Mit fast poetischen Beschreibungen des Treibens im Hafen beginnt dieses Buch und eine Unbekannte im Abendkleid betritt das Schiff. Durch ihre Erscheinung scheint es den anderen Passagieren fast unmöglich sie zu nicht zu bemerken.
Wir lernen unterschiedliche Protagonisten kennen, und erfahren ihre Sicht auf die Erlebnisse. Sei es durch das diekte Erleben, wie bei Henri, oder durch Aussagen, die am Ende der Reise aufgenommen werden. Beide Versionen werfen viele Fragen auf. Die Passagiere der ersten Klasse, die hier im Mittelpunkt stehen, haben mehr oder weniger alle ihr "Päckchen" zu tragen und man fragt dich welchen Einfluss die blinde Passagierin wohl auf die guten Fassaden haben wird. Henri lässt durch seine Beobachtungen schon so manches durchschauen.
So geheimnisvoll wie für die Passagiere, erscheint die fremde Frau dem Leser nicht. Valentina, wird dem Leser vorgestellt und man erfährt den Grund für ihre Melancholie, der Tod ihres Sohnes. Niemand in ihrer Familie hat es verstanden, sie ins wirkliche Leben zurückzuholen, hat scheinbar die Wunden nie heilen lassen. Zumindest erwecken die Andeutungen zu ihrem Ehemann, das er mehr Druck auf sie ausgeübt hat, als Verständnis für sie zu haben.
Nun bin ich gespannt, welchen Einfluss sie auf das Leben an Bord haben wird!