Es war nicht einfach, die Punkte zu vergeben. Nun habe ich mich für drei entscheiden müssen, aber das heisst nicht, dass die anderen Geschichten schlecht sind, sondern dass die drei Sieger meinen Lesegeschmack am besten getroffen haben.
Das «Gebet» hat von mir drei Punkte erhalten. Die Gedankengänge der schreibenden Person gefielen mir sehr gut, sie haben philosophische Ansätze und regen zum Nachdenken an, egal welche Meinung ich habe oder zu welchem Schluss ich komme.
«Das Pferd frisst keinen Gurkensalat» erhielt von mir zwei Punkte, weil ich das geschichtsträchtige Thema witzig umgesetzt fand. Wenn ich mir vorstelle, was alles für nicht durchführbar gehalten wurde und wird. Wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass das "Autotelefon" einmal in der Hand Platz findet...
Einen Punkt gab es für «Wir müssen reden», die Geschichte erinnert mich mit dem morbiden Ende an Erzählungen von Ulrich Knellwolf, einem Krimi schreibenden Pfarrer.
Die «Dschungelliebe» kenne ich weder als Witz oder sonst in einer Form. Mir ist die Geschichte zu kurz, ich hätte gerne die "Geschichte hinter der Geschichte" gelesen. Dennoch ist die Symbolik nicht zu unterschätzen.
«Die Handykönigin» ist bezeichnend. Wie oft sieht man Gruppen  - vorwiegend junger - Menschen in Kneipen sitzen und jede Person hackt auf ihr Handy ein. Miteinander sprechen sie kaum, oder höchstens um mitzuteilen, was x oder y oder a oder b gerade gesimst haben.
Beim «Frühstück» finde ich die Gedankengänge mit den Eiergerichten witzig.
«Reif für die Insel» ist durchaus nachvollziehbar. Es muss ja nicht die berühmte Insel sein. Nicht wenige suchen sich ihre persönliche Insel der Ruhe, indem sie sich eine Weile zurück ziehen. Sei dies einige Tage oder Wochen in Klausur im Kloster, auf Pilgerwegen, auf Reisen ohne feste Pläne...
Bei «Der wahre Roy» hatte ich immer Roy Black vor Augen und fühlte mich von der Geschichte nicht angesprochen.
«Simple Blue» hat mich am wenigsten angesprochen, mir ist es auch zuwenig kommunikativ.
@ saturn: Die Idee ist, hier Kommentare zu den Monatsgeschichten abzugeben, nicht Kommentare zu Kommentaren. Dass jede/r eine eigene/andere Meinung hat, ist klar, das sieht man auch an der Punktevergabe.