"Stein und Flöte" habe ich hier auch noch stehen - nach den ersten hundert Seiten habe ich aufgegeben, es ist mir zu langweilig.
Beiträge von MaryRead
-
-
Batty...!!
Die ist super. Echt super!
Sag mal, darf ich die für ein anderes Forum klauen, wenn ich (c) Batcat dazuschreibe? *plinker* -
Hmmm.... liebe Piratenschwester, mir ist's mit dem Buch etwas anders gegangen. Das, was du beschreibst, stimmt zwar alles auch, aber bei mir hat es einen etwas anderen Eindruck hinterlassen.
Ich kopiere mal faulerweise hierher, was ich an anderer Stelle dazu geschrieben habe - wobei ich dazu sagen muss, dass ich das Buch auf Englisch gelesen habe, also zur Qualität der Übersetzung nichts sagen kann.
Ich fand das Buch sehr witzig und sehr spannend. Die Südstaaten-Atmosphäre wird sehr liebevoll und mitreissend gezeichnet, und ich habe mich sehr an die YaYa-Sisters erinnert gefühlt. Wie realistisch die Geschichte ist, darüber lässt sich sicher streiten, aber es ist eine mutige Coming-out-Geschichte in einer Zeit, als das noch viel weniger selbstverständlich war (zumal im "Bible Belt" der USA), und als solche finde ich sie klasse.
Sprachlich stört mich an RMB im Englischen nur, dass sie meint, Dinge bezeichnen und erklären zu müssen, die sich von selbst verstehen, oder die besser in Dialogen untergebracht wären. Das liest sich dann eher wie Bühnenanweisungen als wie ein Teil des Textes. Schwer zu erklären... aber auch in diesem Buch finden sich dafür etliche Beispiele:
"Sissy can't drive either", Mignon added her bit. (Okay, wir müssen wissen, dass Mignon spricht, aber dass sie sich einmischt und ihren Senf dazugibt, merken wir auch so.)
oder:
"Support hose." Jinx thoughtfully supplied that detail. (Genauso - dass Jinx das sagt, ist wichtig, aber "that detail" sind leere, überflüssige Meta-Wörter.)Aber das hat mich vor allem am Anfang gestört; später ist es entweder nicht mehr so schlimm, oder ich habe drüber weggelesen.
Fazit: Ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen, und ich habe mich bestens unterhalten!
Letzte Woche habe ich "Maus im Aus" (auch auf Englisch) gelesen, das ist wieder einer der Katzenkrimis von Rita Mae Brown - der hat mich über weite Strecken nicht überzeugt, wenngleich die Spannung gegen Ende etwas steigt.
-
Leute, wenn das so weitergeht, dann muss ich mir bald Forumsentzug verordnen... mein Konto jammert und wehklagt...
-
genial!!!
bitte dranbleiben und weitermachen!
-
... "The Thin Woman" von Dorothy Cannell. Tja... lustig schreibt sie, die Dame, nur bisher dümpelt die Handlung so vor sich hin, es mag nicht so richtig was passieren. Aber immerhin ist die Sprache schön.
-
och, Sterntaler...
die Geschichte war nämlich gut! echt! diesen Monat gibt's eh viele Super-Beiträge *freu*
beim nächsten Mal frag uns vorher, bevor du löschst, ja? -
Zitat
Original von Babyjane
*mal zu gibt, daß sie letztes Jahr die Blechtrommel gelesen hat nur um im Freibad intelligent zu wirken*der war gut, @Babyjane!
Umgekehrt funktioniert's aber auch - ich sass mal in Jeans und Schlabbershirt im DB-Erstklassabteil unter lauter Herren in Nadelstreifen und Damen in Karrierekostümchen und las Ildiko Kürthy oder Hera Lind oder etwas von dem Kaliber, das Cover aufreizend in die Höhe gereckt, und freute mich daran, dass die Ladies und Gentlemen um mich rum mit Sicherheit total neidisch waren, dass ich Zeit und Traute hatte, so einen "Schund" zu lesen, während sie alle mit Laptops und Handys geschäftig tun mussten.
-
Morgana und Wolke, wollt ihr nicht doch ein Punktesystem einführen, sodass man nicht ganz so knallhart entscheiden muss, z.B. 3-2-1 Punkt? *bittebitte*
-
Eine gute Frage.
