Beiträge von Kalypso

    Magali, du bist zu beneiden. Ich kann mich nicht mehr an sehr viele Lehrer erinnern, aber meine Französischlehrerin sehe ich förmlich vor mir und höre ihre schrille, ätzende Stimme. Gott, wie habe ich diese Frau gehasst :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

    Darcy, meistens bin ich während oder nach der Lektüre historischer Romane mit einem Mittelalterlexikon oder sonstigem Nachschlagewerk bewaffnet und prüfe die Fakten.
    Bei Alvarez ist mir das bisher noch nie in den Sinn gekommen, da sie so wunderschön und stimmig erzählt, dass alles andere nebensächlich ist.
    Gut, bei "Das Herz des Königs" stellt sich die Frage sowieso nicht, aber bei "Wer gab dir, Liebe, die Gewalt" war ich so gefesselt und nachhaltig beeindruckt, dass ich darüber ganz vergessen habe zu Walther von der Vogelweide etwas nachzuschlagen, zumal Alvarez ja sowieso gleich zu Beginn erläutert, dass sie nur eine Idee seines Lebens erzählt.
    Auf ihr neues Buch bin ich auch sehr gespannt, vorbestellt habe ich es jedenfalls schon. :-]


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von Grisel
    Kaum, denn Grisel hat es noch gar nicht gelesen! :lache


    :lache


    Ich gebe ja zu, dass die abartigen Temperaturen der letzten Woche mich etwas reizbar und unduldsam gemacht haben, aber das Buch irritierte mich gleich zu Beginn mit den "grünen Augen" von Eleonore (später kam dann noch ihr rotes Haar hinzu). So wie Runciman inzwischen für mich der Maßstab für die Kreuzzüge ist, ist es Régine Pernoud für Eleonore von Aquitanien. Ich habe ihr Buch schon vor Jahren gelesen und stelle mir aufgrund ihrer Schilderungen Eleonore mit blonden Haaren und blauen oder graublauen Augen vor. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber für mich war diese Abweichung störend. So habe ich dann ständig abwechselnd in "Der vierte König" gelesen und bei Règine Pernoud nachgeschlagen und dieses dann anschließend noch einmal komplett gelesen. Keine gute Methode, denn gegen Pernoud kann eigentlich nur jedes Buch verlieren. Hinzu kommen die Dinge, die ich eingangs bereits erwähnte sowie ein paar weitere Kleinigkeiten (wie z.B. der Tod von Arthur von Bretagne) und somit sind die Autorinnen für mich aus dem Rennen.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von Grisel
    Wunderbar hilfreich sind in meiner etwas älteren schwarzen dtv-Ausgabe die Seitenüberschriften, die einen mit ein wenig Blättern sehr schnell zu den Ereignissen führen, die man nachlesen will.


    Grisel, diese netten kleinen Überschriften hat meine Ausgabe auch.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zitat

    Original von Pelican
    Dem Wetterbericht nach zu urteilen, fängst Du also morgen an... :grin


    Nachdem der Tag wieder mit unausstehlichen Temperaturen anfing, regnet es jetzt und hoffentlich bleibt es danach kühler.
    Trotzdem lese ich jetzt erst "Das zweite Königreich" fertig.


    Viele Grüße
    Kalypso

    Elizabeth Chadwick - Der Falke von Montabard: ++
    Jonathan Stroud - Bartimäus; Die Pforte des Magiers: ++
    Sylvie von Frankenberg/Katrin von Glasow: Der vierte König: +/-
    Régine Pernoud - Königin der Troubadoure: ++
    Rebecca Gablé - Das zweite Königreich: Noch dabei, aber ich lese es ja nicht zum ersten Mal, also ++


    Viele Grüße
    Kalypso

    Zum Buch:
    Das große Standardwerk über die wechselvollen und spannenden drei Jahrhunderte der Kreuzzüge, eine Geschichte des Glaubens und der Torheit, des Mutes und der Habgier, der Hoffnung und der ernüchternden Enttäuschung.


