Beiträge von CorinaB

    Liebe Tintagel, ich freue mich, dass es dir bis hierher schon mal so gut gefällt. :-)


    Zu La Croix ein kleines Geheimnis: Ursprünglich sollte es romantisch werden, doch da der Fokus ein wenig mehr auf den Verlust von Geoffrey und (...) gelegt werden sollte, haben wir daraus eine Freundschaft gemacht. Ist auf eine Art auch verständlich, wenn man den näheren Background des Mannes anschaut (er hat ja auch eine tragische Vergangenheit).


    Die Szene mit dem Überspringen der Kutsche entstammt nicht meiner Fantasie, das hat es wirklich gegeben. Kaiserin Sissy wird so etwas nachgesagt und auch Männer des Wilden Westens sollen das geschafft haben (Cowboys hatten manchmal Langeweile...). Ich habe Alyson da mal vom Hafer stechen lassen, wie du schon richtig bemerkt hast, überschätzt sie sich manchmal ein wenig ;-) Aber sie kommt schon noch auf den Boden zurück ... ;-)


    (...) verrate ich an dieser Stelle nicht :grin

    Zitat

    Original von Tanzmaus
    Die Cosel kommt dafür dann in der Fortsetzung vor


    Ich schiele dazu auf meine Exposéschublade, drehe die Daumen und sage: dumdidum... :lache
    Man kann nie wissen, wer wann und wo wieder kommt ... ;-)

    Hallo liebes drehbuch! :wave


    Verfremdet ist beispielsweise der Kampf von Alyson im Schreibzimmer der Königin im Zuge der Babington-Verschwörung. Die Verschwörer sind laut Aktenlage nie bis ins Schloss gekommen, sondern vorher gefasst worden bzw. in die Wälder geflohen, wo man sie dann doch geschnappt hat. (Im Elisabeth-Film Nr. 2 war es schlichtweg falsch, dass der Verschwörer vor ihr gestanden und sie mit der Pistole bedroht hat.)
    Ich habe einen von diesen Herren durchkommen lassen (was ja nicht grundsätzlich unmöglich gewesen ist), damit Walsingham Alyson als Double nicht umsonst auf den Stuhl gesetzt hat. :lache


    Verfremdet sind aber sonst nur Kleinigkeiten. Ich musste Alyson ja irgendwie dazwischenmogeln ;-) Die wichtigen Fakten stimmen!


    Buch Nr. 2 wird 1701/1702 spielen. Mätressen kommen vor, allerdings war die Cosel erst ab 1704 in Dresden, als Ehefrau von Hoym. Also ist sie leider nicht dabei, aber dafür eine andere, exotische Dame ... :grin

    Liebe Büchersally, ich habe eben noch einmal geschaut, was König Henry VIII. und Walsingham angeht. Walsingham war bei Henrys Tod 15 Jahre alt, gekannt hat er ihn also ganz sicher. 1548 nahm er sein Studium in Cambrigde auf. Der Tod des jungen Königs Edward und die Thronbesteigung Maria Tudors (Die Blutige) veranlassten ihn, außer Landes zu gehen.


    In seiner Jugendzeit war Walsingham sehr viel auf Reisen, u.a. in Padua und der Schweiz. Er sprach französisch, spanisch, italienisch und auch deutsch.
    Elisabeth machte ihn schließlich zum englischen Botschafter in Frankreich, wo er Zeuge der Bartholomäusnacht wurde und versuchte, Protestanten in seiner Botschaft Asyl zu gewähren.


    Walsingham ist wirklich ein faszinierender Mann. Ich denke, die Autoren, die ihn nur als eiskalten Machtmenschen darstellen, tun ihm ein wenig unrecht. Sicher war er in der Öffentlichkeit sehr kühl und berechnend, aber das war er alles zum Wohle des Staates. Der Privatmann hat sicher auch weiche Seiten gehabt. So ist überliefert, dass der Tod zweier Stiefsöhne bei einem Pulverunfall (die Söhne von Lady Ursula) ihm sehr nahegegangen sein soll. Auch seine zweite Tochter hat er früh verloren, und Frances war sein ein und alles. Nicht gerade das Bild eines machtbesessenen Ekels. :-)


    Übrigens wollte Walsingham nachts und ohne großen Pomp begraben werden. So kam es, dass er in aller Stille und nur im Kreise seiner Familie zu Grabe getragen wurde. Das entsprach seinem asketischen und puritanischen Wesen, das er sein Leben lang durch schwarze Kleidung zur Schau gestellt hatte.

