Beiträge von eyre

    Hallo Voltaire ... freu mich, dass Du dabei bist :wave



    Zitat

    Original von Voltaire
    Fontane zeigte aber auch, dass die Welt des 19. Jahrhunderts eine reine Männerwelt gewesen ist. Frauen haben da nichts zu sagen, werden eher wie Schmuckstücke behandelt. Sie haben präsent zu sein, eine eigene Meinung gesteht man ihnen nicht zu. Insofern bildet die Malerin Rosa da schon eine nicht unbedingt übliche Ausnahme.


    Ja, aber das Schöne ist, dass er Grenzen aufhebt bzw. Männer und Frauen (besonders in seinen späteren Romanen) angleicht ... achte besonders auf die Gestiken der Männer zum Ende des Buches hin und vergleiche sie mit denen Céciles ;0)

    @Palomar


    Ja und ich finde auch fantastisch, wie beide Figuren dazu genutzt werden, die Spannung mehr und mehr zu erhöhen - Gordon durch seine Neugier, die den Leser mitzieht und Cécile durch ihre Angstzustände ...

    Zitat

    Original von SiCollier
    Wenn ich das so recht bedenke, kommt mir ein Verdacht, wohin das ganze streben könnte. Mal sehen, ob ich ich die richtige Richtung denke.


    Tut mir leid, daß ich so langsam bin. Doch ich bin im Büro derzeit ziemlich gut beschäftigt und kann voraussichtlich erst heute Abend weiterlesen. Aber ich bin auf jeden Fall weiterhin dabei!


    Bitte schreib Deine Vermutung - als ich das Buch zum ersten Mal las, hielt ich es vor Spannung wegen der Vorgeschichte kaum aus, aber war doch perplex über die Handlung ...


    Mach Dir keine Sorgen - Liesbett hat auch später begonnen und zuckelt mit Dir nach ... mach Dir einen schönen Feierabend ... :wave

    Céciles Krankheit steigt mit ihrer Angst - sie ist nicht in der Lage, ihre Emotionen zu kontrollieren und zieht sich aus der Gesellschaft zurück. Dörffel ist ihr eine Stütze (besonders durch seinen gesellschaftlichen Rang), aber zum Dinner erscheint er nicht - warum? Will er nicht offiziell zum Freundeskreis des St. Arnaudschen Paar gezählt werden?


    Die Baronin ist eine Steigerung von Rosa an Emanzipation und Selbstständigkeit (habe schon in den vorigen Kapiteln vorgegriffen - sorry).


    St. Arnaud und Gordon verlieren sich aus den Augen - ersterer setzt Gordon zwischen die zwei einzigen Frauen der Abendgesellschaft :-] eine schöne Anspielung ...


    Gordon lyrische Briefschreiberei erinnert mich an die Hohe Minne des Mittelalters - er erhebt Cécile und betet sie an - weitab vom körperlichen Begehren.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das verstehe ich im Zusammenhang mit dem Roman nicht so ganz. So große Liebesleidenschaft liegt doch seitens Cecile überthaupt nicht vor. Weder zu Pierre noch zu Gordon.
    Eher verstehe ich, dass Cécile als Inbegriff der Weiblichkeit, ob Adel oder nicht, mit der Farbe Rot verbunden wird, da die Herren dieses Romans auf Cecile mehr abfahren als z.B. auf die Malerin Rosa, da laut Wikipedia "strahlt diese Dame keinen erotischen Reiz aus, infolgedessen ist es sicher kein Zufall, wenn Fontane ihr einen Vornamen gibt, der ... eine Bezeichnung für ein verblasstes, verwässertes, abgeschwächtes Rot ist."


    Eine Liebesleidenschaft ist auch nicht zu verzeichnen, da gebe ich Dir Recht. aber mit dem Adel besteht ein Zusammenhang, wenn Du an Céciles Reaktionen im "Museum" denkst und die ganzen Geschichten über die Fürstinnen ... der Zusammenhang Gordon mit dem Abendrot verweist auf eine Angst und ist wieder eine Anspielung auf Céciles Vergangenheit ...


