Beiträge von Alice Thierry

    Zitat

    Original von Sandrah
    Auch bei Rezensionen hatte ich oftmals das Gefühl, dass es da so ein bisschen drauf ankommt wer eine verfasst hat was das Interesse daran betrifft und irgendwann, wenn man das Gefühl hat, es interessiert eh kaum jemanden, dann lässt man es auch einfach ....


    In jeder Gruppe gibt es die Alpha-Tiere. Und ihre Fans.


    Das Komische ist nur, das Menschen, die schriftsprachlich gewandt, laut oder schillernd sind, sich im realen Leben oft vollkommen von ihrer Web-Identität unterscheiden.

    Habe ich das richtig verstanden?
    Auf Facebook gibt es eine Büchereulen-Gruppe?


    Klingt für mich nach doppelt-gemoppelt. Oder Zweigstelle. :pille
    Vielleicht sollte man dann in der Büchereule auch eine Facebook-Gruppe aufmachen, in der sich speziell Facebook-Nutzer austauschen können - ähnlich den Handarbeits-, Fußball-, Wasauchimmer-Eulen.


    Nach Blogging, MySpace und Lokalisten nun also Facebook. Schön. Und mittlerweile ist auch der Letzte, der keine Probleme damit hat, seine persönlichen Daten unters Volk zu bringen und einem Riesenkonzern selbst über die Dauer seiner Mitgliedschaft hinaus gratis zur Verfügung zu stellen, dabei. Mitmachen ist alles.
    Da stört auch die furchtbare Nutzeroberfläche nicht.


    Nein, ich mag das "Bilderbuch" nicht. Selbst wenn man damit Omi in Tampa und seinen 317 Freunden live über seine neuesten Musikdownloads, jeweiligen Aufenthaltsorte und erfolgreichen Darmentleerungen auf dem Laufenden halten kann und eine Präsenz für jeden Kleinstgewerbetreibenden ein Muss ist.
    Als Konkurrenz, "Abwanderplattform" oder gar Alternative zur Büchereule würde ich Facebook keinesfalls betrachten. Facebook ist für mich mit einer Mall vergleichbar: riesig, anonym und vollgestopft mit allem möglichen Krempel; die Büchereule hingegen ist ein viel individuelleres Spezialportal.


    Leider bin ich in den letzten zwei Jahren hier im Forum auch weniger aktiv gewesen, was aber nicht an Facebook lag, sondern an Zeitmangel einerseits und an weniger interessanten Inhalten andererseits. Aber wie schon weiter oben geschrieben wurde, sehe ich nicht das Forum als verantwortlich für den Mangel an interessanten Themen und Diskussionen, sondern eher das Angebot auf dem Buchmarkt. Ich persönlich beobachte in den letzten gut fünf Jahren zwei interessante Parallelen zwischen Buchmerkt und Kino:


    1. Es wird nur wiedergekäut. Soll heißen: lieber "50 Shades of Spiderman" als etwas Neues probieren.


    2. Bloß kein Risiko eingehen.


    Vielleicht wirkt der Aktienabsturz 2008 noch nach oder es liegt an den niedrigen Zinsen, was weiß ich.


    Ich glaube, dass die Büchereule einer ständigen Weiterentwicklung und graduellen Veränderung unterliegt wie jedes Forum, weil es von seinen Mitgliedern gestaltet wird, und im optimalen Fall wächst und reift es mit ihnen. Das "Eulenklientel" hat sich sicherlich - mit dem Markt und auch in Hinblick auf andere äußere Faktoren - in den letzten Jahren gewandelt. Und ich bin gespannt, wie es hier weitergeht.


    Momentan erscheint mir das alles eher wie eine große Party, bei der vorübergehend ein paar Leute in der Facebook-Küche, schnacken. Mal sehen, was als nächstes kommt.

    Was Taschenbücher anbelangt, habe ich den Eindruck, dass im englischsprachigen Raum mehr Mühe auf die Covergestaltung verwendet wird (zumindest was Belletristik und Sachbücher angeht - bei Thrillern, Fantasy & Co. kann ich nicht mitreden).
    Das mag auch daran liegen, dass die Leute in USA oder GB kreativer sind - in Sachen Werbung und Showbusiness haben sie den Deutschen meiner Meinung nach Einiges voraus.


