Tja, so viele begeisterte Leser hier... ich wünschte, ich könnte auch so schwärmen. Dabei fing es so gut an! Der erste Teil hat mich, trotzdem er unglaublich düster ist, sehr gefallen, weil ich Corrigan einfach wunderbar fand und die Zärtlichkeit und oft Hilflosigkeit, mit denen sein Bruder ihn betrachtet, mich sehr berührt haben. Aber auch in diesem ersten Teil war ich schon nicht ganz glücklich: all dieser Dreck und Abgrund, das ist schon schwer zu verkraften. Mag sein, dass Corrigan hier und da etwas Schönes darin entdeckt, mir ging es nicht so.
Tja, und dann der Bruch, von dem hier die Rede ist. Es ist, als würde ein Buch einfach zwischen zwei Kapiteln enden. Die Figuren werden komplett ausgetauscht. Nun lese ich zig Seiten lang die Gedanken, Gefühle und Handlungen einer Frau - geschrieben in der dritten Person, aber trotzdem reine Innenansicht. Schwer, deprimierend, isolierend und langatmig war das, obwohl durchaus auch noch andere Figuren hier vorkommen. Die Anführungszeichen für wörtliche Rede gibt es in diesem Abschnitt auch nicht mehr. Eine komplette Seite ist mit folgendem bedruckt: "Tod durch Unterkühlung, Tod durch Agent Orange ..." und so werden x Todesarten aufgeführt. Es ist nicht so, dass ich daran nichts poetisches erkennen könnte, aber es ist einfach nicht das, was ich erwartet habe.
Der dritte Teil geht genauso weiter, jetzt ist es wieder eine andere Figur, diesmal wird ihre Innenansicht auch noch in der ersten Person wiedergegeben, sodass es noch klaustrophobischer wird.
Ich quäle mich einfach nur noch mit diesem Buch und werde es deshalb nach 200 Seiten nicht mehr weiterlesen, denn es kommen noch über 300 Seiten und dafür fehlt mir einfach der Atem. Leider war der Klappentext zu dem Buch auch so nichtssagend, dass ich keine richtige Idee davon hatte, was da auf mich zukommen würde.
Das Buch ist sehr, sehr düster und zudem irgendwie verkrampft, wie ich finde. Ich mag doch lieber Geschichten erzählt bekommen, stelle ich mal wieder fest.