Beiträge von Bell

    Das Buch klingt mal wieder nach einem guten Krimi, ich habe heute auch kurz reingelesen, da wimmelte es ja nur so von Inuit-Wörtern, trotzdem war der Stil erstmal ansprechend. Ich pack's erstmal auf die Wunschliste.

    Ich glaube, ich verstehe ganz gut, was Frettchen als Arroganz herausgelesen hat und verstehe andererseits nicht, warum sich so auf Ihren Beitrag gestürzt wird. Allein, dass BunteWelt so oft betont, nicht arrogant zu sein, schon im Ausgangsposting, lässt doch aufhorchen. Dass es "alle anderen" und "die Masse" nicht gibt, kann man nicht oft genug betonen. Ich neige selbst dazu, zu pauschalisieren, merke es aber wenigstens und kann mich dann selbst korrigieren.


    Wichtig finde ich auch, was magali schrieb. Nicht jedes Kind hat Eltern und ein Leben, für das es das Gefühl hat, "danke" sagen zu können. Wenn man von sich selbst nicht absieht, sich nicht in andere hineinversetzen kann oder will, dann läuft man Gefahr, andere abzuurteilen und eben doch arrogant oder schlimmeres zu werden.

    Ich habe für "Das Weihnachtswunder von New York" und für "All I want for Christmas" abgestimmt, letzteres klingt ganz unterhaltsam, Waisenkinder-Weihnachtsgeschichten finde ich nicht so prickelnd.

    Jasmin, wenn's nicht mehr geht, kann man nichts machen. Es sind ja ein paar Bücher zur Auswahl da, ich hoffe nur, dass es nicht Richard Paul Evans wird, der hat mir leider gar nicht zugesagt, als ich mal versucht habe, ihn zu lesen.


    Mia, ja eben, es ist mitunter schon ziemlich kalt und dunkel ist es auch - ich freu mich auf Weihnachtslektüre!

    Ich habe heute an den "Was lest ihr zu Weihnachten"-Thread gedacht und war aber sicher, dass es für den noch zu früh ist - aber nein, auch andere denken schon wieder an Weichnachten :-) Ist ja auch kein Wunder, wenn der Sommer vorbei ist, braucht man etwas, worauf man sich freuen kann.


    An einer Leserunde würde ich sehr gern teilnehmen. Dieses Weichnachtswunder-Buch klingt für mich sehr gut. Aber ich würde auch gern nochmal "Das Geschenk" von Baldacchi lesen, kannst Du das nicht noch in die Umfrage mit aufnehmen, Jasmin?

    Von neueren Krimis fällt mir "Grabesgrün" von Tana French ein. Dieses Buch war für mich ein Erlebnis! Es hat eine sehr dichte Atmosphäre, ist vielschichtig und auch literarisch ansprechend. Da verlinke ich mal den Rezensionsthread:


    Tana French - Grabesgrün



    Edgar Wallace werde ich dann wohl auch mal lesen müssen, wenn der hier erwähnt wird. Ich dachte, der wäre nicht mehr lesbar.



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    Agatha Christies "Tod auf dem Nil" ist für mich eine Perle. Ich habe von ihr ein paar mehr Bücher gelesen, aber keines war für mich so gut wie dieses, manche fand ich sogar eher schlecht. Aber "Tod auf dem Nil" hat interessante Charaktere, eine sehr dramatische Liebesgeschichte und noch dazu spannende Kulissen. Den Roman habe ich bisher zweimal gelesen und er hat beim zweiten Mal kein bisschen verloren.

    Voltaire, danke für diese gute Rezension! Ich weiß dann aber auch gleich, dass es nichts für mich ist, dieses "zutiefst hoffnungslos" schreckt mich ab. Aber ich werde es meinem Freund empfehlen, ich glaube, das ist etwas für ihn, der hat da keine Schmerzgrenze.

    "Zeit der Gespenster" von ihr fand ich sehr gut, sonst hatte ich leider kein Buch von ihr gefunden, bei dem mich das Thema interessiert hätte. Dieses hier könnte mir aber gefallen!


    Zum Thema Asperger-Syndrom kann ich noch ein Buch empfehlen, "Aus der Welt" von Barbara Vine.


    Rezi

    "Der grausame Monat" ist der dritte Teil der Krimiserie von Louise Penny. Den ersten Teil fand ich gut, den zweiten besser und vom dritten Teil bin ich begeistert, sie hat sich meines Erachtens sehr gesteigert!