    Rosas Unattraktivität steigt mit ihrer Selbstständigkeit und Emanzipation, die in der Tischgesellschaft durch die Baronesse gesteigert wird.

    Zitat

    Original von Herr Palomar


    Den Dialog zwischen Cecile und der Förstersfrau fand ich sehr gelungen.
    z.B. » In einer guten Ehe muß sich alles ausgleichen und balancieren, und der eine hilft dem andern heraus.«
    »Oder reißt ihn auch mit hinein«, lachte die junge Frau.


    Der letzte Satz ist wieder eine schöne Vorausdeutung vom Erzähler.

    Ja ... Cécile erblasst und Gordon ist dankbar für das Telegramm - glaubt er sich doch in Gefahr und meint: "Mein gutes Glück interveniert mal wieder und meint es besser mit mir als ich selbst". Immerhin ist Gordon wegen Spielschulden aus der Armee geschieden und sieht sich in seinem Interesse gegenüber Cécile in Gefahr.

    Oih oih ... morgen seh ich ihn ... meine Leute, die ihn bereits gesehen haben, sagen, dass die Actionsequenzen zu sehr verwackelt und auf "Handkamera" gemacht wurden ... schon im zweiten Teil gab es einige Sequenzen, aber die fand ich super ... bin gespannt, ob meine Leute Recht haben ...


    das sich in die Fingerknöchel beißende eyre

    Zitat

    Original von taki32
    Ich hätte nicht gedacht, dass die St. Arnauds so ein aufsehenerregendes Paar sind. Ich dachte, dass zu dieser Zeit ein Altersunterschied von zwanzig Jahren nicht ungewöhnlich gewesen wäre. Und eine "leidende" Frau, war das nicht damals auch weit verbreitet?


    Ja - aber St. Arnaud a.D. (Männer definierten sich auch emotional zu Fontanes Zeiten über die Arbeit) und eine so junge, kranke, wie auch schöne Frau ... das erweckt auch heute Aufmerksamkeit ... Céciles Krankheit wird genau beschrieben und entspricht dem Neurasthenie- und Hysteriebild im 19. Jahrhundert. Auffällig immer dann, wenn Frauen nicht in der Lage sind, ihre Emotionen zu verbergen oder zu portionieren - sie neigen zu Schwächeanfällen, ungerichteten Gestiken und hektischen Mimiken, Übermüdung u.v.m.


    Zur Zeit Fontanes sollte eine Frau gleichmütig nach außen wirken, aber auch durch "nette" Emotionen nie langweilig wirken. DAbei galt es, die Langeweile und Frustration über die gesellschaftliche "Untätigkeit" nicht nach außen zu tragen. Viele Tagebuchaufzeichnungen von Frauen aus der Zeit zeigen, dass es schwer war, ein gleichmütiges Bild nach außen zu tragen. Frauen wurden generell ein Unbeherrschen der GEfühle zugesagt, so dass die Männer gerade deshalb zur Herrschaft über sie berechtigt sind.


    St. Arnaud herrscht über seine Frau, die kein emotionales Gleichgewicht zu haben scheint ... und Gordon?

    Und die Szene vor dem Ritt mit den Eseln: Cécile ist früher auf als erwartet (obwohl krank), sie ist kindlich aufgeregt und sie verlässt zunehmend ihre passive Art, so dass St. Arnaud und Gordon überrascht sind (wenn sie fordert, auch zu Pferde zurück zu reiten) ...


    warum ist es Gordon vergönnt, ihre Hand zu nehmen und warum erwidert sie den Druck? Ist es Dankbarkeit, Eitelkeit oder Zuneigung?

    Fällt Euch auf, wann Cécile nervös wird, "Schwächeanfälle" bekommt?


