Beiträge von dyke

    Auch ich kann die Begeisterung nicht ganz teilen. Macus hat noch einen längeren Weg vor sich.
    Seine Stil empfinde ich besonders am Anfang des Buches eher "schülerhaft". Er bemüht sich oft zu sehr bei der Wortwahl und tappt dabei in meine "Schmunzel-Falle".
    Auch den Täter hatte recht schnell ausgemacht und das passiert mir selten.
    Aber es ist noch selten ein Meister vom himmel gefallen


    LG Dyke


    PS: Das wäre bestimmt auch ein Autor, der bei einer Leserunde mitmacht.

    alex
    Finde ich eine seltsame Frage.
    Daraus entnehme ich, Du hast Dich nicht mit den Inhalten der „Esoterik-Kreisen“ beschäftigt, sondern gibst nur die allgemeine unreflektierte Meinung wieder.
    Ich habe mich jahrelang „in so Esoterik-Kreisen“ bewegt und die meisten wurden „in der Kindheit religiös (Christen) erzogen“.
    Nach meiner Erfahrung waren ihnen die Antworten der christlichen Religion und besonders der Kirchen für ihre aktuellen Probleme einfach nicht hilfreich, zu lebensfremd.
    Und was mich sehr nachdenklich gemacht, dass ich überwiegend Frauen in für sie existentiellen Lebenskrisen getroffen habe. Männer waren die große Ausnahme.


    Ich gebe zu, dass auch meiner Meinung nach vieles unter dem Etikett „Esoterik“ als allgemeines Heilsversprechen vermarktet wird.
    Allem, was einen Ausschließlichkeitsanspruch hat (nur wann du das und das tust, löst du dein Problem, wirst du glücklich, kommst du ins Paradies) stehe ich äußerst skeptisch gegenüber.


    Es kommt auch hier darauf an., wie man die Dinge sieht.
    Für mich bietet die „Esoterik“ Wege, die von anderen begannen wurden und die ihnen „Erfolg“ brachten. Ob das auch für mich gilt, muss ich für mich ganz persönlich herausfinden.
    Dabei gilt für mich eins:
    Das einzige was ich verändern kann, das bin ich. Ich kann weder die Welt, noch Menschen, noch „Umstände“ ändern.
    Und dazu gilt es, bei mir festzustellen, was mir nicht behagt, was mich hindert, was ich überhaupt will.
    Hier sind „esoterische Praktiken“ wie geführte Meditationen, Tarot, Karten legen, Astrologie u.ä. Mittel mit denen ich unter Umständen gezwungen bin, Dinge bei mir anzuschauen, vor denen ich gerne die Äugen verschließe.
    Komme ich für mich zu einem Entschluss, können andere Dinge (wie Edelsteine, Traumfänger usw.) mir helfen, neue Richtungen einzuschlagen, in dem sie mich immer wieder an meinen Entschluss erinnern.
    Fatal wird nach meiner Meinung Esoterik dann, wenn sie entsprechend unserer westlichen Annahme genutzt wird, dass man nur einer bestimmen „Bedienungsanleitung“ folgen muss, um sein Ziel zu erreichen, ohne sich selbst zu verändern, an sich zu arbeiten.
    Auch Zukunftsvoraussagen stehe ich mehr als kritisch gegenüber.


    Unbestritten ist , dass auch in der Esoterik unhaltbare Versprechen gemacht werden, aber das ist ja ein Trend unserer Zeit. Bei Werbung regt sich keiner mehr auf, aber hier wird alles in eine Topf geworfen, umgerührt und Igitt- Igitt gerufen.


    LG Dyke skeptischer Esoteriker oder esoterischer Skeptiker


    PS: Meine Frau und ich haben uns statt kirchlich, in einer „Hochzeit mit esoterischen Elementen“ verbunden. Unsere Gäste kamen aus einer vielzahl Gesellschaftsschichten, auch aus dem Unternehmensberaterbereich. Als einige hörten, was wir vorhaben, wollten sie absagen und meinten „von Esoterik bekämen sie Pickel“. Ausgerechnet die kamen danach zu uns und bedankten sich, dass sie an dieser Hochzeit teilnehmen dürften. Wir hätten Ihnen gezeigt, dass solch ein persönliches „Ritual“ auch ganz persönlich gestaltet werden kann.

