Beiträge von VeronikaRusch

    Ich finde auch, dass es sehr passend ist.

    Das kann aber auch nach hinten losgehen. Buch und Film sind zwei verschiedene Dinge. Aber wenn man beim Film später vieles nicht mehr wiedererkennt, ist das auch ernüchternd.

    Oh ja! Das ist sehr ernüchternd. In einem Film mischen so viele Leute mit und geben ihre Meinungen ab und es gelten Erwägungen, die mit dem Buch oft gar nichts mehr zu tun haben, sondern oft auch finanzieller Natur sind etc. Man hat auf vieles als Autorin keinen oder sehr wenig Einfluss , wenn man die Filmrechte verkauft, deshalb glaube ich, es ist eben am Gesündesten, sich dann auch innerlich etwas zu distanzieren, sonst reibt man sich auf. In den Dingen, in denen man sich ein Mitspracherecht einräumen hat lassen, ist das etwas anderes. Andererseits halte ich Literaturverfilmungen, die sich sklavisch an literarische Vorgaben halten, nicht immer für sehr gelungen, weil sie die filmischen Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Wie du sagst: Buch und Film sind zwei unterschiedliche Dinge. Was im Buch funktioniert, kann im Film vielleicht nicht funktionieren und andersrum. Wichtig ist es, Respekt vor der literarischen Vorgabe zu haben, finde ich. Die Umsetzung kann dann schon anders und mit filmischen MItteln erfolgen.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich schon sehr szenisch denke beim Schreiben, das mache ich nicht absichtlich, ich habe einfach eine sehr visuelle Vorstellungskraft, das heißt, ich habe die Szenen detailliert im Kopf und muss sie "nur" noch abschreiben :grin So gesehen, wäre das für einen Film ja schon mal ganz gut ...

    Und sagte ich schon, dass ich Josephine toll finde? :S

    Wie viel echte Josephine steckt denn in dem Buch, VeronikaRusch ? Ich frage, weil ich nicht weiß, wie viel man von ihr bzw. ihrer Persönlichkeit kennt und wie viel Fiktion von dir ist.

    Ich hoffe, es steckt sehr viel von der echten Josephine in den Büchern. Zum einen natürlich die Eckdaten, ihre Kindheit, ihr Werdegang, Zeit und Ort des ersten Auftritts in Berlin, Beschreibung des Auftritts, des Danse Sauvage, ihre Kleider, ihre Truppe, die Musik, die Schlange, ihre Vorliebe für Würstchen und Bier, ihre Unbekümmertheit und Lebensfreude, der Optimismus, die Begeisterung für Berlin. Ich habe alle Biografien von ihr gelesen, die ich ergattern konnte, u.a. auch eine Biografie, die ihr letzter Ehemann, Jo Bouillon, nach ihrem Tod auf der Grundlage ihrer eigenen Aufzeichnungen geschrieben hat, so dass ich auch sehr viel O-Ton von ihr selbst verwenden konnte. Ich habe versucht, mich anhand dieser Informationen und auch der Filme und Originalaufnahmen in sie so weit wie möglich hineinzuversetzen und ich habe auch in den Dialogen immer wieder Zitate von ihr verwendet, teilweise natürlich etwas abgewandelt, damit es in den fiktiven Kontext passt. Zum Beispiel dieser Spruch, mit dem sie den Journalisten bei ihrer Ankunft kontert, das ist ein Originalzitat von ihr. Auch ihre Gedanken über die Liebe, ihre Sehnsucht, jemanden zu lieben, ohne von ihm verraten zu werden (weil sie schwarz ist), entsprechen ihren eigenen Aussagen, und ihre Gedanken über Tiere (im Zoo) und den Tanz und ihr ganz spezieller Eigensinn, der Antrieb, warum sie ganz nach oben möchte, ihre Angst, wieder dort zu landen, wo sie hergekommen ist, ihre Ansichten über Geld (es war ihr nicht sehr wichtig, aber sie wollte es haben, um mitzuspielen). Ich habe versucht, in den Dialogen und den Szenen mit ihr möglichst viele reale Gedanken und Aussagen von ihr zu verwenden, um ihr so gut es geht gerecht zu werden. Ich habe dadurch das Gefühl bekommen, ihr sehr nahe zu kommen und ertappe mich inzwischen oft dabei, wie ich mich in realen Situationen des Alltags, zum Beispiel bei Entscheidungen: Was würde Josephine dazu sagen/tun?