    Stimmt, mit diesem Talent hättest du Buchhändler werden können. :grin Stell dir mal vor, nachts in deiner Buchhandlung eingeschlossen zu sein mit all den schönen Klassikern, tollen Neuerscheinungen und Dauerbrennern... Auch ein Traum von mir. :-]


    PN ist unterwegs und vielen Dank, ich freue mich auf das Buch! :wave :knuddel

    :grin Nur kein schlechtes Gewissen, ich lasse mir sehr gern Buchtipps geben und mich neugierig machen. :knuddel1
    Würdest du es mir leihen? Du bekommst es auch unbeschadet wieder zurück (ich rauche nicht und gehe mit Büchern pfleglich um) :-)

    Er wird in meinem Buch öfter vorkommen (er ist ja der Ziehvater von Alyson), und ich hoffe, er ist dir auch bei mir sympathisch :knuddel1
    Ich habe versucht, mich so nahe wie möglich an den Quellen zu halten, die ich hatte. Aber du hast mich auf Nathan Fox wirklich neugierig gemacht :-)

    Soweit ich weiß, gibt es nur einen Sir Francis Walsingham, von daher gehe ich davon aus, dass es wirklich ein und dieselbe Person ist. :grin Das erwähnte Buch kannte ich bisher noch nicht und werde es mir mal anschauen.


    Walsingham wird von den Autoren zuweilen sehr unterschiedlich charakterisiert. In einem Buch, das ich gelesen habe, hat er eine masochistische Ader und freut sich, wenn die Königin ihn quält, oftmals ist er der eiskalte Machtmensch oder der unberechenbare Schatten.
    Walsingham war ein Mann, der sich nicht gern in den Vordergrund gedrängt hat. Er war ein fanatischer Puritaner mit Hang zum Gartenbau, er war zweimal verheiratet und hatte 2 leibliche und mehrere Stiefkinder, um die er sich gekümmert hat. Ich habe versucht, seine Figur ein wenig anders darzustellen, als es in der Literatur üblich ist. Bei mir trägt Walsingham eine Maske, darunter verbirgt sich der Mensch. Er hat während der Bartholomäusnacht Schreckliches erlebt, war selbst in Lebensgefahr. Ich habe versucht, Gründe für sein Handeln zu finden.


    Ob das Lynn Brittney in Nathan Fox auch tut, werde ich sehen, wenn ich es gelesen habe. Ich habe beim Schreiben bewusst keine neueren Werke, in denen Walsingham vorkommt, gelesen, weil ich mir ein eigenes Bild machen wollte.
    Was ich allerdings gelesen habe, ist die Walsingham-Biografie "Walsingham" von Alan Hayes und das nur noch archivalisch zu erhaltene "Sir Francis Walsingham und seine Zeit" von Karl Stählin, von dem es leider nur einen Band gibt und das die Zeit der Jugend bis hin zu seinem Aufenthalt in Frankreich beleuchtet. (Meine Ausgabe davon war von 1908)


    :wave

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Sir Francis Walsingham sind wir z.B. schon einmal in der Leserunde zu Nicole C.Vosselers Das Haus der Spione begegnet. Schon nach wenigen Seiten kann ich aber sagen, dass ich stilistisch große Unterschiede in den Romanen sehe, so dass ein direkter Vergleich für mich nicht zwingend erforderlich ist.


    Ich habe den Charakter des Walsingham bewusst etwas anders angelegt, als das gängige Bild. Die Biografie von Hayes hat mir dabei sehr geholfen. Walsingham war Puritaner, christlicher als die Königin selbst und ihr deshalb verhasst. Er liebte die Gärtnerei, hat in seinem Leben viel durchgemacht und war ziemlich lange krank. [/quote]


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Wieso ist eigentlich Walsinghams Spionagering so viel bekannter als die früherer Regierungsmächte in England? Oder gab es vorher unter Mary Tudor oder Heinrich VIII wirklich weniger Spione?


    Sicher gab es vorher Spione, aber Walsingham war der erste, der den Geheimdienst organisiert hat. Er selbst hat die Ausbildung von mindestens 50 Spionen finanziert, einige von ihnen hat er persönlich ausgebildet.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Sir Walsingham bringt Alyson auf seinen prachtvollen Landsitz Barn Elms.
    Mich wundert, dass Walsingham von Anwerben bis zum Transport der Spione alles selber macht. Ob er die Ausbildung auch noch selbst durchführt.


    Walsingham wollte an dem Tag eh nach Hause, von daher :grin
    Dass er sich persönlich um sie kümmert, soll verdeutlichen, dass sie schon etwas Besonderes ist und er etwas Besonderes mit ihr vorhat.


    Die Szene mit den 4 gleich aussehenden rothaarigen Mädchen im Kerker war ja auch schon ein Hinweis. Eigentlich hätte er eine von denen nehmen können, aber er nahm Alyson. Walsingham offenbart sein wahres Vorhaben allerdings jetzt noch nicht.



