ZitatOriginal von Liesbett
In Kapitel 19 dann verrennt sich Gordon völlig in seine Verliebtheit. Die dauernde Abwesenheit des Oberst unterstützt dies noch, zudem duldet dieser die gewechselten Briefe, die, glaube ich, keineswegs rein freundschaftlich waren. Cécile wehrt wie immer nichts ab und nimmt hin, geniesst die Zuneigung. Das ist gefährlich. Das sie wenig zurückschreibt, weil sie ihrer Rechtschreibung nicht traut fand ich dann doch amüsant.
Warum ist das gefährlich? Cécile genießt die Besuche und Zuneigung - was hat sie denn sonst im Leben? Außerdem sollte Gordon die Grenze zu einer verheirateten Frau bewusst sein.
Ich denke, dass Gordon bis zum Erhalt des Briefes nicht in Cécile verliebt ist, sondern nur fasziniert- nur ein Verehrer ... als Verliebter hätte er doch mehr Mühe auf ihre Gesundheit gegeben oder nicht? Er hätte Sorgen gehabt und sich anders um die Frau bemüht.
Jeden Tag zu Besuch zu kommen und ihr beim "Kranksein" zuzuschauen, ist keine große Heldentat.
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Interessant auch der Meinungsaustausch beim Diner, in dem es um die Aufgabe von Freiheiten, vor allem Meinungsfreiheit und Zensur, geht. Dieses Thema scheint immer aktuell zu sein und zu bleiben. Fontane hat hier einiges an Zeitkritik untergebracht.
Ja - ist das nciht gerissen vom Autor und nach diesem ganzen Freiheitsdenken erfährt Gordon die Vergangenheit Céciles, fällt eine moralisches Urteil über sie und erhebt eitle Ansprüche ... die Differenz zwischen der Tischgesellschaft und dem anschließenden VErhalten ist krass oder nicht?
das eyre