    Sicher gibt es Ausnahmen. Gerade bei den Hardcovern schlagen sich manche deutsche Verlage sehr wacker und können gut mit den Kollegen aus Übersee und jenseits des Kanals konkurrieren, doch prinzipiell gefallen mir die Aufmachungen der Originalausgaben besser.


    Ich finde auch schön, dass in England oder Amerika die Formate der Bücher nicht einheitlich sind. Das bringt eine interessante Abwechslung ins Regal. Ich habe es lieber bunt als streng nach DIN und farbkonform.


    Fazit: Cover englischer Bücher: Thumbs up! :fingerhoch

    Blutspritzen und Knochenfliegen sind nicht immer zwangsläufig gruselig/spannend/angsteinflößend, sondern oft unfreiwillig komisch.


    Weniger ist im Zweifel mehr, denn das lässt Raum für die Vorstellungskraft.
    Und Deinen Aussagen nach, bist Du auch eher für subtilen Schrecken zu haben als plakativen Holzhammer-Horror.


    Ich empfehlen dazu das hier:


    "Englische Gespenstergeschichten"


    Ein kleines, aber feines Sammelsurium mysteriöser Geschichten, die sehr gut mit den menschlichen Ängsten spielen.
    Leider nur noch antiquarisch erhältlich.

    Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob man beim Lesen Angst empfinden möchte oder sich gruseln. Falls Ersteres, sollte man lieber Abhandlungen zum Klimawandel oder Krebsstatistiken lesen.
    Ich denke, der Thread befasst sich eher mit dem Gruseln.


    Ich glaube, ein entscheidender Faktor hierfür ist, ob man sich mental auf etwas einlässt. Und dann natürlich, ob das Buch die eigenen Ängste triggert.
    Menschen haben vor ganz unterschiedlichen Dingen Angst. Den einen berührt es, wenn er über grausame Dinge liest, der andere kriegt eine Gänsehaut, wenn Monster auftauchen oder jemand im Fahrstuhl festsitzt oder aber eine furchtbare Krankheit ausbricht.
    Wovor wir uns fürchten, wird früh angelegt, und da wir zum Glück im Überfluss und Sicherheit leben, gibt es z.B. weniger Existenzängste.


    Da das Grauen nicht im Buch, sondern im Kopf des Lesers entsteht, wird ein Buch stärker wirken, wenn es genau die individuellen Ängste anspricht und dabei noch viel Möglichkeiten für Interpretation lässt. Die größten Horrorszenarien fabriziert meiner Meinung nach die eigene Fantasie.


    Wenn ein Buch nicht zu Tränen rührt oder eine Gänsehaut hervorkitzelt, würde ich mir keine großen Gedanken machen (es sei denn, Du bist der Autor und willst partout diesen Effekt erzielen). Jeder ist diesbezüglich anders gepolt. Schlimmer wäre es, wenn es langweilt.
    Hör' einfach mal in Dich rein, Stritty, was Dir Angst oder Sorgen macht. Vielleicht ist es die Vorstellung eines Flugzeugabsturzes oder auch Angst vor Arbeitslosigkeit, Hunger, dem Tod von Angehörigen. Und dann besorg' Dir ein Buch zu dem Thema, ruhig auch etwas biographisches oder ein Sach-/Tatsachenbuch. Ich bin ziemlich sicher, dass Dich das nicht kalt lassen wird.


    Alternativ würde ich empfehlen, ein wirklich schlechtes und langweiliges Buch zu lesen - dabei kann einem auch das Gruseln kommen.


    Oder wie es der Master of Suspence formulierte:
    “A glimpse into the world proves that horror is nothing other than reality.”
    (Alfred Hitchcock)

    Für mich ist "Wetten dass...?" so untrennbar mit Kindheit in den 1980ern verbunden wie "Nonstop Nonsense", "Dalli Dalli" oder "Die Pyramide". Und mit der Eurovisionsfanfare.
    ARD hielt immer mit einem tollen Spielfilm zur Hauptsendezeit dagegen (was es heute im ÖR-TV praktisch überhaupt nicht mehr gibt).
    Allerdings war die "Wettsendung" ohne Frank Elstner für mich nicht mehr dieselbe. Wolfgang Lippert - nun ja: could be worse, could be raining - aber Gottschalk fand ich einfach furchtbar.