    Inhalt:


    Es ist gelungen, das menschliche Bewusstsein digital zu speichern. Damit hat das „Wesen mit der Sense“ schlechte Karten. Taugt der alte Körper nicht mehr, wird das Bewusstsein einfach in einen anderen transferiert.
    Statt x Jahre Gefängnisstrafe wird das Bewusstsein einfach für die Zeit in einer Datenbank eingelagert.
    So geschehen mit dem ehemaligen UN-Gesandten Takeshi Kovacs.
    Als einer einflussreiche Persönlichkeit auf der Erde der Kopf weggeblasen wird, fordert diese Kovacs’ Bewusstsein an, um diese Tat aufzuklären, denn sie ließ ihr Bewusstsein alle 48 Stundne speichern und hat bereits einen neuen Körper. Allerdings fehlen natürlich die Erinnerungen an die letzten 48 Stunden.
    Kovacs lässt sich darauf ein und versucht die einzelnen Teile eines komplexen Puzzles in einer düsteren Welt, die von Macht, Habgier, Intrigen und immer neuen Kicks, um der Langeweile zu entgehen, regiert wird.


    Meine Meinung:
    Zuerst eine Warnung: Wer Probleme mit Gewalt und Sex hat – Finger weg, denn
    Richard Morgan ist mit seinem Erstling eine schnelle, harte, raue, dreckige, dunkle Mischung aus SF und Thriller gelungen.
    Obwohl wir uns. nach meinen Berechnungen ca. im Jahre 2600 befinden, haben sich die Menschen nicht verändert. Wer Geld und Macht hat, kann sich alles erlauben. Er lässt sein Bewusstsein regelmäßig speichern und wechselt bei Bedarf in einen neuen Klon. Obwohl das Leben mehr als 300 Jahre dauert, trägt man immer einen Körper, dessen Alter in seiner besten Phase ist. Und für das notwendige „Volk“ gibt es Versicherungen, um nach dem Tod einen anderen Körper zu erhalten. Auch das Gesundheitswesen hat sich geändert. Es darf kein Bewusstsein „ausgelöscht“ werden. Wer sich keinen neuen Körper leisten kann, dessen Bewusstsein wird eingelagert.
    Obwohl er auf technische Details verzichtet, spricht Morgan die ganze Problematik, die damit einhergeht, in diesem Roman an. Insbesondere das geänderte Verhältnis zu Gewalt, denn was bedeutet noch körperlicher Schmerz, wenn jederzeit ein neues Leben zur Verfügung steht.
    Obwohl Kovacs Dinge getan und erlebt hat, die gegen alles denkbare verstößt, bleibt er, dank einer Spezialkonditionierungen ein Idealist. Er leidet unter dem, was er tun muss, um sich selbst zu schützen, denn da ist in dieser Welt das wichtigste: das eigene Bewusstsein, die eigene Psyche zu schützen.
    Trotz allem, artet es nie in eine sinnlose Gewaltorgie oder Pornographie aus, sondern sie sind zum Verständnis der dieser Welt notwendig.
    Mein einziger Kritikpunkt ist, dass in dieser zukünftig möglichen Welt noch zu viel althergebrachtes auftaucht: Es wird immer noch geraucht, es wird auch mit normalen Autos gefahren. Hier wäre ein bisschen mehr Innovation angebracht gewesen.
    Ob allerdings die Vergleiche mit Philip K. Dick und William Gibson angebracht sind, bezweifle ich. Auch die Werbung „Der neue Superstar der SF“ ist übertrieben und wenn der Roman aus den Neuveröffentlichung der letzten Monate herausragt. Aber das ist meiner Meinung derzeit nicht sehr schwer.
    Für alle, für die SF nicht nur aus Raumfahrt und Raumschlachten besteht, wer Romane der härteren Art mag, dem kann ich das Unsterblichkeitsprogramm nur empfehlen.


