Beiträge von Humpenflug

    Zitat

    Original von Delphin
    @ Humpenflug


    Holy shit, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. :wow


    Hier gibt es einen Link mit ein paar Studien zur Kosteneffizienz ambulanter Psychotherapie. Ich greife mal nur ein Beispiel raus, weil Du Schizophrenie und Borderline erwähnt hattest:


    Ist es erlaubt, aus der von Dir selbst genannten Quelle zu zitieren: "Therapiedauer: durchschnittl. 41 Monate mit insges.238 Sitzungen.
    Befragungszeitpunkt: 0-5 Jahre nach Therapieabschluß (Durchschnitt 2,5 J.)"


    Diese 600 Leute der Untersuchung hatten jetzt nur 1,5 Sitzungen und auch nur 3 1/2 Jahre lang.


    Stationär ist der Durchschnittaufenthalt derzeit bei 3 Monaten .


    K O S T E N habe ich nirgends angesprochen. Es geht um Effizienz.
    Leider bedeutet Effizienz den Einsatz moderner Medikamente.


    Man kann einen Baum mit einem gefrorenen Hering fällen. Tolle Sache. Unglaublich ökologisch. Aber nicht effizient.


    Effizienz erzielst du hier durch den Einsatz von Benzinfressenden Maschinen.


    Die Psychotherapie ist per se nicht daran interessiert, zu heilen, sondern zu behandeln.


    Wenn du mit dem Hering den Baum dereinst schneller fällst, wie ich mit der Motorsäge, wirst du mich bekehrt sehen. :anbet

    Der wissenschaftliche Wert und der Unterhaltungswert gehen hier wohl weit auseinander.
    Die Ablehnung der "Schulmedizin" und Psychopharmaka feiert hier fröhliche Urständ, die Psychotherapie -von der ich Zeit meines Lebens nichts hielt und nichts halten werde- feiert sich ab als der Gipfel des medizinischen Fortschritts.


    Der Skandal ist, dass immer noch Handleser, Pendelschwinger und Klangschalentherapeuten und ähnliche Kurpfuscher ihre Steinzeitmedizin betreiben dürfen, dass 400 Jahre westlich-abendländische Aufklärung dermaßen für die Katz waren. :wave


    Allein das einfache Faktum, dass der Klapsmühlenaufenthalt (Schizophrenie) von im Schnitt drei Jahren (in den 50er Jahren) durch Psychopharmaka auf heute unter 3 Monate gesenkt wurden, könnte irgendwas bedeuten.
    Ebenso ist es mit Rückfalldauer und -häufigkeit: Der richtige Sprit, bei endogenen Erkrankungen, und die Birne funzt wieder.


    Anners beim Pendel-Klempner: Der Psychtherapeut behandelt seine Leute dreimal die Woche und im Schnitt sieben Jahre. In den 50ern waren es einmal pro Woche und zwei Jahre. "Heilungsquote" ebenso bescheiden wie heute. Dafür wurden allerdings etliche neue Therapien und dazu passende "Erkrankungen" entwickelt. Rattengeil: "Burnout"-Syndorme! Die Lizenz zum Gelddrucken, Leute! Borderline-Persönlichkeit: Kannse dich dooohhhhf fadienen!


    Na gut. Bevor ich mich aufrege.


    Mist, jetzt ist der Blutdruck oben.


    Also: Disease Mongering (Krankheitserfindung) bezeichnet ein unzulässiges Zuordnen normaler Lebensabläufe oder individueller Mängel wie etwa eine Glatzenbildung bei Männern zu therapiebedürftigen Krankheiten. Oder -derzeit in den USA envogue- das "Restless Leg-Syndrome". Rrrrratttengeil: Überfettete Couchpotatoes bemerken ein Zittern in den Beinen während sie nach 18 Stunden Sofahock und Chipskonsum vor der Glotze lungern. Datttt is freilich eine willkommene neue Krankheit, die sich herrlich privatissme abrechnen läßt. Prognose: Ab 2012 auch in Deutschland erhältlich! Langt zu und macht erstmal eine private Zusatzversicherung.

