Beiträge von Rabarat

    Vor einigen Jahren habe ich mal einen Mormonen kennengelernt und da er zunächst einen sehr klugen Eindruck auf mich machte, habe ich mich einmal mit ihm getroffen, weil ich weiß, dass Gespräche über Religion sehr interessant und auch hilfreich sein können.


    Während des Gesprächs habe ich mich zu der Äußerung hinreissen lassen, dass die meisten Religionen n.E. das gleiche Ziel hätten und sich im Wesentlichen nur durch den Weg dahin unterscheiden würden, weshalb es eigentlich egal wäre, welcher Religion man angehöre, so lange man ein - christlich ausgedrückt - anständiges und ehrenwertes Leben führe.


    Da war aber mein mormonischer Freund ar nicht einverstanden. Nein! Einzig der mormonische Glauben sei richtig und alle anderen Religionen seien Irrwege.


    Ich fragte, woher er das wisse und wieso er glaube, dass andere Menschen, die in einer anderen Religion tief gläubig seien, sich irrten.


    Er spüre ganz sicher, dass alleine sein Weg richtig sei, war seine Antwort.


    Mein neuerlicher Einwand: "Das sagen aber auch Menschen anderer Religionszugehörigkeit."


    Antwort: "Nein, sicher nicht so. Wenn sie sich auf den richtigen Weg geben würden, dann würden sie den Unterschied merken."


    Letzter Versuch: "Verstehe ich dich richtig? Du bist also überzeugt, dass deine Weisheit, den richtigen Weg zu Gott zu finden größer ist als Beispielsweise die eines Gandhi" (der fiel mir in dem Moment gerade ein).


    Als er "Ja " sagte, brachte ich ihm seinen Mantel und verabschiedete ihn höflich.


    War ansonsten ein wirklich netter junger Mann.

    @ Lansky


    Du rennst natürlich insofern offene Türen bei mir ein, dass es für die Opfer - und denen gilt am 27.1. das Gedenken - scheissegal ist, ob sie in einer Gaskammer in Auschwitz oder in einem Keller in Dresden umgekommen sind.


    Das meinte ich in einem meiner früheren Postings, als ich sagte, dass das Beharren auf der Unvergleichbarkeit der Holocaustmorde Zynismus gegenüber anderen Mordopfern ist.


    Meine Unterscheidung zwischen Auschwitz und Dresden bezieht sich also nur auf die Tätermotivation. Da sehe ich hingegen keine Unterschiede zwischen einem Hitler, einem Stalin oder einem Herrn PolPot.

    @ Lansky


    ich habe wirklich keine Lust, jemanden wie diesen Harris zu verteidigen. Brrr.


    Dennoch gibt es einen riesigen Unterschied in der Motivation.


    Es ist doch wie im kleinen Leben auch


    Es ist das eine, in das Haus des Nachbarn zu gehen und ihn zusammenzuschlagen, um ihn ausrauben zu können


    Es ist das andere, im Streit Dinge zu sagen oder auch zu tun, die man sonst nicht machen würde.

    Ich persönlich begrüße es, dass der 27. Januar als ein wichtiges Datum in unserer Geschichte festgehalten wird. Ich bin allerdings auch der Auffassung, dass Betroffenheit nicht verordnet werden kann.


    Gedenken ist eine Ehrung und keine Pflicht.


    Helmut Kohl prägte dereinst den - um es mit seinen eigenen Worten zu sagen "unsäglichen" Begriff "Die Gnade der späten Geburt".


    Er meinte damit, dass die Generationen Deutscher, die - wie er selbst - zu spät geboren wurden, um selbst noch Täter zu sein, ganz einfach Glück gehabt hätten. Wenn dem so wäre, dann gäbe es auch "Die Gnade der ausländischen Geburt". Es ist ja nicht das Verdienst eines 1918 geborenen Franzosen, dass er nicht als Deutscher geboren worden ist. Er hatte insofern auch Glück, nicht zu den Tätern zu gehören.

    Zitat

    Original von Lansky



    in die Kategorie passt Churchil genauso wie der blutige Bomberchef der Engländer A. Harris.


    Keineswegs! Dresden war ein schrecklicher Exzess in einem weder von Churchill noch von von Harris begonnenen Krieges. Aber es war kein ideologisch begründeter Massenmord zur Durchsetzung eigener politischen Ziele.


    Fraglos war die Errichtung eines Harris-Denkmals in den - wenn ich mich recht erinnere - 90er Jahren eine üble Sauerei, aber trotzdem bringst du hier was durcheinander.

    Zitat

    Original von Alexx61



    Ich will nur meine Erfahrung bestätigt haben, dass sich in der Politik..auch in der kleinen, also Kommunalpolitik, sich nur Verwaltungsangestellte/beamte, halt Leute die beim Staat/Stadt arbeiten , u.s.w. tummeln.. :grin
    Die andern haben nämlich dafür keine Zeit


    Der Zeitaufwand ist dabei wirklich ein großes Problem. Allerdings kann ich in deiner Alle-Politiker-sind-Beamte-oder-Verwaltungsangestellte-Schublade nicht Platz nehmen. Ich musste mein Kommunalpolitiker(un)wesen mit meinem reiseintensiven Selbständigendasein kombinieren, wobei weniger die Selbständigkeit als vielmehr die Reiseintensität dazu führte, dass ich irgendwann das Handtuch werfen musste.

    Zitat

    Original von Morgana
    Ich hab halt nicht wirklich das Gefühl, dass ich da irgendwie Einfluss drauf habe.


    In meiner Zeit als Kommunalpolitiker ist mir klar geworden, dass Kommunalpolitik mehr Einfluss auf unser tägliches Leben hat als die sogenannte große Politik, die im Bundestag gemacht wird.


    Und kommunalpolitisch kann man relativ leicht Einfluss nehmen.

    Bin durchaus politisch interessiert, derzeit aber politisch nicht aktiv. Ich saß einige Jahre als Stadtverordneter im Stadtparlament unserer Stadt - eine sehr lehrreiche Erfahrung.

    Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Also hör' mal...
    Keine Glasaugen, keine Brillen.


    Nun ja, normale Brillen muss man zulassen, nein man muss sie für Leute die überlicherweise Sehhilfen benutzen sogar vorschreiben. Denn wenn jemand so kurzsichtig ist, dass er sein Gegenüber nur noch als grauen Schemen wahrnimmt, kann er leicht drauf losstarren - er (sie) starrt dann ja quais nur ins Leere.


    Dunkle oder gar verspiegelte Brillen hingegen sind untersagt.