    LG Dyke

    Zitat

    Original von LiveGoesOn
    und das ist bei dir jede woche so?


    Kommt auf die Hörspiel und Feature-Themen.


    Einzige absolute Muß-Sendung ist Sonntags Robert Lugs Voyager auf hr 2 und da seit mehr als 9 Jahren


    LG dyke

    Derzeit lese ich gerade in einer kleinen Leserunde der Krimi-Couch deren Tipp des Monats


    Robert Wilson: Der Blinde von Sevilla


    Zitat

    amazon-Kurzbeschreibung
    Während man in Sevilla die Semana Santa feiert, ist Inspektor Javier Falcón mit einem äußerst grausamen Mordfall beschäftigt. Ein Restaurantbesitzer wird tot aufgefunden - an einen Stuhl gefesselt und gestorben an den Verletzungen, die er sich zufügte, als sein Mörder ihn zwang, ein Video anzuschauen. Was so unvorstellbar Schreckliches hat das Opfer gesehen? Bei den Nachforschungen entdeckt Falcón nicht nur, dass sein verstorbener Vater in den Fall verwickelt ist, sondern dass er selbst bald das nächste Mordopfer werden könnte. Kann ihm da noch der Blinde helfen, der ihm mit angeblich prophetischer Gabe zur Seite steht ...?


    Am Anfang etwas unbequem, da der Autor jede Straße, jede Bodega mit vollem spanischen Namen erwähnt, aber nach 256 Seiten von über 600 (normalerweise lasse ich die Finger von solch aufgeblähten Krimis) kommt langsam die Spannung ganz leise angekrochen.


    Da wir im 40-Seiten-pro-Tag Takt lesen, habe ich ausnahmesweise parallel noch ein zweites angefangen, dass viel Vorschußlorbeeren im buecher4um bekommen hat


    Jonathan Lethem: Motherless Brooklyn


    Zitat

    amazon-Kurzbeschreibung
    Lionel Essrog wächst in einem Waisenhaus in Brooklyn auf. Aber nicht nur das macht ihn zu einem Außenseiter: Lionel leidet am Tourette-Syndrom - einem Sturm in seinem Kopf, der nur zur Ruhe kommt, wenn er sinnlose Wortfetzen aus sich heraus schreit. Lionels Zukunft scheint durch seine Lebensumstände bereits vorgezeichnet, doch das ändert sich, als ihn der charismatische Kleinmafiosi Frank Minna für seine Geschäfte anheuert. Als Frank ermordet wird, macht es sich Lionel zur Aufgabe, den Mörder zu stellen ... Ausgezeichnet mit dem National Book Critics Circle Award for Fiction, dem Gold Dagger sowie dem Salon Book Award.


    LG + sunny weekend


    Dyke

    Zitat

    Original von Morgana
    Aber so als Hörbuch könnte es dann doch was für mich sein. Ich lasse mich mal überraschen... :]


    Und hast Du es gehört??
    Ist für mich ein absolutes Hörspiel-Highlight!!


    Und wie Tom schon sagte, Adams hat die ganze Story erst als Hörspiel geschrieben und erst nach dem Erfolg in GB die Bücher dazu.


    LG Dyke

    Die Verlage verstehe wer will. Erst jagen sie die Romane über den Wühltisch (Mai - Juli) hier für Euro 1,99 - 2,50 und jetzt machen sie eine Aktion damit.


    Definitiv gesehen (und teilweise gekauft)


    Leif Davidsen - Der Augenblick der Wahrheit (4,99€)
    Petra Durst - Benning - Die Zuckerbäckerin (4,99€)
    Karen Duve - Regenroman (3,99€)
    Ake Edwardson - Die Schattenfrau (4,99€)
    Helga Hegewisch - Die Totenwäscherin (4,99€)
    David Hewson - Sonnwende (4,99€)
    Stephen King - Der Buick (4,99€)
    Matthew Reilly - Ice Station (4,99€)


    Und ein Teil der Titel war schon in der Jubiläumsausgabe für 5 Euro.


