Beiträge von Humpenflug
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Wobei, als ich letztens durch den Bochumer Bahnhof ging, also da waren Gestalten zu sehen, bei denen könnte man auch ins Zweifeln kommen, wer so etwas gezeugt und geboren hat
(Winke-Winke vom Bochumer Hauptbahnhof)
Ich tippe aber weiterhin auf den Teppichboden in der Sparkasse (s.o.)(hauptverdächtig!).
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Richtig genervt haben mich die manchmal doch sehr klischeehaften Beschreibungen
Das is ja nu auch mal ne Frage des subjektiven Empfindens, oder etwa nicht?1977 bin ich als 18jähriger und linker Juso und SPDler über die Transitstrecke nach Berlin und zurück gereist . Die DDR fand ich immer in Ordnung, Richard Löwenthal war für mich ein Nazi und Kanzler Schmidt ein Kriegstreiber und Provokateur.
Ich reiste allein, daher im Zug und retour per Mitfahrzentrale.
Als der Zug die Zonengrenze überquerte klebte ich fassungslos am Fenster: Exakt so stellte ich mir die Einfahrt in ein Konzentrationslager vor.
Stacheldraht, acht bis zehn Meter hohe Mauern, Wachtürme, MGs, bewaffnete Patroullien mit MP im Anschlag, Finger am Abzug, Schäferhunde mit Maulkorb, Schaftstiefel, Kordelepauletten (wie bei der SS).
In Berlin-Kreuzberg blickte ich rund 15 Minuten über die Mauer und die Rückfahrt vermittelte den gleichen Eindruck wie die Hinfahrt.
Bis heute kann ich die ganze Ostalgie und Stasiverharmlosung nicht mal ansatzweise nachvollziehen.
Die DDR war die Fortsetzung der deutschen Diktatur: Eine Scheindemokratie mit Scheinparteien und Scheinparlament (Gerhard Schröder: Entscheidungen).Welche Klischees waren da nicht angebracht?
Tim:
Tim hat etliche sympathische Züge und einen Sinn für Realität, ist integriert, passt sich an , schuftet. Um nicht einen Heiligen zu beschreiben, musste Liehr wohl einige negative Eigenschaften herausarbeiten, die auch einigermaßen in ein Gesamtbild passen.
Tim ist strammer Egoist.
Er nutzt sein Wissen um das Inzestkind und presst seinen Vorteil daraus und schließt gleichzeitig mit der Scheinidylle des Reihenhauses im Neubauviertel ab. Tims Kaltschnäuzigkeit ist konsistent und macht ihn nicht "negativ". Warum Tom Liehr in seinen Figuren durch autobiographische Ähnlichkeiten mit der Einflüsterung an seine Leser spielt "Das könnte der Autor selber sein" verstehe ich nicht so ganz, ist aber irgendwie ein gewolltes "Mysterium" mit dem man sich ein bisschen ummanteln kann ... oder so. -
Habe den Film am Donnerstag angeschaut und war nicht enttäuscht.
Wie immer ein wenig abgedreht. Uraltsagen aus der finstren Welt der Vorzeitkulturen und Hokuspokus, Krach, Päng und heftig eins auf den Börtsel.
Bitterböse, aber gnadenlose Russen und draufgängerische, freiheitsliebende Republicans. Kein Verquatschen und immer Vollgas.
Wirklich gutes Kino wie es sein soll.
Für Kinder unter 12 vielleicht ein bissel gruselig.
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@Barthlebooth
ZitatPuh, mal im Ernst. Wer will den eine Geschichte über Mutterglück in der Schwangerschaft lesen? Ich nicht. Außerdem sind nicht alle Stories negativ
Auch wieder wahr.
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S c h w a n g e r s c h a f t
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Mai 2108
Ein Blick in die Zukunft, Schwangerschaft als Wissenschaft und Experiment, ein Dialog mit kritischem Einschlag: Nichts auszusetzen. Guter Gedanke. Könnte noch forscher sein und sich mehr von 2008 lösen.
Geschwängert
Von "Zwölf" bis "Tot". Die Gretchen-Frage in neuem Deutsch und im aktuellen SMS-Format! Eine tragische Steigerung von "Weissnicht" bis "Tot". Richtig harter Stoff. Ein bissl was zum Nachdenkeln. Was ich hiermit manchem Klugscheißer dringlichst anrate.
Liebeslügen
Pfiffiger Wechsel der Perspektive, auktoriales Pingpong. Das bringt Tempo in die Geschichte. Schwachpunkt ist meiner Ansicht nach die Pointe, die leider ohne richtigen Trommelwirbel (was immer ich damit meine) hingesetzt wurde. Ein Kuckucks-Kind wie angeblich 30% im Lande. Eine durchaus (und endlich mal) positive Geschichte. Doch, meine ich so.