    Ich denke, "Wetten dass...?" war die letzte große Live-Sendung in der Tradition der großen Unterhaltungs- & Mitmachshows, die in den 60ern mit Frankenfeld, Lou van Burg und anderen Showgrößen begründet wurden.
    Mit "Wetten dass...?" und seinen oft internationalen Gästen wehte immer ein Hauch der großen weiten Welt ins Wohnzimmer.
    Es war in jedem Fall ein originelles Format mit einer gelungenen Mischung aus Talk, Unterhaltung und Showeinlagen zu einer Zeit, als Fernsehen noch weitgehendst privatsenderfrei und mehr war als eine endlose Aneinanderreihungen von Serien, Dauerwiederholungen von Soaps und Scripted Reality rund um die Uhr.
    Ach ja...

    Zitat

    Original von bauerngartenEs ist definitiv auf langen Strecken zu viel Politik.


    Geeenau. Politik = Männerthema.


    Genauso wie Krieg, Waffen und Relativitätstheorie.


    Frauen bevorzugen dagegen Beziehungskram, Klatsch & Tratsch und emotionale Konflikte. Wollen hoffen, dass Herr Schätzing noch mit ein paar auflockernden Anekdoten à la Callboy-Szene aufwartet.


    :achtungironie

    Nachdem wieder Tom an der Reihe ist, nimmt das Buch auch wieder Fahrt auf. Mir hat der Abschnitt zu Libyen richtig gut gefallen - die sprachlichen Bilder waren teilweise schon sehr originell, aber durchaus passend: der "Verschiebebahnhof des Elends" zum Beispiel oder die "neutronensternartig verdichtete Gefolgschaft" der Günstlinge in Sirte. Kreativ.


    Für Leser, die mit Thrillern wenig anfangen können, ist das Buch sicher die Hölle. :-)

    Es ist schon eine Weile her, seit ich dieses Buch gelesen habe; als Abschluss der Trilogie ein Muss für mich.


    Der Autorin gelingt es erstaunlich gut, in jedem Buch andere Figuren mit Bezug zur Ausgangsfamilie Finnegan in den Mittelpunkt zu stellen und um sie her eine völlig neue Handlung zu stricken, die mit dem jeweiligen Zeitgeschehen verwoben ist. So decken die drei Bücher rund 30 Jahre ab.


    Leider ist mir von der Handlung der "Wildrose" nicht mehr viel im Gedächtnis geblieben (im Gegensatz zur "Winterrose" und "Teerose"), was ich darauf zurückführe, dass die Story nicht so prägnant war und auch die love story etwas bemüht wirkte. Ich finde Liebende, die aus Ehre, Rücksichtnahme oder sozialen Gründen Verzicht üben, immer etwas unglaubwürdig, um nicht zu sagen ärgerlich.
    Willa ist sicherlich eine interessante Heldin mit Charakter und Potential, und auch Seamus kann man mögen. Mit dem deutschen Spion kommt ein schillerndes Versatzstück hinzu.


    Im letzten Drittel des Buchs tut sich eine Menge, allerdings geht es auch ziemlich hin und her, und die Protagonisten müssen körperlich wie seelisch eine Menge ertragen.


    Was letztlich bei mir hängen geblieben ist, ist ein Buch mit schönem Erzählstil, facettenreicher Besetzung, teilweise sehr spannenden Handlungssträngen und unerwarteten Wendungen, aber auch einigen Längen. Ein befriedigender Abschluss der Reihe, aber weniger packend als die beiden Vorgänger, was vielleicht auch am historischen Hintergrund oder der Konstellation der Figuren an sich liegt.
    In jedem Fall eine lesenswerte Geschichte und unvermeidlich, wenn man die anderen Bücher kennt und mag.

    Da ich werktags nicht so regelmäßig zum Posten gekommen bin, hier nun noch ein paar Eindrücke zur Handlung des ersten Abschnitts:


    Die Afghanistan-Handlung ist insgesamt sehr spannend und atmosphärisch dicht - ich hatte beim Autofahren mehrfach das Gefühl, selbst über die staubigen Pisten des Landes zu ruckeln und nicht über gut ausgebaute deutsche Autobahnen. Die Figuren hätten nach meinem Geschmack etwas differenzierter gezeichnet werden dürfen. Klar ist Tom Hagen ein harter Knochen, aber macht es die Figur wirklich greifbarer, wenn er die halbe weibliche Belegschaft der Redaktion flachlegt? Im Klischeekabinett darf auch der etwas wortkarge Fotograf nicht fehlen sowie die überambitionierte Jungjournalistin. Für Schätzing typisch auch die Seitenhiebe auf die Politik, die er sich (wie schon im "Schwarm") einfach nicht verkneifen kann.