    Das müssen ja langsam Megaseller sein


    LG Dyke

    Ganz herzlichen Dank für die liebe Begrüßung dyke-artigen Diener macht


    Zu den Fragen zum „Totemtier“


    Das Totemtier ist am meisten bekannt aus der indianischen Tradition und gehört in die Naturreligion Schamanismus


    Ursprünglich erkennt man sein Totemtier in einem Ritual, einer Art schamanistischen Reise die aus Fasten, Enthaltsamkeit, Einsamkeit besteht. Wenn man Glück erscheint es in Realität oder in einer Vision.
    Es dient als eine Art Schutzengel bzw. Schutzheiliger (auf die abendländisch-christliche Eben übertragen).


    Heutzutage wird das Totemtier, wie so vieles, inflationär in der Esoterik „ver“braucht.


    Ich habe Kontakt zu meinen Totemtieren so nach und nach in geführten Meditationen (Fantasie-Reisen) bekommen.
    Zuerst war es nur ein Löwe (was den sonst als Löwe mit Aszendent Löwe *breitgins*) und mit den Jahren kam die Eule dazu. Wahrscheinlich um das Ungestüme, Verspielte und manchmal Überhebliche des Löwen in die richtigen bahnen zu lenken.


    Von der Zuordnung nach dem Geburtstag a la Horoskop halte ich so viel, wie von einem Horoskop in der Tageszeitung.


    Wer sich für Schamanismus interessiert (und nícht den Neo-Schamanismus mit einem Wochenende gehüpfe, getrommele und Schwitzhütte) aus meiner Bücherdatei
    Hier einige Buchempfehlungen
    Harald Braem: Der Herr des Feuers – Roman eines Schamanen
    Olga Rinne: Wie Aua den Geistern geweiht wurde - Geschichten, Märchen und Mythen der Schamanen
    Und zum ausprobieren
    Michael Harner: Der Weg des Schamanen - Ein praktischer Führer zu innerer Heilkraft
    Und mit Abstrichen natürlich die Büche von Carlos Castaneda und Florinda Donner


    LG Dyke


    Iris

    Zitat

    Auf ein fröhliches Diskutieren!


    Darauf freue ich mich besonders

    Oh, Radiosender


    Dat is ja mein Thema


    Tagsüber im Büro läuft der Dudelfunk von hr 3


    Sonst höre ziemlich gezielt Radio und habe so meine Standardsendung
    Sofern mich die Sendung interessiert, ich daran denke und ich zu Hause bin


    Montags
    19.05. – 20.00 Deutschlandradio Berlin Kriminal-Hörspiel
    21.00 – 22.00 SWR 2 Feature (meist Philosophie)
    23.05 – 24.00 HR Crossover Meditativ


    Dienstags
    19.05 – 20.00 Deutschlandradio Berlin – Literatur-Feature
    21.00 – 22.00 SWR 2 Feature Literatur-Feature


    Mittwochs
    20.30 –21.30 Bayern2Radio – Der Hörspiel-Krimi
    oder
    20.30 – 22.00 HR 2 musica mundi (Weltmusik)


    Donnerstag
    22.05 – 23.00 SWR 2 Musik der Welt


    Freitag
    Wocheneinkaufstag


    Samstag
    00.05 –01.00 Deutschlandfunk – Der Mitternachtskrimi
    01.05 – 03.00 Deutschlandfunk SoundCheck
    ca. 16.00 SWR 1 Bundesligareportage


    Sonntag
    Ziemlich viel, da ich da meist über meinen Radio-Tipps sitze
    Es gibt auf jeden Fall 3 Hörspieltermine und ich muß mich entscheiden
    14.05 hr2
    15.15 Bayern2Radio
    16.05 SWR 2
    17.00 – 18.00 Bayern2Radio Michal Skasa
    18.30 – 20.00 SWR 2 Feature am Sonntag (sehr empfehlenswert)
    22.00 – 23.00 hr2 Crimetime
    23.05 – 24.00 hr 2 Crossover-Voyager mit Robert Lug – seit 9 Jahren meine absolute Muß-Lieblingssendung