    Realhistorisch ist übrigens auch die Soirée bei Hunkeler am Pariser Platz, ziemlich am Ende des Buches (Hunkeler in meinem Buch entspricht in der Realität Karl-Gustav Vollmöller https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Gustav_Vollmoeller, seine Freundin im Smoking ist Ruth Landshoff https://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Landshoff)

    Die Beschreibung der Soirée mit den nackten bzw. leichtbekleideten Damen habe ich den Tagebüchern von Harry Graf Kessler entnommen, der an jenem Abend, bzw. zwei Abenden Josephine Baker kennengelernt hat. (Im Buch kennt Graf Seidlitz sie ja schon eine Weile ;-))


    Die Biografien sind alle nur noch antiquarisch erhältlich (stehen in meinem Literaturverzeichnis am Ende jeden Bandes), aber es gibt eine aktuelle, sehr gute Biografie, die ich mir auch noch gekauft habe - obwohl ich da fast alles schon geschrieben hatte - um meine Infos abzugleichen, und die kann ich auf alle Fälle empfehlen, wenn man sich mehr mit ihren Leben beschäftigen möchte: https://www.genialokal.de/Such…+Baker+Gebundene+Ausgaben

    Ruben/Mara: Ich habe einen Tag nachdem ich die Stelle gelesen habe, tatsächlich jedem davon erzählen wollen. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn/sie kenne und dass ich diese schreckliche Tat allen erzählen muss. Das war schon ein wenig skurril :lache

    So gehts mir auch oft bei intensiven Schreibtzeiten :lache Ich habe manchmal das Gefühl, ich lebe zeitweise mehr in meiner Geschichte als in der Realität, vor allem, wenn es, wie dieses Mal, eine Geschichte ist, die über drei Bände geht. Ich möchte immer meinen Freunden von Tristan und Josephine erzählen und es dauert immer ein bisschen, bis ich begreife, dass sie für sie nicht so real sind, wie für mich ...

    :write:write

    Vielen lieben Dank liebe VeronikaRusch für dieses tolle Buch und für die engagierte Begleitung in der Leserunde.:blume

    Und ich freue mich so, dass die nächsten zwei Bücher schon bald erscheinen und wir sie wieder hier zusammen lesen dürfen.:-]

    Ich kann den Dank nur zurückgeben! Es ist einfach toll, zu lesen, wie engagiert ihr bei der Sache seit, die Geschichte kommentiert und mitfühlt! Mehr kann man sich als Autorin nicht wünschen. Danke ❤️
    :welle:danke

    Ich freu mich, dass es dir so gut gefallen hat Wie‘s weitergeht, verrate ich nicht .... ❤️
    :danke

    Na vielleicht wird das ja noch was mit den beiden :love:


    Aber Josephine ist natürlich auch eine so eine tolle Person. Da kann ich schon verstehen wenn Tristan erst mal nur Augen für sie hat und gar nicht bemerkt, dass sich Helene für ihn interessiert.

    Ich hoffe einfach mal, dass Fanny und die Mädchen auch in den nächsten zwei Büchern noch vorkommen. Ich habe sie richtig lieb gewonnen.

    ich verrate nichts... ☺️💕

    Ich denke mir, dass es für eine Autorin sicher nicht einfach ist, ihre Figuren loszulassen und einem Regisseur und Schauspielern zu übergeben.