    Erstmal hat sich ihr Stil verbessert. Beim ersten Teil hat mich der Perspektivwechsel, der buchstäblich von Satz zu Satz geschah, ziemlich verwirrt. Bei diesem Buch hier hatte ich überhaupt keine Probleme mehr, nachzuvollziehen, aus wessen Perspektive gerade etwas geschildert wird. Übersetzt wurden alle drei Teile von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck, daran wird es also nicht liegen.


    Der Inhalt ist ja nicht das Unwichtigste, deshalb dazu folgendes: Der Pensionsbesitzer von Three Pines erfährt, dass ein Medium in seiner Pension abgestiegen ist und überredet sie, mit ein paar Dorfbewohnern eine Seance abzuhalten. Es ist eher ein Spaß, aber als eine zweite Seance in einem leerstehenden Haus abgehalten wird, in welchem sich nach Ansicht mancher Bewohner regelrecht "das Böse" ansammelt, stirbt jemand. Das Opfer war eine allseits beliebte Frau, von der alle sagen, dass sie strahlte wie die Sonne. Aber an der Sonne kann man sich auch verbrennen, und so ist es nun die Aufgabe von Armand Gamache, herauszufinden, wer den Tod des Opfers gewünscht haben könnte.


    Im Mittelpunkt stehen hier wieder die vielfältigen Beziehungen der Bewohner dieses scheinbar so beschaulichen Ortes untereinander sowie die tiefsitzenden Verletzungen, Ängste und Sehnsüchte einiger Einzelner. Während manche Figuren etwas klischeehaft und oberflächlich bleiben, erhalten andere hier eine besondere Tiefe. Louise Penny beschreibt die Gefühlswelten ihrer Figuren oft mit wenigen Worten so genau, dass man weiß, sie hat wirklich Einblick in die menschliche Seele, hat vieles von dem, was sie da beschreibt, sicher schon selbst ähnlich empfunden. Es ist einfach authentisch. Ob es da um Angst, Einsamkeit, Neid, Trauer oder Enttäuschung geht, sie beschreibt die Gefühle pur und mit echtem Mitgefühl. Das ist eine ganz große Stärke der Autorin!


    Nichtsdestotrotz kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Ich habe oft gelacht, der Humor ist manchmal albern, oft leicht ironisch, aber nie boshaft.


    Ein Medium, dass außerdem den Wicca angehört, ein "böses" Haus, ein Mann, der die Bäume schreiben hört, wenn sie gefällt werden, Bibelzitate hier und da - das Buch strotzt nur so vor spirituellen Themen und fast alle Beteiligten sind sehr offen für alles mögliche, an das man so glauben kann. So haben sie z.B. die Theorie, dass all das Negative, was die Dorfbewohner "losgelassen" haben, sich in dem Haus auf dem Hügel gesammelt hat, und es deshalb der negative Gegenpol zu dem idyllischen und freundlichen Dorf selbst ist. Das besondere an Louise Penny ist aber, dass sie das nicht einfach so stehen lässt - am Ende wird das Haus von allen Bewohnern gemeinsam renoviert, das ganze Dunkle, was auf dem Haus lastete, wird von ihm genommen, es wird regelrecht befreit.


    Zum Schluss noch ein Zitat der Autorin, welches auf ihrer Homepage zu finden ist, weil ich finde, dass man genau das in ihren Büchern finden kann:


    "My books are about terror. That brooding terror curled deep down inside us. But more than that, more than murder, more than all the rancid emotions and actions, my books are about goodness. And kindness. About choices. About friendship and belonging. And love. Enduring love.If you take only one thing away from any of my books I'd like it to be this:Goodness exists."


    (9/10)

    Zitat

    Original von Isjoeckel


    Gibt es diese Hobbyfotografen eigentlich wirklich?


    8 Pkt


    Ja. Ich kannte eine, die in den alten Beelitzer Heilstätten, was auch so ein verlassener Ort ist, fotografiert hat, hobbymäßig. Sie hat erzählt, dass da fast immer irgendwelche Leute sind, die fotografieren. Die Fotos waren sehr schön und melancholisch, z. T. richtig schaurig! Es gibt über diesen Ort, so wie über viele andere solcher Art, aber auch einen professionellen Bildband.