    Wobei ich gestehe, in den letzten Monaten hat meine Radiopräsenz um einiges nachgelassen – ich lese wieder mehr und kann zu Fuß zur Arbeit gehen. Bis Dezember waren es einfach minimum 1 Stunde für 40 km und ich habe aufgenommen Sendungen im Auto gehört, statt den üblichen Guten-Morgen-Hallo-wach-was-sind-wir-heute-wieder-so-fröhlich-(Mist)-Mix


    LG Dyke

    Hallo an alle Eulen,
    jetzt bin ich schon einige Tage vom „Lurker“ zur „offiziellen“ Büchereule geworden. Der ein oder andere kennt mich vielleicht aus anderen Foren, in denen ich mich herumtreibe. Für alle anderen ein paar Worte zu mir bzw. ein kleiner Rückblick auf ein paar Jahrzehnte Leseleben.


    Seit ich halbwegs fließend lesen konnte, habe ich Bücher „gefressen". Beginnend mit den „GJB" (Göttinger Jugendbücher = jugendgerechte Bearbeitung fast aller Abenteuer-Klassiker), Karl May (ein Karl May = samtags abends 18.00 ins Bett und um 24.00, Buch gelesen, Licht aus), Schwabs Sagen, Germanische Heldensagen usw.. Irgendwann kam dann die Leihbücherei um die Ecke mit Krimis und Thriller (eine Woche ausleihen 20 Pfennige) und der Bücherschrank meiner Eltern dran (die 60er Jahre-Bestseller-Ausgaben des Deutschen Bücherbundes = Der längste Tag, Denn dieser Tage Qual war groß, Doktor Schiwago, Konsalik, Simmel etc.). Was ich las, wir mir irgendwie egal, Hauptsache es war spannend. Halt, nicht ganz: ich entdeckte meine, bis heute andauernde Leidenschaft, für die Phantastische Literatur, Perry Rhodan kam auf den Markt und ich las die Ersten von Erich von Däniken, Robert Charreaux und ähnlichen
    Dank meiner Mitgliedschaft in der Büchergilde Gutenberg bekam ich Kontakt mit den Originalen aus meiner Kindheit und mein Horizont erweiterte sich auf u.a. B. Traven und Hermann Hesse.
    Und das brachte mir eine schallende Ohrfeige ein: Hermann Hesse schreibt irgendwo: >Nicht die Nichtleser, sondern die Vielleser sind der Tod der Literatur<. Ich wurde sehr nachdenklich, stand vor meinen Regalen und stellte fest: so gut wie keine Werke der sogenannten „Schöngeistigen Literatur", außer Edgar Allan Poe.
    Jetzt zwang ich mir eine Lesereihenfolge auf: ein Roman, wie ich ihn liebe, ein Sachbuch, danach einen Klassiker oder von der Literaturkritik gelobtes Buch und beobachtete mich, was mir von dem jeweiligen Buch blieb.
    Bei Sachbüchern war es einfach: ich wollte mehr zu einem bestimmten Thema wissen.
    Bei der Belletristik war es schwieriger, bis ich entdeckte, dass mich die Bücher am meisten interessierten, die mich „verschlangen". Meine Erkenntnis daraus: ich lese weniger mit dem Verstand und den entsprechenden Messlatten, sondern hauptsächlich emotional. Ich lebe die Geschichte mit (was ich bei einem Film z.B. nicht kann). Parallel dazu las ich, dass unser Gehirn in Bildern denkt und nicht in Sprache. Jetzt hatte ich meine Rechtfertigung gegenüber Hermann Hesse: ich war kein Literat, sondern ein einfacher Leser, der einfach bildhafte Geschichten erzählt haben will.
    Und noch etwas weiteres wurde mir klar: durch Geschichten erlebe ich Erfahrungen, die ich im wirklichen Leben nicht machen kann oder will, die aber mein Verstehen und Verhalten im alltäglichen Leben immer wieder beeinflussen und das ist meine Hauptmotivation zu lesen.
    Und ein Satz aus dem SF-Roman „Crispian Magicker" von Mark M. Lowenthal wurde für mich zu einem Leitspruch:
    „Wenn es keinen Grund dafür gibt, warum etwas nicht sein kann, dann kann es sein. Und wenn man will dass es sei, braucht man nur eine Möglichkeit dafür zu finden, denn einen Möglichkeit ist immer vorhanden."
    Lyrik zu lesen ist einfach nicht mein Thema (außer in der Art wie die Verschenktexte von Allert-Wybranietz), aber wenn ein Gedicht vorgelesen wird, finde ich plötzlich einen Zugang dazu. Ebenso geht es mir mit den Epen wie Illias, Odyssee oder den dramatischen Werken wie Faust usw. Ich benutzte Prosanacherzählungen oder höre mir eine Hörspiel bzw. sehe mir ein Theaterstück im Theater oder TV an.
    Mein schlechtes Gewissen ist damit meist beruhigt und ich lese was mir spaß macht und mir gefällt..