Jahresringe
Man nickt verständnisvoll mit. Der fade Leitfaden folgt der Fadheit und Geworfenheit dieses Lebensfadens. Form und Inhalt in Übereinstimmung!
Journalistisch exakte Aussagen "auf den Punkt", ohne Schnörkel und Girlanden.
Rosie
Kaspar-Hauser-Artige Gesellschaftsverdusterung. "Beredtes Schweigen" - hüstel. Punktefavorit, da handwerklich blitzsauber und mit einer inhaltsschweren Geschichte fortlaufend erzählt. Künstliche Befruchtung, Behinderung, gesellschaftliches Außenseitertum, Thealtergruppe, Stammtisch, Mord und Totschlag! Viel mehr geht nicht.
Anfang
Ja, so ist das: Frauen, nicht Männer, werden schwanger. Landtag? Karriere? Und die Schwangerschaft definiert nun einen neuen Anfang.
Soweit so klar. Dann, so scheints, ist der Autorin die Luft ausgegangen.
Gewissheit
Der neue Job, der Stress, "sie durfte jetzt nicht", sie will kein Kind, aber doch. Eine Hormongeschichte, die im Feuchtgebiet endet (und die Männer nie begreifen werden).
Problemlösung
"Als das Küchenmesser aus edlem, rostfreien Solinger Stahl ihre Kehle aufschlitzte, als das Blut gurgelnd aus ihr heraus gepumpt wurde, da fühlte er sich unendlich frei" - Na also: Lösungsorientiert, nicht ewiges sozialtherapeutisches Problemgequatsche. Punkte! Steigerung, Dynamik, Handlungslogik, Wendung, Finale, gutes Deutsch, dramatische Interpunktion: Prima Geschichte.
Vorfreude
Vor Freude kotzen! Leckere Atmosphäre von Klotür, Übelkeit und Gewürge, Schwangerschaftsgrinsen. Und wenn alle Kotzen, kotzt der Erzähler im letzten Satz mit. Klasse geschrieben. Vermutlich in einem Zug ohne große Korrekturen. Verräterisch ist das Wort "Gynäkologe". Der Autor hat den Drang oder Hang bisweilen das Niveau zu verlassen und sich selber auf die Schippe zu nehmen. Diese Drehung verstehe ich nicht so richtig, ist aber ein interessantes Stilmittel. Sehr gut.
Seelenwanderung
Eine Gruselgeschichte! Wow. Dorilla, dunkel und seelenlos, nistet sich bei einer Wirtin ein und lässt sich reinkarnieren. Das unsterblich Böse gebiert sich selber und wird Knappe bei einem Ritter, lernt das Schwert zu schwingen und gefährlich zu sein. Eine Persiflage auf ein Genre, das ich persönlich weder besonders kenne noch liebe. Aber gut geschrieben!
Klimawandel und der Dalai Lama - Das Überleben der Menschheit hängt davon ab
Die Blume wird vom geilen Schmetterling geschwängert und zugleich wird sie von der unverständigen Menschheit um ihre Zukunft betrogen und vom Aussterben bedroht. Alles hängt ja irgendwie mit allem zusammen. Eine Geschichte, die mich tief ins Herz trifft, die mir richtig nahe geht, auch wenn sie nur im Vorbeigehen heruntergetippt wurde.
Halluzination
Das Ungeborene im Mutterleib meldet sich zu Wort und mahnt die Schwangere, gefälligst an die finanzielle Absicherung "unserer beiden Zukunft" zu denken. Und das ist auch in Ordnung so. Das Denken aus dem Uterus kommt ohnehin zu kurz.
Frostige Zeiten
Die Eisbärin ist "trächtig" und der Zoomanager gerettet. Eine schöne und zukunftsweisende Episode. Nicht wirklich erschütternd ist der berechnende Charakter des Zoodirektors und seine Hybris. Irgendwie kommt mir die Geschichte bekannt vor.
Geprägt für`s Leben
Auch lösungsorientiert. Sogar doppelt, nö: dreifach. Sie hat Spaß, wird zur Abtreibung gezwungen und beseitigt einen Mediziner, der ohnehin nicht gut weg kam bei dieser Geschichte. Klassischer Showdown, der dann allerdings vor Gericht zur Verhandlung kommt, weil die post natale Abtreibung nicht legal ist. Ein harter Anklageton in dieser Geschichte! Das Mädel, nennen wir sie Gretchen statt Mary, knallt Doktor Faustus nieder, nachdem jener legal den Sägling ersäuft hatte. Originell! Nachdenkenswerter Ansatz. Ab und zu muss man mal die Geschichten umdrehen, um sie zu verstehen.