    »Deus lo volt!« - »Gott will es!« rief Papst Urban II. seinen begeisterten Zuhörern auf der Synode von Clermont im Jahre 1095 zu, und damit begann die Zeit der Kreuzzüge, die über drei Jahrhunderte Europa, Kleinasien und den Nahen Osten immer wieder erschütterten. Ausgangspunkt war die Bedrohung der griechisch-byzantinischen Christenheit durch die türkischen Seldschuken, verbunden mit der Vorstellung von einer einheitlichen Civitas Dei, deren Mittelpunkt Jerusalem sein sollte. Doch knüpften sich natürlich auch machtpolitische Interessen daran, vor allem der Päpste und Kaiser, aber auch aller anderen beteiligten Könige und Fürsten, und die Aussicht auf vielversprechende materielle Gewinne war sicherlich eine der stärksten Triebfedern für die Teilnehmer an den beschwerlichen und gefährlichen Kriegszügen. Am Anfang schien der »Heilige Krieg« durch die überraschenden Erfolge gerechtfertigt, am Ende jedoch stand die gesamte östliche Christenheit unter islamischer Herrschaft, waren die Kreuzfahrerstaaten des Heiligen Landes endgültig verloren, und der Bedrohung Mitteleuropas durch die Türken konnte nur mühsam Einhalt geboten werden.


    Es gibt kaum ein anderes, ebenso grundgelehrtes wie anschaulich geschriebenes Buch, das auch einer breiteren Leserschicht eine lebendige Vorstellung dieser fernen Epoche vermitteln könnte. Ein aufregendes Kapitel Weltgeschichte, das immer wieder aktuelle Streiflichter aufleuchten läßt."(Süddeutsche Zeitung).



    Autor:
    Steven Runciman (7.07.1903-1.11.2000) lehrte Geschichte und Byzantinistik in Cambridge, war ab 1942 bis 1945 Professor für Geschichte des byzantinischen Reiches in Istanbul, anschießend im britischen diplomatischen Dienst tätig. Später hatte er wiederum eine Professur für Byzantinistik in Cambridge inne. Von seinen Werken sind in deutscher Übersetzung u.a. erschienen: "Die Eroberung von Konstantinopel 1453", "Kunst und Kultur in Byzanz", " Häresie und Christentum".



    Meine Meinung:
    Da ich gerne historische Romane lese und dabei zwangsläufig auch öfter über den ein oder anderen Kreuzzug gestolpert bin, habe ich mir den Runciman zum Nachschlagen der Fakten zugelegt, was anhand des ausführlichen Registers auch kein Problem ist. Nun ist Nachschlagen ja ganz nett und hilfreich, die Zusammenhänge kann man aber erst verstehen, wenn man das ganze Buch gelesen hat. 1.262 eng -in Kleinschrift- bedruckte Seiten laden nicht unbedingt zum Lesen ein, zudem ist die Sprache einfach nur als grauenhaft zu bezeichnen (liegt vermutlich an der Übersetzung), aber nachdem ich mich eingelesen hatte, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Es ist unglaublich spannend und so informativ, dass man auch über einige subjektiv gefärbten Schilderungen des Autors hinweg sehen kann, im Buch versinkt und sehr viel Stoff zum Nachdenken hat.
    Fazit: Sehr empfehlenswert, 10 Punkte!


    Das Buch endet mit den den folgenden Sätzen: Der Geschichtsschreiber, der über die Jahrhunderte hinweg auf die Geschichte ritterlichen Wagemuts zurückblickt, sieht eine Bewunderung überschattet von Trauer über das Zeugnis, welches sie für die Beschränktheit der menschlichen Natur ablegt. So viel Mut und so wenig Ehre, so viel Hingabe und so wenig Verständnis! Hohe Ideale wurden von Grausamkeit und Habgier besudelt, Unternehmungsgeist, Ausdauer und Leidenschaft von blinder und engstirniger Selbstgerechtigkeit; und der Heilige Krieg selbst war nicht mehr denn ein einziger langer Akt der Unduldsamkeit im Namen Gottes, welche die Sünde wider den Heiligen Geist ist.
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    Mal wieder meinen Lieblings-Gable :-]:


    Zur Eulenrezi



    Kurzbeschreibung
    England 1064: Ein Piratenüberfall setzt der unbeschwerten Kindheit des jungen Cædmon of Helmsby ein jähes Ende – ein Pfeil verletzt ihn so schwer, dass er zum Krüppel wird. Sein Vater schiebt ihn ab und schickt ihn in die normannische Heimat seiner Mutter. Zwei Jahre später kehrt Cædmon mit Herzog William und dessen Eroberungsheer zurück. Nach der Schlacht von Hastings und Williams Krönung gerät Cædmon in eine Schlüsselposition, die er niemals wollte: Er wird zum Mittler zwischen Eroberern und Besiegten. In dieser Rolle schafft er sich erbitterte Feinde, doch er hat das Ohr des despotischen, oft grausamen Königs. Bis zu dem Tag, an dem William erfährt, wer die normannische Dame ist, die Cædmon liebt ...
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    Klappentext:
    Am 25. Juli 1137 findet in Bordeaux die Hochzeit von Eleonore, der 15jährigen Enkelin des ersten, namentlich in der Literaturgeschichte erwähnten Troubadours und Erbtochter Wilhelms X. von Aquitanien, mit dem 16jährigen Thronerben von Frankreich statt. Nur wenige Tage später wird sie an der Seite ihres Gatten Ludwig VII. als Königin in Paris gefeiert.
    15 Jahre dauert die Ehe, und in dieser Zeit rüstet die abendländische Christenheit zum Zweiten Kreuzzug. Eleonore wirkt selbst aktiv an den Vorbereitungen in Frankreich mit und begleitet Ludwig zu den Heiligen Stätten in Palästina und Konstantinopel. Doch während der gefahrvollen und strapaziösen Reise kommt es zu ernsten Unstimmigkeiten zwischen den Eheleuten, der Papst interveniert, aber die endgültige Trennung ist unvermeidlich und wird im Jahre 1152 besiegelt.
    Knapp 2 Monate später erreicht den französischen Hof die Nachricht, dass sich Eleonore mit Heinrich Plantagenet, dem späteren Heinrich II. von England, verheiratet hat.
    Als überaus schöne, kluge und leidenschaftliche Frau spielt sie sowohl in der Politik als auch in der Literatur des 12. Jahrhunderts eine hervorragende Rolle. Troubadoure und Minnesänger inspiriert sie immer zu neuen Liedern, mit großen Persönlichkeiten wie Bernhard Clairvaux und Thomas Becket steht sie in Verbindung, und für ihre acht Kinder wagt sie den Kampf gegen den alternden despotischen Gatten, wofür sie mit jahrelanger Gefangenheit büßen muss.


    Das Buch von Régine Pernoud ist kein Roman. Die historisch belegbare Dokumentation lässt einer Frau endlich Gerechtigkeit widerfahren, die Geschichte machte wie kaum eine neben ihr.
    (Düsseldorfer Nachrichten)



    Autorin:
    Régine Pernoud, eine der führenden französischen Historikerinnen, ist Konservatorin an den Archives Nationales in Paris. Neben einer zweibändigen "Historie de la Bourgeoisie en France" (1960-1962) hat sie zahlreiche Werke über das Mittelalter verfasst. Für das vorliegende Buch erhielt sie den Grand Prix Historia verliehen.



    Meine Meinung:
    Dieses Buch habe ich vor ein paar Jahren schon einmal mit Begeisterung verschlungen und wollte in der vergangenen Woche nur kurz etwas nachschlagen, habe es dann doch wieder ganz gelesen.
    Die Autorin betont im Vorwort, dass kein Wort und kein Satz der Dialoge und Reden ihrer Phantasie entsprungen ist; alle Zitate sind aus zeitgenössischen Texten entnommen und dass mit der vorliegenden Arbeit kein Roman beabsichtigt war, sondern eine einfache historische Studie aufgezeichnet wird.
    Ein Roman ist es natürlich nicht, dennoch liest es sich genau so spannend, was aufgrund Eleonores Lebensgeschichte auch kein Wunder ist. Durch dieses Buch lernt man diese außergewöhnliche Frau kennen und verstehen, denn es ist im Gegensatz zu so manch "schillernden" Roman eben glaubwürdig.
    Kurzum: Ein MUSS für alle Leser, die sich für die wahre Geschichte der Eleonore von Aquitanien interessieren!
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    Nr. 2
    Kurzbeschreibung
    Richard Löwenherz ist auf dem Rückweg von seinem Kreuzzug in Gefangenschaft geraten. Der deutsche Kaiser Heinrich IV. fordert ein horrendes Lösegeld. Erbarmungslos beginnt Richards Mutter, Alienor von Aquitanien, das Geld beim Volk einzutreiben. Da kreuzt ein junger Schmied ihren Weg. Er trägt ein geheimnisvolles Amulett bei sich, das sein Leben und das Schicksal seines Landes verändern wird... Bunt und spannend wie der große Erfolg »Henry und Alienor«.
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    Es gibt noch zwei Vorgänger zu diesem Roman, die ich nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde, da ich lieber nicht wissen will, was die Autorinnen aus diesem historischen Stoff gemacht haben.


