Beiträge von Tintenteufel

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    Original von Mondstein100
    Gerne würde ich noch ein zweites Buch von der Autorin lesen, aber nur wenn es was eigenständiges ist und kein Abklatsch von einem Klassiker Buch.


    Das finde ich zu hart bzw. ist es auch nicht wahr.
    Ich finde 'Sturmherz' gerade deshalb genial, weil es einem anderen Buch ('Sturmhöhe') quasi eine Protagonisten-Rolle zuweist. Das ist einmalig und habe ich so noch nicht gelesen (falls jemand schon, her mit der Empfehlung).
    Inhaltlich sind die Geschichten total losgelöst voneinander.

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    Original von BronteSister
    Ja, Sturmhöhe gelesen zu haben, schadet sicher nicht. Es macht die Besessenheit, die Sam & Joy für dieses Buch entwickeln, greifbarer.
    Dennoch denke ich immer noch, daß man 'Sturmherz' auch ohne Detailkenntnisse von 'Sturmhöhe' verstehen kann.


    Aber so oder so: Schön, daß Dich die Geschichte gefangen nehmen konnte. Mehr kann man als Autor nicht erwarten. Ach doch: Weiterempfehlen! :grin


    Ich habe Sturmhöhe zwischen dem ersten Lesen von 'Sturmherz' und der Leserunde gelesen.
    Ich fand Sturmhöhe ebenfalls ein wirklich gutes Buch, aber es war jetzt für mich nicht Voraussetzung für 'Sturmherz'. Ich konnte danach, mit Catherine & Heathcliff' vor Augen, die Gefühle zwischen Joy & Henry besser nachvollziehen / interpretieren, aber das wars auch schon fast.


    Denn inhaltlich sind es nunmal zwei komplett eigenständige Bücher. Und das ist gut so! :grin

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    Original von JaneDoe
    Und das Schöne ist, es wirkt immer noch nach. Liegt vielleicht auch mit an der Leserunde. :-] Aber normalerweise lese ich ein Buch aus (meistens Krimis) und gut ist's. Aber hier beschäftigt es mich in Gedanken noch weiter.


    Ging mir auch so; ich habe noch sehr lange über Joy und ihre Liebe zu Henry nachgedacht. Das war es was mich am meisten berührt hat. Ich fand es toll, wie BronteSister es geschafft hat, die Intensität dieser Gefühle auszudrücken ohne das man das Gefühl hatte, im Schmalz zu versinken.

    Ich mußte zwischendurch in dieser Leserunde leider kürzer treten.
    Jetzt sind wir also schon hier hinten angelangt.


    Ich fand 'Sturmherz' auch ein ganz außergewöhnliches Buch, das in diesem Jahr auf jeden Fall in die Top 10 der besten Bücher kommt.
    Die Geschichte ist so spannend, dass man es kaum noch aus der Hand legt, wenn man erstmal angefangen hat.


    Ich fand das Ende hervorragend, weil wirklich keine Fragen offen bleiben. Man versteht als Leser, warum die verschiedenen Personen so oder so gehandelt haben. Plötzlich ist alles klar und man fragt sich fast, warum man nicht schon eher darauf gekommen ist.


    Jemand hier schrieb, dass wirklich jeder Satz mit einer Bedeutung belegt ist. Das kann ich nur voll bestätigen. Jetzt, beim zweiten Lesen, ist mir das auch nochmal überdeutlich aufgefallen.
    BronteSister : Brilliant gemacht.
    Danke für dieses wirklich tolle Leseerlebnis und ich hoffe, dass sich noch mehr finden, die das würdigen werden.

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    Original von JaneDoe
    Wer nun wirklich als Heathcliff bezeichnet wird, weiß ich auch noch nicht. Mal glaube ich, es ist Henry, mal scheint es mir jemand zu sein, der bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist.


    Ging mir genauso beim ersten Lesen, ich habe mich auch immer gefragt, wie das jetzt alles zusammen paßt.


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    Original von JaneDoe
    Am Anfang des 9. Kap. steht etwas, was für mich nur einen Schluß zulässt. Cat hat eine dichtbehaarte Stelle am Körper. Ich habe es vorher schon im Gefühl gehabt, aber nun bin ich mir sicher: Cat ist Joys Tochter. Das Geburtsjahr käme ja auch hin. Und Louise hat sie immer gleichgültig behandelt.


    Bei mir war es ähnlich und doch nicht. Es gibt ja Hinweise, daß Louise nicht gerade einen anständigen Lebenswandel führte, deshalb ich angenommen, daß Cat ebenfalls Lockwoods Tochter ist.