Was vergessen?
Noch ein Kuckucks-Kind diesmal in der Studentenszene. Sprachlich dem Millieu angepasst wird jetzt eben LEIDER "Liebeslügen" (siehe oben) erzählt. Flott, nicht ohne hintergründigen Witz. Legitim, das Thema etwas anders an zu setzen. Kann diese Geschichte aber einfach nicht bewerten.
Glückwunsch!?
Vielleicht bin ich auf dem falschen Fuß aufgestanden, wie meistens. Bei Tiraden wie "eine Mischung aus Angst, Wut, Trauer und Scham" geht mir leider immer der Hut hoch: Kanonische Betroffenheitsgrütze aus dem Vokabular der political correctness. Dabei ist das Thema brisant, die Geschichte in "Ich"-Perspektive (korrekt!) erzählt. Selbsterlebnis, Gefühle und Situatives werden durchmischt.
Revolutionär
Schwangere Männer habens auch nicht leicht! Dieser Umstand wird literarisch viel zu wenig gewürdigt. Aber hier geht es ja mehr um vorweg gefühltes Mutterglück und (@Barthlebooth)"Wer will den eine Geschichte über Mutterglück in der Schwangerschaft lesen? "
Das könnte der Haken an dieser Story sein. Man muss mehr für die Kritiker schreiben. Rüge für das Mutterglück -
Mal ganz allgemein:
Muss denn "Schwangerschaft" immer und ausnahmslos zur Gesellschaftsanklage führen, irgendetwas , irgendein Verhalten, Zustände, "anprangern".
Warum wird "Schwangerschaft" nur mit negativen Stories verknüpft?
Angst vor dem "Eva-Prinzip"? -
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Bei der unendlichen Größe des Universums wäre es vermessen zu sagen, dass wir die einzigen intelligenten Lebewesen sind
Das zieht!
Jetzt bin ich noch überzeugter!
In jedem Fall habe ich als intelligente Lebensform den Teppichboden in der Eingangshalle der hiesigen Sparkasse ganz schwer im Verdacht! Jetzt, wo ich den Durchblick habe, werde ich den Schluri genauer beobachten, wenn ich in der Nähe bin!
Ich halte euch auf dem Laufenden!!!!!!!!! -
Merkt ihr auch, dass ihr immer blöder und verkalkter werdet oder bemerkt ihr das nur an anderen, liebe Mitsenioren jenseits der tragischen 40?
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"Papa, du stolperts noch mal über ein WLAN-Kabel!"
(Sohn, 10) -
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Aber ich denke auch nicht, dass wir Menschen die einzige Form (intelligenten) Lebens im ganzen Universum sind,
Yo, loggisch: Denken lässt sich alles.
In jedem Fall könnte auch die neulich im Amazonasdelta entdeckte neue Grassorte durchaus eine Art intelligentes Leben im ganzen Universum enthalten, insbesondere, wenn man es mit dem Venezuelaner Chavez vergleicht oder einer mittelgroßen Portion Schnupftabak.
Und überhaupt: Wer weiß, was sich im Andromedanebel so rumtreibt? Ich sag mal: Falschparker ohne Ende rennen da rum! Beweist mir das Gegenteil!(Um auch mal wieder zu zeigen, wie die Beweislinie der UFO-Gemeinde geführt wird)
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Armin Held und sein Pamphlet
Also für 1.-€ auf 40 Seiten den endgültigen Gottesbeweis: Dolles Ding!
Ich nehme die Bibel des alten Testaments eher als Mythen- und Sagensammlung, als Moralwurzelextrakt. Bibelauslegung und so.
Freilich gibt es da Widersprüche und Ungereimtheiten.
In den in Qumran gefundenen ältesten Bibelschriften findet sich ja laut Bibelexperte Allen des öfteren das Wort "Volkswagen", was die Sache suspekt machen könnte, und auch "U-Bahn-Fahrkarte" ist etwas, das Zweifel aufkommen lassen wird. Einfach mal lesen und genießen.
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Sehr dialektisch.
Ein schweres Thema. Nehme den Anstoß an und denkele jetzt mal vor mich hin. Allerdings weiß man beim Anstoß nie, wie das Spiel verläuft. -
Douglas Adams schreibt hier mit Hoch-Humor der unterhaltsamen, klugen Sorte. Vergleich: Monthy Pythons.
Das Buch beginnt damit, dass Adams von seinem Freund Ford in den Pub gezerrt wird und dort erfährt, dass in 12 Minuten die Welt in die Luft gesprengt wird.