    Nr. 1
    Kurzbeschreibung
    Liebe, die ein Weltreich gründet Alienor von Aquitanien, Königin Frankreichs und eine mutige Frau, ist ihrem Mann Louis VII. sogar auf einen Kreuzzug gefolgt, um der Langeweile zu entgehen. Zurück in Paris, bestimmt höfisches Leben ihren Alltag - bis Henry Plantagenet in ihr Leben tritt. Eine der grössten Liebesgeschichten des Mittelalters beginnt... Die spannende Romanbiographie um das Königspaar, das England zu voller Blüte führte - für die Leser von Tanja Kinkel & Co.
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    Klappentext:
    Ein faszinierendes Königsleben - die große Romanbiographie um Johann Ohneland. Was für ein Mensch war der englische König John, der als "Johann Ohneland" in die Geschichte einging? Stets im Schatten zweier Lichtgestalten, seiner Mutter Eleonore von Aquitanien und seines Bruders Richard Löwenherz, brandmarkte man den glücklosen Herrscher als Verräter, Ehebrecher, Mörder. Doch was, wenn alles ganz anders war?
    Dieser opulente und packende Roman zeigt Johann Ohneland in einem neuen Licht, erzählt vom verlassenen Kind, vom lerneifrigen Jungen, vom idealistischen jungen König. Einer der interessantesten und überraschendsten Monarchen Englands tritt aus dem Dunkel der mittelalterlichen Geschichte.



    Die Autorinnen:
    Sylvie von Frankenberg lebte 10 Jahre lang in Paris und berichtete von dort für Rundfunk und Zeitungen über französische Politik und Kultur.
    Katrin von Glasow ist Regisseurin und auf historische Themen spezialisiert. Sie lebte viele Jahre in England.


    Hier die Homepage zu den Büchern.



    Meine Meinung:
    Ich wollte keine Rezension zu diesem Buch schreiben, aber auf Wunsch einer einzelnen Eule dann eben doch:
    Vom Hocker gehauen hat mich dieses Buch nicht. Obwohl die Autorinnen sich weitgehend an die historischen Fakten halten, greifen sie mir bei der Darstellung der Figuren etwas zu sehr in die Trickkiste und das "so könnte es gewesen sein-Gefühl" wollte sich bei mir deshalb nicht einstellen.
    John ist hier der "arme Junge" der sich verzweifelt nach der Anerkennung und Liebe seiner Mutter sehnt und diese Sehnsucht zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, wirkte aber auf mich unglaubwürdig.
    Ganz übel war für mich die geschilderte erste Begegnung zwischen John und seiner zukünftigen Frau Isabella von Angouleme, denn hier wird Johns Verstand total außer Kraft gesetzt. Hinzu kommt, dass Isabella im weiteren Verlauf der Geschichte zu sehr als dumme Gans dargestellt wird.
    Dann gibt es noch eine (fiktive) Figur: Tess, die John liebt (warum auch immer) und die sich mir überhaupt nicht erschlossen hat.


    Der historische Hintergrund und die mitwirkenden "echten" Persönlichkeiten sind sehr interessant, aber für mich nur als "nette Unterhaltung" umgesetzt.
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    Nach Jahren noch einmal dieses:
    Immer wieder gut :-]


    Kurzbeschreibung:
    „Vor dem Hintergrund der bewegten Geschichte im 12. Jahrhundert lässt die französische Historikerin das Privatbild der umstrittenen Fürstin nicht zu kurz kommen und entwickelt mit gründlicher Kenntnis der Details überzeugend die Wandlung der umschwärmten, koketten und nicht selten leichtfertigen Eleonore zur Reife der vereinsamten Frau, die als Achtzigjährige fast alle ihre Kinder überlebte.“ Süddeutsche Zeitung
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    Gestern habe ich dieses Buch beendet. Nette Unterhaltung, die mich aber hin und wieder stutzen ließ, sodass ich mir gleich danach noch einmal Regine Pernoud aus dem Regal ziehen musste.


    Kurzbeschreibung
    Die große Romanbiographie um Johann Ohneland. Was für ein Mensch war der englische König John, der als 'Johann Ohneland' in die Geschichte einging? Stets im Schatten zweier Lichtgestalten, seiner Mutter Eleonore von Aquitanien und seines Bruders Richard Löwenherz, brandmarkte man den glücklosen Herrscher als Verräter, Ehebrecher, Mörder. Doch was, wenn alles ganz anders war? Dieser opulente und packende Roman zeigt Johann Ohneland in einem neuen Licht, erzählt vom verlassenen Kind, vom lerneifrigen Jungen, vom idealistischen jungen König. Einer der interessantesten und überraschendsten Monarchen Englands tritt aus dem Dunkel der mittelalterlichen Geschichte.
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