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    Original von JaneDoe
    Jetzt zum Ende des 7. Kapitels kann ich für Samson immer noch keine wirkliche Sympathie empfinden. Würde Joy noch in seiner Nähe leben, wer weiß, vielleicht wäre er zum Stalker geworden.
    Und auch Henry mag ich nicht. Außenseiter hin oder her, mit ihm werde ich überhaupt nicht warm.


    Da bin ich jetzt überrascht. Samson fand ich ziemlich schnell ziemlich sympathisch und habe sehr mit ihm mitgelitten. Mit Joy hatte ich schon eher meine Probleme, mochte sie aber, ebenso wie Henry. Ich gebe zu, ich habe Lockwood gehasst, vielleicht weil ich Sam so sehr mochte. Innere Solidarität.

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    Original von BronteSister


    Ich will hier nichts verraten, aber merk es Dir. Ich verspreche, Du wirst den Satz am Ende in einem anderen Licht sehen, aber wird weiterhin absolut richtig sein und Sinn ergeben.


    Da ich es schon zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, die Autorin hat recht.
    Ich war auch immer mal hin- und her gerissen zwischen der Idee, dass Joy noch lebt oder doch nicht.


    Meine sonstige Meinung zu den Kapiteln 4-7:
    Ich finde die Unterhaltung zwischen Lockwood und Samson sehr packend. Lockwood ist vollkommen überfordert damit, dass Joys Bruder plötzlich wieder auftaucht und Sam immer noch total gefangen in seinem früheren Hass. Man merkt hier deutlich, dass Lockwood irgendein sehr starkes Motiv dafür hat, weiter zu schweigen und fragt sich, was das sein könnte.
    Denn umgekehrt vermittelt er für mich durchaus den Eindruck dass er Mitleid mit Samson hat.


    Sehr gut gefällt mir auch die Szene zwischen Joy und Lockwood im Gefängnis. Man erschrickt regelrecht, mit welcher Vehemenz sie ihren Tod einfordert und Samson, von dem man denkt dass sie ihn liebt, zurück läßt. Auch hier stellt sich wieder die Frage nach dem Motiv für dieses Handeln.
    Und dann der Brief.
    "Liebster Heathcliff..."
    Man fragt sich, ob sie damit Samson meint. Der Brief scheint eine Entschuldigung zu sein. Aber an wen genau?


    Kapitel 7 bringt dann wieder Fahrt in die Urgeschichte.
    Cat taucht erneut auf und die Sympathie, die ich von Anfang an für sie hatte, bestätigt sich weiter. Sie ist total emanzipiert und vor allem lässt sie sich von Samson nicht die Butter vom Brot nehmen. Man kann total verstehen dass er fasziniert von ihr ist.


    Interessant ist Kapitel 7 aber auch in Bezug auf die Vergangenheit. Hier taucht endlich eine der zentralen Figuren auf. Vorher ist Henry Linton nur ein Name. Ein Mann, für dessen Tod Joy verantwortlich ist / gemacht wird.
    In Kap. 7 lernt der Leser Henry Linton endlich kennen.


    Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich war zwiegespalten, als ich auf Henry traf. Er erschien mir so glatt, so konfliktscheu. Irgendwie total gefangen zwischen lauter Ängsten und Ansprüchen. Er erinnerte mich ein wenig an den Priester.
    Als er in den Klippen auf Joy trifft, scheint das regelrecht vorherbestimmt zu sein und sie verstehen sich auch auf Anhieb gut, was überrascht, da sie so verschieden zu sein scheinen.


    Soweit meine Gedanken zu Kapitel 4-7.


    Viele Grüße
    Tintenteufel

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    Original von JaneDoe
    Joseph entpuppt sich als noch viel widerwärtiger als im ersten Teil. Diese Szene auf S. 101/102 mit der Nutte Grace, die fand ich sowas von ekelig. Kurz habe ich mich gar gefragt: Warum lese ich dieses Buch?


    Mir selber gefällt gerade das an Sturmherz.
    Damit meine ich nicht Joseph sondern dass es wirklich mal zur Sache geht. Diese seichten historischen Romane hängen mir allmählich zum Hals raus. Da plätschert immer alles dahin, am Ende kriegt die couragierte Tochter aus gutem Hause den eigentlich mittellosen Kaufmann, ohne dass es jemals richtig dramatisch zugeht.
    Sturmherz betrachte ich als Drama und somit gehören Szenen wie die mit Joseph in das Buch.

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    Original von JaneDoe
    Die Mißhandlung von Frau und Kindern, die grausame Hundeszene am Schluß des 3. Kapitels, diesen Joseph möchte ich gar nicht verstehen. Wer zu so etwas fähig ist, kann bei mir mit keinerlei Verständnis rechnen.


