Beiträge von Sophia

    Bei mir kommt das auf die Art des Buches an.
    Ganz aktuell habe ich mittendrin angefangen, denn es handelt sich um eine sehr verwobene Geschichte, die puzzleartig die einzelnen Handlungen verbindet, bis das klärende Ende erreicht ist.


    Zuerst existiert in meinem Kopf schon eine vage Idee einer Geschichte, genauer, eine Idee über die Hauptaussage oder Botschaft, die ich mit dem Buch rüberbringen will. Dann mache ich mir ersteinmal Gedanken über die Charaktere, die vorkommen sollen. Wer soll welche Rolle übernehmen, um zur Lösung zu kommen? Und schon gibt es eine Figur, die mich ganz spontan besonders interessiert. Mit dieser Figur beginne ich dann, ich versetze mich in sie hinein und schreibe das Kapitel, in dem diese Person die Hauptrolle spielt, bis zum Ende durch.
    Dabei schreibe ich möglichst jeden Tag mindestens eine Seite, möglichst auch auch mehr, denn ich kann gar nicht davon ablassen.
    Beim Schreiben entwickeln sich oft viele neue Ideen für den weiteren Buchaufbau. Ich schreibe also um diese mittige Szene herum, ziehe immer größere Kreise.

    Kurzbeschreibung aus Amazon:
    Mit Der wachsame Träumer verläßt John le Carré die Welt des Spionageromans und erzählt ein großes Abenteuer des Lebens und des Liebens: In der Hoffnung, endlich das Glück zu finden, löst sich ein Mann aus allen Sicherheiten seiner bisherigen Existenz. Eine Entscheidung, die nicht nur für ihn dramatische Folgen hat.


    Meine Meinung dazu:
    :rolleyes


    Anfangs war ich fasziniert von der Wortkunst des Autors. Viele clevere Wortspiele, Vergleiche, saloppe Sprüche. Sehr unterhaltsame Sprache, raffiniert, amüsant.


    Aber dann...
    das Buch führte irgendwie zu nichts. Ich mochte es gar nicht.


    Die Hauptfigur will aus der gewohnten Lebenswelt ausbrechen, dabei belügt, hintergeht und missachtet er die Menschen um ihn herum, die ihm eigentlich nichts getan haben. Doch er will mehr als sein erfolgreiches, wohlgelungenes Leben. Er will ein neues Leben spüren, eine neue Liebe erfahren.


    Angeblich handelt das Buch unter anderem von der Liebe, aber eigentlich wird die Liebe nur ins Lächerliche gezogen, banalisiert, nicht ernst genommen, betrogen, verraten.


    Die Hauptfigur lernt ein Künstlerpaar kennen, genauer gesagt: Einen ehemals erfolgreichen Schriftsteller, der so anders ist als er selbst, so spontan, ungewöhnlich, freidenkerisch, so ausgefallen. Also hängt er sich ihm an die Fersen, himmelt ihn an, möchte in seine Welt eintauchen. Doch hinter der Künstlerfassade steckt nicht viel. Angeberei, Egoismus, Skrupellosigkeit, Selbsterhöhung, Selbstzerstörung, Zerstörungswut, Enttäuschung. Es ist nämlich ein gescheiterter Schriftsteller, wie sich herausstellt.


    Die Hauptfigur himmelt den Künstler an, und brennt dann mit seiner Frau durch. Doch nicht für lange, auch das funktioniert nicht. Er hat am Ende nichts gewonnen und sein Experiment hinterläßt nur Scherben.


    Das ist meine Interpretation, doch ich weiss nicht, was der Autor wirklich mit dem Buch sagen wollte.


    Und die Moral der Geschichte? Öööööhhh....
    :pille

    Ich habe vier Bände dieser Reihe "The view from the mirror" im Original gelesen,
    und könnte ewig weiterlesen!
    Spitzenklasse.


    "A shadow on the glass"
    "The tower on the rift"
    "Dark is the moon"
    "The way between the worlds"


    Nun werde ich auf die Suche der restlichen Bände gehen, die möchte ich gerne auf Deutsch lesen.

    Als ich den ersten Band von Sean Russel- Sturmvogel gelesen hatte, war ich verzückt.


    Ich finde die Geschichte sehr ansprechend, aber vor allem hat mich der Schreibstil beeindruckt! Voller lebendiger Intensität.


    Da werden Bilder heraufbeschworen, die voller Mystik und Schönheit sind.