    Tja und derzeit ruhen meine gesammelten „Schätze“ noch überwiegend in einer Unmenge Kartons, da wir im Dezember umgezogen sind und ich unterm Dach aus statischen Gründen mein von Anfang an gewohntes und brav mitgewachsenes Regalsystem – Schiene an die Wand gedübelt, Haken eingehängt, Brett darauf gelegt, Bücher reingestellt – nicht nutzen kann. Und „Billy“ wäre (noch zu den alten Preisen) auf ca. 1.500 Euro gekommen. Nach langen Vergleichen, Überlegungen und Recherchen bin ich jetzt dabei ein Standregalsystem selbst zu bauen und das dauert halt.


    LG Dyke


    Ach ja, ich bin Träger eines Y-Chromosoms und in verschiedenen Meditationen hat sich herausgestellt, dass ich zwei Totem-Tiere habe – einen Löwen und eine Eule

    Hallo,


    darf ich noch ein bisschen mitmischen, auch wenn es eigentlich nicht in den Thread gehört.


    Ich gebe Iris recht: Unterhaltung per se gibt es nicht.


    In jedem Unterhaltungsroman steckt auch eine, wenn auch meist unbewusste Botschaft, die von der Persönlichkeit des Autors und seinen Ansichten diktiert wird.


    Rosamunde Pilcher schreibt bekanntlicherweise „reine Unterhaltung“, aber Ihre Geschichten laufen immer auf eine „heile Welt“ hinaus. Das ist ihre Botschaft. Damit kann Sie Sehnsüchte bei Ihren Lesern wecken, die auf deren Lebensweise und –einstellung Auswirkungen haben.


    Krimis sind meist „reine Unterhaltung“, aber auch hier bezieht der Autor durch die Beschreibungen der Menschen, der Welt in der sie agieren und ihre Art der Problemlösung, Stellung.


    Jede Geschichte kann auf verschieden Arten erzählt werden und jede Art kann eine andere Botschaft transportieren. Und für die Art der Botschaft trägt der Autor die Verantwortung, für das was ein Leser allerdings daraus macht – hier hat Doc für mich Recht, trägt der Leser die Verantwortung.


    Wenn allerdings ein Autor darauf besteht, seine Fiktion beruhe auf Tatsachen/Wahrheit, dann muß er sich auch daran messen lassen und die Theorien in Sakrileg (habe ich doch noch die Kurve zum Thema gekiegt) sind nun mal nicht bewiesen, sondern Therorien und keine Fakten. Solange DB behauptet es sei wahr, trägt er auch die Verantwortung für das, was er damit auslöst. Für mich wäre die Aussage: "prüfe die Theorie und bilde dir selbst eine Meinung. Und wenn du die Theoruie beweisen kannst, schriebe mir" die bessere aussage gewesen.


    In einem Forum gab es vor einigen Monaten eine Diskussion, ob es gefährliche Bücher gibt. Auch hier gingen die Meinungen weit auseinander. Ein Kompromiss war, es gibt keine gefährlichen Bücher, sondern nur Ideen, die durch Bücher transportiert werden. Solange diese Ideen niemand in die Realität umzusetzen versucht, sind sie nicht gefährlich, erst wenn Menschen diese Ideen aufgreifen und danach Leben, kann, je nach Idee, eine Gefahr bestehen.