    Z. B. über die Rosstrappe und vor allem am Ende des achten Kapitels: "Denn Gräfinnen werden sie schließlich alle, wenn sie nicht vorziehen, heiliggesprochen zu werden."


    Gordon ist an der mysteriösen Schönheit Céciles interessiert und an der vermeintlichen GEschichte, die der Erzähler schon im ersten Kapitel angedeutet hat (Fontane erfasst meist im ersten Kapitel schon die Auswirkungen seiner novellenhaften Thematik) ...

    @all


    Hallooooo Ihr Lieben,


    hier bin ich ... war am WE kurzfristig bei meinen Großeltern, deswegen heute nach der Arbeit das erste Mal da ... suppaaaaa ...


    also


    schon die Bahnfahrt zeigt einige bedeutende Szenen über die GEschichte Céciles, wenn es um den Militär am Potsdamer Bahnhof geht. Erst da drängt es St. Arnaud zum GEspräch mit Cécile und sie wehrt ab ...


    Gordon und St. Arnaud werden schon als Gegner ins Feld geführt. Gordon überlässt dem älteren Militär das Wort und St. Arnaud will Abwechslung und stellt den Kontakt zwischen Cécile und Gordon her ... der erste Ausflug unter seiner Führung ist ein Umweg: "der sich nicht bloß durch das, was er haben (darunter die schönsten Durchblicke), sondern viel, viel mehr noch durch das was er nicht habe, hörchst vorteilhaft auszeichne." Hier verweist Gordon schon auf seine Lebensstellung - ungebunden, frei, unabhängig ...


    die Szene mit der Villa und dem schreienden Pfaul zeigt auch, dass Gordon die Ehe der St. Arnauds für ein "Idyll ... eine bloße Kulisse" hält ... die Reaktionen der drei Personen sind charakteristisch: die kühle, unbeindruckte beherrschte Art des St. Arnaud, die verträumte, uninteressiete Cécile (wenn es nicht um sie geht) und der "Geschichten" liebende Gordon ...


    so ... jetzt lese ich noch mal eure Beiträge ... ich bin wirklich ganz aufgeregt ...


    das gribbelige eyre

    Hey ... ich glaube, es wird sich bald entscheiden, ob wir aussterben oder den Sprung in eine neue Zeitrechnung schaffen ...


    Inspiriert von Alan Weisman: "Die Welt ohne uns" ... hört mal rein oder lest den Auszug aus der aktuellen Zeit-Wissen: "Was wäre, wenn es auf der Erde keine Menschen mehr gäbe"


    http://audio.zeit.de/cgi-bin/hoeren.pl?db_choose=zeit_wissen


    Klima hin oder her ... unser Leben wird davon abhängen, ob wir in der Lage sein werden, das Klima zu beherrschen ...


    ich denke, dass wir das nicht schaffen (oh Du göttliche Macht :anbet) ...


    also servus :wave


    das schmunzelnde eyre

    Zitat

    Original von SiCollier
    Mein "Stammsender" Klassikradio berichtet natürlich ständig und bringt jede Stunde mindestens ein Stück mit Pavarotti. Hier der Link zur entsprechenden Seite des Senders über Luciano Pavarotti.


    Am Sonntagabend um 22.00 Uhr in den "Legenden der Klassik" übrigens eine Sondersendung mit seinen schönsten Aufnahmen.


    Da ich immer nur Abends Klassikradio höre, habe ich das nicht mitbekommen ... also morgen Abend 22.00 Uhr - danke Dir - da bin ich dabei ...


    gruß


    das ein anständiges trauriges Gesicht machende eyre

    oi oi oi ... ich sehe ihn auch in den nächsten Tagen ... habe die ersten beiden Teile ist vor kurzem gesehen und war begeistert ... also ab ins Kino.


    das auch mal ernst melancholisch bournemäßig schauende eyre