Beiträge von eyre

    @all


    Das Ihr so in dieser Thematik aufgeht ... dabei bleibt der Ausgangspunkt derselbe - Gender, Wissenschaft und persönliches Generve hingestellt - die Forschung nach der gesellschaftlichen Prägung von männlichen und weiblichen Eigenschaften ist die Basis dieser Situation ..


    Feminismus hin oder her
    Zeit im Wander hin oder her


    Verhaltensbiologie vor ... die Natur ist daran ausgelegt, verschiedene Verhaltensprägungen zu garantieren, damit eine Fortpflanzung gewährleistet ist. Die Unterscheidungen in männliche und weiblich konotierte Fähigkeiten unterliegt beim Menschen der sozial-gesellschaftlichen Entwicklung. Wenn das männliche Seepferdchen die Jungtiere betreut, führt das nicht zur gleichen kontroversen Diskussion wie beim Menschen. Wenn die Pinguine sich ihr leben darin teilen, abwechselnd vier Monate zu hungern, um das Jungtier zu wärmen - besteht ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen vorrangigen Eigenschaften für diese Aufgabe nicht.


    Selbst bei unserem genetischen Nachbarn gibt es zwar Rangordnungen und Aufgabenteilung, aber die Fähigkeiten zur Nahrungssuche, Schlafplatzbau und Rangkämpfen bleibt gleich.


    Nur weil wir unterschiedliche körperliche Merkmale haben und unser Gehirn etwas anders benutzen, steht das noch lange nicht in der anerzogenen Verbindung zu unseren Fähigkeiten. Die Prägung ist ausschlaggebend.


    Gleichberechtigung beinhaltet gleiches Recht - aber wir können nicht aus unserer gesellschaftlichen Haut und unterliegen ihrer Prägung.


    Mein Patenkind mangelt es an Ehrgeiz - einer typisch männlich konotierten Eigenschaft - die ganze Familie macht sich damit verrückt. Selbst ich bedauere es und frage mich, ist Ehrgeiz nicht auch nur eine anerziehbare Lektion oder eine genetisch basierte Fähigkeit?


    das zurück zum eigentlichen Thema paddelnde eyre

    Dieses Gefühl des Bedauerns aus einer Welt aufzutauchen, die einen so sehr gefesselt hat, macht für mich das Lesen an sich aus. Mein Bücherschrank enthält zu 80% solche Werke.


    Bücher, die mir dieses Gefühl nicht geben können, bleiben nicht bei mir.


    das hoffentlich bald wieder bedauernde eyre

    Meine Brieffreundschaften haben sich zerlaufen, seit man sich besucht hat und ab und zu telefoniert - echt schade - meine treuste Brieffreundin lud mich auf ihre Hochzeit ein und mit der Geburt ihrer zwei Söhne war es mal eine Zeit der Briefe.


    Vermisse es sehr und habe auch versucht, Fremden zu schreiben. Doch mit niemanden war ich auf einer Wellenlänge - schade ...


    das sehr bedauernde eyre

    Waldlaeufer


    Echt - dann sitzt du mit meinem Brüderchen in einem Boot. Ich finde Gender sollte ernst genommen werden. Doch oft erlebe ich es, dass Männern ein Schuldkomplex zugeschoben bekommen, der auf übereifriger Emanzipation basiert und genau das ist es, worüber sich mein Brüderchen aufregt. Gender untersucht aktuell auch die derzeitige Position und gesellschaftliche ERwartungshaltung an den Mann. Erst seit kurzer Zeit ist gerade die männliche Entwicklung in den unterschiedlichen Kulturen in den Mittelpunkt gerückt.


    Aber Gender hin oder her - was auch immer untersucht wird - wichtig bleibt, wohin die Untersuchungen führen und wie viele Geisteswissenschaften soll doch erst einmal eine Analyse vorgenommenw werden.


    Oder wollen wir die Diskussion starten, welche Wissenschaft ist überhaupt wissenschaftlich?


    @all


    Ich bin absolut beeindruckt, wie unser Diskussionsstoff seine Kreise zieht und sich die unterschiedlichen Meinungen platzieren. Ich wollte nur meine Argumentation gegenüber meinem Bruder mit Beweisen stabilisieren. Wenn man "wissenschaftliche" Artikel liest, ist immer nur von Meinungen die Rede, nicht von klaren ERkenntnissen und unterstützten Theorien.


    Natürlich lassen sich gesellschaftsgeprägte Normen kaum in Experimenten mit Menschen nachweisen, da jeder als Individuum unterschiedliche ERfahrungen und Prägungen unterworfen ist. Eine eindeutige Positionierung bleibt auf jeden Fall ausgeschlossen.


    Mein Ziel ist und bleibt es, meinem Brüderchen aufzuzeigen, dass nicht alles aus den Genen her erklärt werden kann.


    Jedes populäre Buch, dass sich mit den "typischen" VErhaltensweisen von Mann und Frau auseinandersetzt ist hobbypsychologisch zu betrachten. Was sollen die Klischees? Wir sind eh viel weiter.


    Und doch - die Geschichte zeigt, dass das Männliche noch bestimmend ist - oder welcher Mann kann selbstverständlich einen Rock tragen, so wie die Frau eine Hose???


    das begeisterte eyre

    taki32


    Ich gebe Dir absolut Recht - eigentlich lasse ich mich sehr gerne auf phantastische GEschichten ein und genieße auch übertriebene Lebensphilosophie ...


    doch Coelho hat mich wahnsinnig enttäuscht !!! Sein Protagonist erreicht das Unfassbare, taucht in eine mythische und wunderbar verzauberte Welt ein und dann? Er rennt blödsinniger Weise weiter und bekommt einen Schatz???