    Ja, das denke ich auch. Vermutlich ist es am nervenschonendsten und auch für den Film am Besten, wenn man ganz loslässt, was die Umsetzung und Besetzung anbelangt und Buch und Film als zwei völlig unterschiedliche Dinge betrachtet. Ich glaube, ich würde mich da nicht einmischen wollen. Allerdings würde ich gerne am Drehbuch mitschreiben. Also doch wieder dabei sein, irgendwie ...:lache So oder so: eine Verfilmung wäre natürlich in jedem Fall toll. Am Besten gleich eine Netflixserie ...

    Naja, man wird ja mal träumen dürfen.:)

    Ich bin gerade so traurig, dass Freddy sterben musste.;( Ich habe die ganze Zeit gehofft und gebangt, dass er es schafft. Und dann stirbt er, während Tristan an seinem Bett sitzt und schläft. Das ist gerade ein wahnsinnig trauriger Moment in dem Buch.

    Und ich mache mir jetzt auch wirklich Sorgen um Tristan. Ich hoffe,er kann mit dem Verlust von seinem besten Freund umgehen und ist nicht so verzweifelt, dass er zu Drogen greift oder ganz abrutscht . Und ich hoffe, er kann trotzdem noch einen kühlen Kopf bewahren und sich um den Schutz von Josephine und um seine eigene Sicherheit kümmern.


    Das Buch ist so spannend und fesselnd. Und ich bin total gefangen in der Geschichte. Ich möchte jetzt unbedingt gleich weiterlesen aber andererseits habe ich auch ein wenig Angst, mit dem Buch fertig zu werden. Ich befürchte ja fast, dass Buch endet mit einem bösen Cliffhanger. Und ich möchte doch nicht auf den nächsten Band warten müssen, weil mir die ganzen Personen gerade so ans Herz gewachsen sind.

    <3 Um Freddy tat es mir auch sehr leid, ich habe lange damit gekämpft, ihn nicht sterben zu lassen.

    Ich glauben, dass es nicht das Berufliche/Private ist, sondern dass er es wegen seiner Dämonen nicht will. Nur mit der Liebe ist das so eine Sache. Sie ist einfach da.

    Ich denke, es ist beides. Tristan hat Angst, sie nicht beschützen zu können, wenn er sich zu sehr auf sie einlässt und er will sie unbedingt beschützen, weil er ja auch glaubt, seine Mutter im Stich gelassen zu haben, als er ohne Abschied in den Krieg gezogen ist und Schuldgefühle hat, weil er nicht bei ihr geblieben ist.

    Ja, du hast recht: die Liebe ist halt einfach da ...

    Liebe hollyhollunder ,

    ich muss erst mal sagen, ich bin ganz geplättet von der Power in dieser Leserunde. So viel Begeisterung und Mitfiebern und auch Mitdenken macht mich sprachlos. Toll, toll, toll! Ich freu mich, dass du die Zielgerade erreicht hast und es dir so gut gefallen hat :feiern Danke für das dicke Lob! Natürlich muss man sich einiges an Bösewichten noch aufheben und die Geschichte mit Tristan und Josephine muss auch irgendwie weitergehen ... Parsifal ist im Übrigen keine historische Person. Das mit Kevin Costner und Bodyguard ist ein sehr schönes Kompliment, 8)es ist ja DER Personenschützerfilm mit Liebesgeschichte schlechthin und Kevin Costner ist ja auch nicht soo übel ...:love: Ich hatte tatsächlich kein optisches Vorbild bei Tristan, oder sagen wir mal zumindest kein existierendes. Sollte das Buch jemals verfilmt werden, muss man mir den Tristan vermutlich backen. Aber das ist ja meistens so.

    Vielen Dank für dein tolles Feedback und noch ein schönes Wochenende!:danke



    Hast Du denn sonst aktuell schon Pläne für ein neues Buch? Oder schreibst Du schon aktuell an etwas Neuem? Darfst du da schon etwas dazu verraten?