    http://www.sonypictures.de/landing/kindskoepfe/


    :lache


    Nicht abschrecken lassen von den Serienhelden des amerikanischen Kinos und TVs: Der Film ist ein herrlicher Spaß!
    Es werden keine Serien, Personen und Filme -die ohnehin keiner kennt- verulkt, es spricht niemand aus dem Off, es gibt keinen eingeblendeten Applaus und keine Verfolgungsjagden.
    Der Spaß wird aus einer eigenständigen kleinen Geschichte entwickelt:
    Fünf alte Schulfreunde treffen sich zur Beerdigung ihres alten Trainers und haben sich anschließend zusammen für ein Wochenende eine Hütte am See gemietet.
    Wow: Endlich wird mal die landschaftliche Schönheit der nordöstlichen US-Bundesstaaten (die New England-Staaten), hier Massachusetts und Maryland, gezeigt. Rhode-Island ist einfach grandios.

    Zitat

    Original von Mulle


    Ich kann dir nicht mehr aus der Erinnerung sagen, ab wann sich die Handlung so gut wie völlig aus dem Spiel zurück zieht, aber das wird geschehen. Ich weiß nur noch, dass ich nach 200-250 Seiten körperliche Entzugserscheinungen entwickelte, wenn ich das Buch aus der Hand legen musste.
    Dranbleiben, es lohnt sich wirklich.


    Erebos muss ich auch noch angehen. Leider ist es derzeit in Fremdbeschlag. Aber wenn eine Geschichte zu lange auf der Stelle tritt, hilft der RADIKALSCHNITT fast immer und untrüglich: 50 bis 80 Seiten einfach ungelesen überblättern.

    hef @draper


    Kurz gesagt: Richtig ist schon, dass man definitiv nicht integriert ist, wenn man die Welt durch die Gitterstäbe anschauen muss.


    Richtig ist aber vor allem, dass schon vor dem Knast Integration durch verschiedene Sanktionen eingefordert wird.


    Mittlerweile macht der Staat Sprachkurse zur Auflage (und zahlt die sogar!).


    Obwohl das ja keine Integration bedeutet.


    Umgekehrt: Tolle deutsche Sprachkenntnisse und ein deutscher Pass sind nicht der geringste Beweis für Integration. Könnte ein homosexueller Prostituierter sein, der sein Freizeit für Einbrüche, Drogenkonsum und Kindesmißbrauch verwendet und ansonsten in seinem gemieteten Reihenhaus RTL schaut.


    Die türkische Mutti mit Kopftuch und Mittelklasseauto, die ihre Kinners zur Schule kutschiert, nach Knofi duftet, kein Wort Deutsch spricht, über ALDI-Einkauf wieder heim fährt und Suppe köchelt ist da schon eher auf dem richtigen Tripp.
    Solange sie deutschen Gesetzen und harten Normen nicht in die Quere kommt. Desintegration könnte sich im Bereich von Ordnungsvergehen zeigen: Mädchen wird der Schulbesuch verweigert und auf Strafandrohungen nicht reagiert. Der Bub wird regelmäßig zu Hause durchgeprügelt - äh, obwohl: Deutsche Gerichte erkennen teilweise, wie auch viele aufgeklärte Journalisten, "die kulturellen Eigenheiten und Selbstverständnisse" bis weit über den Tellerrand des Strafgesetzbuches an. (Türkische Frauen müssen sich z.B. Ohrfeigen schon mal gefallen lassen).


    Normen, die gelten, obwohl nicht Gesetz:
    z.b. Political Correctness, siehe Sarrazin und wie er sanktioniert wurde



    (und zwischenzeitlich habe ich mal eben eine Zwangeinweisung in die Psychiatrie veranlasst :peitsch damiz ihr mal seht: Hier wird neben dem Tschätten gearbeitet)

    Autor:
    Josef Bäumel ist Dr.med.habil. und Psychiater an einer Großklinik in München


    Buch:
    192 Seiten, viele Illustrationen, Abbildungen, 2.Aufl. 2008, Springer Verlag