    LG dyke – der erst schaut ob Iris wieder schneller war

    Hallo


    Dan Browns Sakrileg basiert eindeutig auf den Thesen, die in diesen beiden Büchern aufgestellt werden. Das erste gibt Dan Brown ja auch im Buch an


    BAIGENT, Michael/ Henry Lincoln/Richard Leigh
    Der Heilige Gral und seine Erben - Ursprung und Gegenwart eines geheimen Ordens. Sein Wissen und seine Macht (Original von 1982)
    Das Vermächtnis des Messias - Auftrag und geheimes Wissen der Bruderschaft vom Heiligen Gral (Original von 1986)


    Ich hab diese beiden Bücher damals mit Interesse gelesen. Leider waren damals meine eigenen Recherchemöglichkeiten eingeschränkt, da es noch kein Internet gab.
    So habe ich sie für mich in die Kategorie „Phänomene“ eingeordnet, in der sich u.a. in meinen Regalen tummeln
    Charreaux, Charpentier, Doucet, Kolosimo, Krassa, Meckelburg, Sitchin, Pauwels/Bergier, Velikowsky und natürlich die Abräumer von Däniken, von Buttlar, Berlitz


    Was mich daran interessiert?? Ganz einfach – die Phantasie von Autoren Dinge ganz anders zu betrachten, als die gängigen Wissenschaften. Und wenn man die Bücher richtig liest, statt nur darüber, stellt man fest, dass im wieder betont wird, das es Theorien, Gedankenmodelle für offene Fragen sind.
    Allerdings ein kritischer Verstand gehört schon dazu.
    Aber wenn wundert’s, wenn die einfachen, oft ohne „Spezialwissen“ nachvollziehbaren Erklärungen solchen Bücher als „bare Münze“ genommen werden?? Wer schon einmal ein „Spektrum der Wissenschaft“ (bin seit Anfang an Abonnent) gelesen hat, unseren Wissenschaftlern und sonstigen Eliten zuhört, weiß, das er ohne spezielles Fachwissen nichts mehr versteht. Und wer hat das schon?? Der sogenannte „Universal-Gebildete“ gehört notgedrungen der Vergangenheit an.


    Und von Büchern des vgs Verlages lasse ich grundsätzlich die Finger, da sie nur zur schnellen Ausbeutung von Trends produziert werden.


    Iris


    Wo steht geschrieben, dass ein „Sach“-Buch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen muss??
    Es geht um eine "Sache" und der Meinung des Autors dazu, die er mit seinen Kenntnissen belegt udn vertritt.


    LG Dyke

    Hi Baumbart


    auch zur SF gibt es eine Menge


    Zu empfehlen ist


    scifiboard


    Dort gibt es im Kopf eine Bücherdatenbank, eine Filmdaten Bank und eine SF-link-Sammlung


    In der link-Sammlung sind llinks zu SF-Verlagen und SF-Autoren


    das SF-Portal bei den links dort ist eine link-Sammlung aller wichtigen SF-websides


    Weiter interessant ist


    fictionfantasy


    oder das Online-Magazin für Sf und Fantasy


    Alien Contact


    Und derzeit ist auch noch eine Datenbank in Arbeit, die alle deutschsprachige SF-Literatur beiinhalten soll


    also Auswahl genug


    LG Dyke - der auch dort aktiv ist

    dezenter Hinweis für alle die um Bremen wohnen und Nordwestradio empfangen können


    Freitag, 24. September NordWestRadio
    22.05 - 23.30 Uhr


    *Demolition* nach dem Roman »The demolished man« von Alfred Bester


    Bearbeitung: Gerhardt/Krüger/Minke
    Musik: Friedrich Scholz und Klaus Dieter Mäurich
    Realisation: Ulrich Gerhardt, Klaus Krüger, Hans Ulrich Minke,
    Friedrich Scholz, Ursula Starck
    Produktion: RIAS/BR/WDR 1973


    Anfang der 70er Jahre machte eine neue Aufnahmetechnik im Radio von sich
    reden, die inzwischen fast wieder in Vergessenheit geraten ist: die
    Kunstkopf-Stereophonie. Als herausragendes Demonstrationsprojekt wurde
    1973 in den damaligen RIAS-Studios ein Science-Fiction-Krimi nach dem
    Roman »The demolished man« des bekannten amerikanischen Autors Alfred
    Bester produziert. Ziel war es, für ein Hörspiel sämtliche
    Wirkungsmöglichkeiten der neuen Aufnahmetechnik unter Einbeziehung von
    Mono-, Stereo- und Quadrophonie-Technik, optimal zur Geltung zu bringen.


