vermerkt wurden.

    Ein wunderbarer Schreibstil, auf der einen Seite sachlich und auf Grundlagen basierend, auf der anderen Seite poetisch und wunderbar eindrücklich erzählt, so dass die Stimmungen und Empfindungen sehr gut bei mir ankommen.


    Ein unglaublich bemerkenswertes Leben.

    Stina, wie die Hebamme genannt wurde, ist eine außergewöhnlich starke Frau, sie geht unbeirrbar ihren Weg, gegen und trotz aller Schwierigkeiten. Ein Leben voller Entbehrungen und Rückschlägen, wie wir es uns heute kaum vorstellen können. Einfach und hart und immer am Existenz-Minimum.

    Ein Überlebenskampf.

    Und doch ist Stina nie verbittert oder verzweifelt.


    Eine ganz wunderbare „Nebenfigur“, die für mich gar nicht so nebensächlich ist und die ich auch sehr bewundert habe, ist der Vater von Stina. Er ist seiner Zeit immer ein Stück voraus, beschwert sich nie, er packt einfach an und handelt.


    Wir lesen von einer großen Liebe (Stina + Hans), an der Stina nie zweifelt, die ihr aber aus meiner Leseransicht, mehr Sorgen und Kummer als Glück gebracht hat.


    Autor:

    Edvard Hoem, geboren 1949 in der Nähe von Molde, ist einer der führenden norwegischen Schriftsteller. Seit fünf Jahrzehnten veröffentlicht er Romane, Dramen, Gedichte und Übersetzungen. Er avancierte in den letzten Jahren mit seinen historischen Romanen zum Bestsellerautor.


    Mein Fazit:

    Ein unglaubliches Leben, das mich tief beeindruckt hat.

    Von mir 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3825152367

    (Edit: ISBN zur Coverabbildung ausgetauscht. Gruß Herr Palomar)

    Ausweglos, von Henri Faber


    Cover:

    Schwarz/weiß, minimal aber mit großer Wirkung.


    Inhalt:

    Noah wird bewusstlos und schwer verletzt bei der Leiche seiner Nachbarin, Emma, gefunden.

    Er erzählt von einem Mann der ihn mit einem Messer bedroht hat.

    Schnell wir klar: der Ringfingermörder ist wieder aktiv.

    Der ehemalige Mordermittler Elias Blom, zwischenzeitlich strafversetzt, wird wieder reaktiviert. Er hat auch schon vor Jahren erfolglos mit seinem Partner an diesem Fall gearbeitet. Wird es ihm diesmal gelingen den Serienmörder zu entlarven?


    Meine Meinung:

    Ein total spannender und gut durchdachter Thriller.

    Es gibt Überraschungen und Wendungen am laufenden Band, nichts ist so wie es den Anschein hat, ein Verwirrspiel ohne Gleichen, einfach genial.

    Durch den tollen Schreibstil bin ich nur so durch die Geschichte geflogen. Es ist immer was los, es geht rasant von einem Kapitel zum nächsten, es gab für mich keine langatmigen Stellen.


    Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass wir aus sehr vielen Seiten auf das Geschehen schauen können.

    Es gibt auch ganz viele unterschiedliche Charaktere, von sympathisch bis zum kotzen.


    Wirklich ein cleverer Pageturner, mit viel Nervenkitzel, von der ersten bis zur letzten Seite.


    Autor:

    Henri Faber, Jahrgang 1986, geboren und aufgewachsen in Niederösterreich, Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft, lebt als Autor und Texter in Hamburg. ›Ausweglos‹ ist sein Debüt als Thrillerautor.


    Mein Fazit:

    Ein tolles Debüt für das ich meine uneingeschränkte Lese- und Kaufempfehlung abgebe und volle 5 Sterne.


    Ausweglos – atemberaubend