    Vom Krankheitsbegriff, der Selbstwahrnehmung des Patienten, den wissenschaftlich erforschten Ursahen bis zur Behandlung und dem Sonderkapitel "Nichtmedikamentöse Behandlungsverfahren" (Kunsttherapie, Ergo, Einbeziehung der Angehörigen, Reha ...): Alles blitzsauber wohl lehrbuchhaft auf dem Stand der Dinge - wobei ich die neuesten Fortschritte der Pharmazie jetzt nicht beurteilen kann.
    Viel steht zu einzelnen Medikamten ohnehin nicht drin, zentraler Satz aber: Es gilt weltweit durch zahlreiche Studien als bewiesen, dass die medikamentöse allen anderen Therapien vorzuziehen sei und Statistiken bewiesen, dass dadurch die "Verweildauer" inne Klapse von früher 3 Jahre (im Schnitt) runner ist auf unter 3 Monate! Und das ist rattengeil, oder?


    Wer eine Psychose braucht, könnte hier auch die Anleitung entnehmen, was und wieviel er saufen müsste und welche Drogen man noch verschärfend einzuwerfen hat.


    Die vielen Abbildungen helfen beim Studium, DENN: Lesen kannse knicken, dat musse studieren. Sprachlich: Hochelaborierter Akademikertext vom Feinsten.
    Das Buch riecht denn auch beim ersten Aufschlagen so richtig schön nach Uni-Lesesaal und schwerlich unterdrückten Hormonschüben und der Hoffnung auf ein Zwinkern von Isabella gegenüber, die man so bewundert, ob ihrer beiden großen ... Äh, ja, ich lese noch und schreibe dann eine Rezi.

    "Nix.


    ... meiner Beobachtung nach vor allem die Reihenhausheinis mit ihrer Sesselfurzerweltoffenheit..." :lache Klasse!


    Ich als Diplom-Soziologe könnte es nochmal verraten. Mein Mallebeispiel ist föllich korrekt, nö:
    Im Kern ist integriert (in seiner Reihenhausclique, seiner Trinkbruderschaft oder im Staate X), wer die jeweils geltenden Normen assimiliert,also in und auswendig kennt, sanktioniert, positiv anwendet und auch anwenden kann (wer in seinem Club Porsche fahren sollte, sollte sich einen leisten können), also nicht dagegen verstößt. Fertig.


    Porscheclub (könnte auch Entenclub sein):
    Keine Nationalität, keine Sprache notwendig, solange das Mitglied des Porscheclubs nur Porsche fährt und -sagen wir mal- die Norm erfüllt "pro Minute zu spät kommens eine Pulle Schampes inne Kasse". Es können auch kompliziertere Normen sein. Wichtig ist auch, dass er an Sanktionen teilnimmt: Wer den Schampes nicht rausrückt, dem wird ins Verdeck gepinkelt.
    Weitere Norm kann eine Mütze sein, ein Tischört, uniformierendes, der Zustand des Hobels (Vogelkacke is sowas von geht gar nich, ey, und Vorjahresmodell - gerade mal noch), bestimmte Großzügigkeitsgesten bei der Hotelwahl (beim Clubausflug) und Einladungen. Ein bestimmtes Mindestbenehmen usw. Alles Normen, die auch ohne Sprache zu kapieren sind.
    WENN sich jetzt im Porscheclub ein Parallelclub entwickelt, der nicht nur die Marke Porsche und das Schampessüffeln ablehnt, sondern sich auch noch gegen die Norm, ins Verdeck zu pinkeln sträubt und Vogelkacke auf der Motorhaube (Enten-Scharia) für gut hält, hammern Problem, nen Konflikt. Konkurrierende Normen (Porschenorm vs. Enten-Scharia), gegensätzliche Bestimmungen, sind im gleichen Verein nicht vereinbar, weshalb er ja Verein heißt. Solange sich die Haupt- und Untergruppe aus dem Weg gehen ... Aber im Prinzip muss der Zoff ausgetragen werden. Es kann nur ein Normenkatalog gelten und der muss durchgesetzt werden.


    Pardon nochmals. Charlotte hat keinen Gedanken, du auch nicht, und Integration hat definitiv N I X mit der Staatsangehörigkeit zu tun, selbst wenn du bibelmäßig daran glaubst, dass genau das ein Gedanke sei.