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    Hallo Biene,


    ich denke, der Ansatz, "auch mal so ein Buch lesen" ist schon an sich etwas heikel. Da trennt man das Buch schon von all den anderen Büchern, die man gern und bedenkenlos liest. Wichtig ist, dass Dir das Thema zusagt. Und bei mir ist es außerdem so, dass ich nicht von einer eher leichten Lektüre zu einer anstrengenden wechseln kann, ich muss mich da langsam ranpirschen, das Niveau langsam steigern ;-)


    Versuch mal auch, ein bisschen die Ehrfurcht vor der Weltliteratur loszulassen und da ganz normal ranzugehen, wie Du es bei Deiner "normalen" Lektüre auch machst, ohne große Erwartungen und ohne Druck. Seine "Größe" wird das Buch Dir dann schon offenbaren. Wenn nicht, dann war es eben nichts, aber das heißt nicht, dass es Dir mit allen Büchern dieser Art so gehen wird.


    Grüße, Bell

    Louise Penny wurde ja schon genannt, die kann ich auch nochmal empfehlen. Der zweite Teil hat mir etwas besser gefallen als der erste.


    Es ist alles sehr beschaulich in Ihren Büchern, man fühlt sich wohl in Three Pines, allerdings ist es mir hin und wieder etwas zu schwarz weiß, was Gut und Böse angeht.


    Rezi zum ersten Teil


    letzter edit: jetzt aber...


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    Nachdem ich das Buch gelesen hatte, habe ich versäumt, etwas dazu zu schreiben. Jetzt bekäme ich nicht allzu viel zusammen, aber es ist das Buch von Anne Tyler, das mich am meisten bewegt hat, glaube ich. Es ist mal ganz anders, als die anderen, die ich von ihr kenne.


    Es geht hier um einen sensiblen jungen Mann, der eine sehr große Schuld mit sich herumträgt, die ihm fast das Herz bricht. Er entdeckt eine kleine freikirchliche Gemeinde, deren Mitglied er wird. Obwohl er sich künftig für seine Mitmenschen aufopfert und sich selbst darüber fast verliert, verspürt er keine Erleichterung seiner Schuld - seine Verzweiflung nimmt einen als Leser ganz schön mit, aber es ist trotzdem kein deprimierendes Buch, sondern wieder eines, bei dem man merkt, dass Anne Tyler die Menschen einfach lieben muss.

    Ich liebe Anne Tyler einfach! Mit "Dinner im Heimweg-Restaurant" fing es an, dann kam "Atemübungen", beide Bücher fand ich wunderbar. Mit "Kleine Abschiede" konnte ich nichts anfangen, z.T. war ich diesen hausbackenen Frauentyp, den die Autorin oft beschreibt, einfach satt. Als ich dann "Fast ein Heiliger" las, war ich wieder vollständig versöhnt mit ihr.


    Nun habe ich "Tag der Ankunft" gelesen und bin einfach nur überwältigt von der Menschlichkeit, die einem bei Anne Tyler immer wieder so pur entgegenweht. Obwohl das Buch nicht einmal einen richtigen Plot hat, denn es werden immer wieder verschiedene Feste, die alle Beteiligten zusammen feiern, geschildert, habe ich nie die leisteste Langeweile verspürt. Man kann regelrecht in die Köpfe der einzelnen Figuren sehen (einzig die Perspektive von Jin-Ho hat mir auch nicht besonders gefallen), ihre Missverständnisse, Vorbehalte oder ihre Wünsche und Sorgen nachempfinden und jeder einzelne wird immer nur liebenswerter, egal wie schrullig, nervtötend oder albern er oder sie manchmal sein mag.


    Ein wunderschönes, warmherziges Buch über Heimat und Fremde und vor allem über Freundschaft und Liebe hat Anne Tyler geschrieben, das ich sehr, sehr gern gelesen habe!