    In dem Krimi geht es um einen Kampf auf Leben und Tod, den sich die
    beiden letzten verbliebenen universalen Wirtschaftsimperien des
    Sonnensystems liefern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Gilde
    der Gedankenleser, die eine beherrschende Kontroll-Position innehat.


    Mitwirkende: Hans-Peter Hallwachs, Gert Günter Hoffmann, Arnold Marquis,
    Ingrid van Bergen, Uta Hallant u.v.a.


    Ein MUSS für alle Kunstkopf und Sf- Fans


    LG Dyke

    DAVIDSON, Leif: Der Augenblick der Wahrheit


    Inhalt:
    Peter Lime ist Berufsfotograf - ein Papparazzi. Mit seinen Fotos von Berühmtheiten in Situation, in den sie garantiert nicht fotografiert werden wollten, ist er eine Berühmtheit geworden. Mit seinen Freunden Oscar und Gloria hat er sich eine florierende Agentur aufgebaut.
    Er ist Däne, einer aus der 68er Generation, lebt schon lange in Madrid und ist mit einer Baskin verheiratet. Seine Frau und sein Tochter sind der absolute Mittelpunkt seines Lebens.
    Er denkt zwar darüber nach, die Jagd auf DAS Foto aufzugeben, ein ruhigeres Leben zu führen, abr noch ist er auf der Jagd und landet einen Hit – einen spanischen Minister in einer verfänglichen Situation in einer Bucht.
    Er hat aber das Pech, dass er beobachtet wird, der Minister seine ganze Macht ausspielt, um die Veröffentlichung dieser Fotos zu verhindern. Peter Lime gibt letztendlich nach, da geschieht das Unfassbare – in seiner Wohnung explodiert eine Bombe, seine Frau, seine Tochter kommen ums Leben.
    Er kennt nur noch einen Gedanken – Rache.


    Meine Meinung:
    Das ist das Einstiegsszenario, das Erwartungen weckt in Richtung ein „Mann sieht rot“. Diese Erwartungen erfüllt der Roman NICHT.
    Wer temporeiche, actionlastige Thriller a la Ludlum, Deaver, Grisham liebt, sollt diese Buch nicht auf die Leseliste setzen.
    Wem jedoch eher das „menschliche“ liegt, wer sich auch an längeren Passagen mit den Gedanken des Ich-Erzählers und an bild- und nasenhafte Ortsbeshreibungen erfreuen kann, der sollte in dieses Buch einmal hineinlesen.
    Trotz einiger Längen hält der Spannungsbogen, auch wenn der Leser schon nach der Hälfte einiges ahnen kann.
    Mir hat die Zeit mit Peter Lime viel Spaß gemacht und manche Erinnerung geweckt. Und so ganz neben bringt er die Welt der Papparazzi etwas näher, wirbt für Madrid und macht Lust sich mit Spanien und dem Experimentierfeld für den 2. Weltkrieg, dem spanischen Bürgerkrieg, zu beschäftigen. Wer weiß eigentlich, das die Stasi auch „Duftproben“ von Menschen aufbewahrt hat, um sie einmal mit Hunden leichter verfolgen zu können?



    LG Dyke


    PS: Die ISBN ist zu eine Sonderausgabe des Ullstein-Verlages, die im oktober 2004 für Euro 4,99 lt. amazon herauskommen soll.
    Bei Ullstein gibt es auch eine normale TB-Ausgabe für 8,95.
    Da es bereits div. Ausgaben gibt, dürfte es leicht sein, den Roman auch "gebraucht" zu bekommen.