    Mir hat dieser Abschnitt dennoch sehr gut gefallen, der Spannungsbogen wird gehalten und endet in der grandiosen Beschreibung der Befreiungsaktion.


    Und dann wechselt einfach so das Setting. Man ist noch mit den Gedanken bei Tom und will wissen, welche Konsequenzen die vergeigte Geiselbefreiung hat, als man nach 1929 geworfen wird. Wie grausam kann man zu seinen Lesern (hier Hörern) sein? Der mit einhergehende Sprecherwechsel hat es nicht leichter gemacht; ich musste mich erst daran gewöhnen, dass nun Jodie Foster die Geschichte weitererzählt.


    Bisher erscheint mir der Palästinaabschnitt eher wie ein "Telekolleg Geschichte", das mit einzelnen Spielszenen aus dem Leben der Bewohner Kfar Malals zur Veranschaulichung des Spannungsverhältnisses zwischen jüdischen Siedlern, der arabischen Bevölkerung sowie den Briten als Mandatsmacht aufgelockert wird. Der Einstieg mit der Kuhstallszene war spannend, die folgende Entwicklung der Figuren packte mich bisher jedoch nicht so ganz.


    Daher von meiner Seite ein eher zwiespältiger Eindruck. Die Wissensvermittlung ist okay, aber ich höre auch gerne Radio Wissen. Als Romanhandlung eher nicht ganz so prickelnd, da einfach ein großer Infodump. Ich musste an dieser Stelle auch eine Hörpause einlegen und mich erst wieder motivieren, weiter zu hören.


    Was ist denn nun mit Tom Hagen los? Was hat Familie Kahn mit Afghanistan zu tun? Der Zusammenhang erschließt sich an dieser Stelle noch nicht.


    Fazit: Abgesehen von dem abrupten Settingwechsel eher eines der besseren Hörbücher.

    Vorab noch etwas zum Format: Ich hätte eine klassische CD oder einen Datei-Download bevorzugt. Beim Transfer auf den Mp3-Player wurden hunderte Tracks erstellt, was vielleicht einer CD-Aufteilung entspricht, aber doch etwas unübersichtlich erscheint.


    Die Geschichte beginnt mit einem Auftakt, der aufgrund des trockenen Stils und ans Skurrile grenzenden Inhalts amüsant ist und Interesse weckt.


    Im sachlichen Zeitungsjargon geht es dann auch weiter. Der Autor versteht sein Handwerk: er wartet mit kurzen Sätzen und guten eindringlichen Bildern auf und bringt die Dinge schnell auf den Punkt. Innerhalb kurzer Zeit wird große Spannung aufgebaut und der Leser intensiv in die Geschichte gezogen.
    Allerdings hatte ich den Eindruck, dass man ziemlich aufgeschmissen ist, wenn man von der aktuellen Weltpolitik keine Ahnung hat, da sich der Autor nicht mit Erklärungen dazu aufhält. Auch sonst ist kein Satz oder Wort zuviel.


    Der Sprecher Stritzel bringt den Text nüchtern und staubtrocken, also passend zum Erzählstil, rüber.

    Das Buch lässt sich in drei Worten zusammenfassen:


    Originell, liebenswert und unterhaltsam.


    Das Buch lebt von seinem Hauptcharakter und dessen logischer, "wissenschaftlicher" Herangehensweise an allen Belange des Lebens, insbesondere auch den zwischenmenschlichen.


    Don ist absolut glaubwürdig gezeichnet, auch die Nebenfiguren (Gene, Claudia, Dekanin etc.) sind überzeugend und greifbar.
    Zum Ende hin flacht die mit immer neuen skurrilen Situationen aufwartende Geschichte etwas ab, da sie mehr Gewicht auf die Beziehungsstory zwischen Don und Rosie verlagert und ein, zwei unnötige Kapriolen schlägt, findet jedoch schließlich zu einem runden und gelungenen Abschluss.


