der konflikt "hauke gegen den rest der welt" spitzt sich zu.
der aberglaube trägt viel dazu bei: in den neuen deich soll, damit er hält, etwas lebendiges eingearbeitet werden, am besten wohl das nach langen jahren in der deichgrafenfamilie endlich erwartete kind. die geburt kostet elke fast das leben. hauke betet: gott, nimm sie mir nicht. ich weiß, auch du kannst nicht allezeit, wie du willst, du musst nach deiner weisheit tun...
dieses gebet macht die runde und hauke hat nun auch noch den makel der gotteslästerung am hals. das kind, ein mädchen, wienke, ist, wie sich im laufe der zeit zeigt, geistig behindert. geistig zumindest angeschlagen ist auch die alte trin jans, der hauke einst einen ihn gekratzt habenden kater erschlagen und die er jetzt aus barmherzigkeit in seinen haushalt aufgenommen hatte.
eines tages kommt hauke gerade hinzu, als man einen kleinen hund lebendig in dem deichneubau begraben will. er fordert das tier an. der alte jewe warnt ihn "ihr habt nicht freunde unter diesen leuten, lasst es mit dem hunde gehen!" trotzdem besteht hauke auf herausgabe des hundes und nimmt diesen als spielkameraden für klein-wienke mit heim, wo er nun unter dem namen "perle" mit einer lahmen möwe namens "klaus" das vierblättrige kleeblatt trine-wienke-klaus-perle bildet.
der deich ist vollendet. das durch ihn gewonnene land wird allgemein haule-haien-koog genannt.
jahre sind vergangen, der alte jewe ist tot.
eines tages stellt hauke bei einem kontrollritt massive schäden am alten deich fest: wasserschaden udn mäusegänge. er weiß, dort wären umfangreiche änderungs- und reparaturarbeiten dringend erforderlich.
natürlich stößt dieser plan und vor allem die damit verbundene arbeit auf erheblichen widerspruch - hauptsächlich auf seiten seines erzfeindes ole.
hauke, hin- und hergerissen zwischen pflichterfüllung und erschöpfung vom immerwährenden kampf, lässt sich nach einem weiteren kontrollritt bei besserem wetter wider besseres wissen überzeugen, dass kleinere ausbesserungsarbeiten genügen.
die erzählung wird wieder einmal unterbrochen und wir, das heißt natürlich der reisende, der es später in der zeitung schreibt, die der ich-erzähler wiederum bei seiner ahnin gelesen hatte, erfahren vom schulmeister eine exakte jahreszahl: 1765.
trin jans stirbt und hat in ihren letzten minuten eine erscheinung, die ihr eine katastrophe ankündigt "gott gnad de annern!"
im oktober kommt dann eine große flut.
hauke muss mit seinem schimmel raus und verläßt weib und kind in vermeintlicher sicherheit "an dies haus ist noch keine flut gestiegen".
er reitet den neuen, den hauke haien-deich entlang und wundert sich, keine wachen anzutreffen. dann stellt er fest, dass einige männer den neuen, seinen! deich zu durchstechen versuchen, um das durchbrechen eines anderen deiches an einer gefährlicheren stelle zu verhindern.
anweisung von ole peters. hauke widerruft diese anweisung. in diesem moment wird der wasserdruck auf den anderen, den alten deich zu groß und er bricht. "eure schuld, deichgraf, nehmts mit vor gottes thron!"
in haukes kopf überschlagen sich die gedanken: er hat sehr wohl schuld vor gottes thron zu tragen. aber nicht die, durch seinen befehl das durchbrechen des alten deiches nicht verhindert zu haben, sondern vielmehr, dass er damals aus schwachheit nicht darauf bestanden hat, dass die reparaturarbeiten ordnungsgemäß ausgeführt wurden.
aber er weiß, der neue, sein deich wird halten, auch noch in vielen jahren.
da sieht er, wie eine zweirädrige karriole ihm entgegenkommt - drinnen sitzen seine frau und sein kind. er ruft: "zurück. elke, zurück!" aber es ist zu spät - die kutsche samt insassen versinkt in den fluten.
hauke stürzt sich mit den worten: "herr gott, nimm mich, verschon die anderen!" auf seinem hengst in den abgrund.
der schulmeister berichtet, dass das alte gerippe, das nach auftauchen des deichgrafenpferdes verschwunden war, auf einmal wieder in der ferne im mondlicht glänzte. der hauke-haien-deich stünde heute noch. doch der einst von jewe manners angekündigte dank der enkel, die wegen haukes deich in sicherheit leben können, sei ausgeblieben:
"denn so ist es, herr: dem sokrates gaben sie ein gift zu trinken, und unseren herrn christus schlugen sie ans kreuz. das geht in den letzten zeiten nicht mehr so leicht aber einen gewaltmenschen oder einen bösen stiernackigen pfaffen zum heiligen oder einen tüchtigen kerl, nur, weil er uns um kopfeslänge überwachsen war, zum spuk und nachtgespenst zu machen - das geht noch alle tage!"
die sturmflut dieser erzählnacht in der dorfschenke war vorüber und am nächsten tag ritt der reisende auf dem hauke-haien-deich zur stadt.
ein auch nach jahren immer wieder mitreißendes leseerlebnis!
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