Das achte Weltwunder mit kleinen Schwächen
Das kunstvoll gezeichnete Buchcover zeigt die beiden Hauptprotagonisten, den Straßenjungen Alder und die verwitwete Tuchhändlerin Juliana, die 1749 auf der London Bridge ihren Laden hat. Nachdem Juliana Alder das Leben rettet und sie sich gegenseitig sympathisch finden, will Alder ihr helfen, aus ihren Geldsorgen herauszukommen und gleichzeitig ein neues Zuhause finden. Doch Juliana muss schnell feststellen, dass sie den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben hat. In der zweiten Zeitebene geht es um den Brückenbau der London Bridge im Jahr 1202.
Der Klappentext und der geheimnisvolle Prolog weckten auch gleich mein Interesse. Ich hatte aber danach bis zum Ende von Kapitel Sieben mehr oder weniger Probleme überhaupt in diese Geschichte zu kommen. Dies lag nicht nur daran, dass ein Personenverzeichnis gefehlt hat. Mich hat auch gestört, dass ein Nachwort fehlt, indem beschrieben wird, ob die im Roman erwähnten historischen Informationen real oder fiktiv sind. Das fand ich schade, weil mich die Informationen über dieses achte Weltwunder, das mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, an sich sehr interessiert hat. Obwohl das Buch sehr gut strukturiert ist, ich also genau wusste, in welcher der beiden Zeitebenen die Handlung gerade spielt, hatte ich gerade beim Wechsel von einer Zeitebene in die vorherige, Schwierigkeiten, wieder zurück zukommen. Dies hemmte dann auch meinen Lesefluss, da anfänglich Personen erwähnt werden, wie zum Beispiel Brona, die zuerst einmal gesichtslos blieben und ein direkter Zusammenhang zur Geschichte nicht (sofort) erkennbar war. So erfährt der Leser erst auf Seite 375, in welchem Verhältnis Brona zu Estrid stand.
Ab Kapitel Acht (Seite 84) war ich dann endlich in der Geschichte drin und mein Lesespaß hat sich dann entsprechend erhöht. Gestört hat mich trotzdem auch danach, dass ich die Laufwege von Alder aufgrund des fehlenden historischen Stadtplan von London nicht nachvollziehen konnte.
Fazit:
In diesem Buch gibt es wenige Überraschungen und die Handlung war meistens vorhersehbar. Da die Umsetzung des interessanten Themas einige kleinen Schwächen hatte, vergebe ich noch drei von fünf Sterne.