    Die Charaktere im Buch werden Teil der Natur, verbinden sich mit dem Wesen des Waldes, mit dem Leben des Flusses.


    Jede Figur besitzt besondere Gaben, die zur rechten Zeit ans Tageslicht kommen, wenn sie von den anderen dringend gebraucht werden.
    Die Figuren ergänzen sich im Laufe der Geschichte gegenseitig, so dass ein jeder Charakter, der anfangs nicht besonders auffällt, zu gegebener Zeit seinen Auftritt hat und seine persönlichen Stärken einbringt, die den anderen wiederum fehlen.
    Nur gemeinsam können sie ein gutes Ende herbeiführen.

    Am schlimmsten macht sich meine Buchsucht bemerkbar, wenn ich auf Flohmärkten unterwegs bin!


    Letzten Sommer hatte ich so einen Flohmarktbücherkaufrausch.


    Das wird zwar nicht so teuer wie im Buchladen. Aber mengenmäßig brauche ich dann eine große Sporttragetasche, wenn ich einen besonders guten Tag habe. Eine Tasche, die man eigentlich zu zweit tragen sollte. Da haben dann schon mal 15 Bücher Platz.


    Diese neuen Bücher landen unter meinem Bett unter der Kategorie "Möglichst bald lesen!" und sammeln sich dort.

    Es war zwar nicht mein allererstes Buch, aber eines, das ich auch sehr früh gelesen habe und das mich total in seinen Bann gezogen hat.


    Otfried Preußler : Krabat


    Es ist nicht für ein ganz so junges Alter gedacht ist, eigentlich ist dies ja ein Jugendbuch.
    Aber ich hatte es nun mal erwischt, und dann auch gelesen. Vor allem deshalb, weil meine Mutter mir sagte, das wäre noch nichts für mich. Das musste ich natürlich sofort herausfinden. Mit entsprechenden Folgen: Meine Phantasie ist damals etwas mit mir durchgegangen.

    Ich habe, sobald ich lesen konnte, diese Bücher in die Finger bekommen und sie dann alle begeistert verschlungen:


    Enid Blyton: Die fünf Freunde


    Sämtliche Bände mit ihren Abenteuern.

    Zitat von Jey:
    "...nur als kleines beispiel wie gerne menschen dem herdentrieb folgen und gemeinschaftlich auf einer minderheit/einem enzenen rumzuhacken."


    Hallo Jey,


    das klingt ärgerlich, ist sicher eine fürchterlich enttäuschende Erfahrung. Aber so was lässt sich oft beobachten, ob im Kindergarten, in der Schule, im Beruf, oder im Privaten.
    :fetch


    Doch glücklicherweise gibt es auch die anderen - die solch einem "Herdentrieb" nicht folgen.
    :knuddel1


    @ Alice Thierry: Ganz fantastisch auf den Punkt gebracht! So empfinde ich das auch.


    Ins Schreiben fließen doch oft eigene Bedürfnisse und Anliegen mit ein. Wenn man schon einmal eine vage Vorstellung hat, welches Thema einem liegen würde oder am Herzen läge oder Freude machen würde, glaubt man vielleicht, dass einem dazu keine interessante Geschichte einfällt.


    Warst Du in einem Land auf Reisen, das Dich irgendwie besonders beeindruckt hat? Oder ist Dir in Deinem Leben eine Person begegnet, die Du außergewöhnlich fandest? Oder musstest Du einmal mit einem Problem fertigwerden, das Dich stark geprägt hat? Oder, oder, oder.....


    Ich persönlich habe das kürzlich erlebt. Ich wollte schreiben. Nichts ging, rein gar nichts. Der erste Schritt, mich an den Computer zu setzen, brachte auch erst mal nicht viel, denn da saß ich dann und grübelte, wie ich denn einen guten Anfang schreiben sollte. Ohne Erfolg.


    Irgendwann dachte ich: Vergiß es. Es muss erst mal nicht gut sein. Kein Mensch sieht mir über die Schulter.
    Ich habe also mittendrin angefangen, einen Ort zu beschreiben, in einfachen, ziemlich unprofessionellen Sätzen. Dann kam ein Bild in mir hoch - ich habe also eine Person an diesen Ort gestellt. Plötzlich habe ich gemerkt, wie ich "in Fahrt komme". Die Person hatte also jetzt ein Problem. Was würde ich tun, wenn ich ein solches Problem hätte? Peng, es kam eine zweite Person dazu, die das Problem noch verschlimmert hat, so dass die erste Person zum Handeln gezwungen war.
    So, und plötzlich entwickelte sich meine Geschichte. Nicht alles auf einmal, sondern Schritt für Schritt.


