alex
Finde ich eine seltsame Frage.
Daraus entnehme ich, Du hast Dich nicht mit den Inhalten der „Esoterik-Kreisen“ beschäftigt, sondern gibst nur die allgemeine unreflektierte Meinung wieder.
Ich habe mich jahrelang „in so Esoterik-Kreisen“ bewegt und die meisten wurden „in der Kindheit religiös (Christen) erzogen“.
Nach meiner Erfahrung waren ihnen die Antworten der christlichen Religion und besonders der Kirchen für ihre aktuellen Probleme einfach nicht hilfreich, zu lebensfremd.
Und was mich sehr nachdenklich gemacht, dass ich überwiegend Frauen in für sie existentiellen Lebenskrisen getroffen habe. Männer waren die große Ausnahme.
Ich gebe zu, dass auch meiner Meinung nach vieles unter dem Etikett „Esoterik“ als allgemeines Heilsversprechen vermarktet wird.
Allem, was einen Ausschließlichkeitsanspruch hat (nur wann du das und das tust, löst du dein Problem, wirst du glücklich, kommst du ins Paradies) stehe ich äußerst skeptisch gegenüber.
Es kommt auch hier darauf an., wie man die Dinge sieht.
Für mich bietet die „Esoterik“ Wege, die von anderen begannen wurden und die ihnen „Erfolg“ brachten. Ob das auch für mich gilt, muss ich für mich ganz persönlich herausfinden.
Dabei gilt für mich eins:
Das einzige was ich verändern kann, das bin ich. Ich kann weder die Welt, noch Menschen, noch „Umstände“ ändern.
Und dazu gilt es, bei mir festzustellen, was mir nicht behagt, was mich hindert, was ich überhaupt will.
Hier sind „esoterische Praktiken“ wie geführte Meditationen, Tarot, Karten legen, Astrologie u.ä. Mittel mit denen ich unter Umständen gezwungen bin, Dinge bei mir anzuschauen, vor denen ich gerne die Äugen verschließe.
Komme ich für mich zu einem Entschluss, können andere Dinge (wie Edelsteine, Traumfänger usw.) mir helfen, neue Richtungen einzuschlagen, in dem sie mich immer wieder an meinen Entschluss erinnern.
Fatal wird nach meiner Meinung Esoterik dann, wenn sie entsprechend unserer westlichen Annahme genutzt wird, dass man nur einer bestimmen „Bedienungsanleitung“ folgen muss, um sein Ziel zu erreichen, ohne sich selbst zu verändern, an sich zu arbeiten.
Auch Zukunftsvoraussagen stehe ich mehr als kritisch gegenüber.
Unbestritten ist , dass auch in der Esoterik unhaltbare Versprechen gemacht werden, aber das ist ja ein Trend unserer Zeit. Bei Werbung regt sich keiner mehr auf, aber hier wird alles in eine Topf geworfen, umgerührt und Igitt- Igitt gerufen.
LG Dyke skeptischer Esoteriker oder esoterischer Skeptiker
PS: Meine Frau und ich haben uns statt kirchlich, in einer „Hochzeit mit esoterischen Elementen“ verbunden. Unsere Gäste kamen aus einer vielzahl Gesellschaftsschichten, auch aus dem Unternehmensberaterbereich. Als einige hörten, was wir vorhaben, wollten sie absagen und meinten „von Esoterik bekämen sie Pickel“. Ausgerechnet die kamen danach zu uns und bedankten sich, dass sie an dieser Hochzeit teilnehmen dürften. Wir hätten Ihnen gezeigt, dass solch ein persönliches „Ritual“ auch ganz persönlich gestaltet werden kann.