    Und das Schlimme daran: Joseph ist noch steigerungsfähig. Man glaubt es nicht, aber was er Sam später antut, um ihn zum Mann zu machen, schlägt dem Faß den Boden aus.


    Ich hatte ja versprochen, noch was zu Kapitel 1-3 zu schreiben.


    Ich muß gestehen, ich bin ein absoluter Sam-Fan. Nachdem ich es nun zum zweiten Mal lese noch mehr, als vorher. Aber sogar Joy, mit der ich beim ersten Lesen meine Schwierigkeiten hatte, wächst mir jetzt näher ans Herz. :knuddel1


    Den Brief, den sie Sam aus dem Gefängnis schreibt, und der nur kurz in Kapitel 1 (Seite 29) oben mal gezeigt wird, hatte ich im Laufe des Buches schon wieder vergessen. Überhaupt sehe ich jetzt mehr von den Gefühlen, die Joy für Sam hat bzw. unter welchem Druck sie dadurch vielleicht auch später gestanden hat.
    Unglaublich berührt hat mich schon beim ersten Lesen Joys Geburt. Wie ihre Mutter vor dem Fell panisch reagiert und das Baby in den Schuppen schafft, wo es nur durch Sams Fürsorge gerettet wird. Super. Man merkt sofort, daß zwischen diesen Geschwistern eine Verbindung besteht und wie sehr Sam an Joy hängt.
    Als Joy dann diesen Fieberanfall hat, wird aber deutlich, wie verschieden die Geschwister doch im inneren sind und zwar nicht nur durch die genetischen Unterschiede.
    Sam will am liebsten weg von allem. Er wäre gerne ein Falke, total frei. Joy hingegen sagt es zwar nicht, aber ist doch bodenständiger. Möchte einen Halt im Leben, jemanden zu dem sie gehört. Diese Sehnsucht zieht sich auch beständig weiter.
    In Kapitel 3 wird es insofern interessant, als daß der Leser erstmals mit der 'Gegenseite' in Form von Louises Tochter Cat konfrontiert wird.
    Die hat mir auch von Anfang an sehr gut gefallen. Wie sie dem Griesgram Sam kontra bietet, ist toll.


    Grundsätzlich finde ich es schade bzw. kritikwürdig, daß das Buch nicht dicker geworden ist. :fetch
    Es gibt hier fast in jedem Satz eine Information, die essentiell ist, das kann der Leser gar nicht in der Masse aufnehmen.
    Alles ist sehr dicht, die Handlung wird immer weiter gepeitscht. Als Nebenbeilektüre definitiv nicht geeignet.
    :bruell Ach ja und ich möchte anmerken: Cornwall ist KEINE Grafschaft, sondern ein Regierungsbezirk. :grin


    Gruß Tintenteufel

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    Original von Nachtgedanken
    Ich gestehe!
    Ich wollte wirklich nur mal ganz kurz reinschnuppern, als es am Samstag ankam, während Herr Nachtgedanken den Grill angeworfen hat. Nach dem Essen habe ich es bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gelegt.


    Hi, hi, ... mir gings genauso. Hatte es für einen verregneten Tag auf Vorrat gekauft und dann, rucki-zucki, an einem sonnigen Tag durch. Wenn man drin ist, kann man ich mehr aufhören. Ist wie bei Fernsehen, jedes Kapitel hat so eine Art Cliffhanger und man will unbedingt wissen, wie es weitergeht.

    Hallo zusammen,


    hätte jetzt doch beinahe verschwitzt, dass wir heute schon starten. Shame on me. :peitsch


    Den bisher angesprochenen Punkten kann ich voll zustimmen.
    Das Cover finde ich ebenfalls sehr gut. Als hilfreich beim Lesen stellt sich auch der vorne abgedruckte Stammbaum heraus. Am Anfang habe ich gedacht: "Die paar Leute wird man sich ja wohl merken können", aber mit der Zeit habe ich mich doch dabei ertappt, wie ich immer nochmal wieder zurückgeblättert habe.


    Da hier bisher noch niemand was zu den ersten drei Kapiteln geschrieben hat, will ich mal den Anfang machen.
    Der Prolog war der Grund weshalb ich mir Sturmherz gekauft hatte. Ich hatte ihn schon vor Erscheinen des Buches mal auf einer Internetseite entdeckt und fand ich ihn super.
    Normalerweise wird man zu Buchanfängen immer ewig mit irgendwelchen Einleitungen & Szenerieschaffungen gelangweilt. Hier ist man sofort mitten drin. Ein wirklich dramatischer Anfang.