    Das Wort "definitiv" bitte wörtlich verstehen und nicht "erfühlen", was zwischen den Zeilen an Misstrauen, ja Fremdenfeindlichkeit, Ressantiments, Gurkensalat und Bierdeckelweisheiten herauslesbar wäre, hätte man nur genügend Empathie.


    Charlotte , nix für ungut, aber einer (wo auch immer herstammend), der den deutschen Staat an den Klöten packt und mit den eigenen Gesetzen dieses Staates jongliert, alles nutzt was geht, scheint mir relativ schnell begriffen zu haben, was Integration ist. Integration - mit dem Malle-Beispiel nochmal zu kommen - ist eben gerade nicht, am Buffett hinten anzustehen*, sondern morgens um 5 Uhr die Sonnenliegen am Pool mit dem Handtuch** zu reservieren und diese Reservierung als heiliges Gesetz zu fressen (was Österreicher zum Bleistift nie tun - also auf deutsch besetzten Gebieten Malles nicht integriert sind! - siehste, das wäre z.B. ein "eigener Gedanke")


    *auf deutschem Boden in Malle, dem Touristenhotel, wird am Buffett gefälligst gedrängelt - wie bei Franzosen und Engländern auch (eigene wiss. Untersuchungen)
    ** nach Tom-Empfehlung freilich 4 Uhr und ein aufgeklapptes Buch dazu

    Zitat

    Original von Tom..."Ausländererfahrungen" in der Qualität, wie sie hier auch geschildert wurden. Sie sitzen in ihren Reihenhäuschen in den Suburbs, glotzen auf Superblödrtl "Frauentausch" und suchen nach Feindbildern...

    Saggamal, was hastn du gegen uns Reihenhausheinis mit Benz, Gartenhaus, Zweitwagen und Sesselfurzerweltoffenheit?

    Bin baff. Endlich kann ich mal so recht von Herzen (böses Wort im Spoiler)

    über Bücher meines Eheweibes lästern, die sie mir so tapfer zu lesen empfiehlt.
    Die abgebrochenen Bücher ! Mein Lieblingsthema :knuddel


    Fangen wir an mit der langen Reihe der Verrisse :anbet
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    Gavron, Ein schönes Attentat, Roman Paperback, 9 €, 350 Seiten, btb


    Autor:
    Jg. 1968, studierte in London und Vancouver, lebt in Tel Aviv, Bestsellerautor.


    Buch:
    (Der STERN: "Scharfsinni, temporeich und provokant.")
    Der Tiel sagt es: Ein paar Bomben gehen hoch, Menschen sterben, israelischer Alltag. Der Protagonist hat Dusel, ist aber immer nahe dran, Augenzeuge, überlebt aber alles.
    Soweit so gut.
    Leider nervt der Autor über Seiten hinweg mit seinen psychotischen Albtraumschilderungen ("... Ich hasse, hasse, hasse, ich bin nicht das, ich ...Bidak tukusi bi-rasi ... will in meinem Kopf tanzen ... immer bei dir...Meine Muskeln sind weich, ich spüre das Öl" usw.).
    Das kann man ja zweimal lesen. Beim drittenmal überspringen - weil es einfach total überlüssig ist, wie wenn man auf Reisen nach Erfurt immer Gurkensalat mitnähme. Bekloppt.
    Tja, und dann legte ich das Büchlein nach Seite 45 beiseite und nahms erst jetzt wieder her (böses Wort im Spoiler)


    Eine begeisterte, uneingeschränkt hochjodelnde Rezi von @milla zum Buch ist hier

    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich wünsche mir eine Rezension zu:


    Vampyrrhic von Simon Clark


    Leppington, England. Ein kleiner, beschaulicher Ort, in dem das Leben in geregelten Bahnen verläuft. Aber der Schein trügt. Denn tief unter den Häusern der Stadt lauert das teuflische Böse; vampirähnliche Kreaturen, deren Hunger sie zu neuem, unheiligem Leben erweckt. Seit Jahrhunderten haben die Blutsauger auf ihre Rückkehr gewartet, um auf göttlichen Befehl hin das Christentum gnadenlos vom Antlitz der Welt zu tilgen. Und niemand soll sie dabei aufhalten!