    Ja, Pläne habe ich schon, aber verraten darf ich leider noch nichts ... :briefnur so viel: Im nächsten Jahr kommt vermutlich ein neuer JulesVitrac und auch ein neuer FionaBlum Roman raus.:freude

    Liebe Rouge ,

    das mit den Pseudonymen ist meistens eine Anregung des Verlags. Ich schreibe ja für mehrere große Verlage (Piper, Rowohlt, Goldmann - Knaur war auch mal dabei) und in unterschiedlichen Genres (DIe Fiona Blum Romane sind eher romantisch, haben mit Krimis nichts zu tun), da befürchten die Verlage immer Verwirrungen seitens der Buchhändler und vor allem der Leser, die dann enttäuscht sind, wenn sie ein Buch von mir kaufen und etwas anderes erwartet hatten. Für mich ist das ok, solange es sich in Grenzen hält, weil es mir die Freiheit gibt, mich auszuprobieren und verschiedene Seiten und Stimmen auszuprobieren. Den Namen Jules Vitrac habe ich mir selbst ausgesucht. Da ich zu der Zeit noch ein anderes Pseudonym bei Knaur hatte, wollte ich eigentlich kein neues, aber der Verlag wollte es eben, weil es in Frankreich spielt und eher ein Regional-Cosy-Krimi ist und da habe ich gesagt, ok, dann möchte ich ein geschlossenes Pseudonym, das meinen Namen nicht offenlegt und habe mir einen Männernamen und im ersten Roman auch eine eigene Agenda zugelegt. Das Buch war allerdings sehr erfolgreich, mehr als erwartet und da haben wir das Pseudonym geöffnet, so dass man jetzt weiß, dass es ein Pseudonym ist und wer dahintersteckt.


    Ich habe nicht im Elsass gelebt, aber ich mag die Region sehr gerne. Ich finde es spannend, diesen Puppenstubencharme, das gute Essen, den Wein, dazu die wechselhafte Geschichte und im Gegensatz dazu Straßburg mit der EU und dem internationalen Publikum. Das schreit nach einem Krimi, fand ich immer. Und Rowohlt wollte eben gerne einen Elsasskrimi und hat mich gefragt, da habe ich sofort ja gesagt.


    Es lohnt sich auf alle Fälle, dorthin zu fahren, um Urlaub zu machen. Und dann müsst ihr unbedingt nach Eguisheim fahren, wo meine Krimis spielen. Mord im Elsass ist übrigens der erste, dann kommt Der Teufel von Eguisheim und Tödliches Elsass. Vermutlich wird es nächstes Jahr einen weiteren geben, aber Genaueres weiß ich noch nicht.

    Ich muss ja mal sagen, dass das Buch zum Kopfkino verleitet. Ich sehe die meisten Szenen vor mir, obwohl ich bisher noch nie so recht was mit Boxen am Hut hatte (doch, ich habe das Lied von Marky Mark für Dariusz Michalczewski geliebt :lache) konnte ich es mir richtig gut vorstell und habe sogar die Luft angehalten. :yikes

    Das Lied kenne ich gar nicht!?!

    Und ich bin ja echt aus allen Wolken geflogen, als ich gelesen habe, dass sie mit 13 Jahren das erste mal verheiratet war:yikes und dann mit 15 Jahren noch mal geheiratet hat. Das ist ja wahnsinnig früh. War das denn damals in USA wirklich erlaubt, mit 13 Jahren zu heiraten?

    Nein, das war nicht erlaubt, die Ehe wurde daher auch nach ein paar Wochen annuliert. Es ist nicht ganz klar, wer die treibende Kraft hinter dieser "Ehe " war, einige Biografien (darunter auch ihre eigene Autobiografie) beschreiben es als Versuch ihrer Mutter, sie loszuwerden, andere als ihren Versuch, der lieblosen Mutter zu entkommen. Vermutlich wurde ein falsches Alter angegeben, wie auch später, bei ihrer zweiten Ehe (von der sie übrigens ihren Namen Baker behalten hat). Sie hat sich auch bei ihren späteren Bemühungen, eine Stelle in einem Theater zu bekommen, immer wieder etwas älter gemacht in ihrem verzweifelten Bemühen, ihrem alten Leben zu entfliehen.