    Dankeschön für das Lob des Äußeren, ich finde auch, dass die Grafiker da gute Arbeit geleistet. Mir wurde der Entwurf vorab vorgelegt, und ich hatte gleich nichts daran zu meckern. Mein Lektor hat den Grafiker ziemlich genau gebrieft. Die Dame, die durch den Vorhang schaut, ist übrigens, wie schon im Thread zum Leserundenvorschlag erwähnt, Elisabeth von Österreich, das Original zu finden hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_v...E2%80%931592%29 (Nochmals Danke, Bouquineur! :knuddel1)



    Edit: Ach ja, und bitte vergesst die letzten Elisabeth-Filme! Ich hatte beim Schreiben keine Cate Blanchett vor Augen ;-)

    Liebe Leserundenteilnehmer und mitlesende Büchereulen :wave


    ich begrüße euch herzlich zu unserer Leserunde und ich freue mich sehr, dass gleich so viele Fragen aufkommen, das ist etwas, das ich auch bei den Lesungen immer sehr gern mag.


    Also, dann lege ich gleich mal los:


    Zitat

    Original von beowulf
    Also mehr als Folie ab und den Prolog hat mir die Müdigkeit nicht erlaubt, aber wegen der Haptik auch gleich die erste Frage- hat sich die Buchdicke durch massive Streichungen auf dieses gut in der Hand liegende Format reduziert, war das Asicht oder gibt es da Erfahrungswerte wieviel Manuskriptseiten einen Wälzer ergeben, oder ein Buch, das noch handlich ist?


    Das Buch wurde von ca. 800 Seiten auf 659 gekürzt, aus wirtschaftlichen Gründen. Eigentlich sollte es nur 500 Seiten bekommen, mehr konnte allerdings nicht gekürzt werden, weil es sonst die Handlung verstümmelt hätte. Ich denke schon, dass der Verlag so seine Erfahrungen hat, welcher Umfang bei den Lesern am besten ankommt. Bei einer unbekannten Autorin, wie ich es bin, geht man das Risiko 1000-Seiten-Wälzer natürlich nicht ein. Aber ich persönlich bin glücklich mit diesem Umfang, auch wenn das Nachwort ebenfalls weggefallen ist. Aber das gebe ich hier in dieser Runde.




    Zitat

    Original von beowulf
    Was ist das für ein Fieber, an dem die Eltern gestorben sind, das besonders im Gefängnis auftritt?


    Das sogenannte Kerker- oder Lazarethfieber.


    Zitat

    Original von beowulf
    Gibt es Bilder von Barn Elms aus der Zeit? Ich habe nu ein Sportzentrum ergoogelt, liegt jedenfalls in Greater London Area, der Karte nach und Händel hat mal bei einem Herrn Barn- Elms gewohnt- toll, ilft aber nicht wirklich weiter.


    Barn Elms, wie es Walsingham gehörte, ist bereits im 17. Jahrhundert niedergebrannt. Danach wurde es durch einen anderen Bau ersetzt, der 1950 niederbrannte. Die Fläche ist nicht wieder bebaut worden.
    Ich habe durch tiefes Graben im Internet herausgefunden, dass Walsingham ein passionierter Gärtner war, daher die Rosen am Haus und die Weißdornbüsche. Er hat in Barn Elmseine Parkanlage anlegen lassen. Das Haus soll ein Tudor-Bau gewesen sein, Bilder gibt es davon aber leider nicht. Es soll allerdings eine Art Gut gewesen sein - und es lag in der Nachbarschaft zum Landsitz von William Cecil.
    Meine Quelle zu Walsingham war übrigens "Walsingham" von Alan Hayes.

    Zitat

    Original von beowulf
    Kannte man zu diesem Zeitpunkt nicht längst kompliziertere Verschlüsselungen, wie Buchschlüssel?



    Gemach, gemach, kommt alles noch ... Die Verschlüsselung hier ist zum Warmwerden ... ;-)

    Zitat

    Original von beowulf
    Ist das nicht ziemlich lang um es verborgen zu tragen?


    Das Stilett auf dem Bild ganz sicher, aber in meiner Quelle "Europäische Hieb-und Stichwaffen" von Heinrich Müller und Hartmut Kölling (altes DDR-Buch) habe ich auch Stilette gefunden, die 10- 20 cm lang sind. Versuche mit einem ähnlich langen Lineal haben sich als erfolgreich erwiesen, ich konnte es im Ärmel und unter dem Oberteil verschwinden lassen

    Ich finde das schrecklich. Zum einen, weil damit viele Arbeitsplätze bedroht sind und zum anderen weil wir dann auf sehr schöne Bücher verzichten müssten.
    Wie mögen die Chancen stehen, dass da jemand rettend eingereift, bzw. der Verlag erhalten bleibt? :-(