    Meine Schwierigkeiten hatte ich mit Lockwood & Pierrepoint. Ich will jetzt nicht zuweit vorgreifen, aber ich habe über so einige Figuren meine Meinung ein paar Mal geändert.
    Pierrepoint erscheint hier als der Bösewicht. Er hängt eine junge Frau (Joy Hareton) am Galgen auf und rechtfertigt das quasi allein damit, dass es sein Job ist.
    Lockwood, der Priester, wiederum sollte eigentlich der Sympathieträger sein und ist es doch nicht. Er ist Joys Vater, wird in Kapitel 1 ja endgültig klar, und läßt es zu, dass sie stirbt. Fast noch schlimmer, er scheint es zu unterstützen. Irgendwie monströs, dachte ich beim ersten Lesen.


    Jetzt, beim zweiten Lesen, erscheint das alles natürlich in einem anderen Licht.
    WARNUNG SPOILER


    Soviel zum Prolog, zu Kapitel 1 schreibe ich morgen weiter.


    Tintenteufel

    ach, Shrek3 läuft schon?


    Wie komm ich denn darauf, daß der erst nächsten Donnerstag anläuft?
    Da muß ich doch gleich mal beim Kino meines Vertrauens vorbei schauen!

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    Original von tinkerbell
    Also ich kann mich der ganzen Begeisterung eigentlich nicht so anschließend. Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich ins Buch reingekommen bin und fand einige Charaktere auch nicht so toll. Auch das Ende konnte ich so nicht nachvollziehen, der Umschwung war wirklich zu heftig. Und wie immer bemerken die Protagonisten nix oder reagieren völlig unverständlich und irreal. Wenn ich ein aufgeladenes Handy in der Hand habe und alleine und in Bedrängnis bin, dann rufe ich die Polizei!!!


    LG
    Patty



    Ich kann mich der Kritik von Patty nur anschließen. Ich habe mir das Buch als TB für den Urlaub gekauft und war herbe enttäuscht.
    Die Figuren erscheinen mir alle total klischeehaft und vor allem durch und durch unglücklich. Nicht allein Rebecca, die trauernde Witwe, sondern auch die Frau (deren Namen ich schon wieder vergessen habe) in München, die von ihrem Ehemann respektlos und herablassend behandelt wird.
    Die Handlungsstränge fand ich teilweise an den Haaren herbeigezogen. Alles in allem ein sehr enttäuschendes Buch, das ich hoffentlich bald wieder vergessen habe.


    Tintenteufel

    Shakespeare ist toll.
    Mir gefällt Sonett 29 am besten:


    Wenn ich verbannt von glück und menschenblick
    Bewein allein mein ausgestossnen-los ·
    Mich selber sehend fluche dem geschick ·
    Zum tauben himmel schreie aussichtslos:

    Möcht ich wie einer sein mit freunden viel ·
    Wie er geformt · wie er von hoffnung voll
    Und wünsche eines kunst · des andren ziel -
    Dess mindest froh was meist mich freuen soll.

    In solchem sinnen fast mich selbst verachtend
    Fällst du mir plötzlich ein: ich steig empor
    Und · wie die lerche mit dem frührot trachtend
    Aus trüber erd · lobsing am himmelstor.

    Dein · süsse liebe · denken bringt solch glück . ..
    Nun weis ich tausch mit königen zurück.



    Auch schön, Gottfried Benn:


    Und bin ich stolz auch von Dir geschieden,
    mit lachendem Blick und bitterem Spott,
    vergessen konnt ich Dich nie hienieden,
    Du warst meine Liebe, mein Glück und mein Gott.


    Und hat mich mancher Stern noch geblendet,
    und hab ich genommen, was jeder mir gibt,
    und Liebe empfangen und Liebe gespendet,
    ich hab ja nur dich und nur dich geliebt.

    In meiner Firma gibt es ein hohes Tier, das heißt Herr Möseneder und seine Sekretärin (kein Witz) Frau Stecher.


    Ist immer ein ziemlicher Brüller.


    Ein Freund von mir arbeitet bei einer Behörde, da heißt ein Kollege 'Feierabend'. Immer wenn der sich meldet, sind einige Leute beleidigt. "Einwohnermeldeamt, Feierabend" - "Wie Feierabend? Es ist doch gerade erst 14 Uhr? Ihr Beamten seid wirklich faul."

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    Original von Helga
    Hallo BronteSister,


    auch hier vielen Dank, auf meiner Liste steht es ja bereits, aber ich setze es nun auch auf meine Wunschliste. :wave


    Hallo Helga,


    ist der 9. Kathy Reichs Band gut?
    Hatte sehr durchwachsene Kritiken gelesen und zögere daher, ihn zu kaufen. Bin gerade durch 'Totenmontag' durch, hat mir sehr gut gefallen, wenngleich diese Irrungen und Wirrungen zwischen Ryan & Tempe etwas nerven. Können die nicht einfach mal offen miteinander sprechen wie normale Menschen? :pille