    Persönlich hätte es mir noch besser gefallen, wenn Rosie tatsächlich "nur" eine Bardame gewesen wäre.


    Wer eine leicht lesbare, ungewöhnliche Love Story sucht und sich nebenbei auf dem Boden kringeln möchte, ist mit diesem Buch bestens beraten. Auch als Hörbuch empfehlenswert.

    Schrecklich.
    Marketing hin oder her - diese "Ich bin dann mal"-Titel klingen einfach nur doof.


    Zitat

    Original von blackrose
    Genauso nervig sind Klappentexte, die a) etwas völlig anderes versprechen, als das Buch dann zu halten vermag oder b) etwas Wesentliches aus der Handlung vorwegnehmen, das der Spannungsbogen des Buches aber als unbekannt voraussetzt.


    Das ist leider beides sehr oft der Fall. Manchmal habe ich fast den Eindruck, dass Klappentexte vertauscht worden sind.
    Aber noch schlimmer finde ich die, in denen 3/4 der Handlung ausgebreitet werden. Das mag daran liegen, dass sich bis auf Seite 570 eines Buchs nichts Nennenswertes ereignet, ist aber nicht wirklich hilfreich.


    Ein Titel sollte eigentlich prägnant sein und einen nachvollziehbaren Bezug zum Inhalt haben. Da gibt es viele wirklich gelungene.
    Doch die Regel sind wohl Titel, die marketingfördernd nett klingen oder ein bekanntes Schema aufgreifen, letztlich aber oft völlig austauschbar sind.
    Wahrscheinlich ist es mit das Schwerste, einen originellen, einprägsamen als auch passenden Titel für ein Buch zu (er-)finden.

    Idiotisch ist auch die fast schon zwanghafte Verwendung von Wörtern wie "Duft" (mindestens 30 Titel), "Lied", "Insel" oder "Land" in den Titeln von den derzeit beliebten historischen Auswanderersagas.


    Dazu ein Sehnsuchts-Cover in Pastell- und Cocktailfarben plus eine hübsche Blume/Vogel/Schmetterling/Frucht oder sonstiges Pflanzenteil drauf - fertig ist das Standardprodukt. Wiedererkennungseffekt garantiert.


    Leider ist das Cover meist besser als der Inhalt.


    Es wäre mal innovativ einen Titel nach diesem Schema für andere Genres zu verwenden. Z.B. "Der Lärm der Großbaustelle", "Die Parkinsel der Bundesstraße", "Der Gestank der Müllverbrennungsanlage". ;-)


    Ich bin ja gespannt, wann es wieder mit Romanen mit Frauenvornamen als Titel anfängt; das hatten wir schon eine ganze Weile nicht mehr.

    Habe das Buch als Geschenk gekauft und vorher aus Neugier gelesen, da ich die beiden Vorgänger kenne.


    Leider fand ich es ziemlich enttäuschend. Die Passagen, in denen eine reichlich pubertäre Dreiecksbeziehung an den Haaren herbeikonstruiert wird, während die Truppe durch die Pampa zieht, empfand ich nicht nur als als sterbenslangweilig und kaum erträglich. Da war auch der blumig-emotionale Stil der Autorin zu viel.


    Interessante Ansätze boten für mich lediglich die Hana-Kapitel. Doch hier wurde sehr viel Potential verschenkt, die Kontaktaufnahme zu Lenas Cousine nur kurz angerissen und auch aus der erhebliche Spannung bergenden Beziehung mit dem Bürgermeistersohn nicht viel rausgeholt.


    Auch der Mutter-Tochter-Konflikt zwischen Lena und Bee wirkte auf mich sehr bemüht und war eigentlich überflüssig.


    Das Ende mit dem Angriff der Invaliden war dann ziemlich abrupt und nicht weniger zusammengeschustert. Ich hatte den Eindruck, dass nach dem sehr ermüdenden Vorgeplänkel nun schnell alles unter Dach und Fach und irgendwie zu einem Abschluss gebracht werden musste. Stärkste Szene war hierbei sicherlich Hanas Abgang aus dem Bürgermeisterhaus.


    Kurz, ein sehr schwacher Abschluss für eine Reihe, deren erstes Buch sehr vielversprechend anfing und mit einer interessanten negativen Utopie aufwartete.