Per elektronischem Daumen reisen Ford und Adams in letzter Sekunde ab und erleben allerhand schräge Abenteuer im Weltall.
Natürlich sind die Gestalten und Vorkommnisse unschwer als Satire auf Absonderlichkeiten irdischer Zivilisation erkennbar (irrwitzige Bürokratie, korrupte Präsidenten, durchgeknallte Computer-Gurus ...).Übrigens ein sogenannter "Kult"klassiker, der auch auf DVD zu haben ist.
(genauso empfehlenswert wie das Buch) -
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Um einen Blutalkoholspiegel von 1 und mehr Promille zu erreichen, reicht es sicher nicht, ab und an mal ein Glas Bier zu trinken
Ein 15jähriger hat nach 5 Flaschen Bier (2 Stunden) zwischen 1,23 und 1,56 Promille laut Promillerechner. Das ist eher keine unerreichbar riesige Menge Stoff, aber ein komatöser Alkoholwert, der 10 bis 16 Stunden zur Ausnüchterung erwarten lässt!@beo:
So wissenschaftlich darf man eigentlich nicht rangehen an die Problematik.
Bei Erwachsenen: Was solls? Jeder darf tun und lassen, was er will.Bei Kindern, Burschen unter 16/18 insbesondere, hilft nur der Knüppel harter Gesetze. Aufklärung/Selbstverantwortung kann man knicken.
Die Gesetze müssen im Verkauf ansetzen.
Oder allgemeiner: In allen Bereichen, die öffentlich einsehbar sind. -
Tut mir leid. Vielleicht habe ich einen nicht konformen Humor.
Dia- und Soziolekte sollte man sowieso sparsam einsetzen.
Und wenn man schon fett aufträgt, dann aber richtig barbarisch (siehe Starkdeutsch, wenn das noch einer kennt):Hullondüsche Tumautn
Harrlüch! – dönckst tu, gauffßt die rauten
Glantzind pfröschn Totumauten.
Duch peim Ößßn marckstde dunn,
dißß monn gurnüxx tschmarckn kunn;
Sünd’z nonn Gorcken, sünd'z Tumautn, –
Üst öss garr oin Heunarbrautn,
pfrösch oss Hullondt ümmporturt?
Hart monn düch woll arnngeschmuurt?(Matthias Koeppel)
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Interessant!
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Ninnie: Da lohnt sich auch das gute Diesel-Auto endgültig nicht mehr!
Da kann man rechnen, wie man will: Dieselauto is fettich.
Gas?
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Original Voltaire: @Gruppe der Kommentierer
Zu den Kommentaren die meinen Beitrag betreffen werde ich anderenorts noch etwas schreiben.
Soll das eine Drohung sein? -
Highländer:
Schon eine Charakterisierung, die aufzählt, ödet ein klein wenig an (pardon, aber so isses):"Groß, blond, blauäugig, nach Fusel und Schafdung duftend, stramme Latte ...". Ja und? Charakter? Ist die Latter der Charakter?
Ehrenrettung: Immerhin wird ein Bild (kein Mensch!) von einer anderen Person charakterisiert, ein häfiges Stilmittel. Sandra sieht und beschreibt. Aber eben nur ein Bild. Die Geschichte fehlt. Motiv, Anlass, Bewegung?
Meiner verkorksten und unmaßgeblichen Ansicht nach: Statisch, ohne Charakter, ohne Motive. Eine Fingerübung. Wie mein eigener Beitrag.Bernie:
Eindeutig mein Favorit.
Hätte in dem Moment, als ich Bernie las, gerne meinen hingehuddelten 7-Minuten-Text herausgelöscht. War aber schon abgesendet.
Bernie: Blitzsaubere Dialogführung, Charaktere brilliant geschnitzt, Spannung gehalten, Tempo variiert, Steigerung, Lösung, Wendung, Überraschung, Motivation der Charaktere. Das isses. Keine Refrains, Synonyme verwendet, Metaphern so dick aufgetragen, dass es eigentlich jedem ins Gesicht springen müßte wie eine übersprudelnde Champangnerflasche. Gratulation!Rote Gardinen:
Eine Geschichte mit mehreren Ebenen. Sensationelle Schreibe. Hut ab.
Mutter Bamako:
Wunderschön. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu bekritteln.
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wie sehr sich Bonobos und Schimpansen schon unterscheiden
oops, jetzt las ich "Bonbons" und wollte schreiben:
Und wie sehr sich Schimpansen und Champaner unterscheiden, obwohl nur wenige Buchstaben anders sind
Aber diese unglaubliche witzische Anmerkung kann ich mir jetzt schenken und guck mal, was Bonobos sind.