Beiträge von Sonnenschein12

    Mir war mal wieder nach einem Thriller:


    ASIN/ISBN: Bo9JGRQ7QR


    (Hoffentlich klappt das mir der ASIN-Nr. , eine andere habe ich nicht gefunden)


    Von Amazon übernommen:

    Er weiß alles. Und er irrt sich niemals.

    Der rasante Stalker-Thriller von Bestsellerautor Volker Dützer

    Journalistin Valerie de Crécy ist zunächst begeistert, als der medienscheue Star-Wahrsager Gabriel Nexx einwilligt, ihr ein exklusives Interview zu geben. Doch sie ahnt nicht, dass sie damit einem psychopathischen Stalker die Tür in ihr Leben öffnet. Nach und nach sterben Menschen in Valeries Umfeld auf bizarre Weise. Sie weiß, dass Nexx dafür verantwortlich ist, doch nachweisen kann sie ihm nichts. Er dagegen scheint alles über sie zu wissen und kann jede ihrer Entscheidungen vorhersagen. Als sie sich Hilfe von Polizist Lenny Koriatis holt, um sich gegen Nexx' Terror zu wehren, kündigt dieser ihren baldigen Tod an – und noch nie hat sich eine seiner Prophezeiungen nicht erfüllt. Valerie und Lenny bleiben nur wenige Tage, um hinter das Geheimnis des psychopathischen Nexx zu kommen. Doch wie besiegt man einen Gegner, der immer einen Schritt voraus ist …?


    Das Buch ist vor einigen Jahren schon mit einem anderen Titel erschienen: Nexx irgendetwas...


    Doch, das Buch hat mich gleich von der ersten Seite an "eingesogen", gefällt mir bisher sehr gut - obwohl ich eigentlich nicht die typische Thriller-Leserin bin, die sind mir häufig zu grausam...

    ASIN/ISBN: 3948100330


    Von Amazon übernommen:


    "Eine herzzerreißende Liebesgeschichte für die Ewigkeit – inspiriert von wahren Begebenheiten


    Ostpreußen, 1944: Das junge Liebespaar Annie und Werner muss sich trennen, als er in Hitlers Volkssturm eingezogen wird. Während die SS Werner befiehlt, die Leichen erfrorener Flüchtlinge von den Straßen Königsbergs zu entfernen, entdeckt Annie, dass sie schwanger ist. Dazu häufen sich die Gerüchte über den Vormarsch der Roten Armee und damit auch die alarmierenden Berichte darüber, was diese mit Mädchen und Frauen macht. Schweren Herzens begeben sich Annie und ihre Mutter im Januar 1945 auf eine lebensgefährliche Reise nach Westen. Noch bevor sie in Pillau mit dem Boot fliehen können, unterläuft Annie ein folgenschwerer Fehler. Werner, der verhaftet und in einem russischen Kriegsgefangenenlager eingesperrt wird, gelingt nach vier Monaten der Grausamkeit die Flucht. Doch die Höfe seiner Eltern und von Annie liegen verlassen da – die Liebe seines Lebens und seine Familie sind verschwunden …


    Ostberlin, 1989: Am Abend des 9. November, als sich die Grenzen zwischen Ost- und Westberlin zum ersten Mal seit fast dreißig Jahren öffnen – ein Tag, der schließlich die Wiedervereinigung Deutschlands einläutet –, bemerkt Annie im Westfernsehen einen Korrespondenten, der sie an ihre Jugendliebe Werner erinnert, an den Mann, den sie seit fünfundvierzig Jahren für tot hält. Gemeinsam mit ihrer Tochter Emma begibt sich Annie auf die Suche …"


    Ein Buch gegen das Vergessen...


    Nach „Erzwungene Wege war dies der 2. Roman von Annette Oppenlander, den ich förmlich „inhaliert“ habe – ja, so kann man das nennen: einmal begonnen kann man ganz schlecht damit aufhören...