    Und je mehr man daran schreibt, desto mehr entwickelt sich. In unserem Unterbewußtsein wimmelt es nur so von Geschichten. Sie brauchen nur einen Anker, an dem sie sich anknüpfen können, und an dem sie sich hinaufhangeln können- in unser Bewußtsein hinein.


    Die stilistischen und sprachlichen Unschönheiten der ersten Abschnitte waren dann später schnell ausgemerzt, und zum Teil völlig umgeschrieben, was ja am Computer so wunderbar unproblematisch ist.

    Dies ist das erste Buch einer 4-bändigen Reihe, die "Das Schwert der Schatten" heißt.


    Ich war lange keine Fantasy-Leserin, und dieses Buch war mein erstes. Ich war hin und weg, himmelhoch beeindruckt!
    :anbet


    Warum? Vor allem das erste Buch zieht den Leser magisch in eine andere Welt hinein. Die Autorin ist eine Meisterin des Schreibens! Sie schreibt so bildreich, raffiniert und detailliert, dass ich während des Lesens das Gefühl hatte, praktisch ein zweites Leben in der mystischen Welt dieses Buches zu leben. Sie spricht alle Sinne an so dass man spüren, sehen, riechen und fühlen kann, was die Charaktere in dieser aufregenden Welt erleben.
    Das Buch ist außerdem fantastisch recherchiert, was Behausung, Waffen, Lebensstil und Gewohneiten der Stämme angeht.


    Mein Urteil: Einsame Spitze!!!


    Hier eine Inhaltsbeschreibung aus der Amazon.de-Redaktion:


    Der junge Raif Sevrance ist mit seinem Bruder im kalten Ödland auf Jagd, als ihm klar wird, dass er eine besondere Gabe besitzt. Er kann die Herzen von lebenden Wesen spüren und wird dadurch zum zielsicheren, todbringenden Bogenschützen. Doch als die beiden zu der Jagdgesellschaft des Clans zurückkehren, hilft kein Pfeil mehr, denn die ganze Gruppe ist wie von Geisterhand dahingemetzelt.
    Nur der ehrgeizige Mace Blackhail hat auf mysteriöse Weise überlebt und schwingt sich bald darauf zum neuen Clanshäuptling auf. Es scheint, als sei der ganze Clan mit Blindheit geschlagen, und Raif muss mit hilflosem Entsetzen mitansehen, wie die ihm vertrauten Menschen zum Bösen verführt werden.


    Währenddessen lebt Ash, die junge Ziehtochter des mächtigen Lords Penthero Iss, in der Festung Spire Vanis. Sie wird von seltsamen Träumen geplagt, und erkennt, dass der angeblich liebevolle Vormund mehr einem Gefängniswärter gleicht, der lauernd ihr Frau-Werden beobachtet und ein schreckliches Schicksal für sie bereithält.


    J.V. Jones, bekannt geworden durch die Trilogie Das Buch der Worte, beginnt ihren neuen Zyklus mit einem furiosen und gleichzeitig stimmungsvollen ersten Band. Die beiden Hauptfiguren sind zum einen ein behütetes junges Burgfäulein und zum anderen ein Krieger im rauhen Nordland -- doch beiden wird klar, dass ihre Welt nicht das ist, was sie zu sein scheint. Beide kämpfen gegen Lüge und Betrug, gegen die Menschen, die ihnen von Kindheit an vertraut sind.


    Durch diese Konstellation wird eine seltene innere Dramatik erreicht -- die sich immer wieder explosionsartig in äußerer Handlung entlädt. Eingebettet ist das Ganze in eine sorgfältig ausgearbeitete nordische Welt, in der die verschiedenen Clans das Überleben der Gemeinschaft sichern müssen.


    Ein mitreißender, erwachsener Fantasy-Roman der Spitzenklasse, vergleichbar mit Die Herren von Winterfell oder Der Adept des Assassinen.

    Fast jeden Abend im Bett, wobei das langsam zu einem Problem wird, denn ich kann vor 1 oder 2 Uhr morgens nicht aufhören...


    In der S-Bahn auf dem Weg ins Büro lese ich sehr oft, außer wenn ich zu müde bin. Doch es gab Zeiten, in denen ich ganze Bücher nur in der S-Bahn gelesen habe, von Anfang bis Ende.


