Beiträge von fabuleuse

    Falcones schafft es, sehr viele Eindrücke miteinander zu verweben und in ein Paket zu bringen.


    Dass der Vater starb, ermordet wurde, ist sehr schlimm. Ich kann mir vorstellen, wenn er seine hungrigen Kinder vor Augen hatte, das viele Geld der arroganten Schwägerin in der Hand und das Volk, dass sie endlich zu wehren versuchte, dass ihm da eine Sicherung durchbrannte. Er kämpfte für seine Kinder aber auch für Rechte des Volkes. Ich kann mir gut vorstellen, dass er davon ausging, dass die Masse zu einem Sieg kommt. Auch wenn er aufgrund früherer Erfahrungen mit dem schlimmsten rechnen musste.


    Schön finde ich die Beschreibungen, wie Arnau als Baistax in die Zunft aufgenommen wird und wie er sich durchkämpft. Oder das Gespräch mit dem Baumeister der Kirche, das ist schön wiedergegeben und man fühlt mit, dass dies eine ganz besondere Behandlung ist.


    Aledia ist für mich undurchschaubar. Sie ist noch sehr jung und probiert ihre Reize aus. Mir kommt vor, dass ihr diese Macht - das Gift, wie beo so treffend schreibt - sehr bewusst ist und sie diese entsprechend einsetzt. Ob das gut ausgeht, wage ich zu bezweifeln. Zumal Frauen nicht gerade als wertvoll angeschaut werden und keine besonderen Rechte haben.

    Es war nicht einfach, die Punkte zu vergeben. Nun habe ich mich für drei entscheiden müssen, aber das heisst nicht, dass die anderen Geschichten schlecht sind, sondern dass die drei Sieger meinen Lesegeschmack am besten getroffen haben.


    Das «Gebet» hat von mir drei Punkte erhalten. Die Gedankengänge der schreibenden Person gefielen mir sehr gut, sie haben philosophische Ansätze und regen zum Nachdenken an, egal welche Meinung ich habe oder zu welchem Schluss ich komme.


    «Das Pferd frisst keinen Gurkensalat» erhielt von mir zwei Punkte, weil ich das geschichtsträchtige Thema witzig umgesetzt fand. Wenn ich mir vorstelle, was alles für nicht durchführbar gehalten wurde und wird. Wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass das "Autotelefon" einmal in der Hand Platz findet...


    Einen Punkt gab es für «Wir müssen reden», die Geschichte erinnert mich mit dem morbiden Ende an Erzählungen von Ulrich Knellwolf, einem Krimi schreibenden Pfarrer.


    Die «Dschungelliebe» kenne ich weder als Witz oder sonst in einer Form. Mir ist die Geschichte zu kurz, ich hätte gerne die "Geschichte hinter der Geschichte" gelesen. Dennoch ist die Symbolik nicht zu unterschätzen.


    «Die Handykönigin» ist bezeichnend. Wie oft sieht man Gruppen - vorwiegend junger - Menschen in Kneipen sitzen und jede Person hackt auf ihr Handy ein. Miteinander sprechen sie kaum, oder höchstens um mitzuteilen, was x oder y oder a oder b gerade gesimst haben.


    Beim «Frühstück» finde ich die Gedankengänge mit den Eiergerichten witzig.


    «Reif für die Insel» ist durchaus nachvollziehbar. Es muss ja nicht die berühmte Insel sein. Nicht wenige suchen sich ihre persönliche Insel der Ruhe, indem sie sich eine Weile zurück ziehen. Sei dies einige Tage oder Wochen in Klausur im Kloster, auf Pilgerwegen, auf Reisen ohne feste Pläne...


    Bei «Der wahre Roy» hatte ich immer Roy Black vor Augen und fühlte mich von der Geschichte nicht angesprochen.


    «Simple Blue» hat mich am wenigsten angesprochen, mir ist es auch zuwenig kommunikativ.



    @ saturn: Die Idee ist, hier Kommentare zu den Monatsgeschichten abzugeben, nicht Kommentare zu Kommentaren. Dass jede/r eine eigene/andere Meinung hat, ist klar, das sieht man auch an der Punktevergabe.

    Schnee ohne Ende... An der Waadtländer Riviera blüht es bereits, wenige Meter höher ist es weiss. Primeln, Osterglocken, Forsythien, alles ist von Schnee umzingelt und damit "dekoriert". Es sieht wie Weihnachten aus, nicht wie Ostern.
    Morgen soll es so weitergehen....