    Toll - der materielle Gewinn überwog die geistige Erkenntnis ... ich hätte den Autor erwürgen können.


    das die Zeichen lesen könnende eyre


    Ich dank Dir herzlich für die Büchertipps - Frau Prof. Dr. Inge Stephan ist sogar meine betreuende Examensprof. für Neuere Deutsche Literatur. Diesbezüglich habe ich auch einige Einblicke in die Genderstudies. Mich interessiert dieses Forschungsgebiet sehr, da es endlich mal die gesellschaftliche Komponente in den Vordergrund drückt.


    In unserem Gesellschaftsystem werden nur zwei Geschlechter codiert, je nachdem, welche Eigenschaften und Fähigkeiten man hat, wird man als weiblich oder männlich abgeurteilt.


    Viele Artikel beschäftigen sich mit Experimenten. Ein neutral angezogenes Baby wird von ERwachsenen unterschiedlich behandelt, wenn man ihnen sagt, ob es ein MÄdchen oder Junge ist. Es gibt außerdem Experimente, die aufzeigen, dass Frauen sich selbst in ihren Fähigkeiten zurücknehmen, wenn sie mit einem Klischee konfrontiert werden (Backpulverwerbung).


    Abgesehen von den äußerlichen Merkmalen vertrete ich die Meinung, dass wir gesellschaftlichen unbewussten Zwängen unterworfen sind. Die Gender-Wissenschaft macht große Fortschritte, wird aber nur schwer anerkannt.


    das jetzt weiß, welches Buch Brüderchen zum Burzeltag bekommt, eyre

    Ich höre heute meine Lieblingsbücherradiosendung und da verlosen sie 40 Plätze für eine Bustour zur Buchmesse ...


    Wenn mir das Glück hold ist - bin ich dabei ...


    das noch nie auf einer buchmesse gewesene traurige eyre

    @licht


    danke für deine ausführliche Meinung, aber da ich selbst Biologie studiere, habe ich schon eine Wissensbasis. Die Wissenschaft an sich streitet sich darüber mit den Sozialwissenschaftlern und Gender mischt sich auch mit ein.


    in den Wissenschaftsmagazinen gibt es immer nur Meinungen, aber keine Studien, die eindeutig belegen können ...


    Dein Buchtipp ist nur eine Meinung, die mit den gesellschaftlichen Klischees spielt und in keiner Weise wissenschaftlich belegbar.


    ... lange streiten ist das Eine - endlich wissen das Andere.


    das hoffende eyre

    Hey Ihr lieben wissenschaftlich belesende Forumskameraden...


    ich befinde mich in einer heiklen Debatte mit meinem heiß verehrten Brüderchen und brauche ein gutes, wissenschaftlich fundiertes und AKTUELLES Werk darüber, ob Frauen und Männer unterschiedliche Fähigkeiten besitzen.


    Ich bin nämlich der Meinung, dass es nur gesellschaftlich geprägte Fähigkeiten gibt, die sich in weiblich und männlich klassifizieren lassen.


    das für jeden Buchtipp dankbare eyre

    ... oder wissenschaftliche Berichte, die die Menschheit nicht braucht.


    Auszug:
    "Von bestimmten Fischarten wie Zitronenhaien oder Barrakudas ist bekannt, dass sie wie von Geisterhand geführt anfangen, im Kreis zu schwimmen. Der Schwarm gleicht von außen einem rotierenden Torus. Ganz ähnlich erhielten sich auch die 200 Testpersonen in der Halle, die an diesem Einzelexperiment teilnahmen. Es bildeten sich sogar zwei Tori einer innen, der in die eine Richtung rotierte, und einer außen mit gegenläufiger Richtung. "Wir haben eine ganze Menge Parallelen zwischen Menschenmengen und Tierschwärmen gefunden", sagte Kraus. "Das funktioniert nach sehr ähnlichen Prinzipien."


    Daraus schlussfolgerte der überhaus schuppige Journalist Holger Dambeck: "Der Versuch der Verhaltensbiologen beweist: Der Mensch hat seine Wurzeln im Wasser."


    Ich kann solche thematisch völlig vorbeigeschwankten Artikel nicht ausstehen, in denen ein pseudowissender Journalist nur Müll niederschreibt und das auch noch vom Spiegel veröffentlicht wird.


    das entrüstete, von der Hornlippenhornisse abstammende eyre


    www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,471179,00.html


    Die Wirkung ist hier im ganzen Zitat:


    "Habt Ihr ein Pferd für mich?"
    "Wenn ich mich hier so umschaue, sehe ich nur drei. Sollten wir wirklich eines vergessen haben?"
    Kopfschütteln und leichtes Schnalzen: "Ihr habt zwei zuviel."


    Auch hart und gut:
    "Haben wir alle erwischt Frank?"
    "Du sollst nicht meinen Namen nennen."

    Ganz leise einschiebe, weil ich es ja schon so oft angeprangert habe, aber "Jane Eyre" ist und bleibt mein Lieblingsbuch. Es hat mich dahingehend beeinflusst nie aufzugeben, auch wenn man vor Hunger weinen muss, stets zu seinen Gefühlen stehen, auch wenn sie nicht erwidert werden, und nicht zuletzt, den eigenen Stolz bewahren, um sich vor sich selbst rechtfertigen zu können.


    das an sich glaubende eyre