    Ich habe gerade gesehen, dass diesen Monat ein neues Buch von Susanna Kearsley erscheinen wird (Pendo Verlag ?).



    von Amazon:
    "Als ihre Schwester stirbt, beschließt Eva, die Asche der jungen Frau nach Cornwall zu bringen – an jenen Ort über dem Meer, wo die Schwestern einst die Sommer ihrer Kindheit verbrachten. Das alte Herrenhaus und der prachtvolle Rosengarten scheinen unverändert. Doch dann ereignen sich merkwürdige Dinge: Der Pfad zu dem Hügel, auf dem Eva die Asche verstreut hat, teilt sich bei einem Gewitter in zwei Wege. Und kurz darauf erscheint ein Mann in einem seltsam altertümlichen Gewand in ihrem Zimmer. Immer tiefer wird Eva in eine fremde, weit zurückliegende Welt hineingezogen, und immer stärker gerät sie in den Bann des rätselhaften Unbekannten. Unwillkürlich wird sie zu einer Reisenden zwischen den Zeiten, bis sie sich irgendwann schmerzlich zwischen Gegenwart und Vergangenheit entscheiden muss."



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    Katharina Winter "Sturmnächte"
    2011 Diana Verlag, Taschenbuch
    382 Seiten


    Autorin:


    Katharina Winter, geboren in Sangerhausen im Südharz, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in der DDR, bevor sie 1989 nach Westdeutschland ausreisen konnte. Nach verschiedenen beruflichen Stationen begann sie, ihren alten Traum vom Schreiben weiterzuverfolgen. Nach "Puppentod" ist Sturmnächte ihr zweiter Roman im Diana Verlag.


    Klappentext:


    "Als Carla in das alte Herrenhaus in der Eifel zieht, das sich seit Jahrzehnten im Besitz der Familie befindet, erlebt sie bald einige Überraschungen. Nachts spukt es und sie findet alte Briefe, die von einer großen geheimen Liebe zeugen, die tragisch endete. Doch dann entdeckt sie im Garten ein Grab, dessen Kreuz ihren eigenen Namen trägt – und muss erkennen, dass das düstere Geheimnis dieses Hauses ihr eigenes ist und dass nur sie die Wahrheit ans Licht bringen kann."


    Eigene Eindrücke:


    Der Klappentext hat mich bei diesem Buch sehr angesprochen, da ich solche Geschichten ab und an ganz gern lese. Die kanadische Autorin Susanna Kearsley ist für mich ein Beispiel dafür, dass man derartige romantisch geheimnisvolle Geschichten auch mit Stil und vor allem auch mit ein bisschen Humor erzählen kann. Leider hat mich das Buch von Katharina Winter eher enttäuscht.


    Die Geschichte wird, wie ich finde, ziemlich oberflächlich erzählt. Die Geschehnisse reihen sich zum Teil etwas zusammenhanglos aneinander, ich hatte mehrmals das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Dann war manches, was der Hauptfigur passiert ist, ziemlich vorhersehbar oder durchschaubar. Es gibt in diesem Roman einen Zeitenwechsel zwischen heute und den 1970er Jahren, der durchaus gelungen ist. Allerdings hatte ich in den ´70ern immer das Gefühl, dass es sich um ein Jahrhundert früher handele. Während in der Vergangenheit wenigstens eine Figur einen markanten Charakter hat, bleiben in der Gegenwart alle Charaktere recht farblos.


    Der Stil lässt zu wünschen übrig, die Sprache ist sehr einfach gehalten. Auch kommt leider kaum Atmosphäre auf. Nur einmal, als Clara das erste Mal im Herrenhaus ist, hat die Autorin es geschafft, eine leicht unheimliche Stimmung zu schaffen.


    Ich muss sagen, dass ich das Buch zwar zu Ende gelesen habe, aber eigentlich nie große Lust zum Weiterlesen verspürt habe. Trotz (oder wegen?) des sehr einfachen Schreibstils habe ich sehr lange an diesem Buch gelesen und kann es auch nicht weiterempfehlen.


    Mehr als 5 Punkte kann ich nicht vergeben.


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    Das habe ich heute bei den Taschenbuch-Neuerscheinungen entdeckt und es hat mich sehr angesprochen (kenne von den älteren Büchern der Autorin noch nichts, aber sie sind mir schon oft aufgefallen). Diese Rezension hier ist ja sehr überzeugend! Gekauft ;-) Na ja, noch nicht, aber beim nächsten Buchladenbesuch werde ich nochmal etwas weiter reinlesen.



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    Oh Mann, Eskalina, was stellst Du denn da vor? Das Buch ist ja wie für mich gemacht, laut Amazon-Rezensionen nämlich auch noch mit tollen Fotos der Schlösser! Bei dem Cover schon zu vermuten, aber man weiß ja nie... na ja, es ist ja bald wieder Weihnachten ;-)