Ich lese nicht sehr gern "anspruchsvolle" Bücher; die sind mir oft zu anstrengend zu lesen und/oder zu trüb und düster.
Ich habe meinen eigenen "Anspruch" an Bücher. Sie müssen "leicht zu lesen" sein. Und sie müssen sprachlich von guter Qualität sein, sonst ärgern oder langweilen sie mich. Aber das ist meine ganz eigene Bücher"schublade", in die halt nur "meine" Bücher reinpassen. Jemand anders wird anderes gut oder schlecht finden als ich.
Aber stimmt schon - "du bist doch eine intelligente Frau, warum liest du so einen Quatsch?" Da lässt man sich leicht in die Defensive drängen. Sollte man aber nicht. Braucht man auch nicht.
Wahlweise abzuwandeln: "Du bist doch eine intelligente Frau, warum guckst du so einen Quatsch?" Weil ich es nun mal gern tue. Wenn es für mich zum "Quatsch" wird, höre ich schon von selber auf. Ich bin ja eine intelligente Frau - ich weiss selbst, was mir gefällt und was nicht.
-
Puh, Babyjane........ "halbwahre Geschichte", sagst du...?
Hervorragend geschrieben, jedenfalls - grosses Kompliment!
Batty , auch deine gefällt mir gut. Darf ich fragen, ob du unabhängig von Idgie auf das Thema gekommen bist, oder hattest du ihre Geschichte zuvor gelesen?
-
Zitat
Original von Wolke
Du brauchst nur die ISBN-Nr. in das Feld über dem Beitrag eingeben, dann erscheint das Bild von allein, oder meintest du etwas anderes?Schon - aber haben CDs eine ISBN-Nummer? Ich habe die ASIN-Nummer eingegeben, die Amazon angibt, und damit geht's nicht.
-
Oh, deinen Beitrag zur zweiten CD hatte ich übersehen.
Aber als dritte CD meinte ich nicht das Dichterinnen-Projekt - es gibt jetzt eine dritte CD des Rilke-Projekts - "Überfliessende Himmel".
edit: Das mit dem Dranhängen klappt nicht.
Was mache ich falsch?
-
Toll! Ein ganz neuer Zugang zu Gedichten.
Ein Kritikpunkt, der eigentlich keiner ist: Ich dachte, das Rilke-Projekt sei etwas weniger "Mainstream", etwas gewagter. Die Musik ist sehr gefällig ("easy listening"), sie dürfte für meinen Geschmack etwas "schräger" sein. Zusammen mit den gereimten Gedichten ist mir die Nähe zum Kitsch an manchen Stellen einen Tick zu gross.
Andererseits kann man diese CD einfach laufen lassen, das Ganze auf sich wirken lassen und manchmal genauer hinhören, wenn einen ein Wort oder ein Gedicht gerade anspricht. Wenn die Musik mutiger und "auffälliger" wäre, müsste man tatsächlich immer zuhören. Und das Publikum, dem das "Gesamtkunstwerk" gefällt, wäre sicher viel kleiner, was angesichts von Rilkes wundervollen Texten schade wäre.
Die zweite Folge hänge ich hier an; mittlerweile gibt es auch eine dritte.
-
Idgie, wer dir meine Stimme noch streitig machen will, der wird sich ganz schön anstrengen müssen. Dein Text hat mich sehr berührt. Da stimmt so ziemlich alles, die Geschichte, der Aufbau, die Sprache - toll!!!
-
Ich werde vermutlich auch in Zukunft eher mitlesen als mitschreiben. Ich wünsche mir kurze Texte; da macht das Lesen und das Hin- und Herüberlegen beim Bewerten mehr Spass. Deshalb bin ich für 400. 500 wäre vermutlich gerade noch okay.
-
Ich lese auch gerade Rita Mae Brown: "Tail of the tip-off" , zu deutsch "Maus im Aus". Das ist einer von den Sneaky-Pie-Katzenkrimis, aber er ist leider ziemlich langweilig.
( Batty , "Alma mater" fand ich hingegen sehr schön, aber das weisst du ja schon!