    Der Roman ist unterteilt in verschiedene Abschnitte: der Prolog startet mit dem 9.November 1989 in Berlin, danach folgen Rückblenden: zum einen zur 16-jährigen Annie, die mit Mutter und Großmutter aus dem ostpreußischen Insterburg im Winter 1945 flüchten muss und zum anderen zum 17-jährigen Werner, der im Herbst 1944 von der Schulbank weg zum Volkssturm eingezogen wird, um Schützengräben gegen die „Rote Armee“ zu graben, bzw. später wird ihm von der SS befohlen, erfrorene Flüchtlinge von den Straßen in Königsberg zu räumen. Annie bemerkt, dass sie schwanger ist (kein Spoiler, steht im Klappentext) ... Auch Werner flüchtet später unter dramatischen Umständen in westliche Richtung. Erst 1989 treffen sich die beiden in Berlin wieder… Aber mehr möchte ich hier von Inhalt nicht verraten!

    Mich hat fasziniert, wie eindringlich die Autorin die jeweilige Flucht der beiden beschreibt – ich habe selten erlebt, dass es so konsequent aus der weiblichen / männlichen Sicht geschildert wird (dies ist anscheinend eine „Spezialität“ von Annette Oppenlander, bei „Erzwungene Wege“ hatte es mir auch schon sehr gut gefallen!).

    Frau Oppenlander vermittelt mit ihren Darstellungen ein erschütterndes, sehr berührendes Bild der schier ausweglosen Situation, in denen sich Annie und Werner befinden, sie führen einen Kampf auf „Leben und Tod“ - und das im wahrsten Sinne des Wortes!

    Ich glaube, wir „Nachgeborenen“ können uns einfach nicht die Situation vorstellen, in denen sich die Menschen damals befunden haben: die Heimat verlassen zu müssen, eisige Kälte und nagenden Hunger zu verspüren, die ungewisse Zukunft (werden sie die Flucht überleben oder sterben sie im Bombenhagel? Verhungern oder erfrieren sie? Wohin können sie überhaupt flüchten?), die Erschöpfung, der Gedanke an Aufgabe... Dafür sind solche Bücher wie dieses unendlich wichtig: um uns immer wieder vor Augen zu führen, in welches Unglück das nationalsozialistische Regime Millionen von Menschen geführt hat. Deshalb nenne ich sie „Bücher gegen das Vergessen“. Und würde mir wünschen, dass es zumindest ausschnittsweise im Schulunterricht behandelt werden würde. Mich hat es jedenfalls tief bewegt und betroffen zurückgelassen.

    Mit dem Titel „Ewig währt der Sturm“ habe ich etwas „gefremdelt“ und auch einen Satz des hinteren Klappentextes „Eine herzzerreißende Liebesgeschichte für die Ewigkeit...“ habe ich zum Glück erst nach dem Lesen richtig wahrgenommen: ja, es ist eine Liebesgeschichte, aber ohne Kitsch, Pathos und rosaroten Wölkchen – authentisch und nachvollziehbar! Und ja, es ist bei mir „Jammern auf hohem Niveau“, denn auch dieser Teil hat mit gut gefallen.

    Ich gratuliere Frau Oppenlander zu diesem Buch, ich fühle mich durch diesen Roman um einige Erfahrungen reicher, auch wenn ich sie nur aus zweiter Hand miterlebt habe. Dadurch ist auch klar, dass ich hier sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche!

    So, ich bin jetzt auch fertig und sitze hier mit roten Bäckchen vor Aufregung (oder ist es doch eher Bluthochdruck?)... Ich schreibe kurz meine Eindrücke, die Beiträge der anderen lese ich morgen...