    Die Geschichte geht in einem beachtlichen Tempo weiter, die Stadt, die Quartiere sind sehr gut und bildhaft dargestellt. Besonders die Personen sind so real beschrieben, dass man wahlweise mit ihnen mitleidet, ihre Partei ergreift oder sie hasst.
    Für mich gehören zu den ungeliebten Personen Margarida, Grau Puig, aber auch dessen zweite Frau.
    Mich nimmt wunder, wie lange sein Geld noch reicht, um die Ansprüche der jungen Frau zu befriedigen. Und ob Margarida ein gutes Ende nehmen wird? Ich glaube nicht, sie ist so böse, so berechnend, wahrscheinlich wird sie mit ihrer Stiefmutter genau deshalb sehr gut auskommen.
    Mir ging der Tod der ersten Ehefrau auch zu schnell. Vielleicht war es Gram, vielleicht Grau Puig selber?


    Der Tod der Maurin und vor allem die "Behandlung" davor hat mich sehr betroffen gemacht.
    Dafür hat Arnau nun endlich einen Freund gefunden, beide haben vieles gemeinsam.


    Ich kommt aus zeitlichen Gründen nicht so schnell vorwärts, wie ich dachte / plante. Es hat jedoch den Vorteil, dass ich die einzelnen Abschnitte besser "verdauen", sich setzen lassen kann.


    Das Buch hat sehr viele Details, bei einigen frage ich mich, ob es versteckte Hinweise auf später sind. Sicher ist, dass sehr viele Eindrücke auf den Leser einstürmen, ihn gefangen nehmen. Für mich ist es nicht nur ein Roman (das Buch liest sich auch nicht einfach so wie ein "leichter" Roman), sondern auch ein Sachbuch; beinahe wie ein Tatsachenroman geschrieben...

    Sansonnet, unbedingt hervorholen und noch einmal lesen :-)


    Ich habe es auch vor Jahren gelesen und fand es einfach wunderschön, mittlerweile haben es meine Kinder durch (es hat ihnen ausnehmend gut gefallen), so kam ich immer wieder in den Genuss ;-)


    Mit Momoe und der unendlichen Geschichte würde ich es nicht vergleichen ;-) Für mich hat jedes der Bücher seine besonderen Qualitäten und mit jedem sind Erinnerungen verbunden :-)

    Danke, dass ich dich auf der Reise gedanklich begleiten durfte :-)
    Schön, was ihr alles erlebt und gesehen habt. Nun bin ich natürlich neugierig aufs Buch und werde schauen, dass ich es bald lese kann...


    Barcelona selber kenne ich (noch) nicht, aber den "französischen Teil Kataloniens", vieles im Languedoc-Roussillon ist zweisprachig angeschrieben und die Landschaft am Fusse der Pyrenäen ist einfach wunderschön. Irgendwann schaffe ich es hoffentlich auch bis Barcelona :-)

    Dann schreib doch von diesen von dir so hochgelobten Bücher Rezensionen. Vielleicht erreichst du damit, dass sich jemand für das eine oder andere Buch interessiert.


    Die Menschen haben genug Probleme, Sorgen und Nöte, da hilft ihnen ein Krimi oder sonstige - vielleicht leichte - Lektüre für einen Moment, in eine schöne, beruhigende, farbige Welt zu entfliehen und sich dort Energie für den nächsten Tag zu holen.
    Und wer sagt, dass diese Bücher nicht anspruchsvoll sind? Das liegt jeweils im Auge des Betrachters.



    Du weisst aber, wieviele Bücher jährlich auf den Markt "geschmissen" und wie viele davon bemerkt werden? Und das betrifft jedes Genre und jedes Niveau, um mal dieses Wort zu bemühen...

    Wenn ich nur noch Bücher lesen würde, die mir Heidenreich und Reich-Ranicki aufdrücken wollen, dann würde ich wahlweise mit Lesen aufhören oder mich langweilen - oder beides ;-)


    Ich bin auch nicht die absolute Krimileserin, fand "Das Kind" sehr fesselnd, und von Agatha Christie die Biografie besser als ihre Krimis.
    Aber das ist nun mal Geschmacksache.


    Was "Der Schatten des Windes" betrifft, da habe ich wohl eine andere Ausgabe gelesen als Alicja. :gruebel :rolleyes