)
-
Hey, hier sind ja auf einmal richtig spannende Diskussionen zugange *freu*
Mein Senf dazu:
Ich bin keine Historikerin. Im Gegenteil: Mit Geschichte kann man mich normalerweise jagen. Und wenn ich durch einen Roman, der mir als Roman gefällt, dann einen Einblick in die Geschichte einer bestimmten Zeit bekomme, um so besser.
Klar ist es ideal, wenn die Fakten dann auch alle stimmen. Aber das ist viel verlangt - wenn alle historischen Fakten bis ins Kleinste recherchiert sein müssen, d.h. wenn die Stärke des Autors/der Autorin darin liegen muss, wäre er/sie dann nicht vielleicht besser Historiker/in geworden statt Romanautor/in?
Ich kann schon verstehen, wie es den HistorikerInnen unter euch geht, wenn Fakten nicht stimmen. Wahrscheinlich würde es den IngenieurInnen hier ähnlich gehen, wenn der Romanheld Maschinenbauer wäre und ständig die falschen Schrauben drehen würde. Oder es wäre ein Roman, in dem Kochrezepte eine wichtige Rolle spielen würden, und es würde dauernd mit Salz statt Zucker gekocht. Oder ihr seid Ärztin, und in dem Roman würden ständig hanebüchene Hausrezepte empfohlen, von denen ihr wisst, dass sie eher schädlich sind. Also - nachvollziehbar ist das, und eine gewisse Gründlichkeit in der Recherche ist unabdingbar.
Allerdings darf man's nicht übertreiben mit diesen Forderungen. Denn zu einem guten Roman gehört einfach noch mehr als Faktentreue, und wenn die Fakten alle wasserdicht sind, aber der Spannungsbogen nicht stimmt... oder das Buch von Druckfehlern trotzt... oder die Sprache langweilig ist - dann rettet auch die Faktentreue nicht.
Umgekehrt kann ein Buch auch dann gut sein, wenn der eine oder andere Fehler drin ist, aber das Buch einfach so gut geschrieben ist, dass man es gerne liest. Ein Beispiel war für mich Bill Brysons "Mother Tongue" - ein populärwissenschaftliches Buch über die englische Sprache. Bill Bryson schreibt einfach spannend und kurzweilig, was bei einem potenziell öden Thema wie Sprachwissenschaft schon etwas heissen will. Ja, es hat Fehler drin. Nein, es stimmt nicht alles. Aber das Buch erhebt nicht den Anspruch eines Fachbuchs, und wer es liest, weiss trotz der paar Fehler nachher viiiiel mehr über die englische Sprache als vorher. Ich bin "Sprachlerin", und selbst mir hat es Spass gemacht - eben weil ich von Bill Bryson kein Fachbuch erwarte, sondern ein Buch, das sich gut liest. Umgekehrt verzeihe ich es einem Fachbuch eher, wenn es schlecht geschrieben ist, dafür aber die Fakten stimmen.
Fazit: Als Sprachlerin suche ich in einem historischen Roman etwas anderes als die Historiker unter euch. Insofern werde ich andere Bücher gut oder schlecht finden als ihr, bzw. die Bücher nach anderen Gesichtspunkten beurteilen als ihr. Ja, die Autoren haben eine gewisse Verantwortung, mir keine groben Fehler als Realität zu verkaufen. Labels wie "populärwissenschaftlich" oder "Roman" sollten mir als LeserIn allerdings auch einen Hinweis darauf geben, welchen Qualitätsmassstab ich anlegen darf und welchen nicht. Dann kann ich "cum grano salis" trotzdem noch eine ganze Menge lernen.
-
Ich fand alle Beiträge sehr beachtlich - aber mein Punkt geht an... *Trommelwirbel*....
Babyjane !
-
Zitat
Original von Gast
Heute habe ich das Buch fertig gelesen und will mich unbedingt der Empfehlung anschliessen! Ein spannendes, sehr gut lesbares und sehr lehrreiches Stück Frauengeschichte, eine gelungene Mischung aus persönlichen Schicksalen und Einordnung in den geschichtlichen Kontext (obwohl ich sonst mit Geschichte nix am Hut habe). Danke Fritzi !das war übrigens mal wieder ich....