    Bernhards Tod hat mich wirklich betroffen gemacht, ich hatte ihn absolut nicht erwartet, irgendwie hatte ich mich auf das weitere "heile Vater-Mutter-Kind-Leben" auf Gut Mohlenberg eingelassen... Aber - bei aller Trauer - kann ich die Dramaturgie dahinter auch nachvollziehen: durch Bernhard wäre Friederike immer in der Verpflichtung (nee, falsches Wort, sie hat es ja freiwillig gemacht), also sie hätte immer auf Bernhard und seine Befindlichkeit geachtet / achten müssen. So hat sie jetzt die Chance, ihr Medizinstudium zu beenden (ich gehe davon aus, dass nur Heidelberg Frauen für das Medizinstudium zugelassen hat? Paula (für "Uneingeweihte": die spätere Frau von Richard Hellmer) hat ja erst 1926 in Hamburg studiert.... Und da ich durch den kleinen Spoiler zu Band 4 weiß, dass Friderikes Tochter auch beim Grillen ist, gehe ich jetzt erstmal davon aus, dass die Schwangerschaft gut verläuft.

    Ja, Dr. Weiß wird einiges zum Verhängnis: dass Bernhards Reflexe (kann man das so sagen?) noch so konditioniert sind, dass er Viktor das Messer abnehmen kann und dass Wotan noch immer vollkommen verschreckt auf das Pistolenknallen reagiert... Tja, ich verrate hier kein großes Geheimnis: um Dr. Weiß bin ich nicht besonders traurig, dass er nun selbst ohne Sprache (seine stärkste Waffe!)n eine Pflegeanstalt kommt, beruhigt mich sogar etwas - wenn er sich in einer Gerichtsverhandlung hätte verantworten müssen, wer weiß was er da für Tricks gefunden hätte - und wir wissen doch alle, dass er bei den Nationalsozialisten Karriere gemacht hätte, als T 4 Arzt wäre er sicher eine ideale Besetzung gewesen...

    Juliane hat mir gut gefallen, obwohl mir ihre "Heilung" fast etwas zu schnell ging, vom schwersttraumatisierten Fräulein zur selbstbewussten Frau, die Friederike unterstützt und sogar ersetzen kann? Nun gut, dichterische Freiheit... Aber die einzelnen Schritte fand ich logisch, ich war begeistert, als sie ihrem Bruder weggeschickt hat...

    Auch um Viktor hält sich meine Trauer in Grenzen, obwohl er eindeutig ein Opfer war, die Episode mit der Katze (im Schrank) fand ich auch sehr bezeichnend!

    Von Walter /Wolfgang war nicht mehr die Rede, obwohl er ja die Vigenere-Verschlüsselung "geknackt" und damit wesentlich zur Fallauflösung beigetragen hat - schade, wie schon erwähnt: ich mochte ihn...

    Ich bin mit dem Schluss sehr zufrieden, obwohl ich das Gefühl hatte, es käme "so plötzlich", aber das lag vermutlich daran, dass ich mich gerade auf Gut Mohlenberg so häuslich niedergelassen hatte...

    So, das war's erstmal für heute, morgen mehr...

    Ja, ich finde auch, dass die Cover einiger Verlage sich fast zum Verwechseln ähnlich sehen: hellblau gehalten, Frau von hinten oder Halbprofil. vor einer Stadt (wenn man Glück hat, erkennt man noch ein markantes Wahrzeichen der Stadt, dann weiß man, in welcher Stadt es spielt...). Dahinter "verstecken" sich z.T. ziemlich gute Roman-Biographien, z.B. ein Buch über Lotte Lenya von Eva Neiss, dass mir wirklich ausgezeichnet gefallen hat!

    Mich würde wirklich mal interessieren, wer die Verlage berät - mich haben sie jedenfalls noch nie gefragt...

    Woran ich allerdings schon glaube: Dass jeder Mensch zum Mörder werden kann, egal wie sanftmütig er ist, wenn die richtigen Schlüsselreize genutzt werden.

    Nein, das glaube ich nicht... Ich habe gerade ein interessantes Buch gelesen ("Die Ungerächten" , die Rezension habe ich auch hier eingestellt, weiß aber leider nicht, wie ich sie hier verlinken kann)), in dem die Frage auftauchte, ob Opfer der nationalsozialistischen Gewalt Täter in Selbstjustiz umbringen konnten. Der eine konnte es, aber der Rachegedanke hatte sich in ihm festgesetzt, während andere nicht einfach die Pistole abdrücken konnten, obwohl der vor ihnen ein untergetauchter Täter war... Ich glaube zwar, dass auch die sanftmütigsten Menschen Rachegedanken haben können, aber der Schritt, dies in Taten umzusetzen, ist ein sehr großer...

