Beiträge von rolfi

    (Historischer) Krimi im Hamburger Hafen

    Das Buchcover passt zum Inhalt des Buches. Auf den ersten Blick sieht es wunderschön aus, wie der flüssige Schreibstil der Autorin Henrike Engel. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass das Bild der jungen Dame nicht stimmig ist (siehe linker Arm), wie so einige teilweise gravierende Personenverwechslungen. Dies hat mich doch etwas enttäuscht.

    Ich finde das Thema der Frauenbewegung in den Anfängen sehr interessant und hätte mir, da ich gerne historische Romane lese, mehr Tiefgang erhofft, zumal im Untertitel „Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ lautet. Interessant fand ich Informationen über die Anfänge des Fußballclubs St. Pauli. Für einen historischen Roman ist es mir etwas zu oberflächlich. So ist es eher als Kriminalroman anzusehen, der einen gut unterhält. Nebenbei erfährt man, wie die Polizeiarbeit im Kaiserreich war.

    Die handelnden Personen sind authentisch, Die studierte Anne aus reichem Haus, weiß was sie will und versucht es auch durchzusetzen. Die streng erzogene Pastorentochter Helene hat gerade ihre Schule beendet und weiß, dass sie nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern treten will. Sie ist noch sehr kindlich, rebelliert einfach nur gegen ihre Eltern und idealisiert die Frauenbewegung.

    Der verwitweter Kommissar Berthold ist ein Arbeitstier, der in der Freizeit Fußball spielt.

    Fazit:

    Dieses Buch kann ich Leser empfehlen, die gerne Krimis lesen und sich für Hamburg interessieren.

    Herrliche historische Romanbiographie über die angeheiratete Ullstein-Frau Rosalie

    Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Es zeigt zwei Frauen, die sich augenscheinlich nicht mögen. Links steht Lisbeth Saalfeld, die Tochter von Franz Ullstein und rechts steht die geschiedene Rosalie Gräfenberg, die zweite Ehefrau von Franz Ullstein.

    Die geschiedene promovierte Rosalie Gräfenberg pendelt zwischen Paris und Berlin und schreibt für mehrere Zeitschriften des Ullsteinverlags, unter anderem auch Reiseberichte aus dem Ausland. Ihr undurchsichtiger Geliebter „Kobra“, bittet Rosalie bei einem Empfang als Tischdame den Witwer Dr. Franz Ullstein zu unterhalten. Wie von ihm erwartet, verstehen sich die beiden sehr gut und es kommt zu einer Liasion, die in der Hochzeit der beiden endet. Dies kann der Rest der Ullstein-Familie nicht dulden, da sich die Geschwister von Franz und seine Kinder vor Rosalie fürchten. Sie haben erkannt, dass Rosalie ihnen haushoch überlegen ist. Im Gegensatz zu Rosalie, die mit Vicki Baum eine wahre Freundin hat, mit der sie ihre Probleme besprechen kann, ist Franz auf sich alleine gestellt.

    Die Autorin Beate Rygiert schafft es mit der Geschichte um das Tippfräuleins Lili und ihrer Familie dem Leser einen Eindruck über das Leben der einfachen Leute zu vermitteln, die beherzt versuchen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Interessant fand ich auch die Informationen über das Leben der Vicki Baum.

    Mir hat der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil von Beate Rygiert sehr gefallen und ich bin mir sicher, dass dies nicht mein letztes Buch von ihr sein wird.

    Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.

    Herrlicher historischer Roman über die Entstehung der Karlsbrücke

    Das wunderschöne Buchcover lässt einen zu dem Buch greifen. Der Klappentext überzeugt einen, auch das Buch zu kaufen.

    Struktur und Inhalt:

    Das Buch hat 4 Teile und jeder Teil beginnt mit dem Kapitel „Das Ende, königlicher Wald bei Prag, Karfreitag 1367“ und ist die Rahmengeschichte. Anschließend erzählt Jan Otlin seinem Schwiegervater die Geschichte im Rückblick, beginnend mit der Magdalenenflut im Februar 1342, die die Judithbrücke zerstörte. Mit dieser Erzähltechnik schafft es der Autor sehr geschickt, dass man das Buch kaum weglegen kann, weil man unbedingt wissen möchte, wie es zur Verhaftung von Maria-Magdalena kam.

    Die Astrologin Ricarda Scorpio auf der einen Seite und der Priester Militsch von Kremsier auf der anderen Seite beeinflussen die Menschen in Prag. Typisch für das Mittelalter war, dass Glaube und Aberglaube eng zusammenhängen. Während Militsch mit seinen Bußpredigen, die Menschen zu besseren Menschen machen möchte, versucht Ricarda die Menschen zu ihrem Vorteil zu beeinflussen. Rudolph von Straßburg möchte selbst Baumeister dieser Brücke werden und wartet auf die Gelegenheit, um Jan aus dem Weg zu schaffen und hofft auf die Unterstützung durch Ricarda.

    Nebenbei erläutert Wolf Hector leicht verständlich und sehr unterhaltsam den Brückenbau im Mittelalter.

    Fazit:

    Mir hat der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil von Wolf Hector sehr gefallen und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen, auch wenn es zu den etwas dickeren Büchern zählt.

    Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

    Faszinierender historischer Roman über die Ufa-Traumfabrik während der 20er Jahre in Berlin

    Das Buchcover passt wunderbar zum Buchtitel und zeigt eine junges Paar im Vordergrund und im Hintergrund ein großer Kinosaal. Der Klappentext hat mich veranlasst, auch das Buch zu lesen.

    Da ich erst kürzlich das Buch „Novembersturm“ von Ulrike Schweikert gelesen hatte, deren Buch ebenfalls in Berlin während der Weimarer Repubik spielt, war ich gespannt, welche neuen Aspekte Peter Prange in diesem Buch abhandelt. Dies ist zum einen die Historie der Ufa-Traumfabrik mit ihren wirtschaftlichen und menschlichen Probleme der Akteure. Des Weitern schafft es Peter Prange sehr geschickt, die politische Problematik der Weimarer Republik fesselnd zu erzählen, ohne belehrend zu sein. Ebenfalls empathisch erzählt er die Beziehungen der Menschen und ihre Probleme, die sie miteinander haben. Letztendlich gibt es aber ein Happy End.

    Fazit:

    Mir hat der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil von Peter Prange sehr gefallen und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen, auch wenn es zu den dickeren Büchern zählt. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

    Wieviel war ein Menschenleben zu Zeiten Ludwig XV wert?

    Diese fiktive Geschichte über das Schicksal eines Hirschpark-Mädchen Veronique hat die tatsächlich lebenden Mädchen aus der Unterschicht zum Vorbild, die ahnungslos im Hirschpark, einem geheimen Haus des Königs Ludwig XV, lebten und eine höfische Erziehung erhielten. Diese „Mäuschen“ dienten dem König Ludwig XV zur Unterhaltung und vor allem zur sexuellen Zerstreuung. Sein Kammerdiener Lebel regelte alles, von der Rekrutierung dieser „Ware“ bis zur finanziellen Absicherung durch Verheiratung dieser gefallenen Mädchen. Die Kinder wurden ebenfalls versorgt, durften aber nicht wissen, wer ihr Vater war.

    Eva Stachniak schafft es den Leser geschickt (im ersten Teil durch die verschiedenen Perspektiven) in die Geschichte zu entführen und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Mir gefällt der Schreibstil von Eva Stachniak sehr.

    Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für historisch interessierte Leser. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch ein Bestseller wird.


    ASIN/ISBN: 3458681698

    Edit: ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

    Weihnachtscomic nicht nur für Kinder

    Als ich das wunderschöne Buchcover sah, habe ich mich in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt. Mir haben die liebevoll gezeichnteten Bilder und die kurzen Texte auf jeder Seite sehr gut gefallen. Die Erzählung an sich ist jetzt nicht so lange und daher kann man den Comics innerhalb weniger Minuten lesen. Da der Einband kartoniert ist, können auch Kinder das Comic lesen bzw. betrachten, ohne dass es gleich beschädigt wird.

    Inhaltlich geht es darum, dass Tick, Trick und Track als Geister dem Festtagsmuffel Onkel Dagobert dann schließlich doch noch den Geist der Weihnacht einhauchen und zusammen feiern sie Weihnachten. Im Anschluss gibt es noch 4 weitere (einseitige) Weihnachtsgeschichten, die mir ebenfalls gut gefallen haben.

    Ich denke, dass man mit dem Kauf keinen Fehler macht und kann diesen Comic weiterempfehlen.

    Super spannender Roman

    Der spannende Roman von Anja Jonuleit erzählt die aufwühlende Geschichte einer Frau, die tatsächlich gelebt hat und 1970 im Isdal ermordet wurde. Dieser Mord wurde (noch) nicht geklärt und es gibt mehrere Thesen über diese Frau und die Gründe der Ermordung. Die Autorin hält sich in ihrem fiktiven Roman vor allem an die Informationen des Sachbuchautors Dennis Zacher Aske, der ebenfalls über die Isdal-Tote geschrieben hat.

    Anja Jonuleit schafft es den Leser geschickt (mit den Zeitsprüngen) in die Geschichte zu entführen und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Mir gefällt der Schreibstil von Anja Jonuleit sehr. Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für Krimifans und Leser, die sich für Zeitgeschichte interessieren. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch ein Bestseller wird.

    Das Buchcover hat mir auch sehr gut gefallen.


    ASIN/ISBN: 3423282819

    (Edit: ISBN zur Verlinkung und Coverabbildung nachgetragen. Gruß Herr Palomar)

    Super Romanbiographie von Wolfgang Amadeus Mozart älterer Schwester Nannerl

    Nannerl Mozart und ihr kleiner Bruder Wolfgang Amadeus treten als Kind zusammen in ganz Europa auf und werden gefeiert. Jahre später konzentriert sich Vater Leopold auf Wolfgang, während Nannerl nicht mehr an seiner Seite auftreten darf. Sie lebt im Schatten ihres berühmten Bruders, das sie klaglos hinnimmt. Ihre trotz allem starke Persönlichkeit erkennt man bei ihrem Kampf um ihre große Liebe. Beate Maly beschreibt Nannerl als sehr sympathische Frau und man fühlt mit ihr mit. Wolfgang selbst wird nur selten erwähnt, obwohl er doch auf die Entscheidungen von Nannerl einen sehr großen Einfluss hat.

    Mir gefällt der Schreibstil von Beate Maly sehr und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen. Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen. Das ist eine absolute Pflichtlektüre, vor allem wenn man zusätzlich auch klassische Musik mag!