    Und wieso schreibst du sie nicht, die Rezi - obwohl ich es auch könnte, jede einzelne Figur in ihrer filigranen Sterotypität und unverwechselbaren reproduktiven Massenhaftigkeit beschreiben, ohne auch nur eine Seite gelesen zu haben :grin

    Vorweg zur DTV-Ausgabe: Dieses spezielle Paperback mit dem schönen Cover gibt es nur noch antiquarisch ab 1 ct.



    Autor:
    Vidiadhar Suraiprasad Naipaul wurde 1932 in Trinidad geboren und lebt seit 1950 in Großbritannien, Vorfahren waren Inder hinduistischen Glaubens.
    Oxford-Absolvent, BBC-Mitarbeiter, Schriftsteller.


    Buch:
    610 engbeschriebene Seiten des Literaturnobelpreisträgers von 2001 über Reisen durch Iran, Pakistan, Malaysia und Indonesien zwischen 1979 und 1981.


    Die zeitgenössische Authentizität ist es, was mich besonders beeindruckt: Er bereist als Brite orientalischen Aussehens 1979 die frische islamische Republik Iran, ein Land, in dem just eine Revolution (es gibt keinen anderen Ausdruck) stattgefunden hatte, besucht Theran und führt unzählige Gespräche und berichtet von Begegnungen - wobei es ihm die redseligen Taxifahrer besonders angetan haben. "Theran hatte eine Revolution erlebt. Aber auf merkwürdige Weise ging das normale Leben weiter, und zwischen den blutrünstigen Slogans und Plakaten standen Bilderverkäufer auf dem Bürgersteig. Sie offerierten vergrößerte Farbfotos von Schweizer Seen und deutschen Wäldern, sie offerierten Traumlandschaften mit Flüssen und Bäumen". Er berichtet aus diesem damals frisch aufgeschütteten Feld von aufkeimenden religösen und lebensweltlichen Hoffnungen, von der massenhaften Erwartung einer Heilsoffenbarung im Iran: Der zwölfte Imam ... Und erläutert auch die religiösen Hintergründe gleich am Anfang, damit der Nichtmoslem zumindest eine Chance hat zu erkennen, was denn nur Schiiten und Sunniten trennt.
    Er zeigt Irrationalitäten auf und erläutert, was Revolutionswächter so tun.
    [Sein Taxler und Reiseführer:]"Er ist vom komiteh. Er sagt, wir dürften nicht Karten spielen. Wissen Sie, wie er mich nannte? 'Bruder'. Ich bin sein Bruder im Islam. Ich darf nicht Karten spielen. Das ist eine neue Vorschrift."


    1981 ist er in Pakistan, wie dort der Besitz der "islamischen Atombombe" verkündet und gefeiert wurde. Ein Land, in dem nach wie vor ein strammes Kastendenken herrschte: Ja, es gibt moslemische "Unberührbare" wie den Leichenwäscher, den Naipaul besuchte und befragte.


    Freilich schaut er auch auf die Fassade der uralten Kulturgeschichte, lässt sich aber als der gutdenkende, libertinäre Westeuropäer nicht blenden und nicht täuschen: Die Härte der Wirklichkeit in islamischen Gesellschaften schlägt durch, ist allgegenwärtig.


    Eindruck:
    Naipaul lässt und lies durchblicken, was von der politisch organisierten Irrationalität in den von ihm besuchten islamischen Ländern zu erwarten sein könnte, nämlich nicht viel Gutes.
    Darüberhinaus schreibt er einfach gigantisch gut!

    Goil! Ich finde das Jiddische immer wieder witzig und Wörterbücher zu langweilig.
    Aschkenasen nenne sich übrigens auch die Westjuden. Der Unterschied zum Osten war freilich ab 1890 eine Aufklärungsbewegung, die im Rahmen stärkerer Integration auch das Jiddische, also die Sprache, abgeschafft hat.