    In der Badewanne lese ich nur, wenn ich nicht viel Wert auf den Zustand des Buches lege. Alte Bücher, SeconHand Bücher, etc.. Denn leider sieht man das meinen Büchern hinterher immer an.

    Zitat von Ikarus:...ergo: mit dieser Regelung, so vernünftig oder aus (vielleicht verständlichem?) Ärger geboren, verhindert Ihr absolut nichts!


    Mein Senf dazu:
    Ich akzeptiere die Regel natürlich, doch sie wird auch meiner Meinung nach nichts ändern. Aber macht nichts, denn eigentlich sollten mit dieser Regel doch hauptsächlich die alteingesessenen Büchereulen zufriedengestellt werden, oder? ;-)


    Na dann passt das ja.


    Aber die eingestellten Texte werden dadurch nicht besser werden. Das sage ich nur, weil ein Hauptargument der Alteingesessenen ja war, dass man ihre Zeit verschwende mit der Anfrage, völlig hoffnungslose Texte zu beurteilen.


    Doch die Büchereule ist keine Schreibschule. Nach dem Motto "ÜBUNG (in der Büchereule) MACHT DEN MEISTER".
    Das ist wohl ziemlich offensichtlich. Das bedeutet, die Alteingesessenen werden sich mit genauso guten oder schlechten Texten konfrontiert sehen, wie vorher auch. Und sie werden genauso gute oder schlechte Kommentare dazu geben, egal wieviele Beiträge sie schon geleistet haben. Die meisten Schreiberlinge qualifizieren sich ja nicht in der Büchereule, sondern anderswo, nicht wahr?


    Die Alteingesessenen werden sich auch in Zukunft nur retten können, indem sie schlechte Texte ignorieren und nur da Zeit investieren, wo sie Lust dazu verspüren.
    Haben sie sich aber einmal zu einer Reaktion entschlossen, ist das ihre freie Entscheidung, und sie dürfen nicht den Texteinsteller dafür verantwortlich machen, dass sie sich zu einer Reaktion entschlossen haben.
    Texte, die man für überflüssig hält, kann man ignorieren. Es könnte sich nämlich eine andere Büchereule finden, die den Text beachtenswert findet und die sich gerne damit auseinandersetzen möchte.

    Zu Warins Feed-Back-Regeln:


    Das ist mal ein vernünftiger Vorschlag, sehr gut.


    Ein kleiner Zusatz meinerseits für die Feed-Back-Geber:


    Wer glaubt, dass das Lesen und Beurteilen eines Beitrags seine Zeit verschwendet, sollte doch dann so souverän sein und sich die Zeit eben nicht stehlen lassen, heisst: Text ignorieren, woanders weiterlesen.


    Wozu aber dann stundenlange Beschwerdereden halten um herauszustellen, wie wertvoll die eigene Zeit ist?


    Es gibt auch die Zeit der anderen. Da könnte nämlich jemand unter den lieben Büchereulenmitmenschen sein, der durchaus Lust und Zeit hat, sich mit diesem Text zu beschäftigen und ein konstruktives Feed Back zu geben.


    Alle anderen werden zu nichts gezwungen.

    Ein Freund von mir ist vor kurzem umgezogen.
    Danach war sein Bücherregal nicht wiederzuerkennen.
    Ich habe ihn gefragt: Wo sind denn all die schönen Krimis, Romane, Thriller und Schnulzen??
    Ich konnte nur noch eindrucksvolle Klassiker entdecken, hochintelligente Sachbücher, wissenschaftliche Abhandlungen.
    Tja, und hier ist die Erklärung:
    Er wird zukünftig dieses Zimmer auch als Büro nutzen und ab und zu Kunden dort empfangen. Deshalb sieht das Regal jetzt auch sehr repräsentabel aus. Höchst beeindruckend. Lässt interessante Rückschlüsse auf den Inhaber des Regals zu.


    Wir haben uns schiefgelacht.

    Umräumen hat bei mir zuerst geheissen: In Kategorien einteilen. Sachbücher, Romane, Geschichte, Politik, usw.


    Jetzt bedeutet es: Uninteressante Bücher raus aus dem Regal, und rein in einen Karton.
    Der steht dann monatelang rum.


    Bis ich zufällig wieder hineinsehe und mir denke: Bist Du verrückt, diese tollen Bücher auszusortieren? Also wieder rein ins Regal.


    Dabei entdecke ich dann andere Bücher im Regal, die ich eigentlich nicht mehr so toll finde, also in die Kiste damit.


    Darin liegen sie dann wieder ein paar Monate....