    Sehr kompliziert ausgedrückt, aber ich hoffe, Du verstehst, was ich meine...

    Sehr spannend... aber leider ist mir zumindest mit der Explosion noch nicht soviel klargeworden! Ok, einige Dinge haben sich er- bzw. sind geklärt: Walter Pietsch ist Wolfgang Adler (und scheint - zum Glück - immer noch ein "Guter" zu sein!), Dr. Weiß hat "Dreck am Stecken" (auch mit dieser Bestätigung bin ich zufrieden), aber seine Rolle liegt noch im Dunklen... Hat er seinen "Burschen" veranlasst, dass Depot in die Luft zu sprengen? Wo ist Dr. Weiß abgeblieben, als er als vermisst gemeldet wurde? Ist er nach Langenhagen gegangen, um Ludwig Breuer unter Kontrolle zu halten (und ihn ggf. zu ermorden?) Und womit kann Theodor Lehmberg Dr. Weiß erpressen? Na ja, Fragen über Fragen, die aber sicherlich im letzten Abschnitt geklärt werden....

    Mir haben die Rückblenden auf den Krieg insofern gut gefallen, dass wir dort einen Bernhard vor seiner Verwundung erlebt haben - und auch die enge Freundschaft zu Wolfgang/Walter... Irgendetwas muss ihn an ihn erinnert haben, denn Friederike merkt ja, dass es mit ihm besser wird, seit Walter da ist. Ich vermute mal, dass er den Mord an Trudi beobachtet hat, aber aus was für Gründen nichts dagegen tun konnte, denn er sagt ja mehrmals, dass er nicht "beschützen" konnte. Was mich etwas erstaunt, ist, dass Dr. Weiß Walter /Wolfgang nicht erkennt... Aber vielleicht schaut er nicht richtig in das entstellte Gesicht und nimmt ihn deshalb nicht wahr - oder er hat ihn bereits erkannt und sinnt darauf, wie er ihn auch umbringen kann???

    Julianes Missbrauch hatten wir ja alle vermutet, aber jetzt ist es s e h r spannend, wie Friederike das "Problem" erledigen möchte... Strafrechtlich sehe ich - genau wie ihr Vater - nicht den Hauch einer Chance, Bruder und Vater werden schweigen wie die Gräber und das alles als verwirrte Träume einer Hysterikern abtun, die zu recht in der Psychiatrie (oder wie war damals der offizielle Sprechgebrauch: Nervenheilanstalt?) einsitzt! Auch Friederikes Idee, den Bruder als Opfer zur Wahrheit zu bringen, sehe ich skeptisch, da ist zu viel passiert, denken wir nur mal an das Kind...

    Abgesehen davon, dass ich Dr. Weiß für den Mörder halte, hoffe ich, dass er zur Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr Arzt ist, denn seine Thesen würden perfekt in deren Ideologie passen , "leere Menschenhülsen", da schüttelt es mich regelrecht, mir geht es etwas wie Wolfgang, über solche Sachen mag ich nicht diskutieren - aber gleichzeitig bewundere ich etwas die Menschen, die sich damit auseinandersetzen können /mögen (wie Bernhard es z.B. macht).

    So, und nun bin ich auf den Schluss gespannt...!!!

    Bei dem Titel habe ich irgendwie immer weg geklickt - sorry

    Ja, das kann ich etwas verstehen, mit "Hafen..." gibt es gerade einige Bücher (neulich habe ich auch von der "Hafenärztin" gelesen, da dachte ich zuerst, es sei ein Fehler - aber nein, gibt es tatsächlich) und bei den verschiedenen Hamburger Kaffeehaus-Büchern /Trilogien habe ich sogar als Hamburgerin langsam den Überblick verloren...